was sagst du zu den Shure SM57, Beta 57, MD 421, Neumann BCM 705. wie könntest du die von dir genannten mics klanglich charakeriseren/beschreiben?
SM57 und Beta 57 muß man schon sehr mögen - ich benutze es sowohl auf der Bühne als auch im Studio wirklich nur dann, wenn jemand drauf besteht oder genau dieser Sound gewollt ist. Eine Snare damit klingt halt immer irgendwie nach SM57 - auch wenn man verschiedene Trommeln nimmt.
Bei E-Gitarren fehlten mir damit bisher immer "Biss" und Höhen, was bei dem Alpenpanorama von Frequenzgang und der doch seeehr breiten Niere kein wirkliches Wunder ist. Kurzum: Das Ding färbt nicht nur, das kippt einen ganzen Farbenladen auf das Quellsignal.
MD421 kann ich empfehlen, ebenso wie das MD441. Von beiden würde ich nach Möglichkeit gebrauchte, alte Exemplare nehmen, da zumindest das MD421 II mit dem Original nicht mehr all zu viel gemeinsam hat (außer dem Gehäuse).
Das BCM 705 hatte ich noch nicht in der Hand, ist von der Aufmachung her aber wohl eher für den Broadcast-Einsatz gedacht. Für Sprache sicherlich gut geeignet, gerade für akustische Gitarren würde ich auf Grund des Frequenzschriebs eher davon abraten.
Da zeigt sich ein ziemlicher Höhenabfall ab ca. 8kHz. Gerade den Bereich ab 7...8kHz betone ich bei A-Gitarren eher, um ein wenig "Schimmer" und "edlen" Klang zu bekommen - das BCM 705 wäre da kontraproduktiv.
Hat es einen bestimmten Grund, warum Du ausschließlich dynamische Mikrofone auflistest?
Im Gegensatz gerade zum SM57 sind die drei von mir genannten Kleinmembraner alle deutlich linearer, brauchen durch mehr Output weniger Vorverstärkung am Preamp (und dürften damit idR. weniger Rauschen fabrizieren) und klingen allgemein eher ausgeglichen.
Das MD421 war jahrelang _der_ Standard bei deutschen Fernsehproduktionen und ist universell einsetzbar von (jazziger) Bassdrum über Ampabnahme bis hin zu Gesang (wenngleich es dafür schöner klingende Kandidaten gibt).
Gerade für A-Gitarren würde ich dringend ein Kleinmembran-Kondensatormikrofon empfehlen, da hier Rauschen, Höhen und Feinzeichnung IMHO wichtig sind.
Es gibt zwar auch Leute, die mit einem SM57 brauchbare A-Gitarrenaufnahmen machen, der Weg dahin ist aber deutlich steiniger als mit einem Mikrofon (SCNR).
eigentlich wollte ich für 2-3 mikrofone 1000 ausgeben. ich denke, dass die von dir genannten wohl auch für stimmen sehr gut geeignet sind, deswegen wohl auch der hohe preis, oder?
Mit dem Pro37 habe ich durchaus schon sehr schöne Gesangsaufnahmen gemacht. Ein NT2-A oder U87 ist da natürlich schon eine andere Baustelle, aber es geht.
Wenn ich das richtig sehe, hast Du ca. 1500,- Budget für 2-3 Universalgenies und eine Großmembran insbesondere für Gesang.
Da würde ich grob zu einem NT2-A nebst 2-3 Kleinmembranern der 150,- EUR Klasse raten, damit kommen wir auf ca. 750,-.
Bleiben grobe 750,- übrig.
Dafür würde ich glatt noch ein Neumann KM184 in den Wagen schmeißen und Du solltest für nahezu alle erdenklichen Aufnahmesituationen gerüstet sein.
Von den 100,- die dann noch übrig sind, kannst Du noch einen Satz Dap PL-07 (SM57 Clone) anschaffen und hast damit auch noch was für die Nahmikrofonierung von Bongos/Congas/sonstigem Schlagwerk und gewohnten Sound am Gitarren-Verstärker.
der einsatz ist in nem alten fitnessraum bei uns im kinder- und jugendheim. allerdings ist der raum nicht gedämmt und als verstärker dienen uns bisher 100 teile
Eventuell wäre es sinnvoll, noch ein wenig am Raum zu tun.
Zumindest ein paar Mineralfaserplatten anschaffen (evtl. um einfacheren Handling mit Stoff beziehen), die kann man prima um/neben/vor Amps stellen, um die schlimmsten Raumeinflüsse zu vermeiden. Auch eine "Gesangskabine" ist damit schnell improvisiert.