Frage zu lydischen Kadenzen (II-V-I Verbindung)

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Moin!

Bin gerade wieder dabei mich durch Hansi Tietgens Scales & More zu wühlen und gerade bei den lydischen Kadenzen angekommen (Seite 51/52)

Jetzt verstehe ich folgendes nicht ganz:

Da ist die Rede von der II-V-I Verbindung und anschließend gibts nen Jamtrack dazu.

Als Akkorde dieser Verbindung kommen dann folgende zur Geltung:

II: Bm7

V: E9

I: Amaj7

Sooo, jetzt mein Problem: Die Kadenzverbindung bezieht sich jetzt doch auf die Ausgangstonart, nämlich in diesem Fall A-Lydisch - oder nicht?

Denn die I ist ist ja ein Amaj7 - also ein lydischer Akkord (und überhaupt war das Grundthema ja der lydische Mode)

Nur wenn ich die lydische Tonleiter (in diesem Fall für A-lydisch) betrachte, dann steht an der II. ja ein B7 (also dur!) und an der V. ein Emaj7 (und kein E9!).

Wieso also die Akkorde da oben und nicht die, die an den jeweiligen Stellen der lydischen Tonleiter vorkommen müssten?
 
Eigenschaft
 
Die II-V-I steht in A-Dur

Amaj7(I) = Tonika
Bm7(II) = Subdominatparallele
E9(V)= Dominante

Man kann über Amaj7 sowohl lydisch als auch ionisch spielen, da sich die beiden Modes ja nur durch die b5 Unterscheiden (lydisch 1-2-3-b4-5-6-7/ionisch 1-2-3-4-5-6-7). Ich würde allerdings A-Dur (ionisch) als Tonart bestimmen, somit würden die Akkorde auch stimmen, E9 auf der 5. Stufe ist ja nichts weiter als ein E7 mit hinzugefügter None (F#).
 
Die II-V-I steht in A-Dur
da sich die beiden Modes ja nur durch die b5 Unterscheiden (lydisch 1-2-3-b4-5-6-7/ionisch 1-2-3-4-5-6-7).

Ich glaube, dir ist da ein Fehler unterlaufen. Das Charakteristikum der lydischen Tonleiter ist keine b5, sondern eine #4, wenn man es genau nimmt. Und somit ist deine Aufreihung nicht ganz korrekt. Richtig müsste es sein:

(lydisch 1-2-3-#4-5-6-7/ionisch 1-2-3-4-5-6-7).

Berichtige mich, falls ich mich irren sollte.
Die b4 würde auch keinen Sinn ergeben, da dies vom Klang her auch eine große Terz wäre..
 
Ich glaube, dir ist da ein Fehler unterlaufen. Das Charakteristikum der lydischen Tonleiter ist keine b5, sondern eine #4, wenn man es genau nimmt. Und somit ist deine Aufreihung nicht ganz korrekt. Richtig müsste es sein:


Berichtige mich, falls ich mich irren sollte.
Die b4 würde auch keinen Sinn ergeben, da dies vom Klang her auch eine große Terz wäre..

ohja..du hast natürlich recht..war ja auch schon spät nachts:D
danke
 
ohja..du hast natürlich recht..war ja auch schon spät nachts:D
danke

Wuhu, ich konnte auch mal klugscheißen. :D
Aber ich glaube, die Frage des Autors ist immer noch nicht vollkommen beantwortet! Leider kenn ich mich bei Progressionen (noch) nicht so gut aus, dass ich darauf eine Antwort geben könnte. Ein Ansatz wäre, dass die ionische und lydische Tonleiter gleichermaßen benutzbar wären. Jediglich müsste man das charakteristische Intervall der #4 beachten. :confused:
 
Ich nehme auch an, daß das gemeint ist, was ihr schon erklärt habt.

Lydisch ist hier nicht die typische Skala für den Amaj7, sondern die Skala wird hier gezielt eingesetzt, um einen anderen als den gewohnten Klang zu erhalten.

Der Begriff "lydische Kadenz" ist aber irritierend gewählt, finde ich. Lydische Kadenz klingt für mich nach "Modaler Kadenz", daß heißt, ich würde auch erwarten, daß alle Akkorde aus A-Lydisch stammen.

Gruß
 
Der Begriff "lydische Kadenz" ist aber irritierend gewählt, finde ich. Lydische Kadenz klingt für mich nach "Modaler Kadenz", daß heißt, ich würde auch erwarten, daß alle Akkorde aus A-Lydisch stammen.

Deshalb bleibt mir der (Lehrbuch)Sinn der o.a. II-V-I als "Lernobjekt" für lydisch ebenfalls im Dunkeln. In dieser Form impliziert das eine wenig erfreulich klingende Modulation von A-ionisch (II/h - V/E) nach A lydisch. Zumal keine weiteren Akkorde folgen, die dem Tonartwechsel im Ohr irgendwie einen Sinn geben könnten.
 
Welche Kadenz empfiehlt ihr denn, ausgehend von der Lydischen-Tonleiter, damit es "lydisch" klingt?
 
Für mich hat lydisch einen sehr schwebenden leichten Klang. Als Tonikaklang ist er für meine Ohren aber ziemlich schwer festzuhalten. In lydisch gibt es sehr wenig Akkorde, die einen Kontrast (Kadenzakkord) bilden, ohne daß das Ohr gleich in den parallelen ionischen oder äolischen Mode kippt. Zur Kadenzbildung taugen eigentlich nur die beiden benachbarten Stufenakkorde neben der Tonika. Die Stufe II nur als Dreiklang.

Beispiel E-lydisch:

Stufe II: Emaj7 F# Emaj7 oder auch mit E-Pedalton: Emaj7 F#/E Emaj7
Stufe VII: Emaj7 D#m7 Emaj7

Um den lydischen Klang zu geniesen, kannst du einfach die F#-Dur-Pentatonik über einen E-Dur-Akkord spielen.

Gruß
 
Ja, die Kombination aus dem Emaj7 und dem D#m7 - darüber die lydischen Skales gespielt klingt wunderbar!
Man denkt wirklich, man würde gleich wegscheben....
 

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