Halsspannstab will nicht mehr... was tun?

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Hi, ich wollte grad schauen, ob ich an meiner Pacifica 012 die Saitenlage noch ein kleines Bisschen niedriger kriegen kann (die Saitenreiter sind schon recht weit unten und es schnarrt nichts), allerdings laesst sich die Schraube von meinem Halsspannstab nicht mehr justieren. Daher dachte ich, Halsspannstab ein Wenig mehr anspannen.

Wenn ich versuche, den Stab anzuziehen, steht mir ein SEHR grosser Druck entgegen, und wenn man ihn trotzdem zwingt, springt er einfach in seine Ausganzposition zurueck. In die andere Richtung hat er das gleiche Problem.

Hat irgend jemand ne Ahnung, was das bedeutet? Ich hab das Ding schon oefters justiert, und das ist mir dabei noch NIE passiert... kann das Ding sich irgendwie verhakt oder festgefressen haben?

Vielen Dank im Voraus!
 
Eigenschaft
 
Wenn ich versuche, den Stab anzuziehen, steht mir ein SEHR grosser Druck entgegen, und wenn man ihn trotzdem zwingt, springt er einfach in seine Ausganzposition zurueck. In die andere Richtung hat er das gleiche Problem.
Klingt, als hätte sich die Schraube am Gewinde fest gefressen. Du solltest auf jeden Fall nicht mehr versuchen, noch mehr zu spannen, also nur mehr gegen den Uhrzeigersinn versuchen sie gängig zu machen.

Kriechöl wird vermutlich nichts helfen, falls du's doch versuchen willst, dann aber kein Karamba oder so etwas, sondern z.B. Ballistol.
 
Wenn die Halskrümmung an sich o.k. ist, bringt ein weiteres Anziehen des Trussrods eh nichts, außer scheppern.
So wie es sich anhört, ist das Gewinde des Spannstabes bereits beschädigt und weiters Anziehen ist nicht mehr möglich.
In Deinem Fall macht es wahrscheinlich eher Sinn, den gesamten Hals (ist er bei Deiner Gitte geschraubt?) etwas zu kippen. Das erreicht man durch Unterlegen eines dünnen Streifens (Shimming) in der Halstasche, wobei bei Dir ein oder zwei Zehntel schon reichen sollten.

In so einem Fall, wie bei Deinem Trussrod habe ich das Problem schonmal wie folgt gelöst:
Spannmutter ganz herausschrauben (wenn sie hoffentlich noch herauskommt) und ein paar passende Unterlegscheiben vorlegen. Mann kann auch eine vom Außenumfang passende Mutter nehmen, das Innengewinde herausbohren und diese dann als Vorlegescheibe nutzen. Dann die Originalschraube - vorausgesetzt deren Gewinde ist noch O.K. - wieder einsetzen und entsprechend anziehen. Somit wird der beschädigte Teil des Spannstab-Gewindes ausgespart.

/V_Man
 
Also, erst mal vielen Dank fuer die Antworten! Sehr informativ, das gibt Bewertungen :p (auch wenn's eher schlechte Nachrichten sind ;)).

Klingt, als hätte sich die Schraube am Gewinde fest gefressen. Du solltest auf jeden Fall nicht mehr versuchen, noch mehr zu spannen, also nur mehr gegen den Uhrzeigersinn versuchen sie gängig zu machen.

Kriechöl wird vermutlich nichts helfen, falls du's doch versuchen willst, dann aber kein Karamba oder so etwas, sondern z.B. Ballistol.

Am Gewinde festgefressen? An welchem Gewinde denn genau? Ich hab gedacht die Schraube waere direkt mit dem Spannstab verbunden... :screwy:

Das mit dem Oel hoert sich recht aufwaendig an... glaub' ich lass das und kauf' mir bei Bedarf einfach ne neue Gitarre.

Wenn die Halskrümmung an sich o.k. ist, bringt ein weiteres Anziehen des Trussrods eh nichts, außer scheppern.
So wie es sich anhört, ist das Gewinde des Spannstabes bereits beschädigt und weiters Anziehen ist nicht mehr möglich.
In Deinem Fall macht es wahrscheinlich eher Sinn, den gesamten Hals (ist er bei Deiner Gitte geschraubt?) etwas zu kippen. Das erreicht man durch Unterlegen eines dünnen Streifens (Shimming) in der Halstasche, wobei bei Dir ein oder zwei Zehntel schon reichen sollten.

In so einem Fall, wie bei Deinem Trussrod habe ich das Problem schonmal wie folgt gelöst:
Spannmutter ganz herausschrauben (wenn sie hoffentlich noch herauskommt) und ein paar passende Unterlegscheiben vorlegen. Mann kann auch eine vom Außenumfang passende Mutter nehmen, das Innengewinde herausbohren und diese dann als Vorlegescheibe nutzen. Dann die Originalschraube - vorausgesetzt deren Gewinde ist noch O.K. - wieder einsetzen und entsprechend anziehen. Somit wird der beschädigte Teil des Spannstab-Gewindes ausgespart.

/V_Man


Also... das mit dem Kippen hoert sich ja interessant an, koennte ich bei Gelegenheit mal ausprobieren. Koenntest Du mich zu Deiner zweiten Idee noch ein Wenig beraten? Du meinst also Die Schraube mit nem Imbusschluessel "aufdrehen" bis sie ganz draussen ist, und dann ne Beilagscheibe drunter und wieder rein damit? Was bringt das denn genau?

Wie kann das eigentlich passieren, dass sich der Halsspannstab "festfrisst"? Hab' ich vielleicht was falsch gemacht beim Einstellen frueher? Wusste nicht, dass da gross was schiefgehen kann, solange man nicht wie wild dran kurbelt (hab auch nie mehr als ne viertel bis halbe Umdrehung verstellen muessen)...

Nochmals vielen Dank!
 
Am Gewinde festgefressen? An welchem Gewinde denn genau? Ich hab gedacht die Schraube waere direkt mit dem Spannstab verbunden... :screwy:
Vielleicht wird's damit etwas klarer: Halsspannstab − Wikipedia

Übrigens, der :screwy: da heißt eigentlich: "Du hast wohl einen Vogel" bezw. "Bei dir ist wohl eine Schraube locker". Aber ich weiß du meintest: "Kopfkratz" ;)

Die Schraube mit nem Imbusschluessel "aufdrehen" bis sie ganz draussen ist, und dann ne Beilagscheibe drunter und wieder rein damit? Was bringt das denn genau?
Wenn es daran läge, dass das Gewinde zu Ende ist, hätte man dadurch je nach Stärke der Einlage etwas Spielraum.

Wie kann das eigentlich passieren, dass sich der Halsspannstab "festfrisst"?
Wenn du wirklich sorgfältig damit umgegangen bist, könnte ich mir nur vorstellen, dass das Ding angerostet ist. War die Gitarre längere Zeit in feuchter Umgebung?
 
Du meinst also Die Schraube mit nem Imbusschluessel "aufdrehen" bis sie ganz draussen ist, und dann ne Beilagscheibe drunter und wieder rein damit? Was bringt das denn genau?

Genau so! Damit vermeidest Du, dass bei erneutem Anziehen der Mutter, diese wieder im beschädigten Gewindeteil des Spannstabes landet und Du somit wieder nach Belieben spannen kannst. Voraussetzung ist natürlich, dass das Gewinde der Mutter o.k. ist (...was tatsächlich meistens der Fall ist).

Wie kann das eigentlich passieren, dass sich der Halsspannstab "festfrisst"? Hab' ich vielleicht was falsch gemacht beim Einstellen frueher? Wusste nicht, dass da gross was schiefgehen kann, solange man nicht wie wild dran kurbelt (hab auch nie mehr als ne viertel bis halbe Umdrehung verstellen muessen)...

Da kann ursächlich brutale Gewalt am Werk gewesen sein oder auch etwas Feuchtigkeit. Weiß man's ...?
Eine schwergängige Trussrod-Mutter sollte man zunächst immer mit etwas Kriechöl behandeln, bevor man mit Gewalt versucht, sie loszubekommen.
Denke d'ran: Die goldene Regel für das Anziehen von Schrauben und Muttern:

Kurz nach fest, kommt ab!

/V_Man
 
Hmmm... Also, eigentlich bin ich wirklich nicht so uebel mit dem Ding umgegangen - halt immer nur ne halbe Umdrehung oder so, und das Ding war eigentlich auch immer recht leichtgaengig. Allerdings hat die Gitarre einige Jahre in Thailand verbracht, und da ist die Luft VIEL feuchter als hier. Kann's sein, dass da etwas wie WD-40 hier hilft? Also, so'n Entrost-Spray? Oder ist das Kriechoel?

Jetzt werd' ich wohl mal versuchen, die Schraube rauszunehmen... Ihr seid auch sicher, dass man dadurch nichts kaputt machen kann? :p... hab' ein Wenig Angst, dass ich dann mit ner Schraube in der Hand da sitze, die nicht mehr rein geht :D... lol.

Was den *amkopfkratz* Smiley angeht - tja, ich mag halt Sachen, die man zu mehreren Zwecken missbrauchen kann - deswegen spiel' ich ja auch alles von Jazz bis Death Metal auf meiner Pacifica... :)

-edit- ah ja, hab grad kriechoel auf wikipedia nachgeschaut. so, da hab ich jetzt mal was reingesprueht - allerdings tut sich noch nichts... ich kann den stab weder anspannen noch lockern... :(
 
Heißt das, dass die Mutter klemmt, also weder vor noch zurück geht oder dollgedreht ist?

Für ersteres:
Kriechöl braucht einiges an Zeit, bis die Wirkung einsetzt. Das Öl muss ja erst an alle Stellen herankommen und dann dort eine Weile wirken. Lass das Öl ruhig ein paar Stunden wirken.
Lösen übrigens im Gegenuhrzeigersinn, wie bei normalen Schrauben.

Für zweites:
Dann hast Du schlechte Karten. Er erfordert eine Menge Geschick, eine solche Mutter dennoch herauszubekommen, da man neben der Linkddrehung gleichzeitig Zug erbringen muss, damit die Mutter wieder auf gesunde Gewindegänge gezogen wird.
Wie man das macht, hängt von der Form der Trussrod-Mutter ab. Kannst Du mal ein close-up Foto machen?

/V_Man

Anm.: Als Kriechöl hat sich das gute, alte CARAMBA immer bestens bewährt. Kommt ja auch aus Duisburg!;)
 
bemymonkey schrieb:
... Die Schraube mit nem Imbusschluessel "aufdrehen" ...

Der Schlüssel heist übrigens Imbuschlüssel, entgegen vieler Meinungen. Aber nix für Ungut ;)
 
[Der Schlüssel heist übrigens Imbuschlüssel

Hallo Ju!
Leider auch falsch. Inbus: Das Akronym leitet sich ab vom Herstellerunternehmen Bauer & Schaurte in Neuss (ganz bei uns in der Nähe und heute zum Textron-Konzern gehörend) und steht für Innensechskantschraube Bauer und Schaurte, das diese neue Schraubenart 1935 in Hagen (Werk Ende der 1990er stillgelegt) erfand und auf den Markt brachte. Bei dieser Schraubenart ist ein Innensechskant in dem Schraubenkopf versenkt.
(Hab' ich bei Wickipedia geklaut! Ich weiß auch nicht alles!)

/V_Man
 
Heißt das, dass die Mutter klemmt, also weder vor noch zurück geht oder dollgedreht ist?

Klemmt - geht weder vor noch zurueck.

Für ersteres:
Kriechöl braucht einiges an Zeit, bis die Wirkung einsetzt. Das Öl muss ja erst an alle Stellen herankommen und dann dort eine Weile wirken. Lass das Öl ruhig ein paar Stunden wirken.
Lösen übrigens im Gegenuhrzeigersinn, wie bei normalen Schrauben.

Das Oel ist jetzt schon ueber Nacht drin und es hat sich nichts getan - jetzt hab ich erst mal kraeftig Nachschub reingesprueht, mit der Hoffnung, dass das hilft...

Für zweites:
Dann hast Du schlechte Karten. Er erfordert eine Menge Geschick, eine solche Mutter dennoch herauszubekommen, da man neben der Linkddrehung gleichzeitig Zug erbringen muss, damit die Mutter wieder auf gesunde Gewindegänge gezogen wird.
Wie man das macht, hängt von der Form der Trussrod-Mutter ab. Kannst Du mal ein close-up Foto machen?

Was meinste denn genau mit "dollgedreht"? Versteh' ich nicht ganz ;)...

Anm.: Als Kriechöl hat sich das gute, alte CARAMBA immer bestens bewährt. Kommt ja auch aus Duisburg!;)

Tjaaaaa... da hab ich nur irgend ein Mittel was Brunox Turbo-Spray heisst... aber das sollte's ja auch tun :p

Vielen Dank nochmal fuer die Hilfe!
 
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Hi Vinty :)
Leider auch falsch. Inbus: Das Akronym leitet sich ab vom Herstellerunternehmen Bauer & Schaurte in Neuss (ganz bei uns in der Nähe
Hm... ja, ich zweifel das nicht gerade an, aber gibt es eine Art Entwickling der Bezeichnung?
(wo sonst ;) )


und heute zum Textron-Konzern gehörend) und steht für Innensechskantschraube Bauer und Schaurte, das diese neue Schraubenart 1935 in Hagen (Werk Ende der 1990er stillgelegt) erfand und auf den Markt brachte. Bei dieser Schraubenart ist ein Innensechskant in dem Schraubenkopf versenkt.
Das hört sich ja ganz plausibel an, aber warum bezeichnen selbst viele Anbieter ihre Ware dann falsch?
Das Web ist voller Imbuschlüssel, siehe beispielsweise hier:eBay Shop - Alles Handwerkzeug Profi u.Hobby: Wir verkaufen Schlüssel: Rohrstechchlüssel Satz 8-17mm 6 Stück, Rollgabelschlüssel Engländer
(Hab' ich bei Wickipedia geklaut! Ich weiß auch nicht alles!)
werd' ich mir mal gleich ansehen...

...ja, so steht's geschrieben :great:
Aber das Netz ist voller Variationen: Imbuschl... Inbuschl... und bei beide noch mit doppel "s". :screwy: Hat dafür jemand eine Erklärung?

YOU
 
Das mit den Werkzeugnamen ist so eine Sache, wahrscheinlich war der Name "Inbus" ein geschützer Name und wurde von Fremdfirmen abgewandelt. Alle Welt sagt übrigens auch Schraubenzieher statt -dreher obwohl noch nie jemand eine Schraube gezogen hat. Und einen Zollstock mit eben jener Skalierung habe ich auch noch nicht gesehen.

Zurück zum Thema:
Du kannst einen gut passenden Inbus-Schlüssel mit einen Stück dünnen Rohr verlängern. Aber denk dran: nach fest kommt ab! Also mit Gefühl zu Werke gehen.
 
Alle Welt sagt übrigens auch Schraubenzieher statt -dreher ...

Na,ja. Solange jeder weiß, was gemeint ist ....;)
Aber bei diesem Werkzeug ist INBUS definitiv richtig. Ne interessante Variante ist auch Inbrunst-Schlüssel. :D :D :D

Was meinste denn genau mit "dollgedreht"? Versteh' ich nicht ganz ;)...
Das soll sagen, dass die Mutter sich auf dem Gewinde drehen läßt, ohne vor- oder zurückzulaufen. Mit anderen Worten: Gewinde kaputt.

Wenn sie bei Dir festsitzt, finde ich das erst mal positiv. Ein kaputtes Gewinde ist kaputt. Bei einer festsitzenden Mutter gibt es immer noch die Chance, sie wieder loszubekommen. Also mit Ruhe ans Werk! Nach beliebig langer Einwirkzeit des Öls mit leichtem, wiederholtem Rucken - Ganty's Idee mit der Verlängerung ist o.k., aber nur mit Gefühl zu handhaben - versuchen zu lösen. Wenn die Mutter am Ende garnicht will, lass mal einen versierten Handwerker dran. Der tut's bestimmt für ne Pille Puls .... äh .... Pulle Pils, was viel preiswerter ist, als ein neuer Hals.

/V_Man
 
Hmmm... was bringt mir denn eine Verlaengerung vom Inbus-Schluessel? Ich komm da doch schon so ohne Probleme ran... auch so dass die kurze Seite vom Schluessel in der Schraube steckt und ich die lange Seite draussen hab, so hab ich auch ohne Probleme genug Hebelkraft, falls Ihr das meint...

Ich lass wohl ne Weile lang das Oel noch einwirken und versuche weiter. 'Ne andere Loesung ohne das Ding gleich zu nem Gitarrernladen zu bringen sieht wohl keiner, ne? Heheh...
 
'Ne andere Loesung ohne das Ding gleich zu nem Gitarrernladen zu bringen sieht wohl keiner, ne? Heheh...

Wenn wir ja wüssten, wie Du mehr oder weniger grobmotorisch veranlagt bist, könnten wir Dir ja intensiver raten. :rolleyes:
Aber ne festsitzende Mutter ist eben was für Leute mit Ruhe und viieel Gefühl!;)

Lass nich' locker, Jung'!

/V_Man
 
Dann lass ich wohl das Oel noch ein Bisschen einziehen und versuche dabei, die Mutter mit sanftem hin und her schaukeln zu loesen ;)...
 

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