Mit Amp üben - Wie?

[SaitenSchlitzer]

Hi,

ich hab lange Zeit ohne Verstärker geübt.Spiele aber offensichtlich auch mit noch recht sauber,und bevor ich schneller werde,will ich halt anfangen MIT ihm zu üben.Meine Frage lautet nun,wie die Einstellungen des Verstärkers optimalerweise sein sollten?Hab nen Roland Micro Cube und möchte verzerrt spielen (R-Fier/Classic Canal).Die Verzerrung des Amps lässt an sich zu wünschen übrig,aber egal,ich will ja sauber üben und so.Wie habt ihr die Regler an EUREM Amp denn so eingestellt?Ich spiele meist mit Tone auf 100%,weil ich da alle Unsauberkeiten höre,aber ich denke,das ist etwas übertrieben,oder?Da hört man sogar was,wenn ne Mücke furzt,so dass total sauberes Spiel eigentlich unmöglich ist (bei 100% Tone).Und wie stark sollte die Verzerrung beim Üben sein?100%?Oder auf 12 Uhr (50%)?Mir geht's hier nicht darum,ob der Sound mir gefällt,sondern darum,dass ich später keine bösen Überraschungen erlebe,weil ich mich früher (also jetzt) an "wenig" (naja,so 60%) Zerre gewöhnt habe und unsauber spiele etc.

Besten Dank im Voraus für die Hilfe.

MfG

 

[fnhoch2]

Spiel so das es tight klingt... Also versuch nicht den Amp zu nehmen um deine Fehler zu hören...

Wenn du deine Fehler laut hören willst, dann stell ihn Clean, aber ansonsten Bastel dir den Sound wie du willst. Gain versuch nicht so weit zufzudrehen das matscht, egal bei welchem Amp.

 

[musikuss]

Hi ... also Gain ganz aufgedreht ist nicht so gut ..

Da ich den Microcube auch habe.. Tone so auf 2 Uhr, der Delay Hall Regler auch so und dann Classic Stack und dort Gain auch auf 2 Uhr, vielleicht nen Tick mehr.. auchmal mit etwas weniger (12 Uhr zB) probieren..

Das ist dann schon in Ordnung.

Gruss

Noch ein genereller Tipp: Immer lieber langsamer üben als zu schnell !! Zeitlupe anfangen und dann erst langsam steigern..

 

[SaitenSchlitzer]

Aha,na,dann bin ich mal schwer erleichtert!!!

@ fnhoch2:Schön,dann hab ich das bisher ja richtig gemacht.Clean klinge ich schon sauber,wie ich meine,aber ich hab immer Angst,dass ich unsauber werde,sobald Gain dazukommt Dass das bei jedem Amp matscht,hab ich mir schon gedacht,wollte aber auf Nummer sicher gehen und hab das trotzdem mit vollem Gain probiert.

@ musikuss: Die Einstellungen hab ich für normales Spielen verwendet,weil das mit einem bescheidenen Amp wie MC halt immer noch irgendwie am Besten klingt.Manchmal übe ich auch mit den Einstellungen,nur hab ich Delay und so ganz ausgeschaltet.
Und danke für den Tipp,ja,ich mache das seit einigen Monaten auch richtig so,und ich sehe die Fortschritte,was schon mal gut ist.Ich bin im Moment an Krakatau von Yng dran,verdammt,ist das schnell Habe bei 15% angefangen (heute)...Naja,kann noch ne (EWIGE) Weile dauern,aber das Gute ist,dass es ne saugute Technikübung ist.

Danke euch beiden für die schnelle Antwort.

 

[Macks]

Die kritischsten Faktoren am Amp, die zur Schlampigkeit verführen, sind meiner Meinung nach Effekte (generell) und Verzerrung. Üb normale Sachen erstmal ohne Effekte wie Flanger, Phaser etc. Du kannst ruhig mit Reverb/Delay üben, aber nur gemäßigt. Achte darauf, dass alles, was du einstellst, deinen Sound nicht vermatscht - wie fnhoch2 schon geschrieben hat.

Zum Thema Gain ist es meiner Meinung nach wichtig, in jeglichen Bereichen fit zu sein - sowohl absolut clean als auch Hi-Gain. Wer blos clean übt, hat schwierigkeiten, die Gainreserven bei extremen Einstellungen unter Kontrolle zu haben und wer blos mit modernem Metal-Sound übt, hört u.U. Fehler nicht und behindert die Entwicklung eines guten Tones. Reines clean-üben ist übrigens auch kein Garant für einen guten Tone.

In meiner Standardeinstellung für Metal und Hard Rock am Micro Cube habe ich mein Reverb auf den ersten Strich gestellt - also ganz wenig. Gain ist auf ca. 12:15 Uhr eingestellt, wenn ich mit dem Rectifier-Preset übe. Ich mag den basslastigen Sound, deswegen ist der Tone bei mir auf etwa 11 Uhr eingestellt. Es ist aber trotzdem eine gute Idee, mit mehr Höhen zu üben - das kommt aber auch auf deine Gitarre und ihre Tonabnehmer an.

Nicht zu verachten ist auch die Notwendigkeit, mit allen verfügbaren Tonabnehmern zu spielen. Wer auf seinem Singlecoil am Hals ganz passabel sweepen kann, hat den Sound auf dem Humbucker an der Brücke u.U. nicht unter Kontrolle.

Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen.

Liebe Grüße,
Macks

 

[SaitenSchlitzer]

Oho,danke,du hast einige Dinge erwähnt,die so klar und einleuchtend sind,die ich aber gar nicht im Kopf hatte.Effekte tu ich immer ganz raus,halt bis auf Gain.Üben tu ich ohne Amp (fast immer),mit Gain und auch Clean.Mit Clean hab ich keinerlei Probleme,auch bei mittelschnellem Spielen geht das noch ganz gut.Bei High-Gain UND Rectifier (!) wird's unsauber,aber ich hab halt auch den Tone auf 100% gehabt,ich denke,das ist dann nicht meine Schuld.Mit 60% Tone klingt's schon okay.
Von Singlecoils und son Kram hab ich leider kaum ne Ahnung,aber ich werde mich in nächster Zeit schon damit beschäftigen,ist wohl an der Zeit

Und ne allgemeine Frage.

Wie niedrig ist die Geschwindigkeit,wenn ihr mit einem neuen Lied beginnt,dessen technischen Voraussetzungen WEIT über den euren liegen?Ich hab immer bei 75% angefangen,was wohl etwas zu hoch war,aber es klang okay,die Lieder waren auch nicht sooo unspielbar für mich,halt schon einige Nummern zu gross,aber doch machbar.Jetzt bin ich auf 15% (!),naja,ist auch sauschnell (170 BPM - 16tel ohne Solo - mit noch etwas schneller),sauber,aber naja,wenn ich für jedes Lied so lange brauche,dann Mahlzeit.Ich hab vor das Tempo zunächst mal nach jedem Mal um 1% zu erhöhen (denn im Moment ist das noch einfach,aber das wird sich schnell ändern),später vielleicht auch nur jede Woche.

 

[Red-Guitar]

Ist es denn wirklich so schlecht ohne Amp zu üben?

 

[musikuss]

@ Macks

Ja was du sagst kann ich schon unterschreiben ...
Man muss sein Instrument zu beherrschen lernen

@ Schlitzer

Versuch dich doch mal an der Musik von Yngwie's Nachfolger

http://www.youtube.com/watch?v=gXkQyTk3Hs4

 

[fnhoch2]

Hmm Speed ist nicht alles...

Klar klingt das cool, aber ich üb lieber bendings an langsamen songs im Timing, als an schnellen Songs nur viel zu langsam... z.B.

Bisschen Matschen tut das immer. Wenn es Clean sauber klingt, dann klingt es mit Gain auch sauber, bis auf bei zu viel Gain, aber das haben wir ja alles schon erwähnt.

Wenn es für dich gut klingt, dann ist es doch okay. Wenn nicht eben weiterarbeiten.

 

[videokasette]

Hm also ich finde das ein bisschen übertrieben, üb doch ganz normal, so dass der Sound dir gefällt. Also mein Gitarrenlehrer hats mir auch nicht anders beigebracht. Und so groß ist der Vorteil jetzt auch nicht, wenn du wenig Gain rein machst.

lg kasette

 

[Macks]

Wie niedrig ist die Geschwindigkeit,wenn ihr mit einem neuen Lied beginnt,dessen technischen Voraussetzungen WEIT über den euren liegen?Ich hab immer bei 75% angefangen,was wohl etwas zu hoch war,aber es klang okay,die Lieder waren auch nicht sooo unspielbar für mich,halt schon einige Nummern zu gross,aber doch machbar.Jetzt bin ich auf 15% (!),naja,ist auch sauschnell (170 BPM - 16tel ohne Solo - mit noch etwas schneller),sauber,aber naja,wenn ich für jedes Lied so lange brauche,dann Mahlzeit.Ich hab vor das Tempo zunächst mal nach jedem Mal um 1% zu erhöhen (denn im Moment ist das noch einfach,aber das wird sich schnell ändern),später vielleicht auch nur jede Woche.

Das kann man pauschal schlecht beantworten. Du solltest auf jeden Fall so langsam üben, dass du es sauber spielen kannst. Sauberkeit ist 100-mal wichtiger als vermeintliche Schnelligkeit.

Ich weiß ja nicht, wie gut du schon spielen kannst, aber es ist ganz wichtig am Anfang, dass du dir auch Stücke/Riffs aussuchst, die du in Original-Geschwindigkeit in 1-2 Wochen bewältigen kannst, damit du die Motivation nicht verlierst.

Geschwindigkeit ist kaum eine Frage des Talents, sondern eine Frage der "rechte/linke Hand-Koordination", die sich normalerweise nicht vor 2 Jahren spielen so gut entwickelt, dass du ein (einigermaßen) schnelles Solo sauber spielen kannst. Darüberhinaus spielen nämlich noch Lockerheit, Vertrautheit mit dem Instrument und natürlich eifriges Üben effektiver Übungen eine Rolle.

Liebe Grüße,
Macks

 

[SaitenSchlitzer]

@ Red Guitar:Ne,ich war nur verunsichert.

@ musikuss:Hey,der Kerl ist genial,der fetzt mal richtig.Ich bin leider aber noch VIEL zu schlecht für so was Aber ich werd's versuchen,sieht ganz interessant aus.

@ fnhoch2:Weiss ich,mir ging's halt primär um den Sound.Wo wir schon on sind,hab ich mir gedacht,auch darüber nen Rat einzuholen Ich mag es halt nicht,dass ich so viele meiner Lieblingslieder nicht spielen kann,weil ich zu langsam bin

@ videokassette:Ich finde schon,dass es viel einfacher ist mit wenig Gain zu spielen,aber das ist wohl Geschmacks- und Ansichtssache.Wenn ich etwas schneller werde mit Gain,kommen manchmal Harmonics raus Clean hört man das irgendwie nicht.Deshalb finde ich Gain-Üben schon viel schwieriger als clean oder mit weniger Gain.

@ macks:Ja,du hast natürlich recht,ich hab das vor einigen Monaten auch gemerkt...Ich mache durch extrem langsames und pingeliges Üben deutlich mehr Fortschritte als vorher,und dafür bin ich dankbar.Und ich bin wenig mehr als 1 Jahr dabei,es eilt aber auch nicht,das ist klar,dass man so schnell ja noch nix wirklich Gescheites spielen kann.Also wegen der Motivation mache ich mir überhaupt keine Sorgen,ich find's saugeil,wenn ich plötzlich was spielen kann,was ich vor 3 Monaten noch nicht konnte!

 

[musikuss]

Yap, das ist der zukünftige King ^^

http://www.youtube.com/watch?v=I8EJ-4RHjs0 Gib dir das mal ...

 

[SaitenSchlitzer]

Ich hab Bock meine Gitarre zu essen und mich mit der E-Saite zu erhängen,wenn ich so was sehe

 

[musikuss]

Ach was BB King hats auch geschaftt

 

[SaitenSchlitzer]

Ja,er war ein King,ich bin ein Loser Ich könnte ausrasten,wenn ich so 11-jährige Virtuosen sehe.Aber gleichzeitig bewundere ich sie sehr,weil sie so unmöglich gut sind.Verdammt.

 

[musikuss]

Nein das sicher nicht, aber es ist wie überall im Leben, einer ist immer besser (mindestens einer ^^)

Dennoch nicht aufgeben und Spass haben.

 

[Million]

Ist es denn wirklich so schlecht ohne Amp zu üben?

Jain.

Der Sound den du ohne Amp hoerst, ist nunmal nicht der, der am Amp ankommt.

Zum einen sind da toene, die der Tonabnehmer gar nicht wahrnimmt. Z.B. machen viele anfaenger die nebengeraeusche bei HammerOns / Tappings wahnsinnig, bis sie merken, dass die Saite einfach zwischen den Bund ueber dem Finger und der Nut an der Kopfplatte schwingt, was gar nicht am Tonabnehmer ankommt.
Das Attack vom Plektrum klingt auch ganz anders, weil das Pick eben auch ein Geraeusch macht, was aber beim Tonabnehmer nicht ankommt.

Das andere Extrem ist z.B., das man bei einer E-Gitarre ohne Amp die Saiten nicht abdaempfen muss.
Wenn ich ein A spiele hoere ich ein A, dass da noch 5 Saiten mitschwingen sind ohne Amp nur Nuancen, mit Amp klingt das extrem unsauber.
Selbst wenn die Saite nicht direkt laut mitschwingt, bei lauten HiGain sounds schaukelt sich das in zehntelsekunden zu lautstaerken hoch, die das eigendliche Signal fast schon uebertoenen -> das merkt man allerdings schon nicht mehr, wenn man mit Kopfhoerern uebt.

Dafuer verschleiern wie schon gesagt viele Effekte und matschige HiGain Sounds die Fehler.
Dadurch denkt man, man spielt relativ sauber, und gewoehnt sich ein unsauberes spiel an...
Die meisten Leute empfehlen daher Fingeruebungen etc hauptsaechlich mit Amp im Clean Kanal zu machen, weil das fast nichts beschoenigt.


@Topic:
Hall und Delay verschleiern eher unsauberkeiten, also weg damit. Alle anderen Effekte am besten auch aus.
Dass man den Comp ausmacht sollte sich von selbst verstehene (Auch wenn viele Amps, Pedale und PUs von selber schon komprimieren...)
Unsauberes Greifen, kratzen mit dem Pick, und aehnliches, spielen sich im Hoehenbereich ab, also Tone Regler (oder Treble und Presence Regler bei groesseren Amps) schoen aufdrehen.
Gain ist so ne Sache... Es ist schon ein anderes Spielgefuehl, ob man nen clean oder nen HiGain Sound hat, aber gerade billigere Amps gehen gerne uebergangslos von clean in matsch ueber, was zum ueben sehr suboptimal ist...

Spiel mal auf der Tiefen E Saite so laeufe wie 0-1-0-1-3-1-0-1 moeglichst schnell.
Der Unterschied zwischen dem E und dem F sollte sehr gut hoerbar sein. Bei vielen Amps hoert man das fast nicht mehr, dann ist es definitiv zu viel matsch!
Steiger dich weiter, bis es nicht mehr 100% sauber ist. Das solltest du auch in der Tiefen lage sofort hoeren. Wenn du erst merkst, dass deine Finger nicht mehr 100% stimmen, und dir dann erst unsauberkeiten im Klang auffallen ist es zu verwischt. Dann Gain runter, bass raus und mitten / hoehen hoch.


Ich wuerde zum ueben auch immer den Tonabnehmer an der Bridge empfehlen, da dieser am direktesten klingt, und somit die meisten unsauberkeiten uebertraegt.
Dem Humbucker am Hals wird gerne nachgesagt, dass er unsauberkeiten verschluckt

Bei Amps mit mehreren Lead Kanaelen am besten den nehmen, der am direktesten klingt. Wenn du dir nicht sicher bist, welches der direkteste kanal ist hilft oft schon ein Blick in die Gebrauchsanleitung.
Sonst einfach alle kanaele durchspielen, und der mit dem es am unsaubersten klang ist genau der richtige

mfg Million

 

[gorephil]

Bringt das Üben im Clean-Channel wirklich so viel? Für Fingersätze, Scales, kleinere Licks einzustudieren kann ich mir gut vorstellen, dass das aus den genannten Gründen was bringt. Aber man sollte nicht vergessen, dass man so nicht lernt gescheid mit Verzerrung umzugehen. Palm Muted Kram klingt nur Verzerrung richtig gut. Da muss man auch schauen, dass man die Position des Handballens der Anschlagshand an die richtige Position bringt und dort hält, damit es gut klingt. Das geht imho nur mit Verzerrung. Desweiteren sollte man generell das Dämpfen der Saiten mit der rechten Hand/linken Hand üben, damit das gut sitzt. Denn ungedämpfte Saiten merkt man besonders, wenn man verzerrt spielt, oder? Außerdem gibt es noch viele andere Techniken, die man am besten beim verzerrten Spielen üben kann. Ich denke daher auch, dass es besser ist verzerrte Parts auch verzerrt zu üben und cleane Passagen eben clean. So hat man auch am ehesten den Vergleich mit dem Original. Das einzige was wichtig ist, dass man es bei allem, außer dem Üben, NICHT übertreibt.

 

[Kes]

Also ich mach das immer bei allen Übungen so das ich zunächst wirklich sauber mit cleanen Sound übe bis ich es gut beherrsche und stell dann um auf Phaser mit aber ned mit viel Hall.
So hör ich noch immer gut ob ich Fehler mache. Dann kann i au schneller spielen, trotz des Verzerren!
Vorallem macht das spielen verzerrt um einiges mehr Spaß! Findest schon deinen Weg!