Powerchords
Powerchords sind Akkorde bestehend aus zwei Tönen. Da musiktheoretisch allerdings mindestens 3 Töne für einen Akkord notwendig sind, handelt es sich bei den Powerchords streng genommen lediglich um Intervalle.
Die einfachsten Powerchords bestehen aus dem Grundton und der Quinte eines Dreiklangs, daher heißen sie auch Simple Powerchrods. Hierbei ist der Grundton der tiefere und die Quinte der höhere Ton. Das ist die so genannte Grundstellung. Allerdings kommt es auch vor, dass der Grundton noch einmal oktaviert wird und nun der oberste Ton ist.
Diese erweiterten Powerchords klingen kerniger und kräftiger als die Simplen. In keiner der beiden "Powerchord- Versionen" kommt ein Terz vor, das hat zur Folge, dass die Powerchords weder nach Mol noch nach Dur klinge; sie sind neutral und passen daher zu beiden Tonarten.
Es besteht zudem die Möglichkeit einer Umkehrung der Powerchords, hierbei wird der Grundton zum höheren und die Quinte zum tieferen Ton.
Die Benennung:
Die Powerchords bestehen aus Grundton und Quinte, daher bezeichnet man sie wie folgt:
Geht man davon aus, dass das "C" der Grundton ist, bezeichnet man den Powerchord als"C5"
(gesprochen: C fünf). Die 5 steht hierbei für die Quinte. (Wer nicht weiß was eine Quinte ist, sollte sich etwas mit Intervallen beschäftigen.)
Da es nun aber verschiedene Möglichkeiten gibt "C5" zu greifen gibt es noch ein weiteres Kriterium an dem man den Powerchord letztlich erkennen kann. Die "Lage."
Sie beschreibt an welchen Bund der Powerchord begonnen wird.
C5 in der dritten Lage beginnt also am dritten Bund, dadurch weiß man, dass das C der A-Saite der Grundton ist, da es sonst kein C auf dem dritten Bund gibt.
Simple Powerchords:
Die simplen Powerchords bestehen aus Grundton und Quinte. Sie sind sehr einfach zu greifen und man kann sie überall auf dem gesamten Griffbrett hin verschieben.
Für die simplen Powerchords (auch Quintpowerchords genannt) reicht ein Griff: der Quintgriff.
Beispiel für einen simplen Powerchord:
D5 gegriffen in der fünften Lage:
e x|-----|
B x|-----|
G x|-----|
D |--7--|
A |--5--|
E x|-----|
F5 gegriffen in der ersten Lage:
e x|-----|
B x|-----|
G x|-----|
D x|-----|
A |--3--|
E |--1--|
Umkehrung der simplen Powerchords:
Wie normale Akkorde können auch Powerchords umgekehrt werden, dabei wird der Grundton zum höchsten Ton und die Quinte zum tieferen Ton. Um das zu erreichen gibt es zwei Möglichkeiten, entweder wechselt der Grundton die Position oder die Quinte wechselt die Position:
Beispiel für die beiden Umkehrung von D5:
D5 gegriffen in fünfter Lage:
e x|-----|
B x|-----|
G x|-----|
D |--7--|
A |--5--|
E x|-----|
Umkehrung 1 (Quinte wechselt)
e x|-----|
B x|-----|
G x|-----|
D x|-----|
A |--5--|
E |--5--|
Umkehrung 2 (Grundton wechselt)
e x|-----|
B x|-----|
G |--7--|
D |--7--|
A x|-----|
E x|-----|
Die Umkehrung der Powerchords werden als Barré gegriffen, also nur mit einem Finger.
Bei der Grundstellung und den Umkehrungen handelt es sich um die gleichen "Akkorde", allerdings ist bei der Umkehrung die Quinte nun der Grundton.
Schaut man sich die Umkehrung nun genauer an sieht man, dass sich das Intervall geändert hat und der frühere Grundton nun die Quarte des jetzigen Grundtons ist, daher werden die Umkehrungen auch als Quartgriffe bezeichnet.
Die Quartgriffe werden meist im Metal eingesetzt, während die Grundstellung im Rock eine größere Rolle spielt.
Sieht man sich die Umkehrungen alleine an könnte man sie auch anderes benennen aus der 1.Umkehrung von D5 würde A4 (4=Quarte).
Volle Powerchords:
Die kernigeren und kräftigeren Vollen Powerchords werden durch die Oktavierung des Grundtons gebildet, sie unterscheiden sich nur dahingehend von den Simplen Powerchords.
Durch die Oktavierung handelt es sich nun um einen dreisaitigen Powerchord, bei dem die Oktave der höchste Ton ist.
D5 Simpel
e x|-----|
B x|-----|
G x|-----|
D |--7--|
A |--5--|
E x|-----|
D5 Voll
e x|-----|
B x|-----|
G |--7--|
D |--7--|
A |--5--|
E x|-----|
Auch hier greift man wieder ein Barré. (Beim Beispiel die d- undg-Saite am 7 Bund)
Umkehrung der Vollen Powerchords:
Bei der Umkehrung wechselt der Grundton seine Position. Einfach gesagt wird er zur Quinte seiner Oktave.
D5
e x|-----|
B x|-----|
G |--7--|
D |--7--|
A |--5--|
E x|-----|
Umkehrung
e x|-----|
B |--9--|
G |--7--|
D |--7--|
A x|-----|
E x|-----|
Die zweite Umkehrung bei der die Quinte ihre Position wechselt funktioniert hier nicht!
Powerchords über offene Saiten:
Natürlich ist es auch möglich Powerchords mit der "nullten" Lage zu spielen, sowohl Simple als auch Voll Powerchords. Auch die Umkehrung funktioniert wie gehabt, daher sind hier nur einige Beispiele aufgeführt:
A5 in der "nullten Lage"
Simpler Powerchord
e x|-----|
B x|-----| |
G x|-----|
D |--2--|
A |--0--|
E x|-----|
Umkehrung 1 (Quinte wechselt)
e x|-----|
B x|-----|
G x|-----|
D x|-----|
A |--0--|
E |--0--|
Umkehrung 2 (Grundton wechselt)
e x|-----|
B x|-----|
G |--2--|
D |--2--|
A x|-----|
E x|-----|
E5 in der "nullten Lage"
Voller Powerchord
e x|-----|
B x|-----|
G |-----|
D |--2--|
A x|--2--|
E x|--0--|
Umkehrung
e x|-----|
B x|-----|
G |--4--|
D |--2--|
A |--2--|
E x|-----|
Bei allen Powerchords ist zu beachten, dass beim Übergang von der g- zur b-Saite sich die Noten verschieben, weshalb sich der Griff ändert.
Ich hoffe der Artikel konnte euch helfen.
Mfg abt