Ist die "Orange" unter der Hand wirklich so wichtig beim spielen?

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hey,
ich hab mir das keyboard- und klavierspielen eigentlich selbst beigebracht. ich halte meine hand aber beim akkorde spielen eigentlich sehr flach. man sollte sie doch aber so halten, als ob man einen "Ball" in der hand hält. für läufe habe ich wieder ne andere technik. da wird die hand schon eher runder;) was bringt das? würde ich mir einen großen gefallen tun, wenn ich mich zur gerundeten spielhaltung umgewöhne. auch der rechtewinkel bei meinen Ellenbogen ist fast nie vorhanden.:rolleyes:
würde mcih sehr freuen, wenn mir einer den Sinn der beiden Haltungen erklären kann und ob ich sie dnan auch ändern sollte.
viele grüße,
Beni
 
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ne antwort auf die frage hab ich aber leider nichtgefunden. mal schauen, ob hier ein richtiger profi uns die frage beantworten kann:)
 
Ich würde sagen, die ganze Handhaltungs-Frage hat vor allem mit optimaler Kraftübertragung zu tun.

Wenn du die Hand flach hälst, dann werden automatisch auch die Finger flach - dadurch wird die Berührungsfläche mit der Taste ziemlich groß und du kannst weniger Druck auf die Taste ausüben. Außerdem neigen die Finger dann dazu, sich durchzubiegen, wodurch auch viel Kraft verloren geht.

Wenn du mit runder Hand und in der Folge mit runden Fingern spielst, brauchst du weniger Kraft und kannst die Lautstärke und den Anschlagszeitpunkt viel genauer kontrollieren. Das gilt für Akkorde genauso wie für Läufe (außer dass man bei Akkorden eher auch mit Schwung vom Arm spielt).

Die Ellbogenhaltung hängt übrigens auch mit dem Ganzen zusammen. Nachdem der Oberarm bis zum Ellenbogen ganz locker von der Schulter runterhängen sollte, wird die Haltung hauptsächlich von der Sitzhöhe beeinflusst. Das mit dem rechten Winkel ist an sich keine schlechte Faustregel. Es ist übrigens besser, dass der Ellbogen niedriger ist als höher. Denn je höher der Ellbogen ist desto schlechter kann man die Finger heben (kann man ja ganz leicht ausprobieren). Ganz extrem ist das natürlich wenn man im Stehen spielt. Ich meine, ein bisschen Keyboardtasten-Drücken geht schon aber ein anspruchsvolleres Klavierstück - forget it.

Übrigens sind alle diese Sachen auch ziemlich stark vom eigenen Körperbau abhängig und gerade wenn man auf höherem Niveau spielt muss man seine eigene ideale Klaviertechnik finden. Aber als Anfänger macht man sicher nichts falsch wenn man gewisse grobe Faustregeln befolgt.
 
im stehen spiele ich eh nur Keyboard. klavier immer nur im sitzen. schaut auch besser aus:D
dann werde ich mal achten, dass die hand runder liegt. vielen dank.
Beni
 
Wichtig ist in der Hinsicht hauptsächlich, dass man mit geradem Rücken vor dem Klavier sitzt und dass die Unterarme möglichst parralel zum Boden sind, wenn man mit krummen Rücken vor dem Klavier hängt wird kontrolliertes gutes Spielen nur schwer möglich sein (natürlich auch hauptsächlich bei anspruchsvolleren Sachen)

Für die Körperhaltung sind vor allem die Position und Höhe des Klavierhockers wichtig.
 
nun:

schau dir ein Paar Videos unter Youtube.com an.
gib z.B. Piano pink floyd an.
oder sonstirgendwas mit: Piano ......
schau dir mal die Haltung der Personen an.


wichtig ist:
- gerader Rücken
- Hocker oder Bank genug hoch
- genug weit weg vom Klavier wegen Pedalbedienung (Keyboard)
- Handhaltung jederzeit locker (wo möglich:Orange oder Ball immer dran denken)
wenn du genug hoch sitzest, sind auch deine Arme im richtigen Winkel.
WICHTIG: bei allem immer locker bleiben, dannkann nichts schief gehen.

Finde dich selber, wie es bei dir am wohlsten ist!

Gruss Emanuel
 
also... die ganze rund/flach diskussion ist eigentlich recht schnell geklärt. wenn du spielst, wirst du merken, dass du bei solistischen passagen, bei denen die töne nicht unbedingt weit auseinander liegen, die orangenform benutzt. wenn du größere akkorde greifst, wird deine hand automatisch flacher, da du die gebogen garnicht greifen kannst.
Wichtig ist vor allem, dass du aus den fingern spielst, und nicht aus den armen. versuche bei spielen den arm so wenig wie möglich zu benutzten, und mache so viel wie möglich aus den fingern. das kann man nämlich mit der falschen technik nicht.
 
@Orgeltier
:great:
 
also... die ganze rund/flach diskussion ist eigentlich recht schnell geklärt. wenn du spielst, wirst du merken, dass du bei solistischen passagen, bei denen die töne nicht unbedingt weit auseinander liegen, die orangenform benutzt. wenn du größere akkorde greifst, wird deine hand automatisch flacher, da du die gebogen garnicht greifen kannst.
Wichtig ist vor allem, dass du aus den fingern spielst, und nicht aus den armen. versuche bei spielen den arm so wenig wie möglich zu benutzten, und mache so viel wie möglich aus den fingern. das kann man nämlich mit der falschen technik nicht.

Dem kann ich hier nur zustimmen. Die Kraft muss wirklich erstmal aus den Fingern kommen. Wenn du das gut beherscht kannst du später noch mehr Schwung aus dem Arm holen, aber das soll hier erstmal nicht sein.
Krämpel dir die Armäl (wie schreibt man das? :)) hoch und beobachte deine Finger und deinen Arm beim spielen, um zu sehen, ob du wirklich so gut wie keine Bewegung im Arm hast!
 
Dann lass uns dich aufklären :p
"Krempel die Ärmel" ;)
 
Und ich kann das noch nichtmal auf die Uhrzeit schieben^^
 
Also, ich komm vom Klavier, hab' in meiner Studentezeit in Ermangelung eines echten Klaviers viel Synthi gespielt. Meine Fingerhaltung wurde da auch flach. Wenn ich viel gespielt habe, haben sich meine Sehnenscheiden gemeldet, das war sehr unangenehm. Nachdem ich zur orangenhaltung zurückgekehrt bin, bin ich beschwerdefrei geblieben.

Analogon: Meine Mutter hat noch an der mechaischen Schreibmaschine gelernt. Dabei machte man früher auch eine Orangenhand. Mit der Umstellung auf elektrische Schreibmaschinen wurde auf die Haltung nicht mehr so geachtet, die Folge: viele Sekretärinnen haben Probleme mit ihren Sehnenscheiden bekommen (Kommentar meiner Mutter: "Kein Wunder, bei *der* Handhaltung!")

==> Mein persönliches Fazit: ist auf Dauer schmerzfreier!

(Vielleicht sollte man mal Computermäuse bauen, die Orangenhand unterstützen ... )

Grüße
Roland
 
Ja, die richtige Handhaltung ist wichtig.

Wenn du die Hand flach hälst, dann werden automatisch auch die Finger flach - dadurch wird die Berührungsfläche mit der Taste ziemlich groß und du kannst weniger Druck auf die Taste ausüben.

Das ist nicht ganz richtig, denn die Finger sind ja durchaus gebogen. Was aber immens schwierig wird bei einer zu flachen Handhaltung ist das zurückziehen der Finger von den Tasten, und ich hab an anderer Stelle schon erklärt, dass es für ein gleichmäßiges Legato-Spiel auch wichtig ist, dass sie die einzelnen Töne nicht überlappen. Je flacher die Hand gehalten wird, desto mehr kommt z.B. die Beschränkung des Ringfingers zum Tragen.

Bei der "runden" Handhaltung wird die Hand in einer Position fixiert, in der sich die Muskeln der Hand gegenseitig stabilisieren können. Von dieser Basis aus kann sich die Muskulatur ausbilden, die ein gleichmäßige (und auch gleichmäßig starkes) Niederdrücken der Finger ermöglicht. Nur so lassen sich auch einige Passagen durch "Rollen" unterstützen, wenn die Kraft der Finger noch nicht gleichmäßig genug ist oder die Passage technisch sehr anspruchsvoll.

Dadurch, dass die Muskulatur am Handrücken nicht überstrapaziert wird mindert sich auch der Effekt auf die Sehnenscheiden. Also nicht auf dauer zu niedrig am Klavier sitzen ...

Gute Technik ist für einen schönen Ton und sauberes Timing unabdingbar.

Liebe Grüße

Dana
 
Also nicht auf dauer zu niedrig am Klavier sitzen ...

Ich frag' mich immer, wie Glenn Gould das gemacht hat mit seinem zusammenklappbaren winzigen Küchenstuhl. Aber der hatte ja auch einen leichten Schatten ... :)

imgres



Grüße
Roland
 
Also nicht auf dauer zu niedrig am Klavier sitzen ...

Ich frag' mich immer, wie Glenn Gould das gemacht hat mit seinem zusammenklappbaren winzigen Küchenstuhl. Aber der hatte ja auch einen leichten Schatten ... :)


Grüße
Roland
 
Ich frag' mich immer, wie Glenn Gould das gemacht hat mit seinem zusammenklappbaren winzigen Küchenstuhl.

Es gibt immer ein paar Leutchen, denen ist 1.) alles egal und 2.) entziehen sie sich den Regeln der Physik, wie z.B. die Hummel. Deren Flügel sind ja eigentlich viel zu klein, sie kann den Gesetzen der Physik folgend gar nicht fliegen. Aber die Hummel weiß das zum Glück nicht, und daher ist sie so naiv und fliegt ungeachtet aller Warnhinweise trotzdem.

Oder der Standard-Geek. Liegt quasi mit abgeknickter Wirbelsäule im Bürostuhl, guckt den ganzen Tag regungslos in den Rechner (aller Ergonomie-Richtlinien zum Trotz), ernährt sich von Kaffee und Keksen (alle Ernährungsempfehlungen ignorierend), kommt kaum an die Sonne. Er müsste eigentlich schon längst tot sein. Nur dem Geek ist das egal. Er lebt trotzdem so, und weil er nicht weiß, dass es so eigentlich gar nicht geht, geht's ihm trotzdem hervorragend, und ist oft drüberhinaus der einzige, der sich mit der ganzen Technik so en detail auskennt (weil so richtig en detail geht das anscheinend nur so ...)

Genies sind durchgeknallt, und es macht ihnen meist nichts aus, sich an all das nicht zu halten, was so allgemein empfohlen wird. Irgendwie müssen sie ja besser werden als all die, die's anders machen. Das Erfolgrsrezept ist wohl weniger das "geniale Talent", sondern dass es der Körper trotzdem mitmacht, wenn man ihn so abstresst.

Vielleicht waren aber auch einfach seine Rückenprobleme vom ständigen aufrecht sitzen größer als seine Sehnenscheiden- oder Karpaltunnel-Probleme. Für den Rücken ist's wieder gut, wenn man niedriger sitzt. Aber nur, wenn's auch die Knie mitmachen. Aber so lange die's nicht wissen ........................

Liebe Grüße

Dana
 
Ich frag' mich immer, wie Glenn Gould das gemacht hat mit seinem zusammenklappbaren winzigen Küchenstuhl. Aber der hatte ja auch einen leichten Schatten ... :)
Zitat von Peter Feuchtwanger: "Obwohl viele Pianisten im Laufe ihres Lebens körperlich falsch spielen, ohne sich zu schaden, gibt es jene Unglücklichen, die gezwungen waren, ganz und gar mit dem Spielen aufzuhören. So zum Beispiel Glenn Gould, der trotz des perfekten Gebrauchs seiner Hände und Arme, so tief am Klavier saß, daß er seine Schultern unnatürlicherweise heben mußte. Dies hatte verheerende Folgen wie Rückenschmerzen, taube Finger und eine ungeheure Nackenspannung. Die Verspannungen die sich Gould zugezogen hatte, sind darauf zurückzuführen, daß er so viele Jahre falsch am Klavier gesessen hat. Dies könnte sogar für seinen frühen Tod mitverantwortlich sein."

Ich empfehle jedem zu Fragen wie Handhaltung, Sitzhaltung usw. sich durch seine Homepage durchzuarbeiten:
http://www.peter-feuchtwanger.de/

Es gibt einige wenige Naturtalente, die über augezeichnetes Körpergefühl verfügen und intuitiv alles richtig machen. Alle anderen brauchen gute Anleitung und müssen sich selber ein paar Gedanken um ihre Spielweise machen.


Es gibt immer ein paar Leutchen, denen ist 1.) alles egal und 2.) entziehen sie sich den Regeln der Physik, wie z.B. die Hummel. Deren Flügel sind ja eigentlich viel zu klein, sie kann den Gesetzen der Physik folgend gar nicht fliegen. Aber die Hummel weiß das zum Glück nicht, und daher ist sie so naiv und fliegt ungeachtet aller Warnhinweise trotzdem.
1.) Wem alles egal ist, dem ist nicht zu helfen.
2.) Das so genannte Hummel-Paradoxon hat noch nie gestimmt und sagt mehr über menschliche Psyche als über Physik aus. Im Zweifelsfall soll man nach Denkfehlern in eigener Sichtweise des Problems suchen oder in physikalische Forschung investieren. Siehe dazu:
http://de.wikipedia.org/wiki/Hummeln#Das_Hummel-Paradoxon
http://www.quarks.de/fliegen2/04.htm
 

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