[Diskussions-Thread] Tuning passiver Klangregler - der C-switch (Bsp. Jazz-Bass)

Für bastelfreudige und geschickte JB-Besitzer ein sehr interessanter Beitrag, wie mit wenig finanziellem Aufwand vieles am Klang verändert werden kann.

Wieder in gewohnter Uli-Qualtät: Druckreifer Text und klasse Fotos, die alles gut erklären. :great: (Ich darf dich leider nicht bewerten. :( )

Man braucht also nicht gleich 150 EUR auszugeben. Interessant wären jetzt noch Beispiel-Tondateien, welche Klänge damit praktisch möglich sind.
 
Für bastelfreudige und geschickte JB-Besitzer ein sehr interessanter Beitrag...
Nur damit daß in der Fülle der Informationen nicht falsch verstanden wird, zitiere ich mich mal selber aus dem letzten Absatz des Workshops:
Natürlich ist der C-switch im Prinzip bei jedem passiven Bass einsetzbar, hier wurde der Umbau am Beispiel des verbreiteten Jazz-Bass gezeigt.


Interessant wären jetzt noch Beispiel-Tondateien, welche Klänge damit praktisch möglich sind.
Liefere ich nach, so wie ich zwischen den ganzen in 'meinem' Kellerraum überwinternden Kübelpflanzen wieder an mein Zeug komme...;)
 
Natürlich ist der C-switch im Prinzip bei jedem passiven Bass einsetzbar...
Das hatte ich schon so verstanden. Nur hatte ich angenommen, daß im Elektronikfach der anderen Bässe wie z.B. Preci nicht genug Platz vorhanden ist für die zusätzlichen Bauteile. Hab mich wohl geirrt, offenbar geht der Umbau aber doch, wenn man die winzige Größe der Bauteile sieht.

Nun bin ich - und sicher auch viele andere - gespannt auf die Klangbeispiele. Hat aber keine Eile, die Kübelpflanzen sind erstmal wichtiger.;)
 
Die Überlegung ist durchaus nicht von der Hand zu weisen. Sich im Vorfeld eines eventuellen Umbaus darüber klar zu werden, ob das platzmäßig überhaupt hinhaut, ist schon nicht unwichtig! :D Der Jazz Bass ist mit Platz ja eher üppig ausgestattet, da gehts in anderen Elektronikfächern vielleicht deutlich enger zu.

Letztlich gibt es allerdings auch noch Möglichkeiten, zB den klotzigen Drehschalter ganz einzusparen, wenn man vllt nur mit einem Kipp- oder Schiebeschalter 1 oder 2 weitere Klangvarianten haben möchte.
 
Hallo Uli,

muss zuerst einen anderen User bewerten ... :)

Zu deinem Workshop ...

Ich hätte nur mit 5 Kondensatoren gearbeitet, da es noch einen (mehr oder weniger deutlichen) Unterschied zwischen "parallelen 250k" (Kondensatoren unwirksam, da Widerstand voll parallel) und "No Load" (Poti läuft am Schalter ins leere) gibt. Das hat gleichzeitig den Vorteil, dass man auch ohne Betätigung des Reglers schnell zwischen zwei Klängen hin und her kommt ...

Zudem halte ich 330 nF und selbst 200 nF für "sehr gewagt" ...
Statt des 33ers hätte ich mit einem 22er angefangen, da das ein "klassischer Kondensator" für 70s Fender JBs ist ...

Meine Wahl wäre also:
1. leer
2. 22 nF
3. 33 nF
4. 47 nF
5. 68 nF
6. 100 nF

Für Freunde "alter Gibson Klänge" (muffig) könnte man vielleicht die nehmen:
1. leer
2. 22 nF
3. 47 nF
4. 68 nF
5. 100 nF
6. 200 nF

Allerdings sind das theoretische Überlegungen, die ich NICHT praktisch überprüft habe! :redface:

Auf jeden Fall ist die Idee sehr interessant, einen "regelbaren Schalter" zu machen!
Darf ich das in meine Sammlung (diesmal mit Verweis auf deine Grundidee) übernehmen?

Gruß
Andreas

EDIT @ Bernie:
"Richtige Precisions" haben "große CTS Potis" mit ca. 25 mm Duchmesser (etwas darunter). Selbst bei der Telecaster Gitarre sind die E-Fach Fräsungen mit 1" Fräsern (25,4 mm). "Selbstverständlich" hat Fender die Fräsungen mit einem Standardwerkzeug gemacht und die Nuten so ausgelegt, dass es möglichst schnell geht. Da die USA nun mal zöllig sind, ist eben 1" (Zoll) das Maß ...

Der Drehschalter passt zumindest dann von der Breite, wenn die schwarzen "Halteklemmen" nicht "quer stehen", sondern in 45° zur Fräsung. Selbst in meinen (wesenlich flachereren) Japan Aerodyne passte ein Schalter. Da wird es aber schon eng im E-Fach.

Für deinen original 70s P-Bass verbietet sich der Umbau allerdings so oder so! Durch Lötarbeiten an der Elektrik verliert er einige hundert Euro an Wert. Einzig ein Ausfall des Potis würde den Austausch gegen ein anderes CTS Poti rechtfertigen (und dann musst Du das kaputte Poti auf jeden Fall noch aufbewahren!
 
Das ist ja eigentlich auch so gedacht, daß sich da jeder 'seine' Reihe einlötet, die er empirisch ermittelt hat, da sich ja doch sehr viele Bässe alleine schon von den Eigenschaften der Pickups her sehr unterscheiden. Meine eigene Reihe ist ja auch noch nicht 'ausentwickelt', ich habe bisher nur mit dem Kopfhörer gehört, ob die Schaltung (die ich schon früher mal ausprobiert hatte) grundsätzlich funktioniert, aber noch kein Feintuning gemacht.

Darf ich das in meine Sammlung (diesmal mit Verweis auf deine Grundidee) übernehmen?
Kein Thema, nimm dir was du möchtest, die Hälfte war ja eh von dir...:D
 
EDIT @ Bernie:
Für deinen original 70s P-Bass verbietet sich der Umbau allerdings so oder so! Durch Lötarbeiten an der Elektrik verliert er einige hundert Euro an Wert. Einzig ein Ausfall des Potis würde den Austausch gegen ein anderes CTS Poti rechtfertigen (und dann musst Du das kaputte Poti auf jeden Fall noch aufbewahren!
@Cadfael
Vielen Dank für den Hinweis, aber keine Sorge: Ich hatte nie daran gedacht, an meinem Original Preci solche Eingriffe vorzunehmen. ;)

Uli's Idee finde ich ist jedenfalls eine sehr gute und preiswerte Möglichkeit, einen weniger wertvollen Bass mit mehreren Soundmöglichkeiten auszustatten. Und allzuviel wird dabei ja auch nicht verbastelt, außer Lötarbeiten.

Ich hatte auch nie einen Grund was zu ändern, denn selbst nach 35 Jahren (!) funktioniert die ganze Elektronik störungsfrei. Sogar die Klinkenbuchse hat die Zeit ohne Mucken überstanden. Also: Sooo schlecht waren - zumindest einige - CBS-Fenders wohl nicht.

Übrigens: Nachdem ich lange Zeit nur meine fretless Bässe spielte, habe ich nun den ollen Fender "wiederentdeckt". Ich spiele damit vorzugsweise so Motown-ähnliche Basslinien. Mein Bass genießt eine ähnliche "Pflege" wie der von Jamerson, d.h. er sieht weder Lemonöl noch Putzlappen. Macht wirklich Spaß, es klingt richtig authentisch. :) :D
 
Zudem halte ich 330 nF und selbst 200 nF für "sehr gewagt" ...
Statt des 33ers hätte ich mit einem 22er angefangen, da das ein "klassischer Kondensator" für 70s Fender JBs ist ...
Sollte sich die Reihe als unvorteilhaft erweisen, ist das beim Jazz ja schnell gemacht, da man nicht absaiten oder das Pickguard abschrauben muß...3 Schrauben lösen - Kontrollplatte umdrehen und los gehts!

Die eingesetzte Reihe entstammt übrigens dem Ursprungsvorschlag von Lemme, der damit einen alten Höfner-Solidbody 'gepimpt' hatte...
 

Anhänge

  • hof01.jpg
    hof01.jpg
    31,4 KB · Aufrufe: 502
Hallo Uli,

hier eine Abwandlung deiner Schaltung ...

Nachteil ist, dass man nur drei verschiedene Kondensatoren hat.
Durch die spezielle Schaltung des "On/On/On" Minischalters (oder auch "On/Z/On" genannt) kann man jeden der drei Kondensatoren einzeln schalten.

Vorteil ist aber die Größe des Schalters (und, dass es ein Kippschalter ist).
So kann man diesen Schalter beispielsweise in einen Precision zwischen Volume und Tone setzen, was mit einem Drehschalter aus Platzgründen nicht möglich ist. Den meisten Leuten dürften drei Kondensatoren auch reichen (falls sie diese Schaltung überhaupt brauchen).

Gruß
Andreas

3Tone.gif
 
Hier noch ein paar Nachträge: (wurde auf Ulis Hinweis freundlicherweise vom Mod-Kollegen Rockin'Daddy in den FAQ-Thread eingepflegt - im Beitrag 2 runterscrollen)

Die letztendlich nach den Versuchen als von mir sinnvoll angesehene Kondensatorreihe lautet: 22n, 33n, 47n, 68n, 100n, 220n. Die Bestückung des Schalters ist schnell geändert, allerdings hatte ich keinen 22nF-Kondensator in dieser kleinen Bauform zur Hand, weshalb ich zwei 47nF-Cs in Reihe geschaltet habe, das war immernoch klein genug...
Die Stellen an den Potigehäusen, an die später die Masseleitungen gelötet werden, sollten idealerweise vorverzinnt werden (Bild), damit man hinterher nicht so lange drauf rumbraten muß und dadurch das Potigehäuse evtl zu heiß wird.

attachment.php


Die abisolierten Kabelenden werden ebenfalls vorverzinnt und so ist nur eine relativ kurze Lötung erforderlich, um die Masseleitungen mit den Blechgehäusen zu verbinden (Lötkolben für die Massepunkte in meinem Fall 80W).

Da der Hersteller Fender bereits signalführende- und Masseleitungen farblich unterschieden hat, habe ich diese Farbgebung bei meiner Verdrahtung beibehalten. Als letztes kommt noch eine Fotokopie der Schaltung (allerdings mit den geänderten Kondensatorwerten) ins Elektronikfach, dann wird zugeschraubt und es geht ans testen...

attachment.php


Ich hab ein paar kleine samples mit meinem miditech Interface eingespielt. Sie sind unterschiedlich ausgesteuert, weil die Umschaltung vom kleinsten zum größten Kondensator soundtechnisch etwas problematisch ist, denn sie beeinflußt auch den Pegel. So mußte ich einen Kopromiß finden zwischen 'größter Kondensator=ziemlich leise' und 'kleinster Kondensator=leicht übersteuert'. Ich denke, die Tendenz ist aber trotzdem rauszuhören. In der Mitte der ersten Aufnahme sind die Umschaltknackse des Drehschalters zu hören. Alle samples sind ohne Plektrum eingespielt, die Tonblende ist jeweils voll reingedreht.

sample 1: bridge PU zunächst mit 220nF-C, danach Umschaltung auf 22nF
sample 2: neck PU 220nF
sample 3: neck PU 22nF
 

Anhänge

  • P1010149.JPG
    P1010149.JPG
    120,7 KB · Aufrufe: 5.436
  • P1010154.JPG
    P1010154.JPG
    127,7 KB · Aufrufe: 5.436
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
...Nachteil ist, dass man nur drei verschiedene Kondensatoren hat.
...das kann auch ein Vorteil sein, die Klangunterschiede sind bei 6 Kondensatoren zuweilen doch recht gering.

Durch die spezielle Schaltung des "On/On/On" Minischalters (oder auch "On/Z/On" genannt) kann man jeden der drei Kondensatoren einzeln schalten...Vorteil ist aber die Größe des Schalters (und, dass es ein Kippschalter ist).
Eine meiner Bedingungen war, daß sich das ganze problemlos zum Urzustand zurückbauen läßt, was eigentlich ein zusätzliches Schalterloch ausschließt. Eine Möglichkeit wäre (speziell beim Jazz-Bass) allerdings eine komplette weitere Kontrollplatte, die gibts ja schon für ein paar Euro...und das Original bis zum eventuellen Verkauf aufheben.
 
Hallo Uli,

für den Jazz Bass sieht die Lösung mit Tandem-Volume-Poti, Tone und Drehschalter natürlich am schönsten aus!
Übrigens: Danke für die zusätzlichen Bilder und die Hörbeispiele! Sieht sehr gut aus!

Den Minischalter kann man zwar auch mit Unterlegscheiben auf ein JB-Kontrollblech machen, aber dann sieht es so leer aus. Für den Preci hingegen ist der Schalter besser (da er zwischen die beiden Potis kann).

Deine Schaltung hat mich übrigens zu einer weiteren Abwandlung gebracht! :D
Ich habe vier "parallele Kondensatoren mit Poti" genommen, eine "neutrale Stellung" und einen "Bass Cut", mit dem man keine Höhen, sondern Bässe beschneidet. Um das zu realisieren braucht man eine zweite Ebene, da man ja den Low-Cut-Filter (Kondensator) durch Parallelschaltung eines Kabels außer Gefecht setzen muss. Den Low-Cut könnte man zwar auch regelbar machen (Tandem-Tone-Poti, eine Ebene für Bässe, eine für Höhen), aber das ist dann vielleicht oversized ...

Die Schaltung mit vier regelbaren Kondensatoren parallel und einem seriell gibt's in meiner aktuellen Schaltungssammlung ...

Vielen Dank noch mal für deinen Workshop, die schönen Bilder und Soundbeispiele! :great:
Andreas
 
Wie nützlich schätzt du denn jetzt, nachdem du den Bass wahrscheinlich öfters mal gespielt hast, das Tonpoti in Verbindung mit dem C-Switch ein? Benutzt du es oft fürs Feintuning oder könntest du darauf verzichten?
 
Ich benutze es nicht oft, was aber hauptsächlich daran liegen wird, daß ich eigentlich kein ständiger Soundfummler bin. Ich fand es zwar recht praktisch, um den Grundklang zu finden, den ich hatte haben wollen und der mir in der Urkonfiguration nicht so recht hatte gelingen wollen - aber jetzt, wo ich den gesuchten Klang habe, könnte ich im Grunde wieder alles zurückbauen und nur den anderen Kondensator fest einbauen, da ich z Zt immer mit der gleichen Verstärkerkombi spiele. Wenn man da vllt oft wechselt, mag das sicher anders aussehen.

Aus meiner heutigen Sicht hätte ich den C-Switch eigentlich auch als fliegenden Aufbau testen können und dann das Ergebnis in den Bass einbauen, aber so ist es halt praktischer, wenn sich mal was am Verstärkerkonzept ändern sollte, ich die Flats mal wieder runter mache, mal keinen Blues mehr spiele oder wieder mal über eine gestellte Anlage gespielt wird.
 
Lemme schlägt bei seinem C-Switch vor, den Toneregler aus dem Bass zu entfernen und durch den C-Switch zu ersetzen.
Habe das bei verschiedenen Bässen gemacht und durch den dabei wegfallenden Widerstand des Tonepotis eine deutliche Soundverbesserung zu hören geglaubt. (Würde dem Vorschlag entsprechen, ein NoLoadPoti zu nehmen).
Bei manchen Tonabnehmertypen gibt es je nach SwitchStellung Resonanzüberhöhungen, die man durch eine leichte Bedämpfung des Schalters mit einem Widerstand (eventuell regelbar) in den Griff bekommt.
Wenn man per Testen weiss, welche Kondensatorwerte interessant sind (bei mir maximal 47nF), kann man auch kleine Versionen auf einem Mini-Umschalter aufbauen, der zwischen zwei Cs wechselt.
 
Soviel ich weiß, hat sich Lemme die Bezeichnung C-Switch schützen lassen. Die allgemeine Bezeichnung für ein solches Konstrukt heißt "stufenweise veränderlicher Lastkondensator".

Theoretisch könnte man einen solchen auch mit einem Poti in Reihe schalten, um eine passive Höhenblende zu haben, bei der auch die Kapazität wählbar ist. Meist wird aber darauf verzichtet. Der Lastwiderstand wirkt also ständig wie eine ganz zugedrehte Höhenblende, so dass sich wieder eine ausgeprägte Spitze ergibt, aber eben bei derselben Frequenz, die sich auch bei Verwendung einer normalen Höhenblende mit demselben Kondensator ergeben würde. In der Regel wird diese Frequenz aber zu niedrig sein, um noch musikalisch brauchbare Klänge zu ermöglichen. Vielmehr geht es darum, die Resonanzfrequenz maßvoll abzusenken, um eine etwas sattere Klangfarbe zu erhalten. Vor diesem Hintergrund halte ich 22 nF schon für recht hoch gegriffen.

Eine kurze Beispielrechnung mag das verdeutlichen. Man muss dazu noch wissen, dass eine Änderung der effektiv wirksamen Kapazität denselben Einfluss auf die Resonanzfrequenz hat wie eine Änderung der effektiv wirksamen Kapazität um denselben Faktor. Nehmen wir mal an, Du ersetzt einen Jazz-Bass-Tonabnehmer durch einen "Sidewinder" ( Hals-TA der alten Gibson-Bässe). Der hat gegenüber dem vorherigen Tonabnehmer ungefähr die zwanzigfache Induktivität. Um denselben Effekt zu erzielen, könntest Du aber auch die effektiv wirksame Kapazität um den Faktor 20 erhöhen. Diese Kapazität setzt sich zusammen aus der Kapazität des Tonabnehmers, der Eingangskapazität des Verstärkers und der wesentlich größeren Kabelkapazität. Insgesamt sind das meist 0,7 bis 1,2 nF. Schaltest Du nun 22 nF parallel dazu, dann hast Du nahezu unabhängig von der Kabellänge eine Gesamtkapazität um 23 nF. Die Kombination aus einem "Sidewinder" und einem langen Kabel, aber ohne zusätzlichen Lastkondensator, würde zu einer Gesamtkapazität um 1,15 nF führen. Die Kapazität wäre also um den Faktor 20 geringer und die Induktivität ziemlich genau um denselben Faktor höher. Also ergäbe sich mit dem Jazz-Bass-Tonabnehmer plus Lastkondensator praktisch dieselbe Resonanzfrequenz wie mit der Kombination "Sidewinder" plus langes Kabel. Selbst in diesem Extremfall (Geschlechtsumwandlung eines Jazz Bass in Richtung EB-3) kommt man also mit 22 nF aus. Noch höhere Lastkapazitäten braucht kein Mensch.

Bei einem Precision Bass würde schon ein Lastkondensator mit etwa 12 nF denselben Effekt bringen. Die übrigen Kondensatoren wird man also eher im einstelligen Nanofarad-Bereich wählen, um in etwa die Klänge zu erzeugen, die man mit einem etwas "heißeren" als dem ursprünglich verwendeten Tonabnehmer hinbekäme. Ich sage "in etwa", weil sich die verschiedenen Tonabnehmer auch hinsichtlich der Spulengeometrie und der Breite des magnetischen Fensters unterscheiden, Diese Faktoren lassen sich natürlich durch einfaches Hinzufügen eines weiteren Kondensators weder verändern noch eine entsprechende Änderung simulieren.

Bei einem 5-Stufen-Schalter würde ich beispielsweise die Werte 1,2 nF, 3,9 nF, 10 nF und 22 nF verwenden. In der Maximalstellung wird kein Kondensator angelötet, so dass der Originalklang weiterhin abrufbar ist. In diesem Fall ist dann nur eine Gesamtkapazität von etwa 1 nF wirksam, in den vier übrigen Schaltstellungen die eben genannten Werte zuzüglich etwa 1 nF. Die Wertereihe lautet dann 1 - 2,2 - 4,9 - 11 - 23. Von Rastposition zu Rastposition nimmt die Kapazität also etwa um den Faktor 2,2 zu, so dass die Resonanzfrequenz jeweils um eine Quinte absinkt. Lediglich am Linksanschlag ist der Sprung etwas kleiner. Perfektionisten würden hier 22+2,2 nF parallel schalten, damit sich die Wertereihe 1 - 2,2 - 4,9 - 11 - 25,2 und somit eine noch gleichmäßigere Regelwirkung ergibt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Das ist plausibel, poor but loud.
Deine 4er - Reihe (1,2 nF, 3,9 nF, 10 nF und 22 nF) plus direkt entspricht auch ungefähr dem, was mir am sinnvollsten erschien, als ich noch mit Micro-Umschaltern auf der Suche nach den zwei wichtigsten Kondensatoren war. Höhere Werte sind zumindest im Bandkontext so gut wie nie passend.
 
[h=2]Hallo Uli, Frage zu den Kondensatoren beim C Switch Jazz Bass[/h]Ich bin in diesem Segment ein absoluter Neuling.
Die Kondensatoren werden bei diversen Anbietern mir einer Spannung von 50VDC aufwärts angeboten.
Das mit den microFarat hab ich ,so glaube ich, verstanden. Aber inwiefern spielt die Volt angabe eine Rolle?
Im Moment habe ich in meinem Bass einen C Switch mit einer "Gitarrenabstimmung" von einem bekannten eingebaut. Stellung 1 lässt den PU unverändert durch. Stellung 2 lässt den PU wunderbar anzerren. Die anderen heben dann die Mitten und später die Bässe an.
Lässt sich das mit der von Dir gebauten Schaltung real nachbauen? Oder macht es überhaupt einen Unterschied ob ich die Schaltung an einem Bass oder einer Gitarre verbaue.
Und noch eine abschließende Frage.
In einem anderen Bass habe ich eine aktive 2 Band Klanregelung. Würde sich diese mit dem C Switch vertagen.
Ich wollte diesen dann zwischen Volume und Klangregelung setzen.
Danke schon mal im voraus

Christian
C:\Users\Zuzi\AppData\Local\Temp\msohtml1\01\clip_image001.gif
 
Hallo Christian,

willkommen im Forum!
ein Uli bin ich auch, aber nicht der Uli ... ;)
... Die Kondensatoren ... inwiefern spielt die Volt angabe eine Rolle? ...
Im Tonsignalweg eines Basses und ähnlicher Instrumente bzw. zwischen Tonsignal und Masse geschaltet spielt diese Angabe zur maximalen Spannung, die der Kodensator verträgt, bei üblichen Kondensatoren keine Rolle. Die Maximalspannung sollte nur nicht unter 1-2V liegen (aber solche Kondensatoren sind eben nicht der Standard).
... Im Moment habe ich in meinem Bass einen C Switch mit einer "Gitarrenabstimmung" von einem bekannten eingebaut. Stellung 1 lässt den PU unverändert durch. Stellung 2 lässt den PU wunderbar anzerren. Die anderen heben dann die Mitten und später die Bässe an.
Lässt sich das mit der von Dir gebauten Schaltung real nachbauen? ...
Das Anzerren in Stellung 2 kommt kaum durch einen reinen C-Switch, also die Wirkung von Kondensatoren zustande. So schlechte Kondensatoren gibt es ja (beinahe) nicht ...
Aber vllt hat er noch andere Bauteile mitverbaut. :nix:
Oder der Kapazitätswert wurde so gewählt, dass bestimmte Frequenzen überhöht werden, so dass ein nachfolgendes Gerät anfängt zu verzerren.

... Oder macht es überhaupt einen Unterschied ob ich die Schaltung an einem Bass oder einer Gitarre verbaue. ...
Entscheidend beim C-Switch sind die Kapazitätswerte der Kondensatoren (in Farad). Und da man die wie beschrieben variieren kann, kann man den Switch nach den eigenen Vorstellungen auf jedes Instrument mit passiven Tonabnehmern/PUs, egal ob Bass oder Gitarre, anpassen.

... In einem anderen Bass habe ich eine aktive 2 Band Klanregelung. Würde sich diese mit dem C Switch vertagen.
Ich wollte diesen dann zwischen Volume und Klangregelung setzen. ...
Ob es sich verträgt, rein elektronisch betrachtet, hängt eben davon ab, dass passive PUs (bzw. solche mit relativ hoher Ausgangsimpedanz) verbaut sein müssen.
Ob es sich klanglich verträgt/Dir etwas bringt, kannst nur Du selbst entscheiden.
Die Kondensatoren wirken im Zusammenspiel eben ganz anders als ein aktives Low-Pass-Filter, das Frequenzen oberhalb einer bestimmten Frequenz absenkt/leiser macht. Zwar findet eine solche Absenkung bei C-Switch auch statt, aber eben auch eine Überhöhung des etwas unterhalb dieser Frequenz liegenden Frequenzbereichs, vgl. http://www.guitar-letter.de/index.php?Knowledge/CSwitchvsStateVariableFilter.htm

btw "
C:\Users\Zuzi\AppData\Local\Temp\msohtml1\01\clip_image001.gif
": Du musst die Bilder, die Du sichtbar machen willst, hier hochladen oder anderweitig im Internet zugänglich machen. Auf Deinen Rechner haben wir hier ja keinen Zugriff.

Gruß
Ulrich
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben