Es schadet natürlich nie, wenn die Box hochbelastbar ist, aber es ist sicher ein Märchen und uralter Aberglaube, dass die Belastbarkeit der Box über der Leistung des Verstärker liegen muss.
Nehmen wir einfach mal an, die angepeilte Box hat eine Impedanz von 8Ohm und eine Belastbarkeit von 300W rms - was ja nicht mal untypisch ist. Die Endstufe ist etwas kräftiger, sagen wir mal 2x 600W an 4Ohm. An 8Ohm bleiben dann allerdings auch nur noch etwa 2x 400W über (wenn überhaupt). In diesem Fall würde ich davon ausgehen, dass man die Box nur an einem Kanal der (Stereo-) Endstufe betreibt. Nominal liefert die Endstufe also ca. 25% mehr, als die Box verträgt. Allerdings belastet die Endstufe ja nicht dauernd die Box mit dieser Leistung, sondern in der Praxis fast eigentlich nie und kurzzeitig steckt die Box das auch locker weg. Außerdem ist es ratsam, die Endstufe nicht an ihrer Kotzgrenze zu betreiben (wegen des bösen Clippings) - schon 3dB weniger bedeuten eine Halbierung der Leistung, d.h. es bleiben ohnehin nur noch 2x 200W übrig.
Ein geclipptes Signal ist für Basslautsprecher nicht sehr gefährlich, Hochtöner mögen sowas aber gar nicht und gehen ins Nirvana über. Also: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste! Reserven sind durch nichts zu ersetzen! Lieber mehr Headroom, als öfter mal ein tödliches Signal!
Was aber wohl die meisten Bassboxen killt, ist der gnadenlose Umgang mit der Klangregelung. "Ey, Alter, mach mal mehr Bass rein!" dürfte schon oft ein Anfang vom Ende sein. Insbesondere von einer 2x10" lassen sich ja nun mal keine brachialen Tiefbassorgien erwarten. Also Tiefbass raus, dafür etwas mehr Tiefmitten und das Set lebt auch länger.....