Brauch ich einen Synthi oder Keyboard?

Makish
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Hallo
Ich hoffe der Thread wird einigermaßen verständlich.
Wir machen Progressiv Rock und noch ein bißchen Härter. Die Musik enthält Stilelemente von Pink Floyd, Kyuss, Tool, Anathema usw.
Ich hätte gerne die Möglichkeit möglichst viel elektronische Fläche in die Musik reinzubringen. Mir fällt es etwas schwer das Ganze zu erklären da ich von Sound und Möglichkeiten auf Keyboard oder Synthi nicht viel Ahnung habe.
Die Fläche sollte wären dem Spiel modulierbar sein, eventuell auch speicherbar, in einen Loop zu legen und weitere Flächen hinzuzufügen.
Brauche ich für diese elektronische Angelegenheit ein Keyboard oder einen Synthi?
Vielleicht ist dies mitlerweile schon möglich mit einfacheren Geräten zu realisieren oder brauche ich dafür schon eine sehr teure Komplexe Anlage?
Hoffe der Krampf war nicht zu groß
Danke
Gruß
 
Eigenschaft
 
Willst Du live spielen oder aufnehmen? Im letzteren Falle wäre doch ein virtuelles Freeware-Instrument für den Computer geeignet, ein paar Flächen kriegt man da schon raus. Loopen geht ja dann auch relativ problemlos mit einem gescheiten Host-Programm.

Wenn Du wirklich viel modulieren willst, wäre wohl eher ein Synthi als die gute alte Heimorgel angebracht...
 
Beides würde ich sagen. Wir entwickeln grad ein paar neue Lieder und wollen die Musik auf dieser Fläche aufbauen.
Ähm ich wil noch erwähnen, dass ich ne ziemliche Niete bin im Gebiet elektronische Musik. Hab absolut kein Plan von Keyboards, Synthi oder auch Prrogrammen. Ich habe nur ne ziemlich gute Vorstellung der Musik, weiß aber nicht so genau wie ich sie umsetzen soll.
Also bitte alles schön einfach ausdrücken. Danke!!!
Ne im Ernst, ich bräuchte ein paar Tips für diese Anfänge. Was brauche ich genau, wie heißt das, was kostet sowas usw. Das wär echt toll
Dank euch
 
Erklärungsversuch:

Also, mit "Keyboard" wird normalerweise das gemeint, was auch "Personal Keyboard", "Arranger Keyboard" oder "Tischhupe" genannt wird. Universalgeräte, mit denen ein Musiker quasi eine ganze Kapelle ersetzen kann. Diese Geräte haben Klänge für sozusagen alle Musikrichtungen, besonders solche, die bei unseren Generationen gar nicht mehr gefragt sind, also hauptsächlich Naturklänge, und von dem ganzen Soundvorrat sind, wenn man Glück hat, 3-5% Synthesizerklänge. Großartig verändern kann man an den Klängen meistens nichts, und wenn, dann nicht sehr tiefgreifend, und Echtzeitänderungen sind noch unmöglicher. Dafür gibt's meistens aber eingebaute Lautsprecher und ein Rhythmusgerät mit Begleitautomatik, das von Volksmusik über Lateinamerikanisches bis zu Disco so einiges bietet.

^Das^ ist todsicher nicht, was du suchst.

Der Synthesizer hat weder Lautsprecher noch (normalerweise) so ein Fix-&-Fertig-Rhythmusgerät. Dafür kann man aber nach Herzenslust an den Klängen basteln und alle Parameter verändern, die das Gerät hergibt. Seit den 90ern haben gute Synthis auch immer Controller auf dem Bedienpanel, mit denen man bestimmte Einstellungen in Echtzeit verändern kann. Auch die Auswahl an Werksklängen ist nicht gerade auf Alleinunterhalter ausgelegt. Grundsätzlich kann man zwischen zwei Haupt-Synthesizertypen unterscheiden:

1. Der (virtuell-)analoge Synthesizer
Die meisten virtuell-analogen Synthis können zurückgeführt werden auf ein Vorbild: den Minimoog. Es sei denn, sie imitieren ausdrücklich ein anderes Modell. Jedenfalls kann man Naturklänge (Streicher, Bläser, Klavier usw. usf.) hier vergessen, hier geht nur elektronisch-synthetisch. Man hat eine Handvoll Wellenformen, die mit Filtern usw. bearbeitet werden; ich will hier nicht ins Detail gehen, aber obwohl das nach wenig klingt, geht eine ganze Menge. Nur keine realistischen Naturklänge. Vor allem aber hat man jede Menge Knöpfe und Fader für alle möglichen Zwecke und muß sich nicht (viel) durch Menüs kämpfen beim Klangschrauben.

Jüngere Beispiele: Roland SH-201, Korg microKorg, Korg R3, Korg Radias, Clavia Nord Lead-Reihe, Access Virus-Reihe

2. Der samplebasierte Synthesizer
Statt einigen wenigen Wellenformen aus Oszillatoren spielt diese Type, die auch ROMpler genannt wird, digital aufgezeichnete Klänge ab und kann so auch Naturinstrumente realistisch nachahmen. Genauso arbeitet auch das Arranger-Keyboard, aber ein anständiger Synthesizer hat auf jeden Fall eine erheblich größere Auswahl auch an elektronischen Klängen. Und vor allem kann man sie hier auch besser verbiegen. Nicht selten hat man ähnliche Möglichkeiten, am Klang zu arbeiten, wie beim virtuell-analogen Synthesizer. Nur hat man eben nicht für alles einen Knopf oder einen Fader, weil das bei diesen Geräten gar nicht verlangt wird. Man will eine Taste drücken oder zwei, zack, da ist das Rhodes, das Saxophon, das Streichorchester, die Hammond B-3 mit Leslie, das Strawberry-Fields-Mellotron, der Moog-Baß, der Vangelis-Bläsersound aus dem CS-80, der dicke Oberheim-Sound aus Jump, der fix und fertige Lucky Man-Leadsound. Wie gesagt, Klangbasteleien gehen, für einige Funktionen gibt es Controller, aber zum tiefgreifenden Schrauben muß man sich schon durch Menüs kämpfen.
Bei manchen Geräten kann man auch eigene aufgezeichnete Klänge, sogenannte Samples, einladen. Wenn man sogar selbst damit aufzeichnen kann, nennt man das Gerät einen Sampler.
Wenn dann auch noch ein kompletter mehrspuriger Sequencer dazu kommt (Sampler ist optional, heutzutage aber meistens dabei), redet man von einer Workstation.
Jüngere Beispiele: Roland Juno-D, Roland Juno-G, Roland Fantom-Reihe, Roland SampleCell, Yamaha MM6, Yamaha MO-Reihe, Yamaha Motif-Reihe, Korg microX, Korg X-50, Korg TR-Reihe, Korg Triton-Reihe Korg M3, Kurzweil PC-Reihe, Kurzweil SP-Reihe

Klangmodulationen gehen mit beiden Typen. Beim ROMpler wird man evtl. die Controller noch entsprechend einrichten müssen, je nachdem, wie die Werkssounds gebaut sind. Aufzeichnen und Loopen geht aber eher mit einer Workstation. Klar, es gibt auch Virtuell-Analoge mit Sequencer, aber der hat dann meistens wie z. B. bei Moog-Modularsynthis oder der Roland TB-303 nur 16 Schritte, die einzeln eingestellt werden müssen; nix mit Echtzeiteinspielen und beliebiger Länge. Eine anständige Workstation kann mindestens 16 parallele Spuren mit Noten und Controllerdaten handhaben, die jeweils auch schon mal so lang wie ein ganzer Song sein und zigtausende Daten enthalten können.

Und dann kommt noch ein Problem dazu. Wenn du es geschafft hast, eine modulierte Fläche in den Sequencer einzuspielen, mußt du irgendwie den ganzen Rest der Band zum Sequencer synchronisieren. Und am Schlagzeuger hapert es dann spätestens, denn der gibt das Tempo vor, nicht irgendein starrer Zeitgeber in einem elektronischen Instrument. Der Synthi erkennt weder, wie schnell du spielst, noch wie schnell der Rest der Band spielt. Live wird das ein Mordsgebastel und führt zu viel bösem Blut, wenn es denn überhaupt funktioniert.

Edit: Was die Gerätetypen angeht, habe ich hier mal was geschrieben.


Martman
 
Hmm, klingt ja alles nicht so einfach.

Aber auf jeden Fall dank ich dir für die Mühe. Das hilft mir auf jeden Fall schon mal weiter bei allem weiteren. Super. Thumbs Up!! :great:
 
Martmans Antwort ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Du brauchst einen Synthesizer, am besten einen samplebasierten. Die Begleitautomatik eines Personal Keyboards ist für einen Prog-Rocker überflüssig wie ein Kropf, die Lautsprecher desselben sind letzten Endes nur totes Gewicht, weil Du eh über einen externen Verstärker spielen wirst. (Und zum Üben zu Hause empfiehlt sich sowieso ein Kopfhörer, die Nachbarn werden dankbar sein.) Bei gleichem Kaufpreis bietet ein Synth mehr von dem, was Du haben willst. Ich selbst stand vor ein paar Jahren vor derselben Entscheidung, habe mich schlau gemacht und einen Synthesizer gekauft - und die Entscheidung bis heute keine Sekunde lang bereut.
 
Du brauchst nen Synthi !

Bei einem "Keyboard" kauftst Du zuviel (Lautsprecher+integrierte Verstärkeranlage=Gewicht, Arrangements, Begleitung etc.), was Du bei dem von dir gen. Einsatzgebiet zu 99,51% ;) nicht nutzen wirst !

Ein Vorredner sagte es schon : Euer Drummer macht die pace - er gibt das Tempo vor, nicht der Sequencer ! Oder spielt ihr bisher IMMER mit Metronom - wohl doch nicht ?!
Daher ist die Sache mit dem ins Auge gefassten Sequencer wohl auch nix.

Willst Du bombastische und gelayerte Flächen, so solltest Du nen Synth nehmen, der ein sog. "Combi-Modus" (Combinations) beherrscht. Das sind heut so gut wie alle samplebasierten Geräte. Hierbei handelt es sich, grob gesagt, um einen Modus, in dem man mehrer Programs (Grundsounds eines synthis) zusammenpacken und gleichzeitig spielen kann. Bei einigen Geräten ist es dann auch noch möglich, rhythmische Elemente ( wie z.B. taktbasierte Modulationen oder einen Arpeggiator) zu einem Tempo zu synchronisieren (mittels eingabe einer festen BPM-Zahl oder eines Ein-Tap-Tasters -> dabei wird einfach im Tempo deines Drummers auf eine Taste gedrückt und der Synthi übernimmt diesen Zeitwert). Wenn der Synthi dann auch noch einen eingebauten Sequencer besitzt, dann haste alles auf deiner Seite.

Nur eines kann ich dir jetzt schon versprechen : ohne entsprechende Einarbeitung in die Bedienung des Synthis wird es nicht gehen !

Empfehlen würde ich (natürlich nicht abschließend) folgende Geräte : KORG X50 + TR61, Roland Fantom G oder Yamaha MO 6.

Gruß
 
Und nochmal die Thumbs oben.
Das nen ich doch echt mal ne Aussage. Dank euch für eure Ratschläge. Bringt mich echt weiter.
Nach den genannten Modellen schau ich mal.
 
Empfehlen würde ich (natürlich nicht abschließend) folgende Geräte : KORG X50 + TR61, Roland Fantom G oder Yamaha MO 6.
Gruß

Ich denke du meinst den Roland Juno G und nicht den Fantom G. Der Fantom ist ja noch nicht auf dem Markt und außerdem würde ich ihn für einen Synthesizer-Neuling eindeutig als Overkill bezeichnen.

@Threadersteller:
Für deinen Zweck würde ich mir die Korgs anschauen, Synthesizer-Pads sind ja angeblich die Stärke der Korg-Synths. Wobei sich der X50 und der TR61 von der Klangerzeugung her eigentlich nicht unterscheiden.
Wobei sich die von Monkey Man genannten Geräte nicht viel nehmen und du dich wahrscheinlich lang damit beschäftigen musst, um an die Grenzen der Synths zu stoßen.
Ich habe seit einer Woche den den Mo6 und bin sehr zufrieden damit. Allerdings muss man dazu sagen, dass die Bedienung durch das relativ kleine, überladene Display mit den kryptischen Abkürzungen anfangs reichlich kompliziert ist, bis man mal weiß, was sich wo verbirgt. Über den Sound kann ich mich auf jeden Fall nicht beschweren.

MFG
 
KLar, ich meinte natürlich den Juno ;)
 
Dank dir. Werd mir mal die Korg Sachen anschauen

Ich denke du meinst den Roland Juno G und nicht den Fantom G. Der Fantom ist ja noch nicht auf dem Markt und außerdem würde ich ihn für einen Synthesizer-Neuling eindeutig als Overkill bezeichnen.

@Threadersteller:
Für deinen Zweck würde ich mir die Korgs anschauen, Synthesizer-Pads sind ja angeblich die Stärke der Korg-Synths. Wobei sich der X50 und der TR61 von der Klangerzeugung her eigentlich nicht unterscheiden.
Wobei sich die von Monkey Man genannten Geräte nicht viel nehmen und du dich wahrscheinlich lang damit beschäftigen musst, um an die Grenzen der Synths zu stoßen.
Ich habe seit einer Woche den den Mo6 und bin sehr zufrieden damit. Allerdings muss man dazu sagen, dass die Bedienung durch das relativ kleine, überladene Display mit den kryptischen Abkürzungen anfangs reichlich kompliziert ist, bis man mal weiß, was sich wo verbirgt. Über den Sound kann ich mich auf jeden Fall nicht beschweren.

MFG
 

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