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Hi
ich spiele jetzt seit 3 Jahren ein Basix Custom und habe bereits eine Cube Custom Snare dazu, mit der bin ich auch ganz zufrieden.
Ich möchte aber irgendwann auch das restliche Shellset austauschen.
Und zwar ohne Kompromisse, das heißt es soll das letzte DrumSet sein, welches ich für die nächsten 15 Jahre kaufe (ca.). Preislich bis 3000€ optimal wären 10x9 12x9 16x16 22x20 (oder 22x18).
Es MUSS mit guten Fellen und richtig gestimmt für Aufnahmen einen "high end sound" produzieren. Musikrichtung geht von Tanz-Rock-Musik bis hin zu Metal aber viel Kick is immer erwünscht.

Ich liebe diesen vollen extrem sauberen Klang was teure Yamaha Sets in guter Stimmung haben oder auch DW aber da bezahlt man so extrem viel für den Namen mit.
Von Cube Drums habe ich für die Konstellation ein Angebot über 3500 Euro für die 4 trommeln, das wird mir zu viel, da ich auch nicht 100% weiß was ich da kaufe :)

ich hoffe ihr könnt mir so ein wenig helfen, werde aber auch bald nochmal beim großen T direkt im Laden vorbei gucken

Alex
 
Eigenschaft
 
Ich empfehle ein Mapex Saturn, hab ich selbst, klingt sehr voll, was du dir unter sauber vorstellst weiss ich nicht. Wird dann auch einiges günstiger, da kannst du dir - wenn nötig - noch Becken kaufen, unbedingt einen guten Hocker, vielleicht Hardware aufwerten und von mir aus nen Döner essen.
Wenn du es anspielst, solltest du aber auf die Befellung achten. Bei mir waren/sind werkseitig Emperor/Ambassador-Kombis auf den Toms und PS3/PS3 auf der Bass, bei einem anderen User, der es angespielt hat, waren aber Ambassadors auf den Toms. Er hat es dann so beschrieben:

Der Sound ist schön warm und sustained ohne Ende, egal wie ich es gestimmt habe. [...] Beim Saturn hatte ich das Gefühl das sich alle Toms versuche gegenseitig zu übertönen.
Wenn du ein Set von der Stange kaufen willst, kommst du um anspielen nicht herum. Aber auch wenn du dir eins massschneidern lässt, musst du die Eigenschaften von Kesselmassen, Hölzern etc. sehr genau kennen resp. wissen, was du magst.
 
Ich würde nun auf niemanden hören, der dir sagt, kauf dir das oder das Set. Bei dieser Menge an Geld bekommst du jedes standardmäßige HighEnd Shell Set. D.h. es liegt nun an die in den Laden zu gehen und dir semtliche Sets anzuhören, welches in deinen Preisrahmen fallen.

Wenn du Beratung brauchst, welche Kesselmaße am Besten sind dann helfen wir dir gerne. Anscheinend hast du dort aber schon dein Favoriten getroffen. Die Holzfrage ist stell ich mal ganz zur Seite. Die unterschiedlichen Holzarten haben angeblich grundverschiedene Klangtypen, wenn du ein Set aber mit den identischen Sets mit gleichen Maßen, gleichen Fellen, gleicher Fellspannung und gleicher verbauter Hardware hast, wirst du wohl kaum einen Unterschied hören. Die Punkte die ich eben angesprochen habe sind viel wichtiger als die Holzart.

Hast du Lust dir ein Set anfertigen lassen willst, dann kannst du dir auch eigentlich egal was für eine Customschmiede du dir suchst. Die großen wie Adoro, Cube etc... nehmen sich auch alles nichts. Jeder hat halt seinen anderen Stil und das merkt man optisch auch im Instrument.

Wir können dir leider nicht viel helfen. High-End Sets nehmen sich qualitativ gar nichts. Jedes der Sets wird, bei guter Behandlung, sogar länger als 15 Jahre halten.
 
Hey,

ich möchte dir an dieser Stelle mal Adoro Drums ans Herz legen, die Preise sind durchaus erschwinglich, bei Interesse lasse ich dir gerne eine Preisliste für eine grobe Kalkulation zukommenund berate dich gerne über mögliche Zusamenstellung und ihre Auswirkung auf den letztendlichen Sound des Sets. Das Ganze würde ich dann mit Stefan (von Adoro Drums) abgleichen (deine Soundvorstellung in Worten oder an Klangbeispielen mit der vorläufigen Zusammenstellung).

LG
 
Hallo!

Guck mal hier, das ist auch "Custom". Unser Forumsmitglied "uw" hat sich solch eines geordert - vielleicht fragst Du ihn mal?
 
fåñåtiç;4871091 schrieb:
Preislich bis 3000€ …"high end sound" …

Mach´ doch eine Art Ausschreibung! Maile jeden in Frage kommenden Custom-Drums-Hersteller an, nenne das Budget und die Vorstellungen und warte ab, was kommt. Zu den interessantesten Angeboten fährst Du ggf. hin und machst Dir vor Ort einen persönlichen Eindruck von den Möglichkeiten.

Ich finde, bei Deinem Anspruch solltest Du zunächst nicht Features gegeneinander aufrechnen. In der Preisklasse kann man sich dem Gegenstand durchaus triebhaft nähern. Sobald Du Dein Traumset siehst, fallen Dir auch die nötigen Begründungen ein.

Grüße
olliB. …
 
Ab einer gewissen Summe ist das Kaufverhalten auch nicht mehr rational zu begründen.

Einen Porsche oder Ferrari kauft sich auch keiner weil es vernünftig ist. :D

In der Liga, in der wir uns hier bewegen, ist es eh Jacke wie Hose. Qualitativ gibt es keine Unterschiede mehr und ob "Stangenware" oder custom ist auch einerlei. Ich persönlich würde mir mein Traumset machen lassen, aber die Sets der Topliga der grossen Hersteller sind auch toll.

Ist zwar eher unwahrscheinlich, aber man weiss ja nie: wenn man das Set mal verkaufen will oder muss, hat man bei einem grossen Markenset halt mehr Chancen es wieder loszuwerden (und das auch zu einem guten Preis).
 
So schön die custom sets auch sind, Sie werden aber auch und gerade hier mächtig gehyped! Würde ich mir ein Tama Starclassic, ein Pearl Masters oder ein DW Collector kaufen, wäre ich 1. in der Top-Liga und 2. wohl auch auf Jahre bestens ausgestattet. Klanglich betrachtet bieten die custom Bauer nichts an, was ich nicht auch "von der Stange" bekäme, der Reiz liegt doch zu 95% in der Einzigartigkeit. Oder seid Ihr da naderer Meinung?
Wenn diese preislich erschwinglich ist... LOS, jedes Serienset ist dagegen langweilig. Wenn´s aber hauptsächlich darum geht, sound- und verarbeitungstechnisch glücklich zu werden, gibt es auch genügend andere Optionen.
 
Oder seid Ihr da naderer Meinung?
Nein. Da bin ich sowas von deiner Meinung :D
Das sind Tendenzen, die hier im Board immer mal wieder auftauchen. Erst wird jahrelang zu Birke oder Ahorn geraten, weil's eben das edlere Holz ist. Jetzt plötzlich fahren hier alle die Linie, dass Holz keine Rolle (oder nur eine zweitrangige) spielt. ZultanBecken sind das Alleheilmittel für und gegen alles, und mit nem Basix fährt man niemals schlecht. Momentan sind halt Customschmieden total in. Das erste, was genannt wird, wenn jemand ein Budget aufstellt, ist eine Customschmiede. Schade. Aber auch das wird sich wieder legen.

Gesellschafts- und Communitytrends eben.

Alles Liebe,

Limerick
 
@ Bumtac

Klanglich hast du sicher recht, da mag es wohl keinen Unterschied geben. Wie auch? Materialmässig ist das sowieso mehr oder weniger gleich - die Kessel stellt meist Keller her und die Hardware wird in Taiwain zusammengebastelt. Mag sein, dass bei Customsets einmal mehr poliert oder gewienert wird, klanglich ist das aber wurscht. Bei vielen der Custombauer beschränkt sich das "Customizing" auch nur mehr oder weniger auf die Optik.

Troyan, Olaf Handschuh, Lignumdrums und Hard Bob sind für mich noch echte Custombauer, da sie die Kessel selbst (und auch in nicht alltäglichen Verfahren) herstellen.
Preislich sind wir da aber am obersten Ende und Sets für über 5000 € sind da keine Seltenheit.

Alle anderen sind eher " optische Drumaufmotzer". ;)

Wer allerdings etwas Ausgefallenes haben will, bekommt das halt u. Umständen nicht "von der Stange".

Wenn ich die Topserien der bekannten Hersteller ansehe, ist da allerdings kein wirklicher Unterschied feststellbar. Bei z. B. einem Sonor SQ2 hat der Kunde soviele Auswahlkriterien, sowas gibt es bei den meisten Custombauern nicht einmal. Preislich liegt man dann allerdings auf selben Level. Beim Wiederverkauf ist man mit dem Markenmodell aber besser dran.
 
… der Reiz liegt doch zu 95% in der Einzigartigkeit.
Mag sein. Aber heutzutage macht man mit fast Allem, das man kauft, gleichzeitig Werbung für den Hersteller. Kaum noch ein Pullover, an dem nicht zu lesen ist, von wem er kommt bzw. welchen Status sein Träger für sich beansprucht. Musikgeschäfte sind zu Ramsch-Rampen verkommen, weil viele Firmen jährliche Mindestabnahmemengen als Voraussetzung für akzeptable Margen verlangen (können wir unter solchen Bedingungen den sog. Fachverkäufern noch trauen?). Ich finde, man kann durchaus das Kotzen kriegen - auch im Angesicht eines SQ2 und beim Durchblättern sog. Fachzeitschriften.

Es gibt mir tatsächlich ein besseres Gefühl, wenn ich die Person kenne, für die ich werbe oder sogar davon ausgehen kann, dass sich diese Person mit meinen Klangvorstellungen auseinander gesetzt hat. Ich hab´s an anderer Stelle ja schon mal gesagt: es ist (für mich) ein würdeloser Moment, das Ersparte in etwas anzulegen, was in Kartons stapelweise in kontinentalen Lagern "auf mich, das Zielobjekt von Marketingstrategien, lauert".

Das erste, was genannt wird, wenn jemand ein Budget aufstellt, ist eine Customschmiede. Schade. Aber auch das wird sich wieder legen.
Wieso "schade"? Wenn man weiß, dass Sonor und Mapex ihre Schlagzeuge irgendwo in Asien in der selben Fabrik fertigen lassen, kann man doch nicht mehr ernsthaft über das Für oder Wider einer Marke gegenüber einer anderen diskutieren. Standardisierung und Rationalisierung sind die Triebfedern produktiver Entwicklungen in globalisierten Strukturen. Das Custom-Set ist dem gegenüber eine wunderbare Möglichkeit der Aneignung, die strukturell einer Art musikalischen Individualisierung entspricht.

… klanglich ist das aber wurscht. Bei vielen der Custombauer beschränkt sich das "Customizing" auch nur mehr oder weniger auf die Optik.
Wenn man das Custom-Set nicht als fragmentarisch analysierbares Produkt begreift, sondern als Chance, den eigenen Ansprüchen, Vorstellungen und Werten auf die Spur zu kommen (einen instrumentalen Entwurf seiner selbst zu riskieren), ist es völlig egal, ob seine akustischen Kapazitäten völlig anders sind als die anderer Sets. Die entscheidende Frage ist: haut der Betreffende auf dieses Set genauso wie auf das Stangen-Set? Man könnte also durchaus spekulieren, ob die Wahl oder Konzipierung des eigenen Sets eventuell ein entscheidender Schritt in der Entwicklung zum individuellen Musiker bzw. zur Musik ist.

Grüße
olliB. …
 
Zuletzt bearbeitet:
Um das richtig einzuordnen: Ich finde Custom Sets und deren Erbauer extrem toll, habe selbst eine Custom Schnarre, die ich um nichts in der Welt missen möchte - und die mich mit 350€ keine ecxtremes Vermögen gekostet hat.
Lim hat´s richtig eingeordnet: Ich zweifel das customizing als Allheilmittel an. Von den hiesigen Drummern sind gerade mal ein Handvoll auf einem Niveau unterwegs, welches die richtige Einordnung in Wertigkeit, Klangspektrum, Verarbeitung und Optik auf die Reihe kriegen können - ich selbst zähle mich definitiv nicht zu diesen! Vor Jahren habe ich auf einem Starclassic - keine Ahnung, was genau - ein paar Minuten trommeln können. Den Sabber wische ich mir heute noch aus dem Mundwinkel!
Wenn user uw stolz den Kauf eines Pork Pie verkündet und dieses set als seinen Traum deklariert, ist das völlig in Ordnung. Der Mann beschäftigt sich aber auch sehr intensiv mit der Materie und ist ein anerkannter DIY Freak.
Wenn user vicfirthmoppel sehnsüchtig auf sein Adoro set wartet, traue ich ihm alleine aufgrund seines spielerischen Vermögens zu, dass diese Entscheidung für Ihn die Richtige ist.

Wenn aber jeder user - ob Anfänger oder Profi - die Custom Klatsche bekommt, obwohl er gar nicht in der Lage ist, das vernünftig einzuordnen - oder vermutlich mit einem Standardset alá Superstar, Sonor 2xxx/3xxx oder was-weiss-ich vollkommen glücklich und ausgelastet wäre - dann halte ich das ständige customizen für wenig zielführend. Den Fragenden wird es zumeist hoffnungslos überfordern, vermutlich wird er nicht einmal eine stimmige Beschreibung seiner Wünsche und Vorstellungen äußern können. Das wird aber müssen, denn sonst können die Cube´s, Adoro´s usw. dieser Welt gar nicht arbeiten!
 
Bingo! ;) *Zeichen-füll*

Alles Liebe,

Limerick
 
:confused: Was ist kaputt?

… die richtige Einordnung in Wertigkeit, Klangspektrum, Verarbeitung und Optik
Was wir wahrnehmen, ist sowieso zu ca. 70% psycho. Aber genau deshalb sind wir ja so anfällig für Image-Kampagnen. Und wenn man einschlägige Zeitschriften durchblättert, sieht man neben wenigen Infos immer nur irgendwelche stilkonform verkleideten Typen, die auf Becken, Sticks u. a. zeigen oder hinter logo-powered Drum-Sets sitzen. Wir wissen natürlich, dass das alles Quatsch ist, aber es wirkt trotzdem.

Vor Jahren habe ich auf einem Starclassic - keine Ahnung, was genau - ein paar Minuten trommeln können. Den Sabber wische ich mir heute noch aus dem Mundwinkel!
Wahrscheinlich optimal gestimmt und räumlich gut platziert.

Wenn aber jeder user - ob Anfänger oder Profi - die Custom Klatsche bekommt, obwohl er gar nicht in der Lage ist, das vernünftig einzuordnen -
Vernunft? Gibt´s außer einer Custom-Klatsche nicht auch die Tama-Klatsche, die Gretsch-Klatsche, die Ludwig-Klatsche usw.?

… oder vermutlich mit einem Standardset alá Superstar, Sonor 2xxx/3xxx oder was-weiss-ich …
Standard? – Naja, vermutlich soll am Ende ja auch nur musikalischer Standard rauskommen.

… vollkommen glücklich und ausgelastet wäre -
Wie gesagt: Wahrnehmung ist psycho, d. h. enthält Unmengen an Anteilen von früheren Wahrnehmungen, wahrnehmungsbegleitenden Empfindungen und all dem Zeugs, das uns werbe-mäßig um die Ohren gehauen wird.

Die von Dir genannten Sets klingen sicherlich allesamt ordentlich. Die Fertigungsrobotik der Hersteller funktioniert nahezu fehlerlos. Die niedrigst kalkulierten Preise gründen auf Statistiken, aus denen hervorgeht, zu wieviel Prozent welche Farbe bei einer bestimmten Käufergruppe präferiert wird. Serie 2xxx und Serie 3xxx sind zueinander qualitativ sorgfältig zu einer nachvollziehbaren Merkmals-Unterschiedlichkeit gestaltet, die dem geschulten Verkäufer ermöglicht, schon nach kurzem Kunden-Kontakt die richtigen argumentativen Reize zu setzen. Ein "amtlicher" Branchen-Jargon sorgt überdies dafür, dass keine verwirrenden Tiefsinnigkeiten die Entschlossenheit zum Abschluss mit Kauferlebnis beeinträchtigen.

In großen Läden, wo sehr viel Gleiches/Gleichwertiges mit unterschiedlichen Marken-Kennzeichnungen rumsteht, ist alles zu "Special Deals" hindrapiert und das "Langersehnte" vermag sich mir darin nur schwer zu zeigen. Okay, mit einem Paar Gratis-Sticks und der Tasche obendrauf, wenn ich auch noch ein Beckenset nehme. Der Verabschiedungssatz des Verkäufers, dass man mit einem Set dieser Marke gewiss nichts falsch mache, kommt mir bis zum Parkplatz dann doch wieder irgendwie unpassend vor – ich hatte doch gesagt, was mir wichtig ist!

… dann halte ich das ständige customizen für wenig zielführend.
Mich betreffend wäre das Ziel die Wandlung einer Ware (der oberste Karton im Lager) zu meinem Instrument. Mit zunehmendem Alter klappt das – wahrscheinlich aus Prinzip – bei mir nicht mehr jedes Mal.

Den Fragenden wird es zumeist hoffnungslos überfordern, vermutlich wird er nicht einmal eine stimmige Beschreibung seiner Wünsche und Vorstellungen äußern können. Das wird aber müssen, denn sonst können die Cube´s, Adoro´s usw. dieser Welt gar nicht arbeiten!
Naja, die Cubes und Adoros haben natürlich auch ein gewisses Repertoire an Begründungen, die den Kunden überzeugen. Aber es ist etwas komplett anderes, wenn ich es nicht mit einem Verkäufer zu tun habe, sondern mit demjenigen, der für das Ding als solches steht. Seriöse Beratung beinhaltet außerdem natürlich, mich auf Unstimmigkeiten meiner Vorstellungen hinzuweisen. Und man kann davon ausgehen, dass dem Custom-Bauer mindestens genauso viel daran liegt, dass ich ein erstklassiges Instrument bekomme. Seine Werbung besteht nämlich in der Qualität eines jeden einzelnen Sets. Das wird nämlich – von Kennern meist – ungleich neugieriger und ggf. kritischer in Augenschein genommen, wenn es mal irgendwo steht. Das heißt, die Motive von Kunde und Bauer liegen sehr viel dichter beieinander als es bei Kunde und Verkäufer (oder Product Manager) der Fall ist.

Außerdem: alles was mir pauschal nicht einleuchtet, kann ich mir konkret vorführen lassen, auch wenn´s ggf. Mühe bereitet. Vielleicht weiß ich anfangs noch nicht so viel, aber ich habe die Gelegenheit, mir die Sachen heftigst einleuchten zu lassen, bevor ich was kaufe.

Grüße
olliB. …
 
Hallo zusammen

Eigentlich halte ich mich für gewöhnlich aus diesen "Empfehlungsthreads" raus, aber da hier schon zwei Mal mein Nickname genannt wurde (ich fühle mich geschmeichelt), möchte ich mich doch kurz zu Wort melden.

Genau wie BumTac und Limerick stelle ich seit geraumer Zeit einen Custom-Hersteller-Boom in diesem Forum fest. Dagegen ist auch überhaupt nichts einzuwenden, aber ich frage mich manchmal, ob all diejenigen, die sich dafür interessieren, auch wirklich wissen, wie eine Trommel "funktioniert". :rolleyes: Da gibt es viel zu bedenken: Welches Holz - welche Kesselstärke - welche Kesseltiefe, welche Gratung - welche Felle - Folie, Öl, Beize oder Lack - Verstärkungsringe oder nicht - ungebohrte Bassdrum - welche Rims - Standtom oder Hängetom...? Ich habe mich sehr intensiv mit solochen Themen beschäftigt und glaube auch, dass ich vieles verstanden habe. Wenn mich nun aber ein Custom Hersteller fragen würde: "Was für ein Set soll ich für dich bauen?" wüßte ich nicht wirklich, was ich ihm sagen soll. Ich würde wohl "aus dem Bauch heraus" entscheiden und hätte KEINE Ahnung, welcher Sound am Ende dabei herauskommt. Also würde ich wohl so etwas wie "es soll druckvoll und fett klingen" sagen... Letztenendes wäre ich darauf angewiesen, dass der Hersteller mir ein schönes Set zusammenbaut.

Vor über einem Jahr habe ich auf einem Workshop Alex Vesper und sein Set gehört. Für mich war das DER Sound, von dem ich seither geträumt habe. Also habe ich mir vor ein paar Wochen ein Pork Pie Set bestellt. Der Drumcenter in Köln war mir mit einer sehr kompeteten und geduldigen Beratung eine große Hilfe. Ausschlaggebend war aber, dass mir ein Pork Pie Set geliehen wurde, das ich über mehrere Tage in Ruhe zu Hause testen konnte. Ich weiß also was ich bekomme und es klingt bei mir zu Hause genauso, wie ich den Klang in Erinnerung hatte - sensationell!

Leider muss ich immer noch auf mein Customset warten. Moment mal... Customset...? Ein Pork Pie ist doch "von der Stange"...
Nö - finde ich nicht. Es wird für mich, auf meine Bestellung hin, gebaut. Normalerweise wird ein 16" Standtom geliefert. Ich möchte aber lieber ein 16" Hängetom haben, also bekomme ich das. Außerdem will ich ein 8" Tom und auch das wird extra für mich gebaut. Hätte ich die Kessel kürzer haben wollen, hätte ich auch das bekommen.

Worauf will ich hinaus...? Unter dem Begriff "Custom" verstehe ich mehr als "Adoro, Cube, Stegner...". Fast jeder der großen Hersteller kann auch Customhersteller sein. Und zwar immer dann, wenn etwas nach meinen Vorgaben angefertigt oder geändert wird. Aber man sollte von "Custom" auch keine Wundertrommeln erwarten - ein Kessel ist ein Kessel, der bei fast allen Herstellern von der Firma Keller kommt. BTW: Die Pork Pie Kessel kommen NICHT (mehr) von Keller, wie immer behauptet wird. Entscheidend ist, wie sorgfältig ein Kessel bearbeitet, lackiert, gegratet, nachbehandelt und was-weiß-ich-was wird.

Zum guten Schluss:
"Custom" bedeutet nicht automatisch, dass man ein Zauberset bekommt. Wenn man sich aber wirklich gut auskennt, stehen die Chancen dafür aber sehr gut. Im Zweifel würde ich zu "normalen" Herstellern raten. Da gibt es die Möglichkeit des Antestens und ich weiß, was ich bekomme. Den "Einheitssound" von dem schon mal die Rede war, sehe ich nicht. Gib mir drei gleiche Sets und ich wette, dass ich sie alle anders klingen lassen kann. Vor allem kann ich drei gut klingende Sets in Null-Komma-Nix schlecht klingen lassen.
Ich persönlich habe mich für einen etwas bekannteren Hersteller entschieden, weil ich auch an einen eventuellen Wiederverkauf gedacht habe. Obwohl mein Set auch "fürs Leben" sein soll, kann ich nicht ausschließen, dass es mir irgendwann mal wieder in den Fingern juckt und ich ein neues Set haben möchte - einfach mal so... Und wie sähe es in einem solchen Fall mit dem Wiederverkaufswert bei einem Set von einem (un:Dbekannten) deutschen Hersteller aus...? Vermutlich treibt einem der Preis, den man dafür bekommt, die Tränen in die Augen, weil man ein qualitativ hochwertiges Set zu einem Spottpreis verschleudern muss, um es loszuwerden.

Das solls von mir gewesen sein. Viele Grüße Uli
 
Wieso "schade"? Wenn man weiß, dass Sonor und Mapex ihre Schlagzeuge irgendwo in Asien in der selben Fabrik fertigen lassen, kann man doch nicht mehr ernsthaft über das Für oder Wider einer Marke gegenüber einer anderen diskutieren. Standardisierung und Rationalisierung sind die Triebfedern produktiver Entwicklungen in globalisierten Strukturen. Das Custom-Set ist dem gegenüber eine wunderbare Möglichkeit der Aneignung, die strukturell einer Art musikalischen Individualisierung entspricht.
Das trifft aber nicht auf das gesamte Zielpublikum zu. Nachdem Uli einen Post vor mir schon vieles gesagt hat, brauche ich hier nicht mehr gross auszuschweifen.
Von Custom-Sets profitieren die wenigsten. Im Gegenteil: Viele, die sich da was schneidern lassen, ohne zu wissen, was sie tun, sitzen nachher auf einer "Custom"-Kiste, die so einzigartig ist, dass sie sogar im Wiederverkauf niemand will, weil sie so einzigartig ist. Von daher rate ich einfach davon ab, jedem Fragenden hier im Forum mal die Alternative von Customschmieden an den Kopf zu werfen. :cool:
Das "Mit deinem Budget würde ich mir persönlich ein Customset bauen lassen. Da hast du was Persönliches." kann ich mittlerweile schon nicht mehr hören.

Alles Liebe,

Limerick
 
… wissen, wie eine Trommel "funktioniert".
Woher kann ich das Wissen bekommen? Aus den Datenblättern der großen Hersteller?

Also würde ich wohl so etwas wie "es soll druckvoll und fett klingen" sagen...
Warum ist unser Vokabular so arm?

Letztenendes wäre ich darauf angewiesen, dass der Hersteller mir ein schönes Set zusammenbaut.
Ja genau. Und evt. hat er Dich vorher so gut kennen gelernt, dass ihm was Spezielles "nur für Dich" eingefallen ist. :)

Vor über einem Jahr habe ich auf einem Workshop Alex Vesper und sein Set gehört. Für mich war das DER Sound, von dem ich seither geträumt habe.
Schön, dass der Alex jetzt auch für Adoro schwärmt. Denn am Donnerstag kriege ich eben ein solches. :)

Aufgrund der geographischen Nähe darf ich z. B. vor Ort (d. h. in meinem Raum) unter diversen Bassdrum-Größen wählen, wobei mir Stefan Kohrt (GF von Adoro), der mit einer Wagenladung Trommeln herkommt, schon vorab von einer Bestimmten angedeutet hat, dass sie spezifische Vorzüge einer 18er und einer 20er weitgehend in sich vereint. Davon soll ich mich dann selber überzeugen und ich erfahre überdies, warum das so ist.

Ich weiß also was ich bekomme und es klingt bei mir zu Hause genauso, wie ich den Klang in Erinnerung hatte - sensationell!
Von Pork Pie habe ich auch schon viel Gutes gehört.

Hätte ich die Kessel kürzer haben wollen, hätte ich auch das bekommen.
Und da wird´s halt gefährlich. Vielen hängen z. B. die Vorurteile über Birken-, Maple-Sounds, Wandstärken und Trommeltiefen im Kopf herum :)gruebel: wer wohl permanent unter so großem Innovationsdruck steht, uns davon immer wieder - pünktlich zu den großen Messen - aufzutischen?) und sie denken irrtümlich, dass man solcherlei Dinge quasi modular zu etwas Stimmig-Ganzem synthetisieren kann.

Worauf will ich hinaus...? Unter dem Begriff "Custom" verstehe ich mehr als "Adoro, Cube, Stegner...".
Mit Ausnahme von Adoro habe ich nicht den tieferen Einblick in die Praxis der anderen Genannten, aber mehr als "Am-Eigenen-Set-Mitbauen", quasi die konzeptionellen Grundsatz-Entscheidungen in eine stringente Detail-Ausbildung überführen. Wenn das nicht sogar schon mehr als "Custom" ist …

Vermutlich treibt einem der Preis, den man dafür bekommt, die Tränen in die Augen, weil man ein qualitativ hochwertiges Set zu einem Spottpreis verschleudern muss, um es loszuwerden.
Wenn Alex Vesper sein Endorsement wechselt? :D

Da kommen wir an einen sehr entscheidenden Punkt. Es ist heute sehr üblich, Werte in ihrer abstrakten Form, als Gegenwert und bezifferbar zu empfinden. Erst das, was der Andere dafür zahlen würde, versichert uns des Wertes. Oder anders: das Image einer Sache ist entscheidender als seine Qualität (ist das bei Weinen eigentlich auch so?).

Das solls von mir gewesen sein.
Hoffentlich nicht!

Grüße
olliB. …
 
Viele, die sich da was schneidern lassen, ohne zu wissen, was sie tun, sitzen nachher auf einer "Custom"-Kiste, die so einzigartig ist, dass sie sogar im Wiederverkauf niemand will, weil sie so einzigartig ist.
So riskant ist Freiheit nun mal. ;)

Von daher rate ich einfach davon ab, jedem Fragenden hier im Forum mal die Alternative von Customschmieden an den Kopf zu werfen. :cool:
Aber das ist ja der Sinn eines Forums: erstmal den Blick weiten, auf dass die Entscheidung, auch wenn sie letztlich allerweltsmäßig ausfällt, dennoch eine tiefempfunden Eigene ist :).

Grüße
olliB. …
 

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