Klampfen der gehobenen Klasse...

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Hallo Jungs,

ich war gestern einige Stunden in Ibbenbüren. Mein Ziel war es ausnahmsweise mal nicht etwas zu kaufen, daher testete ich was das Zeug hält. Klampfen von 500-7000 Ocken. Ich war das letzte mal vor einigen Monaten dort und nun wurde die Klampfenabteilung ja etwas erweitert. Gut für mich, denn ich wollte ja einige Teile unter die Lupe nehmen. Ich besitze selbst eine Diego Strat und eine Ibanez SZ 520.
Mich interessieren aktuell besonders Semi-Hollows wie z.B. die Epi Palette (Casino, Riviera, Sharaton), die Duesenberg Starplayer, diverse Ibanez Artcore Modelle...wenns eine wird dann wahrscheinlich ne Epi oder so nen Custom Teil von den Artcores.
Weiterhin nahm ich viele bekannte in die Hand. Von Gibson über PRS Teile, Music Man oder dieses grüne Rhodes Modell. Im Grunde genommen haben viele Klampfen...sagen wir bis etwa 2500€ durchaus ihren Preis verdient. Aber was darüber geht kann ich nicht so wirklich nachvollziehen. Auch von Sound her fand ich nicht das ein Unterschied von mehreren Tausen Euro gerechtfertigt ist. Nur weil man hier und da exklusiveres Holz verwendet (was nun soundtechnisch nicht unbedingt schöner klingt) lassen sich die guten Klampfenhersteller dies irgendwie übertrieben hoch bezahlen. Is meine Ansicht, das muss niemand mit mir Teilen. Gerade bei der Rhodes Klampfe hab ich irgendwie nicht glauben wollen was auf dem Preisschlid steht. Dieses Spielgefühl, dieses (subjektive) Qualität bekomme ich z.B. bei Ibanez für deutlich weniger. Wie seht ihr das? Sind die Preise immer gerechtfertigt oder wird teilweise versucht den Käufer bewusst übern Tisch zu ziehn?!
Übrigens fand ich bei den Solidbodys besonders die Petrucci recht stark. Extrem leicht, top Bespielbarkeit und der Sound. Da würde ich ohne Probleme den Preis bezahlen. Das gleiche Gilt für die Epi Elitist Modelle wobei auch schon die Teile für um 700€ durchaus okay sind. Preis/Leistungssieger war bei den Semis aber definitiv die Artcore AS 103 Custom. Naja würd mich interessieren was ihr so darüber denkt.
 
Eigenschaft
 
ich seh das so: bis zu einem bestimmten punkt (vllt. 3000€) zahlt man für die qualität, und das im richtigen verhältnis. was drüber ist ist zwar besser, aber nur minimal. das ist wohl für die gedacht, die einfach das beste vom besten vom besten :)D) wollen, die das geld sowieso haben und die bereit sind, soviel zu zahlen.
 
P/L ist halt eine Wurzelfunktion (werfe ich jetzt einfach mal als These in den Raum)...
Und es ist verständlich, dass einem Gitarren für deutlich weniger Geld als andere besser gefallen können. Ich würde nicht 5 PRS oder Gibson haben wollen gegen eine ordentliche Gitarre ohne Schlabbermensur :)
 
Es ist halt einfach so dass man ab einem gewissen Punkt für die Hardware, die Decke, die Lackierung drauf zahlt...damit meine ich nicht in Punkto Funktionalität sondern Optik.

Die meisten teuren Instrumente haben viele Dinge die durch preiswertere Einzelparts ersetzt werden können ohne in der Funktionalität an Qualität zu verlieren.

Da muss man dann einfach mit sich selbst ausmachen ob es einem den Aufpreis wert ist oder nicht. Ich z.b. hätte den deutschen Preis für die MusicMan Petrucci nicht gezahlt, da ich meine jedoch in den USA zu einem deutlich besseren Kurs bekommen habe ist es für mich DAS Instrument.
 
Prinzipiell hast Du Recht.

Für max. 2500 € bekommt man eigentlich alles, was das Gitarristenherz begehrt.

Diese Gitarren haben das Potential, welche für's Leben zu sein. Man bedenke, wir sprechen über 5000 ehemals D-Mark.

Alles, was drüber hinaus geht, ist Detailarbeit und lässt sich der Hersteller gut bezahlen.

Beispiel Gibson ( teilweise ummünzbar auf Fender ):

Eine US-Standard aus der Serienproduktion weicht in den Details gehörig von den Originalen aus den Fünfzigern ab. Sei es bei der Hals-Korpus-Verbindung, Deckenwölbung, der Hardware, Halswinkel usw.

Das ist ein Ergebnis von 50 Jahren Produktion ( mit kleinen Pausen ), wo Details verändert, verbessert, verschlimmbessert wurden. Das hat zur Folge, daß die Werkzeuge, Maschinen, Arbeitsweisen sich verändert haben.

Nun verlangt ein Kundenkreis eben die Reissue, eine historisch akkurate Neuauflage der 50er Modelle. Und die so nah wie möglich.

Da nun die alten Methoden, Fertigungsanlagen der 50er teilweise nicht mehr verfügbar sind, müssen die Leute praktisch beim Annähern ans Original sich Stück für Stück herantasten. Sie fangen praktisch bei Nahe-Null an. Das bedeutet: man besorgt sich alte Pläne, alte Originalmodelle und misst sie aus.

Dann entwickelt man Methoden, die Gitarren auf Serienniveau zu bauen. Jede Gitarre komplett von Hand zu bauen, fällt weg, weil damit die Nachfrage nicht gestillt werden kann.

Was ich damit sagen will: allein die Rohproduktion einer solchen Gitarre bedeutete eine Riesen-Umstellung des Systems, der Arbeitsweise und des Qualitätsdenkens, den sich die Firmen natürlich zahlen lassen.

Hinzu kommen so Sachen wie geringes Holzgewicht. Ein Gitarrenbauer wird kein Problem haben, eine einzelne leichte Mahagoniplanke aufzutreiben. Muß man damit aber eine Serienproduktion ( und nichts anderes passiert im Custom Shop ) versorgen, wird es denkbar schwieriger.

Lange Rede, kurzer Sinn: es ist wie im Motorsport:

die letzten 10 % Leistung fressen 90 % des Budgets.

Logischerweise hat dies in den Preisregionen mit keinem gesunden Preis/Leistungsverhältnis mehr zu tun.
 
Sagen wir so, es kommt auf den Einsatzbereich an.


Will ich einfach nur eine live-Arbeitsgitarre von der Stange die ok klingt, sich sehr gut bespielen lässt, ordentlich verarbeitet und stimmstabil ist, so ist man mit ca. 700€ dabei (mit gutem FR ne ganze ecke mehr).


Ist der Anspruch an die Gitarre höher steigt natürlich auch der PReis. Bis 2500€-3000€ sind da auch durchaus steigerungen drin, darüber muss mans für sich selbst entscheiden ob einem die extrem exquisiten, in der Funktion aber nicht unbedingt besseren Bauteile den teilweise sehr extremen aufpreis wert sind.
 
Ich habe noch nie mehr als 2000 DM bzw. 1000 Euro für eine Gitarre ausgegeben. Meine Instrumente reichen für meine Ansprüche, noch nie hat sich irgend jemand über meinen GItarrensound beschwert. Ich habe eine Original Floyd-Klampfe, anständige Pickups, brauchbares Holz und sie klingt anpsrechend und ist gut bespielbar. Jetzt gibt es - gerade bei den US.Superstratbauern - heillos teure Modelle weit jenseits der 3000 Euro Marke, aber die schau ich mir gar nicht mehr an. Wenn man das ins Verhältnis setzt, braucht man dann einen 6000 Euro Verstärker, ein 2000 Euro-Effektgerät und so weiter und so fort, dass man den qualitativen Unterschied auch hört, und dann wird der durch die eher kleinen PAs, über die jemand wie ich dann spielt, platt gemacht.

Ich werde häufig für meinen guten Gitarrensound gelobt, oft von Musikern, deren Equipment viel teurer ist als meins. Wenn ich sparen würde, könnte ich mir auch irgendwann so heillos teure USA Custom Charvels leisten, und Mesa / Boogie Schränke. Aber irgendwie habe ich gar nicht das Bedürfnis, mir so teuere Instrumente zu kaufen, da der Unterschied zu meinem jetzigen nicht so groß ist, dass sich der drei- bis vierfache Preis für mich rechtfertigt. Ich kann auch nicht für 5000 Euro spielen, also brauche ich auch keine 5000 Euro Gitarre. Oft spiele ich auf meiner umgebauten Erstklampfe und nehme damit auf. DIe Ergebnisse sind ansprechend. Ich glaube sogar, dass die Preis-Leistungskurve logarithmisch verlauft. Und ein guter, aber noch erschwinglicher BMW fährt genauso bequem und bei den heutigen Straßenverhältnissen auch genauso schnell ans Ziel wie der doppelt so teure Ferrari. Manche macht der Ferarri einfach mehr an, aber ich kaufe da lieber den BMW. Ich bin ja kein Profi-Rennfahrer.
 
Moin moin,

ich war auch vor kurzem auf der Suche nach einer Semi. Hab auch so um und bei ca 5
Std. in dem Laden verbracht. Ich habe diverse Semi-Hollows angespielt, das fing mit
einer Gibson ES 334 an und ging über eine sauteure Gretsch, der Gibson Dot, bis zu einer
Epiphone Dot. Kurz um einmal die volles Palette.

Als ich aber nach ca 4 Std sehr ernüchternd feststellen musste, dass die teureren Jungs
aus dem Bereich nicht so klingen wie die eine alte Hohlaxt, nahm ich die Hagstrom Viking
Deluxe in Sunburst Lackierung vom Ständer. Sie klang schon ohne Amp so schön und
offen, nicht so mumpf wie ihre Kollegen. Doch am Amp war es sofort so ein Gefühl, als
würde man den zweiten Sommer erleben.

Der Name und der Preis sagen heut zutage nicht mehr wirklich viel aus. Die meisten
Gitarren aus den Massenproduktionen werden in perfekt eingestellten Maschinen
hergestellt. So dass sich die Gitarren zwischen 700€ und 2500€ kaum noch unterscheiden.

Der einzige Unterschied sind vielleicht die hochwertigen Hölzer bei den etwas höheren
Modellen. Aber es weiß ja auch halt jeder, das da selbst jede Gitarre anders klingt.

Aus diesem Grund sag ich mal. "Schaut Euch auch mal die etwas teureren Kopien von
Hagstrom an, die können locker mit den Gibsons mithalten."
 
die letzten 10 % Leistung fressen 90 % des Budgets.

Das stimmt nicht nur für Gitarren sondern auch Autos etc. :)

Aber wenn ich genug Geld hätte würde ich mir nur noch Gitarren für über 25000$ kaufen, versteht sich...
 
@koebes:

Genau das hab ich auch. Beim soundcheck bin ich nach 5sek fertig, der mischer fährt mich einfach hoch und gut ist. Bei allen anderen beteiligten Gitarristen mit ihren mesas, diezels und engls muss der eeeewig am pult rumschrauben. . . .




Ich glaub aber selbst wenn ich das Geld hätte würd ich mir keine exklusiven customgitarren kaufen, schlicht und einfach weil ich a) keinen einsatz dafür habe und b) diese edel-optik verabscheue.
 
Moin, Moin ebenfalls...
Ist ja schon eine Weile her Dein Statement. Hts etwas gebracht??? Ich meine ich suche auch eine vernünftige, excellente Semi für faires Geld und viele 335 Modelle habe ich schon getestet, angeschaut, begutachtet und wieder hingestellt. Gibson ist not the heaven for all, maybe it was it long before???

Nun überlege ich ob ich eine AS 103 amber burst von Ibanez nehme, obwohl mir die alten AS 100 200 besser gefielen, auch von der Optik. oder eben Hagstrom Viking de Luxe die ich auch gut finde, nur dieses cherry sunburst finde ich übertrieben kitschig, da hätte man auch ein tobacco sunburst anbieten können!!!

Gut gefallen mir auch die TOKAI Modelle ES135, eine wahre Augenweide. leider gibts die hier in Deutschland nicht und der mir bekannte Anbieter der mit Tokai dealt sagte die machen nicht soviel. leider gibts aber in UK sehr viele Tokai zu real günstigem Kurs. Aber da komme ich nicht hin
Also wäre nett wenn jemand eine Empfehlung ausspricht. Ich weiß Antesten und so weieter liegt in der Hand des Opfers ( Käufers)

Moin moin,

ich war auch vor kurzem auf der Suche nach einer Semi. Hab auch so um und bei ca 5
Std. in dem Laden verbracht. Ich habe diverse Semi-Hollows angespielt, das fing mit
einer Gibson ES 334 an und ging über eine sauteure Gretsch, der Gibson Dot, bis zu einer
Epiphone Dot. Kurz um einmal die volles Palette.

Als ich aber nach ca 4 Std sehr ernüchternd feststellen musste, dass die teureren Jungs
aus dem Bereich nicht so klingen wie die eine alte Hohlaxt, nahm ich die Hagstrom Viking
Deluxe in Sunburst Lackierung vom Ständer. Sie klang schon ohne Amp so schön und
offen, nicht so mumpf wie ihre Kollegen. Doch am Amp war es sofort so ein Gefühl, als
würde man den zweiten Sommer erleben.

Der Name und der Preis sagen heut zutage nicht mehr wirklich viel aus. Die meisten
Gitarren aus den Massenproduktionen werden in perfekt eingestellten Maschinen
hergestellt. So dass sich die Gitarren zwischen 700€ und 2500€ kaum noch unterscheiden.

Der einzige Unterschied sind vielleicht die hochwertigen Hölzer bei den etwas höheren
Modellen. Aber es weiß ja auch halt jeder, das da selbst jede Gitarre anders klingt.

Aus diesem Grund sag ich mal. "Schaut Euch auch mal die etwas teureren Kopien von
Hagstrom an, die können locker mit den Gibsons mithalten."
 

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