Gibson Les Paul oder Gibson ES-335?

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Hallo,

ich tue mich ein wenig schwer mit dem Subject, daher fange ich mal so an:

EIGENTLICH bin ich Stratspieler.
EIGENTLICH gibt es für mich nix besseres als Stratocasters.
Aber EIGENTLICH.... ;)

Ich möchte mir gern zusätzlich zu meinen beiden Strats eine Gibson Les Paul "Standard" zulegen. Das Standard deswegen in Gänsefüßchen, weil es nichts voodobehaftetes sein soll, nix mit irgendwelchen Zusätzen, keine Custom, keine besonderen Lackierungen, nix mit 1956 - 59 und so :D , am liebsten eine gebrauchte, hundsordinäre, die hoffentlich kein Vermögen kostet. Keine Alternativmarke, eine Gibson (Bitte von Vorurteilsdiskussionen, Vogel zeigen, etc. absehen, danke).

Ich hatte mal eine Gibson LP Studio, die war aber seeehr schwer, liess sich zwar ausgezeichnet bespielen, klang aber bescheiden mit ihren beiden werksseitigen Pickups 490R und 498T: sehr dumpf und mumpfig, so das sich sie wieder verkauft habe.
Ich denke, dass eine heutige Studio nicht sooviel anders klingt, man müsste also ihre Pickups ausbauen und andere einbauen und testen - das scheue ich ein wenig, daher der Gedanke an eine gebrauchte Standard mit anderen Pickups. Hoffentlich liege ich damit nicht falsch mit dieser Idee, bitte korrigiert mich ansonsten.

So, nun spiele ich aber auch seit langem meine beiden Epiphones ES-335 und Riviera und bin sehr an diesen Gitarrentyp und an ihren Sound gewöhnt. Ich würde sie jedoch schon des Preises einer gebrauchten Standard wegen verkaufen.
Eine Gibson ES-335 käme als Alternative gebraucht ebenso infrage, so sie mit meinen Semiakustics mithalten kann oder natürlich besser klänge (und nur dann würde ich meine beiden Semis abgeben!).

Es soll also entweder eine LP oder eine Semi von Gibson sein.

Jetzt also meine Fragen:

Wo (Laden, privat?) kann man möglichst viele gebrauchte LP Standards testen hinsichtlich ihres Sounds? Welcher Laden hat auch viele neue, der alten Standard adäquate LP zum Vergleichstesten?

Dito natürlich für ES-335?

Und eher zum "Sammeln" von Argumenten:

Welches Für und/oder Wider habt ihr betreff einer Les Paul (schwere Brettgitarre) vs. einer ES-335 (Semiakustik, leicht)? Welche Gitarre bevorzugt ihr für welche Musikrichtung?

Eine Menge hoffentlich verständlich geschriebener Fragen und hoffentlich viele Antworten, für die ich jetzt schon danke, hat grüßend

Michael
 
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wenn ein Stratspieler sagt, (s)eine Les Paul klinge "sehr dumpf und mumpfig", misstraue seinem Urteil ... :rolleyes:
was mir sonst noch einfällt:
  • eine ES 335 ist, je nach Ausführung, durchaus nicht immer leichter als eine Paula, es gibt durchaus sehr schwere Modelle (und ja auch leichtere Paulas, okok).
  • Ich habe mich für eine Trapez-Tailpiece-ES entschieden, weil sie mir "verwandter" zur Strat in der Hand lag als die Stoptails. Das Saitenzugverhalten ist durch die höhere Gesamtlänge offenbar ähnlicher. Außerdem klingen Trapez-ES etwas perkussiver (zumindest meine ES-335-TD von '79).
  • Ich habe bisher noch wenig leichte Paulas in der Hand gehabt, die mich überzeugt hätten.
  • die Vielfalt und Unterschiedlichkeit von Gibsons Les Paul Varianten scheint schier unerschöpflich zu sein. Wenn es dir um ein für dich passendes Modell geht, würde ich dir raten, Customs nicht von vorne herein auszuschließen, denn die Binding/Inlay/Kopfplattengestaltung ist eigentlich ein sehr untergeordnetes Element. Und die Probleme, eine gute Les Paul zu finden, sind eh auch ohne dieses Ausschlusskriterium schon groß genug ...
  • es ist von Vorteil, keine Präferenzen in Bezug auf 50s/60s-Neck-Maße zu haben, da guter Ton und das "richtige" Halsshaping möglicherweise divergieren.

In H bei PPC hängen meistens um die 10 neue G.-Paulas, häufig aber grausig->abschreckend eingestellt.
Wo man allerdings eine größere Anzahl gebrauchter testen kann, würde mich auch interessieren ...

Welche Gitarre bevorzugt ihr für welche Muskirichtung?
Paulas
für alles brettige, was mehr Tiefe braucht als eine Strat
warme leadsounds von neckpick
scharfe attack-Arbeit vom bridgepick
ES
für cleane-> leicht crunchige Akkordarbeiten, brit-poppiges
 
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hi!

ja, frank hat ja schon einige gute anmerkungen gemacht!

besonders die "mumpfige" empfindung bezüglich der lp studio - da hatte ich den gleichen gedanken wie frank ;)

ich hatte selbst eine lp studio und habe mit unterschiedlichen pickups experimentiert.
sie klang eigentlich immer recht gut, aber am besten fand ich sie schließlich wieder mit den originalen 490/498.
aber ja - meine wog leider auch 4,6 kg...

klanglich halte ich die es335 jedoch für sehr vielseitig - also nicht nur crunch/britpop, sondern durchaus alles von clean bis heftig. aber - wie frank schon sagte - die "tiefe" einer les paul bekommt man eben nicht. nah dran, aber nicht ganz.

läden wo´s gleich MEHRERE gebrauchte gibsons dürften wohl in zeiten des internet sehr rar geworden sein...

cheers - 68.
 
Hallo,

> wenn ein Stratspieler sagt, (s)eine Les Paul klinge "sehr dumpf und mumpfig", misstraue seinem Urteil ...
> besonders die "mumpfige" empfindung bezüglich der lp studio - da hatte ich den gleichen gedanken wie frank

doch, doch es war so. Glaubt mir! ;)

Und zwar deshalb: ich hatte Jahre zuvor eine gebrauchte LP Studio erworben, Baujahr 1987. Die war zwar arg vermackt, aber sie klang einfach - wie soll ich es beschreiben - luftiger, klingender. Naja, ich Depp habe sie verkauft.... :eek:
Die spätere Studio dann klang eben so mumpfig, es war so, als ob die Töne nur widerwillig aus ihr heraus wollten - ich kann's nicht gut beschreiben. Sustain war klasse, aber das war es dann auch schon.

LP Custom - bin nicht abgeneigt, ist aber auch hier eine Frage des Preises (und des Aussehens) - naja, hab' ja schon einiges ausgegeben für solche Gitarren...

Witzigerweise hatte ich keine Vorstellungen, wie "die" Les Paul eigentlich klingen muss. Dazumals war ja noch nicht gross mit Internet und Youtube und so, das hat sich ja alles erst in den letzten Jahren schnell entwickelt. Und witzigerweise kam ausgerechnet die/meine Epiphone ES-335, die im Laden vergleichsweise (natürlich subjektiv!!!) selbst gegen eine Gibson ES-335 klanglich besser abschnitt, als (wiederum subjektiv!!!) klanglicher Maßstab für eine Gibson-ähnliche Humbucker-Gitarre; so wie auch eine Les Paul klingen könnte (wahrscheinlich völliges Fehlurteil).

Gruß Michael
 
... zur Mumpfigkeit noch: der Winkel stoptail/bridge kann da sehr viel ausmachen. Und natürlich die Justage der pickups, schon 2-3 mm Höhenveränderung können dramatische Veränderungen bewirken.
Auch die Tuner sollen da beteiligt sein, habe ich mir sagen lassen (obwohl ich mir dabei nicht so ganz sicher bin, ob das nicht vielleicht eher ein psycho-Effekt ist...)

Eine"typische" charaktervolle ES dürfte wohl schon erhebliche Unterschiede zu einer LP aufweisen, nicht nur in der Haptik (die ich als sehr verschieden empfinde), eine ES sorgt immer dafür, dass ich mich "im Ton" fühle, wohl durch die Korpusresonanzen, die bei LPs doch um einiges schwächer sind, fast so wie der Unterschied zwischen einem Flügel und einem E-Piano.
 
Ich bring mal die ES339/359 ins Spiel - Alternativen od. weder Fisch noch Fleisch ?



lg,NOMORE
 
Schau dir mal zum Thema LPs die MIJ Tokais an (LS130, 150, etc.) :great::great::great:

Aber mal im Ernst: Eine 335 und eine LP sind 2 versch. Gitarren; würd mir da schon lieber was sicherer sein, was ich will bei der Kohle! ;)
 
Keine Alternativmarke, eine Gibson (Bitte von Vorurteilsdiskussionen, Vogel zeigen, etc. absehen, danke).

Haha, ich habe darauf gewartet, wann der erste Vorschlag für eine Tokai kommt. :great: Offensichtlich möchte er aber keine ... ;)

Gruß
pankwitz
 
... zur Mumpfigkeit noch: der Winkel stoptail/bridge kann da sehr viel ausmachen.

Hi,

bei meiner ersten Studio, sage ich mal, war ich noch viel zu doof, um auf sowas zu achten. Die zweite hatte ein sehr hoch eingestelltes Stoptail; sehr weit vom Body weg. Runterdrehen ging nicht, sonst wäre im Zusammenhang mit der Bridge die Saitenlage (Hals) hin und ausserdem wären sonst die Saiten hinten auf die Bridge-Oberkante aufgesessen.
Zugegebenermassen hat mich das nur optisch gestört ohne Kenntnis der Hintergründe; gab es da doch bereits Standards, bei denen dieses Stoptail sehr flach auf dem Body saß.

Gruß Michael
 
Ich bring mal die ES339/359 ins Spiel - Alternativen od. weder Fisch noch Fleisch ?

Hi NOMORE,

es ist eine unglaublich gute Gitarre - und ich habe mich dennoch auf LP oder ES-335 festgelegt. ;)

THX und Gruß
Michael
 
Eine 335 und eine LP sind 2 versch. Gitarren; würd mir da schon lieber was sicherer sein, was ich will bei der Kohle! ;)

hm, ich schreib's mal sorum: Wenn ich schon nochmal Kohle ausgebe, dann für die RICHTIGE.

Deswegen sammele ich Argumente FÜR und WIDER. Momentan favorisiere ich beide Gitarrentypen - eine kommt aber nur finanziell infrage. Die ES scheint mir etwas flexibler, hat momentan für mich die Nase vorn für die Musikrichtung Rock und Blues, die wir in der Band spielen. Gern spiele ich auch Jazziges und/oder Mr. Carlton: CD "Fingerprints" auflegen und mitfiedeln - herrlich. :)
Die ES ist momentan (!) mangels LP-Tests auch die schnellere, spritzigere, nicht so träge Gitarre. Ob eine Les Paul genau so "zügig im Ton" ist und ihn bringt, muss ich ersma testen.

Vielleicht binni ja auch nur Strat"versaut" und lasse mir diesbezüglich, also was Umdenken, Trägheit in der Tonansprache und "Klingeligkeit" angeht, gern den Kopf waschen. Sustain ist, denke ich kein Thema. Da waren beide Studios schon damals unerreicht gut.

PS: noch eines dazu, ganz bewusst lasse ich Pedale aussen vor. Der (Grund-) Ton soll von der Gitarre kommen.
Naja und ein bisschen hab' ich ja meine Epi schon einem grossen Vorbild nachempfunden *schäm* ;)

Gruß Michael
 

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wie ich schon schrub... im Endeffekt landet man bei Standards (ist jetzt mal nicht die LP gemeint). ;-)

Es geht ja bei Leuten, die die Musik wie Du betreiben darum, möglichst alles anbieten zu können. Und ich denke, die LP ist hier noch variabler. Wenn Du anspielen gehst, bitte unbedingt die traditional anspielen.

Eine andere Möglichkeit wäre, online zu bestellen, ausprobieren, wenn nicht gefällt, zurück usw. bis es passt.

...ist das nicht ein geiles Hobby? - ist die Vorfreude und die Planung nicht das beste?
 
Wenn ich schon nochmal Kohle ausgebe, dann für die RICHTIGE.

Meinst Du mit ..."die RICHTIGE"... die originale Marke oder die richtig erworbene? :gruebel::D:D

Tja Robbin, Tokai ist bestimmt auch nicht verkehrt:great:;)
 
Meinst Du mit ..."die RICHTIGE"... die originale Marke oder die richtig erworbene? :gruebel::D:D

Tja Robbin, Tokai ist bestimmt auch nicht verkehrt:great:;)

Saubande Ihr, :D

könnt ja gleich schreiben, ich solle mal über eine Orville nachdenken.... ;)

Aber da Ihr die Geister nun schon mal losgelassen: ich lese u.a. auch hier im Board im Tokaigitarren-Thread. ;)

Gruß Michael
 
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