Hot Rod deville vs. Blues deville 4x10

Wowang
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Hallo

Überschrift ist Programm.
Prinzipiell suche ich eigtl den Blues deville.

Den habe ich schon mal besessen, aber aus Geldmangel mal verkaufen müssen. Den Klang kenne ich und hab ihn bei meinen vielen anderen Amps (Fender und andere Hersteller), die ich danach besaß immer vermisst. Jetzt bin ich wieder auf der Suche nach dem Blues.

Mehrfach wurden mir HotRods in 4x10 angeboten. (Den hatte ich noch nie). Aber da bin ich mir nicht sicher, ob man die klanglich 1 zu 1 vergleichen kann, wahrscheinlich wohl nicht.
Und ich möchte jetzt nicht schon wieder einen Amp kaufen, den ich dann nicht behalten werde.

Kann die beiden Amps jemand aus Erfahrung klanglich analysieren? Würde ich beim HotRod starke Kompromisse eingehen müssen?

Interessant ist für mich nur der Cleankanal, weil Effekte mit GT8 geschaltet werden, und das auch nur ä u ß e r s t sparsam.
 
Eigenschaft
 
warum nicht einfach den Fender Blues DeVille Reissue 4x10 ?

Zu den Unterschieden der beiden kann ich nur sagen was ich so im Forum gelesen habe.
Die clean-kanäle unterscheiden sich in so fern, dass der Clean-Kanal des Blues wärmer und wohl auch ein klein bisschen bassiger klingt als der des Hot Rods.
Der Zerrkanal des Blues zerrt wohl nur sehr sehr gering, wogegen der Hot Rod um einiges mehr Reserven hat und auch noch einen zuschaltbaren Boost bietet.

Hab jedoch beide noch nicht gespielt und kann deshalb nur wiedergeben was ich mir so erlesen habe ( hatte mal einen ähnlichen threat aufgemacht wo ich auch nach vintage-orientierten vollröhren-combos gesucht habe und hatte da auch nach den beiden amps gefragt. )
Werde am Freitag aber höchstwahrscheinlich nach Ffm fahren und dort den Hot Rod und den Blues DeVille testen, wenn denn alles glatt läuft ;) Wenn ich dazu komme, kann ich ja berichten :)
 

Ich bemühe mich ja immer meine Fragen und Ausführungen so klar und unmissverständlich wie möglich zu formulieren:D

Aber hier ist mir ein faux pas unterlaufen:

es muss nicht der alte Blues deville sein, der RI, Made in Mex, ist natürlich auch gemeint:great:


iefes: Wenn ich dazu komme, kann ich ja berichten

Das wäre meganett.
 
Moin Wolfgang,

leider erst jetzt gesehen...

Hier findest Du erst mal die rein technischen Unterschiede. Es wird zwar der DeLuxe betrachtet, die Unterschiede sind aber beim DeVille identisch.

Den größten klanglichen Unterschied zwischen den beiden wirst Du bei den Lautsprechern finden. Der BD der ersten Generation hatte vier Eminence Alnico Speaker verbaut, die jew. 25W leisteten. Leider waren diese Lautsprecher nicht sehr standfest; man findet heute gebraucht viele Exemplare, deren Lautsprecher getauscht wurden bzw. einzelne Lautsprecher defekt sind. Ab Mitte 1995 verbaute Fender den keramischen V1030 im BD, der auch für den HR übernommen wurde. Der BD RI hat wieder einen Eminence Alnico verbaut, der aber leistungsmäßig auf 30W "aufgeblasen" wurde. Grundsätzlich kann man sagen, dass ein Alnico im Cleanbetrieb immer etwas weicher und runder klingt, dafür aber OD Bereich schneller anfängt zu matschen. Es ist also ein Stück weit Geschmacksache, welchen Kompromiss man wählt. Lässt man den Lautsprecher mal aussen vor (ich habe beide Amps mit beiden Lautsprechervarianten gespielt), klingen beide Amps mit identischen Röhren ohne Drive so ähnlich, dass ich behaupte, dass der Unterschied in der Serienschwankung zu suchen ist. Wenn man die Amps übrigens im Laden neu antestet, sollte man berücksichtigen, dass der keramische Lautsprecher eine etwas längere Einspielzeit braucht.

Unterschiedlich ist das Vorstufenlayout. Der BD verwendet nur eine Stufe der 12AX7 in V2, der HR auch die zweite Stufe durch die More Drive Schaltung. Der HR hat hier natürlich die größeren Reserven zu bieten, wobei beide Zerrkanäle sehr amerikanisch ausgelegt sind. Das größte Problem beider Amps ist imo die gemeinsame Klangregelung von Clean- und Zerrkanal, die nur sehr schwierig miteinander harmonisierbar sind. Deshalb benutzen die meisten Leute den DeVille als Einkanaler mit vorgeschalteten bunten Helferlein. Trotzdem kann der Drivekanal wirklich gut klingen, wenn man die Abstimmung auf den Zerrkanal auslegt. In diesem Anwendungsfall hat der HR durch die höhere Vielseitigkeit klar die Nase vorn.

Ein nicht zu vernachlässigender Aspekt ist der Ruhestrom. Während der BD einen Festwiderstand hat, verfügt der HR über einen via Poti regelbaren Widerstand. Solange man immer den gleichen (Serien-) Röhrentyp verwenden möchte, ist der Unterschied vernachlässigbar. Sobald man einen anderen Röhrentyp verwenden möchte, muss der BD zum Tech, beim HR macht man den Ruhestromabgleich schnell daheim. Das ist überhaupt ein sehr nützliches Detail, weil Fender werkseitig den Ruhestrom sehr kalt einstellt (ein bischen mehr wirkt auch bei fabrikneuen Amps Wunder...).

Ich hoffe, dass hilft Dir etwas weiter. Ich hatte selbst schon beide Amps im direkten Vergleich und habe mich für meinen 98er HR DeVille mit den orginalen V1030 entschieden.
 
HI 7-ENDER, danke für deine Ausführungen.
Der BD der ersten Generation hatte vier Eminence Alnico Speaker verbaut, die jew. 25W leisteten. Leider waren diese Lautsprecher nicht sehr standfest; man findet heute gebraucht viele Exemplare, deren Lautsprecher getauscht wurden bzw. einzelne Lautsprecher defekt sind.

Waren das etwa die blauen Speaker?
Kann mich noch an ein Verkaufsgespräch erinnern vor einigen Jahren, wo mir ein Verkäufer diese Speaker bis in den grünen Klee lobte.

Der BD RI hat wieder einen Eminence Alnico verbaut, der aber leistungsmäßig auf 30W "aufgeblasen" wurde.

Den BD neueren Baujahrs gibts dann nicht mit dem von dir gelobten V1030?

Unterschiedlich ist das Vorstufenlayout. Der BD verwendet nur eine Stufe der 12AX7 in V2, der HR auch die zweite Stufe durch die More Drive Schaltung. Der HR hat hier natürlich die größeren Reserven zu bieten, wobei beide Zerrkanäle sehr amerikanisch ausgelegt sind.

Wie ich eingangs erwähnte, ist für mich nur der Cleanch. relevant, da ich alles andere aüßerst sparsam mit dem GT8 mache.

Ich hatte selbst schon beide Amps im direkten Vergleich und habe mich für meinen 98er HR DeVille mit den orginalen V1030 entschieden.

Eigtl wollte ich einen DeVille nehmen, nicht zuletzt auch wegen der Optik. Speaker könnte man ja tauschen, aber die Sache mit der Ruhestromeinstellung lässt sich ja nicht so einfach ändern.

Hast du vllt zufällig Bilder von den 3 genannten Speakertypen verfügbar?

Ich hoffe, dass hilft Dir etwas weiter.

Claro, wie immer:great:

Abschliessend:
was ist davon zu halten, das die HRs und BDs aus US Fertigung in alle Himmel gelobt und die aus MEX Fertigung absolut verrissen werden?
 
HI 7-ENDER, danke für deine Ausführungen.

Waren das etwa die blauen Speaker?
Kann mich noch an ein Verkaufsgespräch erinnern vor einigen Jahren, wo mir ein Verkäufer diese Speaker bis in den grünen Klee lobte.

Genau die, Blue Alnicos.

Wowang schrieb:
Den BD neueren Baujahrs gibts dann nicht mit dem von dir gelobten V1030?

Wie gesagt, nur Bj. 95-96, danach HR. Ich halte den V1030 nicht für einen Überflieger, aber für einen sehr guten Allrounder. Die neueren 30W Alnicos habe ich nicht getestet.

Wowang schrieb:
Eigtl wollte ich einen DeVille nehmen, nicht zuletzt auch wegen der Optik. Speaker könnte man ja tauschen, aber die Sache mit der Ruhestromeinstellung lässt sich ja nicht so einfach ändern.

Einen Poti kann auch ein guter Tech nachrüsten. Ist ja nichts anderes als ein regelbarer Widerstand. Ein sehr guter Speaker für den DeVille ist der Jensen P10R, leider auch recht teuer, da Du vier Stück brauchst. Clean ist er etwas höher einzustufen als der V1030 und mulmt nicht so doll bei Verzerrung wie der Blue Alnico. Allerdings solltest Du wissen, dass Du diese feinen Unterschiede weder im Proberaum noch auf der Bühne hörst...

Wowang schrieb:
Abschliessend:
was ist davon zu halten, das die HRs und BDs aus US Fertigung in alle Himmel gelobt und die aus MEX Fertigung absolut verrissen werden?

Ich hörte schon von einigen Mex-Amps, die nach kurzer Zeit komplett abrauchten. Leichter sind sie auch... Ob man das aber generell verallgemeinern kann??
 
hi!
soweit ich weiß haben die reissues bereits ein bias-poti eingebaut!

die mexico/us debatte halte ich nicht für sinnvoll. die amps wurden früher von mexikanern gebaut - und jetzt auch. ich glaube nicht, daß sich fender die mühe gemacht hat in der zwischenzeit billigere/schlechtere parts zu verwenden.

du kannst dich auch mal auf

http://fenderforum.com

umschauen - da gibt´s sicher noch einiges zu dem thema zu entdecken.


ich hatte kürzlich mal einen hrdeluxe und einen blues deluxe - der cleane sound des blues deluxe gefiel mir besser - er klang einfach insgesamt wärmer/runder.

cheers - 68.
 
soweit ich weiß haben die reissues bereits ein bias-poti eingebaut!

die mexico/us debatte halte ich nicht für sinnvoll. die amps wurden früher von mexikanern gebaut - und jetzt auch. ich glaube nicht, daß sich fender die mühe gemacht hat in der zwischenzeit billigere/schlechtere parts zu verwenden.

Hallo 68, da wir die Frage schonmal hatten und ich noch in keinen RI hineingesehen habe: Ist das inzwischen belegt mit dem Poti? Laut Schaltplan nämlich nicht...

Ich glaube genau wie Du nicht, dass eine solche Debatte zielführend ist. Fakt aber ist, dass es sich finanziell lohnt, kleine Mexikaner nicht täglich über die Grenze zu holen, sondern im Land zu beschäftigen. Und am Rande: Sie sind doch um einiges leichter. Vll. ist das Birkenmultiplex in Mexico einfach besser getrocknet... ;)
 
hi 7ender!
nach allem was ich gehört/gelesen habe ist eben das bias-poti die einzige nennenswerte veränderung des reissues gegenüber dem original...

das mit dem "um einiges leichter" irritiert mich aber doch...
auch daß du von birken-multiplex sprichst.
die originalen blues deluxe/devilles waren nämlich aus spanplatte gebaut - es wäre natürlich ein echter fortschritt (insbesondere in sachen gewichtsersparnis) wenn sie jetzt aus multiplex wären!

cheers - 68.
 
Ich werde am Vormittag einen aufschrauben ;), dann haben wir Klarheit. Ein befreundeter Händler hat einen DeVille da stehen und er wird mir einen Einblick gewähren. Ich wusste bislang nur von den "angepassten" Lautsprechern...

Mein HRD (Bj. 98) hat ein Multiplexgehäuse. Fender warb im Rahmen der F.A.T Serie sogar damit. Ich meine, mein BDV hätte das auch gehabt, ich weiß es aber nicht bestimmt. Mein HRD ist mit 30 Kg Kampfgewicht einige Kilos schwerer als ein aktueller HRD. Ich persönlich habe immer auf einen anderen Trafo/Ausgangsübertrager getippt.
 
hi!
das mit dem multiplex würde mich SEHR wundern.
ALLE amps aus dieser serie die ich habe/hatte (immerhin ca. 6 oder 7 stück) oder gesehen habe (noch´n paar), hatten gehäuse aus spanplatte.

multiplex sollte im übrigen (bei gleicher dicke) deutlich leichter sein als spanplatte.

cheers - 68.
 
Ich hoffe, man erkennt die Maserung :)
 
Ich hoffe, man erkennt die Maserung :)


hi!
ist das ein foto der seitenwände - oder der schallwand?
die schallwände sind nämlich tatsächlich alle aus multiplex!

es wäre sehr ungewöhnlich wenn dein gehäuse NICHT aus spanplatte wäre - aber es wäre natürlich schön für dich!
würde aber nicht erklären warum dein amp deutlich schwerer als die aktuellen ist...

cheers - 68.
 
hi!
ist das ein foto der seitenwände - oder der schallwand?
die schallwände sind nämlich tatsächlich alle aus multiplex!

es wäre sehr ungewöhnlich wenn dein gehäuse NICHT aus spanplatte wäre - aber es wäre natürlich schön für dich!
würde aber nicht erklären warum dein amp deutlich schwerer als die aktuellen ist...

cheers - 68.

Ich hatte die Frage erwartet ;), es ist die rechte Seitenwand. Vielleicht habe ich an der Stelle tatsächlich Glück gehabt, bekanntermaßen hat Fender ja immer verbaut, was gerade zur Hand war, vll. waren ein paar II.Wahl Bassman-Gehäuse übrig. Das Gehäuse ist nämlich idT. etwas windschief.

Wie ich oben schon mal andeutete, vermute ich einen anderen Trafo/Ausgangsübertrager. Mein HR ist auch beim Tragen überhaupt nicht ausgewogen sondern hängt ziemlich stark vornüber Richtung Trafo.

=> zum Biaspoti: Ich hatte Pech, der RI wurde am Hl.-Abend noch verkauft. Bei nächster Gelegenheit hole ich das aber nach.
 
Du darfst gerne mal probetragen/-wiegen ;). Aber er ist immer noch deutlich leichter als ein Super Reverb... :eek:
 
Das mit den defekten Speakern im Quartett: wie kann ich auf die Schnelle am Amp prüfen, ob alle 4 arbeiten?

Ist es verläßlich genug, mit der Hand an der Membrane zu fühlen, ob sie vibriert?
Ist das ein Garant für 100%ige Funktion?
 
Das mit den defekten Speakern im Quartett: wie kann ich auf die Schnelle am Amp prüfen, ob alle 4 arbeiten?

Ist es verläßlich genug, mit der Hand an der Membrane zu fühlen, ob sie vibriert?
Ist das ein Garant für 100%ige Funktion?

Öhrchen dran.

;)
 
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