Gleichrichter: Röhre vs Transistor

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Pentaton1970
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Schönen guten Tag,
vielleicht kann mir hier jemand helfen.

Inwieweit wirkt es sich auf den Klang eines 'Vollröhrenverstärkers' aus, wenn bei dem Gleichrichter auf eine Röhre verzichtet und stattdessen ein Transistor verbaut wird?

Von Fender gibt es etwa relativ teure Röhrenverstärker mit Gleichrichterröhren (Fender '57 Champ Combo Tweed oder Fender '57 Deluxe Amp) und demgegenüber weniger teure Röhrenverstärker mit Gleichrichtertransistoren (z.B. Fender Blues Deluxe).

Vielen Dank und Grüße aus Berlin!
 
Eigenschaft
 
Hi,
Das sind keine Transistoren sondern Dioden.
Gleichrichterröhren haben einen höheren Eigenwiderstand.
Sobald der Verstärker dann Strom zieht, fällt daran eine Spannung ab.
Dadurch verringert sich im ganzen Verstärker die Spannung, die Arbeitspunkte verschieben sich, der Klang ändert sich etwas und die Verstärkung wird geringer.
Das Intensität des Ganzen ist abhängig davon, wie viel Strom durch die Endstufe fließt, reagiert also auf die Anschlagstärke.
Damit hat das einen ähnlichen Effekt wie ein Kompressor.
Der Fachausdruck dafür ist übrigens "Sag".
 
.. macht sich klanglich also nur bei hoher Aussteuerung des Amps bemerkbar.

Mein alter VoxAC30 hatte eingebaut (weil kaputt) eine Diodengleichrichtung drin. Habe diese dann rausgeschmissen und gegen die ursprüngliche Röhrengleichrichtung GZ34 ersetzt. Fazit: kein Klangunterschied. Wie gesagt, erst wenn man die Kiste aufdreht, kommt der entscheidende Unterschied im Dynamikverhalten zu Tage (Sag).
 
Es gibt keinen klanglichen Unterschied, denn man kann auch mit Halbleiterdioden "weiche" Netzteile bauen, wenn man will...
Aber klar - die Röhre bricht sonst eben früher ein, wenn man einfach 1:1 ersetzt. In vielen Schaltungen hört man das aber nicht wirklich.

Der Hauptunterschied ist, dass Röhren Verschleißteile sind und sich negativ auf den Geldbeutel und die Zuverlässigkeit auswirken ;)

MfG Stephan
 
Was auch sonst überall der Hauptunterschied ist, wenn Röhren im Einsatz sind.
 
Was auch sonst überall der Hauptunterschied ist, wenn Röhren im Einsatz sind.

Ich finde es ist eine tolle Idee, aus diesem Thread ohne Not eine allgemeine Diskussion Röhre vs. Transistor zu machen. :rofl:
 
Da gibt es nichts zu diskutieren. Das ist tatsächlich der Hauptunterschied. Schließt ja nicht aus, dass es da andere Unterschiede gibt.. Naja, und Transistoren glühen natürlich nicht so schön.

edit:
Ich glaube bis vor kurzem wurden Röhren noch in Sendeanlagen bei sehr höhen Leistungen eingesetzt, weil die Halbleiter die Verlustwärme nicht abkonnte. Weiß nicht, ob es das noch gibt.
 
Da gibt es nichts zu diskutieren.

In DEM Punkt gebe ich dir Recht. Von daher muss man dieses Thema auch nicht an jeder Ecke anschneiden.

Deine Erfahrung und dein Geschmack seien dir unbelassen, vielleicht schaffst Du es im Gegenzug ja auch dies anderen zuzustehen. Und was der Hauptunterschied ist, ist nicht zuletzt eine Frage des Blickwinkels.
 
Röhren werden auch heutzutage noch in Hochfrequenzbereichen eingesetzt da die Kühlmaßnahmen bei SolidState Endstufen da deutlich mehr Aufwand erfordern (max. Core Temp normalerweise um die 70°C)... da lächelt ne Röhre nur drüber....
 
wary schrieb:
Von daher muss man dieses Thema auch nicht an jeder Ecke anschneiden.
Threadtitel schrieb:
Gleichrichter: Röhre vs Transistor
Lesen hilft.

Röhren werden auch heutzutage noch in Hochfrequenzbereichen eingesetzt da die Kühlmaßnahmen bei SolidState Endstufen da deutlich mehr Aufwand erfordern (max. Core Temp normalerweise um die 70°C)... da lächelt ne Röhre nur drüber....
Bis etwa 300°C sind bei Halbleitern drin glaub' ich, ich meine dann geht es über in die Selbstleitung (Ladungsträgererzeugung durch Temperatureinfluß) und der Halbleiter ist dahin. Hohe Frequenzen dürften wohl auch für Halbleiter mittlerweile längst kein Problem sein.

edit:
Doch ein bisschen mehr als 300°C:
http://de.wikipedia.org/w/index.php...albleiter_DE.svg&filetimestamp=20090816082258

Hab die 300°C so als Zahl aus der Vorlesung noch im Kopf.
 
.. macht sich klanglich also nur bei hoher Aussteuerung des Amps bemerkbar.

Kann ich nicht bestätigen. Ich habe in meinem Windsor eine Umschaltung drinnen, man bemerkt schon äußerst starke Unterschiede bei Zimmerlautstärke.
 
Kann ich nicht bestätigen. Ich habe in meinem Windsor eine Umschaltung drinnen, man bemerkt schon äußerst starke Unterschiede bei Zimmerlautstärke.
Tach,
mag sein, dass das beim Windsor so ist. Bei meinem (leider jetzt nicht mehr lauffähigen) AC30 war das definitiv nicht der Fall. Das muss schaltungstechnisch bedingt sein.

Generell verändert eine gute Gleichrichtung bei Diode oder Röhre den Sound nicht. Nur bei Röhrengleichrichtung ändert sich, je mehr das System belastet wird, der Arbeitspunkt der Verstärkerröhren und damit das Verhalten (Dynamik) insgesamt - aber wie gesagt erst zum Ende der Leistungsgrenze hin, je nach Kennlinie.

Wird ein 50 Watt Verstärker mit Röhrengleichrichtung nur mit 1 Watt "belastet" (entspricht in der Realität in etwa 100dB Schalldruckpegel beim Einsatz normaler Speaker) gibt es keinen Unterschied im Verhalten zur Diodengleichrichtung - das wäre dann Voodoo. Voll aufgedreht sieht die Sache anders aus, aber das bestreitet ja auch keiner.
 
Ist auch eine ganz normale Klasse AB Push Pull Endstufe. Keine Zauberei. Komm her, kannst dir anhören. :D
 
Ich denke der Threadersteller ist gerade verwirrt inwiefern sich der Mehrpreis klanglich bezahlt macht, wenn er nen Röhrengleichrichter nimmt. Der Mehrpreis verteilt sich zu einem ganzen Batzen

1.) auf die Tatsache, dass ein paar Röhren mehr drin sind und damit der Strom nicht transistorisiviliert wird,
2.) dass Gleichrichterröhren wesentlich teurer sind als schnöde Gleichrichterdioden
3.) und die letzten 5% auf den Klang. Und das bedeutet auch nur, dass es anders klingt, niemand spricht von besser oder schlechter. (Wäre ja auch Quatsch)

Fazit: Schnapp dir den transistorisivilierenden Amp und freu Dich, dass du ein bisschen Geld gespart hast.
 
Oder gib den Amp zu einem Tech, lass dir einen Widerstand ins Netzteil einbauen und teste es aus :)
 
Dass es nen Unterschied macht, lieber Kramusha, das ist richtig. Aber das hat nichts damit zu tun, dass die Röhre an sich besser ist, sondern damit, dass deine ganzen Arbeitspunkte nicht mehr passen... ;)

Zu der ganze HF-Sache: Auch da sind die Röhren inzwischen praktisch tot, da benutzt man heute auch Halbleiter, weils besser ist...aber das soll hier NICHT diskutiert werden.

MfG Stephan
 
lustig... wie schnell aus einer "diskusion" gleich wieder ein streit wird... echt egal welches thema, die leute schaffen es keine 2 seiten ohne rum zu attern :redface:

...
bestes bsp. is doch hier der "rectifier"... da merkt man den unterschied schon deutlich... röhre -> loose, diode -> stramm/tight.
(und der verlust an höhen fördert das "vintage-feeling" meiner meinung nach... lässt den sound weicher und mittiger erscheinen)
letzten endes passiert das doch einfach nur durch mehr kompression/übersteuerung durch die röhre. frage is nur liegt es wikrlich
an der röhre oder einfach nur daran dass der bias nach oben geht? wird die schaltung bei umschaltung auf röhre meißt auch verändert/angepasst,
oder bleibt in den meißten fällen alles gleich und es wird wirklich nur zwischen diode und röhre umgeschaltet??

und wenn 2., dann versaut ne umschaltung auf röhren gleichrichtung doch auch immer gleichzeitig den "korrekt" eingestellten bias für die endstufe oder nich?
(wenn keine zusätzliche anpassung bei der umschaltung erfolgt) ...is das denn eigentlich vertretbar von den herstellern, dass das nicht in den manuals erwähnt wird?
 
Doch ein bisschen mehr als 300°C:http://de.wikipedia.org/w/index.php...albleiter_DE.svg&filetimestamp=20090816082258 Hab die 300°C so als Zahl aus der Vorlesung noch im Kopf.

Der Link ist theoretisch, praktisch zeigen sich bereits Ausfall- und Fehlfunktionserscheinungen bei > 400°K (120°C) im Dauerbetrieb, auch stellen Temperaturen die über 150°C liegen in modernen HF Halbleitern für gewisse Strukturschichten (insbes. bei LowK Material) ein generelles Problem dar. Klar kann ich nen Wafer auf bis zu 800°C hochziehen um ein thermisches Oxid aufzubringen aber das passiert in kontrollierter Umgebung unter Hoch- un Höchstvakuum und ist die erste Schicht, sprich das Device existiert noch nicht ... danach wirds meistens nie mehr so heiß...
 
bestes bsp. is doch hier der "rectifier"... da merkt man den unterschied schon deutlich... röhre -> loose, diode -> stramm/tight.
(und der verlust an höhen fördert das "vintage-feeling" meiner meinung nach... lässt den sound weicher und mittiger erscheinen)

... und die Ironie beim Rectifier besteht darin, dass viele Gitarristen zunächst mal beeindruckt sind ("Boah, der hat ja noch zwei dicke Röhren MEHR drin als andere Amps!"), um ihn dann nach Erwerb aber doch fast ausnahmslos ohne Röhrengleichrichtung spielen ...

Denn tatsächlich bringt der Amp nur mit Dioden-Gleichrichtung das stramme, direkte Attack, dass die Hauptzielgruppe des Amps (= Metal & Co.) so liebt ;) Unter den Metal-Gitarristen, die ich kennen, benutzt jedenfalls keiner die Röhrengleichrichtung beim Recti. Aber optisch machen die dicken Kolben natürlich was her - da haben die Produktmanager von Mesa einen guten Job gemacht :D

Und wenn man die Röhren nicht benutzt, halten sie auch extrem lange!

Im Ausgangsthread ist allerdings von diversen Fender-Amps die Rede, die haben mit Metal nicht viel zu tun und dort mag sich die Röhren-Gleichrichtung im Sinne eines runden, harmonischen Sounds durchaus positiv auswirken. Am besten hören, vergleichen und das eigene Ohr entscheiden lassen.
 

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