Der Frontman, der es nicht einsehen will

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Bandproblem: Frontman

Hallo,

ich spiele nun seit 3 Jahren mit meiner Band Benten zusammen. Wir sind eine 7 köpfige Band. Alle 7 Köpfe haben eigentlich einen vollkommen anderen Musikgeschmack.
Das Problem ist aber nicht musikalischer Natur. Nein, die Musik die wir machen
finden wir alle toll. Wir sind damit zufrieden und jeder kommt sozusagen auf seine Kosten.
(auch wenn der eine mehr Raggy, der andere mehr Prog, der andere mehr Metal, der andere
mehr Funk, der andere mehr Jazz, der andere mehr Soul und der ich mehr Gitarren-Rock hört)

Aber es ist die art, wie wir live auftreten, die mich/manche stört.
Am letzten Samstag war es mal wieder (wie schon so oft) folgendermaßen:

wir gehen auf die Bühne, spielen die ersten 5 Lieder ohne auch nur ein einziges
Wort an das Publikum zu richten, einfach nur Spielende, nächstes Lied, Spielende, nächstes Lied Cd-Player-like eben. Am Ende eines jeden Liedes klatscht das Publikum und weiter gehts. Meiner Meinung nach klatschen die nur aus Anstand, weil man das am Ende eines Liedes halt so macht... aber gut, gleich kommen wir dazu.
Nach etwa 11-12 Songs war das Konzert dann auch schon vorbei.
Moment, eins muss noch erwähnt werden. 1 Lied habe ich, der Lead-Gitarrist gesungen. :)
Ich habe das noch nie gemacht, noch nicht mal auf ner Bühne. Aber ich dachte mir mal,
ich will das unbedingt mal machen. Und ich hatte auch echt Spaß dabei, bin gut abgegangen
und hab den einen oder anderen Joke mit dem Publikum währenddessen gemacht. War echt lustig... dann kam aber wieder unser Sänger dran und es lief fast wieder wie vom Band.

Nach uns, kam eine Band. Die eigentlich nicht mehr drauf hatte als ein I-IV-V-Schema.
Aber die haben vielleicht Party gemacht ey. Bei denen wurde das Publikum viel angesprochen, die haben eigentlich nur Mist mit denen gemacht. Und die Leute sind abgegangen, ich sags euch...

Nach dem Auftritt aller, kam der Bassist von der Band, die ich oben genannt habe zu uns her
und meinte, "also, musikalisch seid ihr irgendwo hier oben" *zeigt in den Himmel* "während wir hier unten sind" *zeigt auf den Boden*
ich dachte mir in dem Moment nur, so wie ihr euer Publikum erreicht seid ihr da oben *ich zeige in Gedanken in den Himmel* und wir da unten *ich zeige in Gedanken auf den Boden*
Außerdem wurde mir von jemand anders gesagt "Du kannst zwar nicht so gut singen, wie
euer Sänger und man merkt, dass du es nicht so lange machst, wie er, aber man sieht dir
an, dass du Spaß dabei hast, dass du richtig abgehst. Euerm Sänger sieht man das nicht an.
Der wirkt eigentlich mehr, wie eine Diva, der sich mit dem „Publikumabschaum“ gar nicht
abgeben will, wodurch er einfach euer Publikum nicht erreicht."

Und das ist es eigentlich, was mich so stört. Wir mögen vielleicht (subjektiv gesehen) gute Musik machen, aber wir erreichen unser Publikum einfach kein bissl. Und DAS ist es worauf es ankommt.
ICH als SOLO-Gitarrist hab ja schon erkannt, dass es vollkommen egal ist, ob ich mein Solo
laut oder leise, mit 1000 Effekten oder 1, mit Handstand oder ohne spiele.
Es macht ja eigentlich keinen Unterschied ob ich es überhaupt spiele. Und das gilt
genauso für den Bassisten mit dem megacoolen Bass-Lick.
Warum?

WEIL ES KEIN ARSCH WIRKLICH HÖRT, (außer ein Musiker im Publikum).
Seid doch mal ehrlich, die Überzahl im Publikum achtet ausschließlich auf den Frontman.
Die verstehen ja meistens gar nicht, was musikalisch da so alles abgeht. Legt der Trompeter
ein 1A saukompliziertes Jazz-Solo hin, checken das eh nur die Musiker und Jazz Fans (und
die sind jetzt nicht so ganz in unserem Publikum vertreten)
Also muss der Frontman arbeit leisten.
Er muss abgehen, mit dem Publikum kommunizieren. Das Publikum verlangt, schreit nahezu danach angesprochen zu werden und zum mitmachen animiert zu werden.
Nur das ist es, was Leuten in Erinnerung bleiben wird. Das ist nicht die Musik.
Nicht ausschließlich. Das einzige, was die meisten vom musikalischen mit heim nehmen ist "klang schräg“ oder „klang gut" aber mit Sicherheit nicht "achja, das Gitarrensolo am Outro vom 6. Lied war so toll, weil der Gitarrist Sweepen konnte."

Ach Bullshit, machen wir uns nichts vor. So ist es natürlich nicht.

Um jetzt mal zum Punkt zu kommen...

Dieses Problem wollen in etwa 3-4 Bandmitglieder nicht so ganz einsehen. (der Frontman
inbegriffen)

Die meinen eher, es kommt NUR auf die Musik an. Sich auf der Bühne zum "Hampelmann" zu machen sei nicht der Sinn von Musik. Bekanntheit erreicht man nur, wenn man seinen Schuh durchdrückt und seiner Linie treu bleibt. Und das ist also die Musik. Entweder das Publikum kapierts, oder es kapierts nicht. Wenn es das nicht kapiert, dann sollen die eigentlich nicht zu unserer Fangemeinde gehören. Die, die es kapieren, wollen dann eh kein Gehopse, sondern nur die Musik genießen. (ich finde diese Meinung im Übrigen etwas arrogant und anmaßend)

Wie hoch ist denn der Prozentsatz bei unseren momentanen
Auftritten von Leuten, die nur wegen der Musik kommen und dann unsere Musik so sehr mögen und sie verstehen? 1%, 2%? Also in etwa ein Mensch pro Auftritt... Ziemlich dürftig, wie ich finde.


Ich hoffe ihr versteht in etwa das Problem.
Der Frontman selber sagt, er kann so was halt nicht. Das Problem ist nur, der Frontman muss so was machen. Die Frage ist jetzt, wie geht man vor? Was kann man machen? Sänger rausschmeißen steht gar nicht zur Debatte. Der bleibt! Ändern wird er sich aber nicht.

Irgendwelche Tipps?
Was haltet ihr eigentlich von dieser Diskussion?

Oli
 
Eigenschaft
 
Tja, da gibt's geteilte Meinungen. Ich bin auch der Meinung, dass die Leute zum Konzert kommen, um unterhalten zu werden und dass man als band deshalb genau diese Unterhaltung bieten muss. Wie man das macht, sei mal dahin gestellt. Theoretisch koenntet ihr ja auch eine Masche draus machen, dass 3 Leute statisch auf der Buehne stehen, waehrend 3 andere wie wild um sie herum rennen oder so - da muesst ihr euren eigenen Weg gehen. Wenn Du mehr Ansagen willst, dann versuch doch mal mit den anderen zu klaeren, ob Du nicht auch ein Mikro auf die Buehne bekommen kannst, um die Ansagen zu machen. Wenn der Saenger das nicht will, wird jede "erzwungene" Ansage immer bloede wirken...
Versuch nicht, Deine Meinung als ultimativ hinzustellen, weil das ist sie nicht, man kann Konzerte auch anders geben (und ausverkaufen).
 
Wenn Du mehr Ansagen willst, dann versuch doch mal mit den anderen zu klaeren, ob Du nicht auch ein Mikro auf die Buehne bekommen kannst, um die Ansagen zu machen. Wenn der Saenger das nicht will, wird jede "erzwungene" Ansage immer bloede wirken...

Das ist durchaus richtig. Aber irgendwie kommts auch dämlich, wenn sich einer nur um die Ansagen kümmert, während der andere nur am Singen ist. Das wirkt für mich genauso künstlich. Es geht ja auch darum WÄHREND einem Lied mit dem Publikum was zu machen. Wenn da auf einmal ein nicht-sänger dazustößt wirkt das irgendwie plastisch.
Versuch nicht, Deine Meinung als ultimativ hinzustellen, weil das ist sie nicht, man kann Konzerte auch anders geben (und ausverkaufen).

Das weiß ich ja auch. Und ich sehe das bis zu einem gewissen Punkt ein.
Beispiel die Band Tool. Da wird kein Bisschen mit dem Publikum interagiert. Da steht nur die Musik im Vordergrund und kein Mensch tanzt so richtig. Und die kriegen ganze Hallen voll.
Es gibt noch unzählige weitere Beispiele dieser Art, aber mit solchen Bands brauch ich mich doch jetzt noch nicht vergleichen.
Momentan sind wir, meiner Meinung nach ausschließlich auf das Publikum angewiesen. Da kommt so ein Verhalten einfach nicht an. Ist man irgendwann bekannter und die Fans folgen einem sowieso quer durch Deutschland. Ja dann meinetwegen… Das ist auch das Problem, warum wir bei Band-Contests immer nur im Mittelfeld landen. Beim Gespräch mit der Jury am Ende kommt immer raus, musikalisch echt besser, was manche hier zu bieten haben dafür stehen die meisten nur da und kümmern sich ausschließlich um ihr Instrument.
 
Das ist durchaus richtig. Aber irgendwie kommts auch dämlich, wenn sich einer nur um die Ansagen kümmert, während der andere nur am Singen ist. Das wirkt für mich genauso künstlich. Es geht ja auch darum WÄHREND einem Lied mit dem Publikum was zu machen. Wenn da auf einmal ein nicht-sänger dazustößt wirkt das irgendwie plastisch.
wenn Du's so machst, wie Du's schreibst, dann ja, wenn Du z.B. oefter mal Backings machst oder so, kann das auch gut kommen - es kommt (wie so oft) nur darauf an, wie ihr das verkauft. Wenn Du mit dem Hintergedanken "das kommt komisch" sowas machst, dann wird es nichts, wenn Du das machst, weil ihr's einstudiert habt und/oder es natuerlich kommt, warum nicht? Ich kenne grossartige Live-Bands, wo der Gitarrist eigentlich nur fuer Ansagen ein Mikro hat - trotz saenger!

Es gibt noch unzählige weitere Beispiele dieser Art, aber mit solchen Bands brauch ich mich doch jetzt noch nicht vergleichen.
Momentan sind wir, meiner Meinung nach ausschließlich auf das Publikum angewiesen. Da kommt so ein Verhalten einfach nicht an. Ist man irgendwann bekannter und die Fans folgen einem sowieso quer durch Deutschland. Ja dann meinetwegen… Das ist auch das Problem, warum wir bei Band-Contests immer nur im Mittelfeld landen. Beim Gespräch mit der Jury am Ende kommt immer raus, musikalisch echt besser, was manche hier zu bieten haben dafür stehen die meisten nur da und kümmern sich ausschließlich um ihr Instrument.
Wenn Du Dich jemals mit irgendwem vergleichen musst, dann machst Du eh irgendwas falsch. Das ist Musik und kein Wettkampf. Wettbewerbe sind eh total subjektiv. Wir hatten nen Wettbewerb, da sind wir abgegangen, wie selten zuvor, um von der Jury gesagt zu bekommen, dass da mehr Bewegung rein muss, waehrend bei der Band nach uns ein Kopfnicken die einzige Stage-Action war, was von der Jury als "so muss es sein" bewertet wurde... Im Endeffekt muesst ihr da euren Weg finden, mit dem sich jeder von Euch wohl fuehlt. Eine Jury oder sonstige Clowns haben da reichlich wenig zu sagen, find ich.
 
Ich hoffe ihr versteht in etwa das Problem.
Der Frontman selber sagt, er kann so was halt nicht. Das Problem ist nur, der Frontman muss so was machen. Die Frage ist jetzt, wie geht man vor? Was kann man machen? Sänger rausschmeißen steht gar nicht zur Debatte. Der bleibt! Ändern wird er sich aber nicht.

Hallo,

wenn der Sänger bleibt, sich da aber nicht ändern wird, gibt es keine direkten Lösungsansatz. Dann hilft nur das der Rest der Band sich entsprechend kommunikativ gibt, sich also auf der Bühne bewegt, animiert etc.

Und natürlich kommen auch Kapriolen der Solo-Instrumente gut beim Publikum an. Wenn der Gitarrist bei einem Solo an den Bühnenrand tritt, und das Solo hinter dem Kopf spielt, oder sich emotional auf die Knie wirft, und bei jedem Bending der ganze Körper "mitarbeitet", dann merken dass nicht nur die Musiker im Publikum. Wenn der Saxophonist freihändig einen Ton auf dem Saxofon spielt (letztens noch gesehen) oder der Pianist mit Füßen/Kopf (was auch immer) sein Solo hämmert, das wirkt auch mitreissend.

Die Ansagen zwischen den Stücken und eventuelle Parts mit Publikumeinbindung muss ja nicht der Sänger machen, das könntest ja beispielsweise auch Du übernehmen.

Das setzt natürlich voraus das die Band das auch wirklich will. Es gibt auch herorragende und erfolgreiche Bands die sich auf der Bühne distanziert geben. Einem Prog-Metaller würde es wohl kaum einfallen das Publikum zum mitgröhlen zu animieren oder irgendwelche Zirkustricks aufzuführen.

Gerade im Amateur- bis Semiprofessionellen Bereich bleiben aber eben oft die Bands in Erinnerung die eine geile Show gemacht haben. Kann man jetzt gut finden oder nicht, aber akzeptieren muss man es.
 
Ein Publikum will sich mit dem, was auf der Bühne geschieht, identifizieren können. Das beginnt mit einem harmonischen Erscheinungsbild der Band und endet mit dem "Draht", den der (die) Protagonist(en) zum Zuhörer (-seher [!]) herstellen.
Darüber gibt es viele Ansichten und es muß nicht gleich jeder uniformiert wie die fab four in den frühen Sechzigern die Bühne entern. Man muß auch nicht ununterbrochen Possen reißen.

Ein Musiker sieht sich zu gerne als Individuum, der Zuschauer gerne eine Band als Einheit mit einer Identität. Zielkonflikt.

Sich auch über diese Dinge Gedanken zu machen und sie ernsthaft in die Show einzubeziehen, trennt die "Profis" von den "Amateuren"...mal unabhängig von den wirklichen Bedeutungen dieser Worte wie auch von der genauen Vorgehensweise.

Gruß, P.

Edit: Oh...ihr seid schon weiter...
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn Du Dich jemals mit irgendwem vergleichen musst, dann machst Du eh irgendwas falsch. Das ist Musik und kein Wettkampf.

Na gut, das Wort entsprach nicht unbedingt dem, was ich gemeint habe. Wary hat es besser auf den
Punkt gebracht, was ich meinte.

Gerade im Amateur- bis Semiprofessionellen Bereich bleiben aber eben oft die Bands in Erinnerung die eine geile Show gemacht haben. Kann man jetzt gut finden oder nicht, aber akzeptieren muss man es.

Genau das ist es. Ist man irgendwann im professionellen Bereich, ist es mehr oder weniger egal. So, meine These.


Das mit der Identifikation ist richtig pitsieben. Und da komm ich jetzt wieder zu folgender Überlegung:
Mit wem identifiziert sich ein Gitarrist im Publikum? Mit dem Gitarristen, er achtet viel mehr auf den Gitarristen, als auf andere.
Mit wem identifiziert sich der Nichtmusiker (und bei unserem momentanen Publikum sind es halt überzählig Nichtmusiker), der manchmal unter der Dusche oder im Auto singt, sich aber nicht großartig mit Musik befasst? Und schon wären wir wieder beim Sänger angelangt :rolleyes:
 
Mit wem identifiziert sich der Nichtmusiker (und bei unserem momentanen Publikum sind es halt überzählig Nichtmusiker), der manchmal unter der Dusche oder im Auto singt, sich aber nicht großartig mit Musik befasst? Und schon wären wir wieder beim Sänger angelangt :rolleyes:

Rrrischtisch!
Wenn er das nicht einsieht, muß er sich einen anderen Job suchen, oder ein anderer muß diese Aufgabe übernehmen (Weidner/Onkelz z.B.).
Das wird nicht oft praktiziert, kann aber auch funktionieren.
Ohne ein Bindeglied geht nix...es gibt Ausnahmen (Tool, scheinbar), aber mich persönlich langweilt sowas...selbst als Musiker.

Ist man irgendwann im professionellen Bereich, ist es mehr oder weniger egal. So, meine These.

Nein. Das ist niemals gleichgültig. Schon gar nicht, wenn du dir deine Brötchen mit dem Scheiß verdienen willst.
 
Naja, so langsam sieht er es ein :D
Hab ihn schon lange genug bearbeitet.
So wie es aussieht, wirds wohl drauf rauslaufen, dass ich mehr mitmache. Akzeptanz wäre soweit da. Sollte aber schon etwas einstudiert sein.
 
Wenn Du Dich jemals mit irgendwem vergleichen musst, dann machst Du eh irgendwas falsch. Das ist Musik und kein Wettkampf.

Jain...

natürlich ist Musik an Sich kein Wettkampf, da die Warnehmung selbiger recht subjektiv ist. Auch lassen sich Eigenschaften wie Kreativität und Virtusosität nicht messen.

Aber wenn ich mich mit einer Band an den Markt begebe, und nichts anderes ist das Auftreten vor (zahlendem) Publikum und der Verkauf von CD´s und Merchandise-Artikeln, dann habe ich automatisch eine Wettkampfsituation.

Die 5 Euro die Horst Semmelmeier bei Band X gelassen hat, kann er nicht mehr für meine Darbietung ausgeben. An dem Abend an dem er Band Y sich ansieht, wird er es nicht zu meinem Auftritt schaffen.

Klar, an dem hier angeführten Abend haben beide Bands sich eine Bühne geteilt. Aber nächste Woche können beide schon wieder auf unterschiedlichen Bühnen spielen, und dann muss sich der Zuschauer entscheiden wo er seine Zeit und sein Geld investieren möchte. Und das wird er regelmäßig bei der Band tun, die für ihn im Gesamtkontext das meißte bietet.

Es geht dabei nicht mal zwingendum kapitalistisches Gewinndenken, sondern erst einmal darum das man nun auch gerne vor Publikum spielt. Da Publikum eben auch ein begrenztes Gut ist, steht jede Band im Wettbewerb um die Zuschauer.

Das ist nur dann nicht der Fall, wenn man wirklich absolut kein Problem damit hat auch nur vor Mutti und Vati aufzutreten. Das mag anfangs OK sein, nur irgendwann sollte man sich fragen für wen man dann seine Musik macht, wenn sie auf Dauer keinen erreicht.

Nein. Das ist niemals gleichgültig. Schon gar nicht, wenn du dir deine Brötchen mit dem Scheiß verdienen willst.

Sagen wir es so... professionell ist derjenige, der es geschafft hat sein Konzept erfolgreich und gewinnbringend aufzubauen. Das ist also alles von Hochzeitskapelle bis Bon Jovi.

Im Allgemeinen wird dieses Konzept auch eine gute Publikumsbindung beinhalten. Es gibt aber wie bereits schon genannt auch Bands die sich auf der Bühne distanziert geben, und die trotzdem ihre Zuschauer an sich binden können.

Tool kann es sich erlauben, für eine Amateur-Band wäre ein solches Bühnenauftreten zumindestens sehr gewagt :)
 
Sagen wir es so... professionell ist derjenige, der es geschafft hat sein Konzept erfolgreich und gewinnbringend aufzubauen. Das ist also alles von Hochzeitskapelle bis Bon Jovi.

Da haben wir das Zauberwort ja.
Hab's mal fett gemacht.

:)
 
eben - das sag ich doch - man kann (auch im amateur-bereich) genau das zum Markenzeichen und zum Konzept machen. Wie gesagt: wenn 3 hansel auf der buehne nur da stehen und 3 rennen um sie herum, kann das u.U. nachhaltiger beeindrucken, als wenn alle meinen, sich die seele aus dem Leib hampeln zu muessen!

Edit: bzw. wohl eher "meine" als "sag"...
 
Man kann auch, philosophisch betrachtet, völlige Konzeptlosigkeit zum Konzept erheben.
Man muß nur den Punkt ausmachen, ab dem man sein Publikum überfordert...:D
 
*lol*
nee, anders gesagt: ne bekannte von mir hatte ne Band mit nem total statischen Gitarristen. Ihr Vorschlag war damals, den gitarristen auf nen Barhocker zu setzen und so aus ihm quasi "den Gitarristen auf dem Hocker" zu machen, waehrend sie (saengerin) und der Bassist die Action machen - ich kann mir gut vorstellen, das sowas (wenn man's richtig macht) durchaus gut kommen koennte...
 
Moin!

Hier mal ein paar Lösungsansätze...

Üben! Rampensau sein will gelernt sein. Dazu ist es wichtig, das der Proberaum kein Elitistenraum ist - holt euch Kumpels und ne Kiste Bier dazu, so haben wir es gelernt. Es geht nicht mal darum, die Musik beurteilen zu lassen, versucht es garnicht erst - Freunde sind zu 99% eh zu subjektiv, um ne ordentliche Meinung abzugeben, denen kann man eig. alles vorsetzen und die finden es geil -, aber man kann gut lernen, das Publikum zu animieren. Grundsätlich gilt nämlich: Wer die 3 Kumpels im Proberaum zum abtanzen bringen kann, kann auch 3000 Leute vor der RaR-Bühne zum abtanzen bringen.
Übt auch mehr als eure Songs - die sollte man eh im Schlaf können. Überlegt euch, an welchen Stellen man was machen kann, z. B. wo man die Leute gut zum Klatschen anfeuern oder mal ne Kleinigkeit einbauen kann. Wenns im Proberaum geht, gehts auch auf der Bühne - und man fühlt sich nicht so konzeptlos.

Ich möchte nochmal eine Band namens Mortal Sin erwähnen, die ich vor 2 Monaten als Vorband von Overkill gesehen habe - übrigens obergeile Mucke, muss man sagen!
Ganz ehrlich: der Bassist hat mehr Action gemacht als der Rest der Band zusammen. Die Gitarristen standen eher statisch rum und haben ihre Riffs runtergerattert und gebangt, der Drummer kann ausser Bangen eh nicht viel machen, der Sänger war in Sachen Bewegung auch ganz okay, paar lustige Aktionen dabei (Spaß mitm Microständer, Rumklettern etc.) - aber der Basser! Rennt durch die Gegend wie ein wild gewordener Derwisch, grinst die Leute aus allen möglichen und unmöglichen Richtungen an, motiviert, treibt an, post wie ein Wahnsinniger, gibt Leuten die Hand etc. - ich glaube, von dem Gig wird den meisten der Basser eher in Errinnerung geblieben sein als jeder andere.

Letztendlich liegst du also damit falsch, das der Sänger die Show machen muss - dafür ist jeder in der Band verantwortlich, und wenn du das Zeug zur Rampensau hast, dann zeig was du drauf hast!


Ganz nebenher finde ich die von dir beschriebene Haltung ziemlich arrogant. Ich weiß ja nicht wer ihr seid, aber in meinen Augen muss man a) um sein Publikum kämpfen, wenn man nicht Metallica heißt, heißt sich ins Zeug legen - und b) Spaß haben, und da gehört für mich halt auch Interaktion mit den Leuten dazu. Heißt nicht Laberorgien der Marke Manowar loslassen und die Leute einlullen, aber ab und an ein lustiger Spruch und ein paar Animationsspielchen lockern wirklich die Atmosphäre. Ich finds auch okay, wenn Bands 2 Stunden ohne ein Wort durchmetzeln, aber dafür muss die Mucke schon WIRKLICH intensiv sein...
 
Letztendlich liegst du also damit falsch, das der Sänger die Show machen muss - dafür ist jeder in der Band verantwortlich, und wenn du das Zeug zur Rampensau hast, dann zeig was du drauf hast!

Oh ja, ich kann von mir nicht behaupten, dass ich kein schüchterner Mensch bin. Und wenn wir wirklich ein passendes Konzept hätten, das beim Publikum ankommt, dann würde mir das unglaublich viel Spaß machen.

Ganz nebenher finde ich die von dir beschriebene Haltung ziemlich arrogant. Ich weiß ja nicht wer ihr seid, aber in meinen Augen muss man a) um sein Publikum kämpfen, wenn man nicht Metallica heißt, heißt sich ins Zeug legen - und b) Spaß haben, und da gehört für mich halt auch Interaktion mit den Leuten dazu.


Ich kann dir da nur 100% zustimmen, aber versuch die betroffenen Leute mal umzustimmen. Zu sagen, "hey eure Meinung und euer Verhalten find ich arrogant" bringt ja nichts. Naja, am Wochenende ist mal wieder große Bandkonferenz mit Grillen und Bier trinken angesagt. Die besten Voraussetzungen also um sowas zu klären. :)
 
offtopic:
@slugs: Euer Frontmann hat shcon mal bei mir übernachtet. Ich hatte dne Eindruck dass man mit ihm ganz gut reden kann, also denke ich dass sich ne Lösung finden wird.

BTT:
Bei uns ist es teilweise auch so, wir haben auch eine Sängerin die klasse singen kann, aber auf der Bühne nicht gerade DIE Rampensau ist, sprich: sich nicht viel bewegt, eher wenige und wenn dann stino-Ansagen macht etc. Aber wir Jungs haben dann halt den bewegungspart, sollheißen wir drei klampfer vorne psoen dann halt und erzählen quatsch zwischen den liedern, und das klappt ganz gut soweit. sicher wärs uns auch lieber wenn sie noch mehr aus sich rausgehen würde, aber manche menschen haben halt nciht die veranlagung dazu. wie man dann damit umgeht ist ne andere sache. wenn eurer sänger auf kritik dann beleidigt reagiert, ist das nicht gut. Unsere Sängerin weiß dass sie da noch Defizite hat und probiert dran zu arbeiten.
 
Oh ja, ich kann von mir nicht behaupten, dass ich kein schüchterner Mensch bin. Und wenn wir wirklich ein passendes Konzept hätten, das beim Publikum ankommt, dann würde mir das unglaublich viel Spaß machen.

Fuck off Konzept? Ich kann nur für meine Mucke (Thrash Metal) reden, ich weiß ja nich was ihr macht... bei uns sieht das Konzept einfach aus: paar Bierchen kippen (nicht zu viele, soll ja noch gut laufen), Gummi ausn Haaren, auf die Bühne, einstöpseln und so derbe abrocken, das man nach dem Gig schweißgebadet umkippt und nach Bier ruft - das gilt sowohl für Band als auch für Zuschauer.
Es ist ein denkbar einfaches Prinzip, für viele zu einfach - wenn die Band steht, steht auch das Publikum. Wenn die Band abgeht, geht auch das Publikum ab. Glaub mir, es reicht oft schon, selbst Spaß an der Sache zu haben, und es überträgt sich auf die ganze Meute - und dann ist es egal, ob du Metal, 3-Akkord-Punk oder BiBop spielst. Das ist in meinen Augen das einfachste und beste Konzept - was nicht heißt, das ich was gegen Nebelmaschinen, Lightshow und ausgefallene Effekte habe - aber das oben beschriebene ist nunmal die absolute Basis der ganzen Geschichte, das beste Konzept bringt nichts wenn die Band es nur halbherzig umsetzt.
 
Versuch doch mal euren Frontman (ist an der Stelle eigentlich das falsche Wort, also sagen wir lieber Sänger) dazu zu bewegen, dass er dem Publikum wenigstens mitteilt wer ihr seid, und vielleicht vor jedem Song kurz zu sagen was der Song bedeutet oder wie er heißt, so Kleinigkeiten halt, die auch mit seiner Haltung "Die leute kommen nur wegen der Musik" vereinbar sind, da Erklärungen oder Songankündigungen dem ja nicht wiedersprechen.
Es muss ja keine abgefahrene Bühnenshow mit Stagediving, intensivern Gesprächen mit dem publikum usw. sein, aber ein Mindestmaß an Interaktion ist einfach von Nöten.
Und wenn euer Sänger erst klein anfängt, wer weiß, vielleicht macht es ihm ja doch Spaß??

Sonst sit die Idee mit dem zweiten Mikro echt nicht schlecht, damit es nicht so blöd aussieht kannst du ja noch Backingvocals singen, ich mein wenn du GAR NICHt singen könntest, hättest dus wohl kaum auf der Bühne getan oder?
 
Es ist ein denkbar einfaches Prinzip, für viele zu einfach - wenn die Band steht, steht auch das Publikum. Wenn die Band abgeht, geht auch das Publikum ab.

unglaublich wahr dieser spruch!!! kann dem zu 100% beipflichten! es macht unglaublich viel aus wie die band sich gibt! bisschen auf der bühne rumspringen, ein weng headbangen oder posen, das spricht das publikum einfach an!
ihr könnt noch so perfekt zusammen spielen und jeder kann sein instrument noch so perfekt beherrschen, wenn auf der bühne nix los is wird im publikum au nix los sein. eben weil das publikum zum großteil nicht aus musikern besteht sondern aus leuten die unterhalten werden wollen. natürlich darf die musik dabei nicht ganz untergehen, aber solang man die songs ohne große verspieler runterspielt und dabei bissl action auf der bühne is, is das publikum zufrieden.
sogar der eine oder andere verspieler wird vom publikum bejubelt wenn mans richtig anstellt ;)
 

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