jcm 900 hab ich in letzter Zeit öfter gespielt. Bin am Anfang gar nicht damit klar gekommen, weil er mir irgendwie keinen Bass gegeben hat. War wirklich kratzig, so wie du sagst, hab aber ne Weile dran gespielt und am Ende doch was recht dick sattes heraus bekommen. Muss aber dazu sagen, dass ich in niedrigeren Gain-Gefilden unterwegs war.
Jetzt kannst du dir natürlich überlegen, ob dein Amp vielleicht einfach nicht der richtige ist, aber ich denke mal, mit dem muss sich was anfangen lassen.
Wichtig ist, dass du den Amp erst ohne Effekte zum klingen bringst, Bodentreter sind keine Kläranlagen. Ich bin bei dem Amp übrigens so vor gegangen, dass ich nicht wie üblich alle EQ-Regler auf 12 hab, sondern Treble komplett raus und Bass komplett reingedreht hab. Von da hab ich mich dann vorgearbeitet. Sobald das alles ganz nett klingt, kannst du mit den Effekten anfangen. Da stellt sich zuerst die Frage: Brauchst du einen Zerrer, oder reicht die Ampinterne? Da du einen sehr singenden Sound willst, brauchst du vor allem eine Zerre, die komprimiert, der Satchurator kann da ganz gut sein. Oder ein klassisches Boss Distortion-Pedal. Wenn dir an sich die Ampzerre genügt, kann es vielleicht auch genügen einen Kompressor dazuzuschalten. Klassische Kandidaten wie Ibanet Tubescreamer oder OCD musst du einfach ausprobieren auch von MXR gibts ganz nette Teile, welcher da deiner ist, musst du entscheiden, am Besten nimmst du deine Klampfe, gehst in einen größeren Musikladen und spielst mal alle Zerrer durch. Lass dich da auch nicht vom Preis blenden, also nimm auf jeden Fall sowohl das teuerste als auch das günstigste mal ran, ob und wie du einen Unterschied hörst. Wenn du mit dem Sound dann zufrieden bist, kannst du anfangen über ein Delay nachzudenken. Welches du da nimmst, ob analog oder digital ist dein Geschmack.
Vergiss bei dem ganzen probieren nicht, dass jeder Regler, Schalter oder Knopf an Gitarre, Treter und Amp potenziel mal in der Lage ist den Sound zu ruinieren und die nicht zuletzt auch alle irgendwie zusammen wirken. Soll heißen, dass es durchaus auch sehr sehr lange dauern kann, den wirklich perfekten Sound aus deinen gegebenen Möglichkeiten herauszuholen. Stell dich dabei auch nicht nur vor deinen Amp, sondern ändere ab und an die Position, in der du hörst, um das ganze mal aus einem anderen "Blickwinkel" beurteilen zu können. Zwischendrin auch immer mal Pause machen und vielleicht mal die ein oder andere Aufnahme hören, in der du den Sound für besonder gelungen hälst, damit du einen Vergleich hast und das Ziel nicht aus den Augen verlierst.