erste gehversuche...

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tinyflo
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Hallo,
bin durch Zufall auf dieses Forum gestoßen und hab mal ein bisschen gestöbert, da ich schon lange gerne eigene Stücke komponieren will, aber nicht genau weiß wie das geht.

Ich spiele seit ca. 17 Jahren Klarinette und Saxophon in einem Verein und kenne mich ein ganz klein wenig mit Harmonie-Lehre aus.

Wenn ich gelegentlich am Klavier sitze und ein paar Kadenzakkorde spiele, fallen mir manchmal Melodien ein, aber ich denke dann immer "Ach, is eh nur Mist!" und schreibe mir die kleinen Melodien nicht auf.
Ich habe nun eine kleine Melodie "gefunden", die ich für "ganz nett" halte und hab sie mal schnell in Finale notiert. Würde das gerne etwas ausbauen, so dass vielleicht ein kleines Spielstück für unsere Jugend-Kapelle dabei rauskommt. Wie gesagt, ich weiß nicht, wie man sowas macht.

Ich habe keine Ahnung, wie man das Thema (falls es überhaupt eines ist!) variieren kann und wie man auf weitere Ideen kommt... Vielleicht könnt ihr mir dabei helfen?

Ich möchte so gerne ein halbwegs "nettes" Stück komponieren können!!! Mehr als "nett" soll es gar nicht sein für den Anfang. Vielleicht hat ja einer Lust, mir ein bisschen die Richtung zu weisen??

Bin für alles dankbar!

Liebe Grüße
tinyflo
 
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Hallo nochmal,
hab mich mal noch an einer Variation der beiden Themen versucht, hier das Ergebnis.
Ich weiß, alles sehr einfach und bescheiden... Naja, es hat mir jedenfalls viel Spaß bereitet :)

Was denkt ihr?

Grüße
tinyflo
 

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Das erinnert mich irgendwie an die Deutschen Tänze von Schubert.

Dein Stück hat den gleichen Aufbau wie viele dieser Tänze. Zwei mal 8 Takte, die jeweils wiederholt werden. Diese 8-taktigen Teile bestehen wiederum aus zwei ähnlichen 4-taktigen Motiven, die sich nur im Schluß unterscheiden.
Insgesamt klingt es sehr schlüssig.

Anstatt das Stück zu variieren, könntest du auch als Kontrast ein drittes Thema einführen, das auf andere Akkorde aufsetzt (z.B. moll oder Tonartwechsel), und anschließend wieder zum ersten Thema zurückkehren.

Gruß
 
Das ist ein schöner, erster gehversuch: so klang es, wenn Franz Schubert sich ans klavier setzte, damit seine freunde ihre mädchen anno 1820 im noch neuen walzertakt herumschwenken konnten.
Was du dann gemacht hast, nennt man eine "figuralvariation", das thema wird melodisch umspielt.
Vielleicht stöberst du hier im board, um anregungen zu finden, die dich weiterführen, es gibt auch literatur. Ich hoffe, wir hören wieder von dir!

Eure jugendkapelle hat wahrscheinlich melodie-instrumente, begleitinstrumente und bass, so ist deine musik auch strukturiert, es dürfte nicht schwer sein, diese elemente aufzuteilen.
 
Hallo,
vielen lieben Dank für eure Anmerkungen!
Ich freue mich sehr darüber, dass es euch gut gefällt.

Gerade der Vergleich mit Schubert hat mich in Erfurcht erbeben lassen, denn Schubert mag ich sher gerne. Allerdings muss ich gestehen, dass ich außer der "Unvollendeten" und dem Forellen-Qintett (Quartett??) nicht viel von ihm kenne. Ich werde mir mal die "Deutschen Tänze" bei Gelegenheit anhören.

Die Einführung eines dritten Themas ist eine gute Idee, das hatte ich mir auch schon überlegt. nun stellt sich mir allerdings die Frage, wie ich in eine andere Tonart rutschen "muss"?

Das Stück ist ja in C-Dur notiert, wenn ich das 3. Thema in Moll machen wollte, müsste ich wahrscheinlich die parallele Molltonart zu C-Dur - also a-moll - nehmen. Wenn ich bei Dur bleiben will, was böte sich da an? Ich meine gelesen zu haben, dass bei der ShsF das Seitenthema in der Dominant-Dur erklingt. Das wär dann wohl G-Dur. Wie bekommt man so einen Wechsel hin? Kann ich einfach "hart" wechseln?
Also quasi: Wiederholung Thema B ist fertig, Thema C dann in G-Dur beginnen? Oder muss ich irgendwie zur neuen Tonart "hinleiten" (nennt sich das dann Modulation?)?

Ihr seht, ich stehe noch ganz am Anfang. Es macht mir aber Mut, dass euch das "Stück" gut gefällt. Vielen Dank nochmal!!!

Liebe Grüße
tinyflo
 
Allerdings eine gewisse Ähnlichkeit mit den Schubert`schen Deutschen Tänzen, wie die Vorredner bereits schrieben. Und nett klingts auch. Ich denke mal, du kannst das durchaus noch ausbauen nach der 1. Variation.
Deine harmonische Grundlage sind ja die Akkorde: C-Dur, F-Dur, G-Dur, C-Dur etc.
Eine weitere Variation in c-Moll, dann vielleicht eher akkordisch aufgebaut(in beiden Händen) wäre sicherlich auch interessant und unproblematisch, z.B.:

Takt 1 : Viertel(c-Moll) - punktierte Viertel(c-Moll) - Achtel(c-Moll)
Takt 2: Viertel(f-Moll) - punktierte Viertel(f-Moll) - Achtel(f-Moll)
Takt 3 : Viertel(G-Dur) - punktierte Viertel(G-Dur) - Achtel(G-Dur)
Takt 4 : Viertel(c-Moll) - punktierte Viertel(c-Moll) - Achtel(c-Moll)

etc.

Pardon für die Schreibweise, hab leider kein Notensatzprogramm.

Viel Spaß beim Komponieren
Beste Grüße
Effjott
 
Das Stück ist ja in C-Dur notiert, wenn ich das 3. Thema in Moll machen wollte, müsste ich wahrscheinlich die parallele Molltonart zu C-Dur - also a-moll - nehmen. Wenn ich bei Dur bleiben will, was böte sich da an? Ich meine gelesen zu haben, dass bei der ShsF das Seitenthema in der Dominant-Dur erklingt. Das wär dann wohl G-Dur. Wie bekommt man so einen Wechsel hin? Kann ich einfach "hart" wechseln?

Was ist "ShsF"?

Bei G-Dur kann ich mir einen direkten Wechsel sehr gut vorstellen. Und da G-Dur sehr eng mit C-Dur verwandt ist, wird man auch kaum einen Bruch feststellen. Wenn du dein neues Thema auf G7 enden läßt, hast du em Ende wieder einen Drang zurück nach C-Dur.

Einen ganz einfachen Vorschlag bezüglich Harmonien für den c-Teil:
| G | D7 | D7 | G | G | D7 | D7 | G7 ||
Am Ende des G7-Taktes müßte dann der Auftakt des ersten Themas kommen. Ich hoffe, du kommst mit Akkordsymbolen zurecht...

Auffälliger wären Tonartwechsel in eine Terzverwande Tonart. (z.B. Eb-Dur) Da muß dann man aber bei den Übergängen mehr aufpassen.

Gruß
 
Ich vermute mal, dass mit "ShsF" die Sonatenhauptsatzform gemeint ist??
Wenn du ein Thema mit Variationen schreibst, musst du die Regeln der ShsF nicht beachten.

P.S. Sich mit Schuberts Musik intensiv zu beschäftigen kann ich nur unterstützen.
Seine Instrumentalmusik wird von vielen völlig unterschätzt und man begrenzt ihn auf den "Liederkomponisten".
Höre dir mal seine Klaviersonaten, vor allem die letzten drei und seine Impromptus und Moments musicaux an, seine drei Klavierstücke usw. an.
Die große C-Dur-Sinfonie, das Streichquintett, die Steichquartette, das Oktett, allesamt Perlen der Musik.

Beste Grüße
Effjott
 
Wenn du, wie hier, stücke aneinanderreihst, kannst du die tonarten beliebig wechseln, innerhalb eines stückes wäre es eine modulation, und da gibt es regeln. Am leichtesten kommt man in eine andere tonart durch deren dominante.
Du bist in C-Dur, gehst nach D7, und schwupp bist du in G-Dur, ist in sonatensätzen gang und gäbe, aber eine sonate soll deine walzerfolge ja nicht werden.
Willst du eine moll-variation machen, nimm zu C-Dur c-moll.
 
Die Einführung eines dritten Themas ist eine gute Idee, das hatte ich mir auch schon überlegt. nun stellt sich mir allerdings die Frage, wie ich in eine andere Tonart rutschen "muss"?

Das Stück ist ja in C-Dur notiert, wenn ich das 3. Thema in Moll machen wollte, müsste ich wahrscheinlich die parallele Molltonart zu C-Dur - also a-moll - nehmen. Wenn ich bei Dur bleiben will, was böte sich da an? Ich meine gelesen zu haben, dass bei der ShsF das Seitenthema in der Dominant-Dur erklingt. Das wär dann wohl G-Dur. Wie bekommt man so einen Wechsel hin? Kann ich einfach "hart" wechseln?
Also quasi: Wiederholung Thema B ist fertig, Thema C dann in G-Dur beginnen? Oder muss ich irgendwie zur neuen Tonart "hinleiten" (nennt sich das dann Modulation?)?
Bei (bayerischer) Volksmusik die tun sich nicht lang ab :) Die machen drei Teile draus - wegen meiner den ersten in C, den zweiten in G, wieder zurueck auf C und dann F. Oder so, lang lang ist's her ;-) Dann sparste Dir das Modulieren. Die Schwaben sind aehnlich, die verwenden aber auch gern mal moll. Wie das zusammenhing, weiss ich nicht mehr genau.
 
Hallo,
vielen, vielen Dank für eure netten Postings, die Hilfestellungen und Tipps.
Ich habe gestern abend noch ein drittes Thema eingefügt. Der Aufbau sieht jetzt wie folgt aus:

2x Thema A - C-Dur
2x Thema B - C-Dur
2x Thema C - G-Dur
2x Thema A-Variation - C-Dur
2x Thema B-Variation - C-Dur

Die einzelnen Themen (zumindest A und B) sind so aufgebaut, dass in den ersten 4 Takten das Thema "Laut" erklingt und die nächsten 4 Takte dann als Echo etwas leiser sind. Wenn ich richtig liege, kann man die 4 Takte nochmal splitten in je 2 Takte mit Frage und 2 Takte mit Antwort. Bin mir da aber nicht sicher... Faszinierend finde ich halt bei der Sache, dass ich das gar nicht so "geplant" habe, sondern dass sich das einfach so ergeben hat. Musik erstaunt mich immer wieder :)

Evtl. will ich das noch ein bisschen umstellen und nach Thema C das ursprüngliche Thema A bringen und die Variationen dann im Anschluss als... naja, als Variation über das gesamte Stück eben:) Dazu müsste ich mir dann halt noch eine Variation zu Thema C überlegen.

Ich hätte noch 2 Fragen:
1. Wie kann ich die Begleitstimme ein bisschen abwechslungsreicher gestalten?? Gibts da von eurer Seite noch ein paar Empfehlungen??
2. Ich würde als weitere Variation gerne noch eine harmonische Variation erarbeiten, also für die selbe Melodie andere Akkorde finden (vielleicht etwas "ungewöhnlichere"?). Wie kann ich ermitteln, welche Akkorde da passen? Ich könnte mal die Mollparallelen testen, aber wie weiß ich, ob das dann auch passt? Muss ich mich da auf mein musikalisches Gehör verlassen?? Oje, oje... :confused:

Also, anbei das Midi-File. Und weil mein Neffe gestern Geburtstag hatte, hab ich das Stück ihm zu Ehren einfach "Jules Ländler" genannt...
Freue mich über eure Meinungen!

Viele Grüße
tinyflo
 

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  • Jules_Ländler.MID
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Das wird ja schon richtig ausfuehrlich. :)
Beim B-Teil beim brr, 3. Takt?, z.B. bei sec 40 gehoert fuer meine Empfinden ein anderer Ton in der Begleitung, tiefer. Ich hab hier grad keine Notationsprogramm auf dem Rechner, sonst koennt ich's mir mal anschauen, das war nur nach Gehoer.
Bei der Begleitstimme, aufgeloeste Akkorde setzte ja schon ein, das ist schon ganz gut, dann koenntest auch noch Wechselbaesse und Basslaeufe machen.
2.) Da geht's schon in die Harmonielehre rein. Fuer ein Volksmusikstueck braeuchts das ned unbedingt, da passts schon so, wie's ist. Evtl koennt man in der Melodie noch ein bisschen variieren.
Das ganze Stueck koennt ich mir schoen fuer Stubnmusik vorstellen.
 
Da deine melodik sehr eindeutig harmonisch bestimmt ist (sie besteht vorwiegend aus akkordbrechungen), wird es schwierig, sie umzufärben. Entwirf ein harmonie-schema und mach darüber eine melodische linie, auch mit vorhalten, durchgangs- und wechselnoten.
Wie jung wird denn Julius?
 
Bei der Begleitstimme, aufgeloeste Akkorde setzte ja schon ein, das ist schon ganz gut, dann koenntest auch noch Wechselbaesse und Basslaeufe machen.

Hallo Monika,
ja irgendwo "beißt" sich glaub ich ein d und ein e... Hab hier auf Arbeit auch kein Notationsprogramm, deshalb weiß ichs nicht mehr so genau!

Was sind den Wechselbässe und wie macht man einen Basslauf??

Mir würde eine harmonische Variation trotzdem sehr gut gefallen, da ich dabei viel (mehr) über Harmonielehre erfahren kann... Außerdem reizt es mich, den Charakter des Stücks alleine durch andere Akkorde komplett zu ändern. Ich muss da beispielsweise an Hadyn denken und was er in seinem Kaiserquintett aus unserer Nationalhymne gemacht hat! Sagenhaft!

Schöne Grüße
tinyflo
 
Günter Sch.;2409872 schrieb:
Wie jung wird denn Julius?

Julian wurde gestern 2 Jahre alt und ist schon jetzt ein rotzfrecher Rabauke ;)
 
Was sind den Wechselbässe und wie macht man einen Basslauf??

Oje. Keine Ahnung, ob ich mich richtig ausgedrueckt hab :) Bei der Gitarre, wennst an C-Akkord spielst, kannste wechselweise auch G oder e im Bass spielen. Und Basslaeufe - da laesst mal fuer ein, zwei Takte den Akkord weg und spielst - ja, was spielste denn? Ich glaub, das war auch irgendwie z.B. C e g a g e C - schrum schrum C schrum schrum ....

cu
Monika
<dashatfraudavonwennsieimmernurgspielthat>
 
Hi tinyflo,

Wechselbaß könnte man auch als Umkehrungen verstehen, wenn man Baßton und Akkord zusammen betrachtet.
Wenn über mehrere Takte der gleiche Akkord gespielt wird, wechselst du einfach den Grundton. Genauso könntest du auch die Akkorde an sich variieren. (Das würde ich dann eher als Umkehrungen bezeichnen)

Ich hatte gestern auch ein "Demo" zu meiner vorgeschlagenen Akkordfolge eingespielt, aber vergessen, den Link hier zu setzten. In meinem C-Teil verwende ich Wechselbässe. Insgesamt habe ich mich nicht ganz an deinen Baßtönen gehalten.

(500kb)

Gruß
 
Hi tinyflo,

Wechselbaß könnte man auch als Umkehrungen verstehen, wenn man Baßton und Akkord zusammen betrachtet.
Wenn über mehrere Takte der gleiche Akkord gespielt wird, wechselst du einfach den Grundton. Genauso könntest du auch die Akkorde an sich variieren. (Das würde ich dann eher als Umkehrungen bezeichnen)

Ich hatte gestern auch ein "Demo" zu meiner vorgeschlagenen Akkordfolge eingespielt, aber vergessen, den Link hier zu setzten. In meinem C-Teil verwende ich Wechselbässe. Insgesamt habe ich mich nicht ganz an deinen Baßtönen gehalten.

(500kb)

Gruß

Mensch, Klasse! Das klingt gleich nochmal viel besser!
Hast du da bereits bei Thema A und B andere Akkorde reingesetzt (wenn ja, bitte nicht verraten! welche!)? kommt mir manchmal sehr mollig vor, zwischendrin. Auf jedenfall hab ich jetzt mal den Unterschied gemerkt. In den ersten 2 Takten von Thema A haben wir ja erst C dann F. In meiner Version war der erste Ton jeweils der Ton c. Es hört sich so an, als würdest du im 2. Takt ein a im Bass haben...

Dein Teil C ist übrigens um Welten besser als meiner. Naja, bin ja noch Anfänger ;)

Liebe Grüße
tinyflo
 
Hast du da bereits bei Thema A und B andere Akkorde reingesetzt (wenn ja, bitte nicht verraten! welche!)? kommt mir manchmal sehr mollig vor, zwischendrin. Auf jedenfall hab ich jetzt mal den Unterschied gemerkt.
Warum stellst du die Frage, wenn ich sie nicht beantworten soll? :confused:

Dann weise ich nur grob auf die Unterschiede hin...
Der Hauptunterschied zwischen unseren Begleitungen liegt im Abstand zwischen Baßton und Akkord:

In deiner Begleitung liegt Baß und Akkord immer dich beieinander, sodaß man sie mit der linken Hand bequem gleichzeitig greifen kann.

Ich habe die Akkorde etwas nach oben verschoben und meist dreistimmig gespielt, so daß sie um das mittlere c liegen (c'). Den Baßton habe ich meistens oktaviert gepielt, Grundton + Oktave.
Und wie du richtig herausgehört hast, habe ich den F-Dur-Akkord im A-Teil immer abgewandelt.

Ich hoffe, nicht zuviel verraten zu haben... ;)

Gruß
 

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