Mittelalter-Instrumente (z.B. Sackpfeifen) spielenlernen

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Ich hab zu dem Thema ein paar Grundsätzliche Fragen:
Sollte man Unterricht nehmen?
Oder kann man das (sollte Unterricht nicht möglich sein) auch alleine lernen?
Wo bekommt man Instrumente her?
etc.

Schon mal danke im Vorraus,
Noten
 
Eigenschaft
 
1. gal welchen instrument du lernen willst, unterricht ist immer das beste!
2. Alleine lernen kannst du versuchen üebr irgendwelche tollen lektüren die großteils doch sehr "minderwertig" sind aber versuchen kann mans immer. es gibt aber auch immer wider mal so workshops über ein wochenende die ganz gut sind!
3. Versuchs im Musikladen da gits fast imemr ne mögleichkeit sollche instrumente zu kaufen (hersteller kataloge usw.) auf mittelaltermärkten und im internet! die frage war mehr als überflüssig.
 
Nun ich kann mich da Mr13 nur im ersten Punkt anschließen. Unterricht ist immer gut.

zu 2. Gerade bei dem Bereich Mittelalter sind die D-Säcke und Schalmeien im Normalfall in der Blockflötengriffweise. Ergo, wenn man Blockflöten kann, kann man nach ein wenig Umgewöhnung auch schon was brauchbares auf dem D-Sack oder der Schalmei spielen. Und die "Skalen", die auf Schalmei und D-Sack möglich sind, sind noch eingeschränkter als auf der Blockflöte. Man muß halt viel üben. Aber ich stelle jetzt in den Raum, daß man, das nötige musikalische Gehör vorausgesetzt viel in diesem Bereich sogar ohne Lehrbuch machen kann.

zu 3. Ich kann da nur sagen, ich kenne bei mir im ganzen Umkreis (und da schließe ich München mit ein, kein einziges Musikgeschäft, in dem man einen akzeptablen Dudelsack oder Schalmei bekommt (im Bayerischen Raum lasse ich mich aber gerne auch eines besseren belehren). Wenn, dann bekommt man höchsten einen Schottensack (und der ist meistens ein Pakistani-Schrott wie von Ebay). Selbiges gilt für Mittelaltermärkte. Auch hier fällt mir im bayrischen Raum nur Kaltenberg ein, wo man gute Instrumentenbauer auf dem Markt trifft.
 
... und da ist noch ein Punkt, wo ich Mr13 zustimme, im Internet kann man sich darüber schlau machen.:D
 
bei allen 'mittelalter' instrumenten ist es wohl sinnvoll zu schauen, mit welchen instrumenten sie artverwandt sind und sich dann in der psielweise schlau zu machen. theoretisch geht ja alles mit buch...
 
@Beowulf: Dein Post hier und im Dudelsack-Thread haben mir sehr weitergeholfen (wie auch die dort verlinkte Seite).
Danke
 
Ein Dudelsack ist ein Borduninstrument.
Das heißt, der Ton ist immerwährend.

Auf der Blockflöte spielt man einzelne Töne, und schlussfolgernd ist die Spielweiße anders.
Das heißt nicht, dass Flötenkenntnisse unbrauchbar wären.

Zur Schalmei:
Die Spielweiße gleicht einer Blockflöte.
Nach meinen eigenen Nachforschung bin ich aber der Meinung dass die Schalmei mit zirkularem Munddruck als Borduninstrument genutzt wurde.
Dieß schließe ich aus den spätmittelaletrlichen Bildern, auf denen Schalmeispieler aufgeblähte Backen haben, die für zirkulare Mundatmung nötig sind.

Lehrer. Wozu?
Bei solchen verzüglichen und seltenen Instrumenten, die sicherlich nicht sehr kompliziert zu bedienen sind, sollte man nur sehr viel Freude und Interesse an der Thematik "Mittelalter - Musik" haben.

www.folkfriends.de Auf dieser Seite gibt eine große Auswahl an recht teuren Massenprodukten.

www.spielleut.de Die dort verlinkten Musikinstrumentenbauer sind allesamt empfehlenswert.

Der Mittelaltermarkt hat nicht sehr viel mit Mittelalter zu tun.
Instrumente bekommt ihr da nicht (Es sei denn ein paar Glöckchen und eine hölzerne Blockflöte) und in Musikläden erstrecht nicht.

Überhaupt sei gesagt, dass die Instrumente, die man hier benennt, bestimmt nicht alle etwas mit dem Mittelalter zu tun haben.
Schon garnicht die Mittelaltermarkt-Riesendudelsäcke mit drei Bordunen oder die silber-leuchtenden Rauschpfeifen.

Um eine seriöse und ernstzunehmende Musik zu kreieren, die der damals nahe kommen soll, sollte man sehr viel Zeit und Liebe in das Wissen darüber, sowie der Thematik Mittelalter an sich investieren, um schlussendlich eine Art Gefühl für diese Musik zu bekommen.

Mittelaltermarktmusik hingegen ist da ein ganz anderes Thema, das eher ein eigenartigen Mittelalterklischee darstellen soll.

Sollte jemand spezielle Instrumente suchen (Drehleiern, Saiteninstrumente, Fiedeln) würde ich ihm gerne behilflich sein, möglichst günstige und gute Instrumentenbauer ausfindig zu machen.
 
@Addajamurkannst du mir ein "Lehrbuch" (oder etwas ähnliches) für den MA-Dudelsack mit Spielweisen, Noten, Tips zur Handhabung und Pflege des Instruments etc. empfehlen?
 
Ich denke mal ein Lehrbuch wirst du nicht bekommen.
Wenn du etwas über Spielweiße und Tips wissen willst, dann frag im Spielleut.de Forum. Dort wirst du auch "Anfänger"-Noten bekommen. (Die ganze MA-Reihe wie "Totus Floreo" und etliche Bärentänze.)

Wenn du jedoch etwas über Pflege wissen willst, kannst du es dort auch versuchen oder viel besser, einen Musiker auf irgendeinem Mittelaltermarkt um Auskunft bitten.
 
Juhu!

Ich bin auch grad dran, allerdings am schottischen Dudelsack bzw übe ich zurzeit noch Dudel ohne Sack.
Also ich hab mir einen "Practice Chanter" besorgt, die sind nicht so teuer (50€). Das ist quasi das Spielteil halt noch ohne Sack und ohne Bordune.
Allein das Spielen damit bereitet einem zu anfangs ein paar graue Haare, weil es sich doch sehr von der Blockflöte unterscheidet, vor allem im Anblasen.

Dann hab ich mir "MacEges Lehrbuch für den schottischen Dudelsack" besorgt, was ich für sehr gut halte, weil es einem auch Noten erklärt, wenn man die noch nicht kennen sollte.

Und jetzt sehe ich gerade, daß es beides als Set hier gibt:

www.spielleute.de (NICHT www.spielleut.de wie oben, das ist ein anderer Link) bzw. www.bagpipe.de (der weiterführende Link)

Im Verlag der Spielleute findet man auch weiterführende Noten bzw. im Instrumentenshop auch andere Blasteile wie Hümmelchen usw., Zubehör

Achja, um an Schalmeien zu kommen (da hab ich auch ewig gesucht). Es gibt in Thüringen einen Hersteller, der die mit der Hand herstellt. Ich hab den über google gefunden, hab leider den Link nimmer. Mußt Du mal suchen.
 
Also, ich könnte hier auf Wunsch viele verschiedene Instrumentenbauer auflisten.

(Wollte eigentlich sofort die Liste hineinposten, aber der Text wurde irgendwie beim ändern nicht gespeichert..)
 
Addajamur schrieb:
Also, ich könnte hier auf Wunsch viele verschiedene Instrumentenbauer auflisten.
mach doch mal. ;)
 
Blasinstrumente:

- Steffen Fischer (www.sackpfeifenmacher.de Schalmeien, Rauschpfeifen (Renaissance-'Schalmeien' mit Windkapsel, wird auf den Mittelaltermärkten verwendet da leichter zu erlernen), Markt-Dudelsäcke, und mehr.
Empfehlenswert!

(Beispielsweiße G Rauschpfeife mit Trichter: 210 Euro)

- Friedrich Schlütter (http://www.schluetter-trump.de/ Der hat auch, wenn ich mich recht entsinne, 'günstige' Rauschpfeifen.

- Jürgen Ross (http://www.dudelsackbau.de/ Traditionelle/ MA-Dudelsäcke

- Bodo Schulz (http://www.dudelsackbau.net/ger/index.htm Traditionelle/ MA-Dudelsäcke

Sonstiges:

- Helmut Gotschy (http://www.gotschy.com/ Verschiedene Drehleiern

- Cistern (bzw. Irish Bouzoukis) würde ich mir im örtlichen Musikgeschäft, oder bei Thomann kaufen/bestellen.
(Kein Schrott in Ebay!)
Für die, die weniger ausgeben wollen, rate ich eine günstige griechische Bouzouki zu kaufen und sie mit Irish-Cister Saiten zu bespannen und so zu stimmen. (GDAD) Klingt genauso gut.

- Bastardslauten (Gitarrenlauten, die es im Mittelalter niemals gab) kauft ihr besser nicht in Ebay.
Die gibt es (ich glaube sogar recht günstig) bei Thomann. (Dort Laute genannt)

- Tupans (Also Davuls, die riesigen Markt-Trommeln) könntet ihr euch bei
David Roman (http://www.davidromandrums.com/) oder bei Folkfriends (www.folkfriends.de) kaufen. Ich würde sagen, hier kommt es eher auf den Preis an. (Möglichst günstig!) Da wäre Ebay keine schlechte Idee.

- Wer eine Fiedel oder eine Rebec will, der ist bei Winfried Goerge gut aufgehoben. (Am beßten Anrufen und nachfragen: Winfried Goerge, Haydstraße 16, 85354 Freising; Tel: 08161/62595)
Außerdem baut er auch echte mittelalterliche Instrumente: Fiedel, Quinterne, Rebec.

Ihr solltet euch niemals ein Instrument (Außer vielleicht einer Davul) bei Ebay kaufen, weil etliche Informationen über z.B. Klang, Holz (Die meißten Ebaydudelsäcke/Schalmeien sind aus irgendwelchen exotischen Hölzern..), Aufbau, Pflege, Spielweiße euch gut tun würden.
Immer mit den jeweiligen Instrumentenbauer über alles ausfragen.

Ich kenne da noch sehr viel mehr Instrumentenbauer.
Wer also etwas bestimmten sucht, dem helfe ich gerne.
(Z.B. Potative, Trumscheit, 'echte' Lauten, mittelalterliche (keine verdammten 'keltischen'!) Harfen, gute Psaltern, vielleicht Nyckelharpas, Krummhörner, usw.)

Noch dazu: Es wäre eine Schande diese Instrumente mit Hilfe eines Lehrers zu erlernen.. da bleibt der ganze Spaß vollkommen aus.
Einen Dudelsack könnt ihr nach einem halben Jahr (Oder viel weniger!) gutem Training perfekt spielen. (Einfach im Wald üben :great: )

Für diese Markt-Stücke (Totus Floreo, usw.) braucht ihr sowieso nur ein einfaches Notenwissen, welches ihr am Dudelsack genauso einfach anwenden könnt. Das gleiche sage ich auch über Schalmei, Drehleier, Flöten, Cistern, B-Lauten.
(Oder überhaupt kein Notenwissen, ihr könnt bekannte Stücke von anderen Bands einfach anhören und nachspielen, so hab ich das auch auf meiner Cister gemacht)

Bei einer Fiedel oder einer Rebec braucht man schon mehr Übung (und auch Informationen zu Spielweiße), um es gut zu beherrschen.
Aber es gibt sowieso kein Instrument, dass man alleine nicht erlernen kann.

(Ahja, das muss ich noch loswerden: Eine Schalmei/Rauschpfeife mit einem Dudelsack (und sonst nichts, also ohne Trommeln oder mehreren Dudelsäcken) würden mit ein wenig Kreativität wirklich verdammt gut klingen. Renaissance-Tipp: Eine Schäferpfeife (Renaissance-Dudelsack) und eine Schalmei!)

Wer Maultrommeln sucht (Wäre eine gute Abwechslung) dem rate ich eine Wimmer.
(www.maultrommel.at) Die werden seit dem 16. Jhr handgefertigt, wird gesagt-
 
Zu Sackpfeife (Dudelsack) kann ich etwas sagen, selber spiele ich es nicht, aber in Schottland hat ein Bekannter 5 Jahre lang Dudelsack gelernt, danach war er zwar kein Virtuose, aber er konnte weit oben mitspielen, und er verdient nun sein geld mit Aufrtitten und so.
Also am besten lernt man Dudelsack im Schotten Reich.

Der .darkthrone
 
Der Dudelsack stammt nicht aus Schottland.
Die Schotten haben nur eine lange Tradition.

Ich glaube, als wir hier vor 500 Jahren unsere Schäferpfeifen spielten, haben die Schotten nichteinmal an ihre Highland Pipes gedacht.
 
wobei ich aber sagen muss, dass schottisch etwas völlig anderes ist als mittelalternatives Zeug... die Schotten haben sehr schwer zu spielende Dudelsäcke, die sehr viel Übung brauchen, und dann noch die ganzen speziellen "Gracenotes" und die Griffweise ist auch alles andere als die Blockflötengriffweise... also niemals Mittelalternativ mit Schottisch vergleichen, Mittelalternativ zu spielen ist viiel viel leichter..

also ich hab vor nem jahr mit Blockflöte angefangen, und jetzt spiel ich mittlerweile Hümmelchen (ein kleiner leiser Dudelsack aus dem späten Mittelalter, übrigens sehr gut geeignet für Einsteiger!), sobald ich Geld hab werd ich mir dann auch eine Marktpfeife zulegen... also: mit Willenskraft, ein bisschen Talent vllt und genügend Informationen (z.B. aus dem Internet!) kann man sich das schon sehr gut alleine beibringen, ohne Lehrer. Und es macht auch wirklich viel mehr Spass es auf eigene Faust hinzukriegen ^^ ..man muss sich eben nur gut damit befassen


Gruß PanicPipe
 
Das Hümmelchen ist ein Renaissancedudelsack der sehr leise sein soll.
Wo hast du den gekauft? Bzw. wieviel hat der gekostet? Folkfriends?
 
genau so einer... sehr leise, geringer Luftverbrauch und angenehm vorallem in Räumen zu spielen

ich hab ihn aus Speyer... dummerweise wie ich sagen muss denn speyer ist ein nicht sehr empfehlenswerter laden.... die Instrumente sind zwar kosntengünstig aber von der Qualität und vom Klang her nicht soo ganz das Wahre... weil die Dinger eben Fabrikate sind, zwar nicht aus Pakistan aber eben praktisch "vom Fließband"

naja aber für den Einstieg reichts voll un ganz.. meine Marktpfeife werd ich trotzdem lieber bei Günzel holen...
 
Speyer ist nicht empfehlenswert! Die haben mich mit ihren Preisen mal fast verführt, eine Schalmei zu kaufen. Glücklicherweiße habe ich doch nichts gekauft.

Güntzel vergaß ich:
Jens Güntzel
OT Semmichau Nr.2
02633 Göda
Tel. 037422 2872

Auch ein Dudelsackbauer.

Wobei ich allerdings rate, sofort einen Marktdudelsack (Bei ihm oder bei Fischer!!) zu kaufen.
 

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