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DJ Nameless
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Hallo,
ich bin, da Jahrgang 1982, in den 90ern aufgewachsen, interessiere mich schon seit meiner Kindheit für Musik. Nachdem zu Beginn der 90er naturgemäß die Zeit der Kinderlieder vorbei war, lernte ich über meine Eltern die Musik der 60er und 70er kennen (Beatles, Elvis, Beach Boys, Bee Gees, Abba ...). Allerdings begann ich auch mich für die damals aktuelle Musik zu interessieren, und hörte z. B. Madonna und Michael Jackson. Dann kam die Eurodance-Welle mit Acts wie Culture Beat, Snap oder Dr. Alban. Auch für diese Musik konnte ich mich begeistern. Vor allem war, wenn man so zurückblickt, die ganzen Jahre über eine stete Weiterentwicklung der Musik festzustellen: Vom Rock'n'Roll der 50er über Beat der 60er, Disco-Sound und Hard-Rock-Anfänge in den 70ern, NDW und Synthiepop in den 80ern und schließlich der Eurodance der frühen 90er.
Plötzlich, um 1994, dann eine musikalische Revolution: Auf einmal kamen Titel auf den Markt, wie sie vorher noch nie da waren: Eiskalte Rave- und Techno-Beats, von "warmen" Instrumenten-Sounds keine Spur, monotone Melodik, oftmals fernab jeglicher Harmonien. Einige Vertreter dieser Zeit waren z. B.:
Interactive - Who Is Elvis
Star Wash - Disco Fans
Mark Oh - Droste, hörst du mich
oder etwas später
Members Of Mayday - Sonic Empire
Ich fand diese Musik faszinierend: Diese Titel hatten oft keine eingängige Melodie, keine anspruchsvollen Texte, über die Interpreten wusste man abgesehen von einem Pseudonym gar nichts, und technisch waren sie aus heutiger Sicht unglaublich billig produziert: Den Rave-Sound der frühen 90er kann heute jeder am Heim-PC zusammenschustern. Doch was mir an der ganzen Sache auffiel: Die Titel waren in den Charts, und auch in den Discos sind die Leute auf diese Tracks abgegangen wie Sau.
Etwa um diese Zeit fing es auch an, dass ich mich selber für das Produzieren und Mixen solcher Musik interessierte. Schließlich begann ich Anfang 2002, auch als DJ aktiv zu werden. Vor allem habe ich dann angefangen, das Internet intensiv zu nutzen, und habe vor allem online nach neuen Musikern Ausschau gehalten, und dabei mich auch oft bemüht, immer wieder Titel zu finden, die irgendwie "innovativ" und "futuristisch" klingen. Da das Veröffentlichen eigener Songs im Internet immer einfacher wurde, gab es da auch ein immer größeres Angebot, zumeist von Hobby-Producern.
Was ich aber feststellen muss: Die Leute wollen das auf Partys kaum mehr hören! Als ich 2002 mit dem DJ-ing angefangen habe, begannen immer mehr Acts, sich zurückentwickeln. Während progressive Rave-DJ's wie Marusha oder Chris Liebing praktisch vollkommen aus den Medien verschwanden, versuchten einige andere wie z. B. Jan Wayne, sich über Wasser zu halten, indem sie nicht nur immer mehr 80er-Jahre-Elemente verwendeten, sondern zunehmend alte Hits aus den 80ern coverten. Im Laufe der letzten paar Jahre hat sich die Situation dann noch weiter verschärft: Aktuelle Stars wie Beyoncé, Lena Meyer-Landrut oder Mark Medlock sind rein musikalisch allesamt extrem konservativ orientiert; diese Stücke hätten prinzipiell schon in den 80ern entstanden sein können. Da hat Marusha Mitte der 90er m. E. modernere Musik gemacht. Aber wenn ich solche supermoderne Musik (auch aktuelle Produktionen) als DJ auf Partys auflege (ich versuche dabei halt, den Rave-Sound der 90er konsequent weiterzuentwickeln), ist das Publikum unzufrieden; die Leute wollen das Zeug einfach nicht hören. Woran liegt das? Selbst auf Techno-orientierten Veranstaltungen (z. B. Sunshine Live "Welcome To The Club" Partys) ist es mittlerweile gang und gäbe, fast nur noch Remixe und Cover-Versionen alter Platten aufzulegen. Von Weiterentwicklung keine Spur.
Habt Ihr auch so das Gefühl, dass sich die Musik zurück entwickelt? Habt Ihr auch den Eindruck, dass in den 90ern viele Titel progressiver waren als die heutigen? Ich habe diesen Eindruck sehr stark.
DJ Nameless
ich bin, da Jahrgang 1982, in den 90ern aufgewachsen, interessiere mich schon seit meiner Kindheit für Musik. Nachdem zu Beginn der 90er naturgemäß die Zeit der Kinderlieder vorbei war, lernte ich über meine Eltern die Musik der 60er und 70er kennen (Beatles, Elvis, Beach Boys, Bee Gees, Abba ...). Allerdings begann ich auch mich für die damals aktuelle Musik zu interessieren, und hörte z. B. Madonna und Michael Jackson. Dann kam die Eurodance-Welle mit Acts wie Culture Beat, Snap oder Dr. Alban. Auch für diese Musik konnte ich mich begeistern. Vor allem war, wenn man so zurückblickt, die ganzen Jahre über eine stete Weiterentwicklung der Musik festzustellen: Vom Rock'n'Roll der 50er über Beat der 60er, Disco-Sound und Hard-Rock-Anfänge in den 70ern, NDW und Synthiepop in den 80ern und schließlich der Eurodance der frühen 90er.
Plötzlich, um 1994, dann eine musikalische Revolution: Auf einmal kamen Titel auf den Markt, wie sie vorher noch nie da waren: Eiskalte Rave- und Techno-Beats, von "warmen" Instrumenten-Sounds keine Spur, monotone Melodik, oftmals fernab jeglicher Harmonien. Einige Vertreter dieser Zeit waren z. B.:
Interactive - Who Is Elvis
Star Wash - Disco Fans
Mark Oh - Droste, hörst du mich
oder etwas später
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Ich fand diese Musik faszinierend: Diese Titel hatten oft keine eingängige Melodie, keine anspruchsvollen Texte, über die Interpreten wusste man abgesehen von einem Pseudonym gar nichts, und technisch waren sie aus heutiger Sicht unglaublich billig produziert: Den Rave-Sound der frühen 90er kann heute jeder am Heim-PC zusammenschustern. Doch was mir an der ganzen Sache auffiel: Die Titel waren in den Charts, und auch in den Discos sind die Leute auf diese Tracks abgegangen wie Sau.
Etwa um diese Zeit fing es auch an, dass ich mich selber für das Produzieren und Mixen solcher Musik interessierte. Schließlich begann ich Anfang 2002, auch als DJ aktiv zu werden. Vor allem habe ich dann angefangen, das Internet intensiv zu nutzen, und habe vor allem online nach neuen Musikern Ausschau gehalten, und dabei mich auch oft bemüht, immer wieder Titel zu finden, die irgendwie "innovativ" und "futuristisch" klingen. Da das Veröffentlichen eigener Songs im Internet immer einfacher wurde, gab es da auch ein immer größeres Angebot, zumeist von Hobby-Producern.
Was ich aber feststellen muss: Die Leute wollen das auf Partys kaum mehr hören! Als ich 2002 mit dem DJ-ing angefangen habe, begannen immer mehr Acts, sich zurückentwickeln. Während progressive Rave-DJ's wie Marusha oder Chris Liebing praktisch vollkommen aus den Medien verschwanden, versuchten einige andere wie z. B. Jan Wayne, sich über Wasser zu halten, indem sie nicht nur immer mehr 80er-Jahre-Elemente verwendeten, sondern zunehmend alte Hits aus den 80ern coverten. Im Laufe der letzten paar Jahre hat sich die Situation dann noch weiter verschärft: Aktuelle Stars wie Beyoncé, Lena Meyer-Landrut oder Mark Medlock sind rein musikalisch allesamt extrem konservativ orientiert; diese Stücke hätten prinzipiell schon in den 80ern entstanden sein können. Da hat Marusha Mitte der 90er m. E. modernere Musik gemacht. Aber wenn ich solche supermoderne Musik (auch aktuelle Produktionen) als DJ auf Partys auflege (ich versuche dabei halt, den Rave-Sound der 90er konsequent weiterzuentwickeln), ist das Publikum unzufrieden; die Leute wollen das Zeug einfach nicht hören. Woran liegt das? Selbst auf Techno-orientierten Veranstaltungen (z. B. Sunshine Live "Welcome To The Club" Partys) ist es mittlerweile gang und gäbe, fast nur noch Remixe und Cover-Versionen alter Platten aufzulegen. Von Weiterentwicklung keine Spur.
Habt Ihr auch so das Gefühl, dass sich die Musik zurück entwickelt? Habt Ihr auch den Eindruck, dass in den 90ern viele Titel progressiver waren als die heutigen? Ich habe diesen Eindruck sehr stark.
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