Wie geht ihr mit Raubkopien eurer Musik um?

Wenn die Bandmitglieder nicht alle einigermaßen in Lohn und Brot stehen, tut es auf Dauer schon weh, die Musik ständig subventionieren zu müssen. Und dann erzähl einer Band mal, dass sie ihr mühsam finanziertes Album nicht durch Verkäufe refinanziert bekommen.
t, aber auch ein annehmbar klingendes Album ist nur mit einem gewissen zeitlichen Vorlauf zu schaffen. Clever & originell ist schön und wichtig, aber es bringt alles nichts, wenn die Sachen am Ende nicht von Anderen gerne konsumiert werden und einem blos der eigene Freundeskreis solidarisch auf die Schulter klopft.
Ich bin absolut bei dir, wenn du sagst, dass es sich lohnt, gut gemachtes Material for free zu veröffentlichen. Ich kann aber verstehen, wenn sich das nicht jeder Musiker leisten will und davon eher demotiviert ist. Auch bei Sachen, die auf den ersten Blick umsonst sind, machen sich die meisten im Vorwege Gedanken, ob sich das auch "rechnet".
Nach mehr als 3 Jahrzehnten in mehr oder weniger erfolgreichen Bands kann ich deine Argumente nur zu gut verstehen. Es hilft aber nix - wenn man Erfolg haben will, muss man dafür etwas opfern. Und natürlich schafft es nicht jeder. So ist das Musik-Business.
Meine Überlegungen dazu in aller Kürze:
- als Amateurmusiker erfüllt die CD meiner Meinung vor allem die Funktion des Souvenirs - damit Leute beim Konzert was zum Mitnehmen als Andenken haben. Online-Verkauf ist in dem Sinne sowieso nicht das Kerngeschäft
- Ein rigoroses konsequentes Vorgehen kostet zuviel Zeit und Nerven und ist auch irgendwo ein Kampf auf verlorenem Posten.
- viel wichtiger ist es meiner Meinung nach, selbst legales Angebot zu haben, das leicht (!!!) gefunden wird. Das ist das A und O!
- Dazu gehört nicht nur, den CD-Verkauf auf der eigenen Website unübersehbar zu promoten. Ich sehe es als zwingend notwendig an, auch ein oder zwei Songs selbst auf die Videoportale hochzuladen. Und dann könnt IHR den Text in der Beschreibung bestimmen, und der sollte mit einem Link auf Eure Homepage beginnen.
Yoe. Nutzt das Medium Internet, macht keine Albums, sondern Singles (geht doch auch als Silberling), haltet die Kosten flach !
Ich mag es eigentlich nicht zugeben ... es fällt mir echt schwer. Aber die Tatsache, dass das Album nun illegal per Internet verbreitet wurde, war eigentlich das beste, was uns passieren konnte. Finanziell ist zwar immer noch keine Änderung in Sicht, aber was die Promotion und den Bekanntheitsgrad angeht, hat sich echt etwas getan.
Ok, das bestärkt mich in meiner Ansicht. Für eine "kleine" Band ist es doch am Wichtigsten, bekannt(er) zu werden.
Wäre - um wieder auf das Thema zurückzukommen - die Frage, ob es so weit gekommen wäre, wenn die CD von Anfang an kostenlos von uns zur Verfügung gestanden hätte?
Eher nicht. Das Netz ist schneller.

@DerZauberer: Bin noch nicht dazu gekommen, die Artikel zu lesen. Ich werde es nachholen, versprochen :great:


cheers
us
 
Habe jetzt hier nicht alles durchgelesen, antworte also nur auf den Eröffnungsthread.

Genau dieselbe Erfahrung haben wir auch gemacht. Die Alben sind nach dem Release sehr schnell auf vielen illegalen Donwload Seiten vorhanden. Allerdings haben wir uns nie irgendwelche Gedanken gemacht, in irgendeiner Weise dagegen vorzugehen. Es bringt einen in der Szene durchaus weiter, wenn man weit verstreut verfügbar ist. Die Szene kennt einen eher, die Hits auf myspace und Facebook gehen hoch etc... Mir persönlich ist es daher sehr recht, wenn wir möglichst weit verbreitet verfügbar sind. Ob das nun legal und für Kohle ist oder nicht, ist mir eigentlich relativ egal. Ich bin da ganz klar der Meinung: Popularität und Aufmerksamkeit ist mir viel wichtiger als das decken unserer Ausgaben.

Seit zwei Jahren haben wir einen Vertriebsdeal und selbst unser Vertrieb geht gegen sowas nicht vor. Ist schlicht ein Anrennen gegen Windmühlen und führt nicht wirklich zu was.

Also mein Fazit:
Sei froh dass deine Band als so relevant angesehen wird, dass sie international verfügbar ist und auch geladen (und dadurch auch gehört) wird und freu dich über die zusätzliche Aufmerksamkeit. Es können sich, wie du ja bereits bemerkt hast, dadurch auch viele Chancen ergeben, wie Gigs, Interviews in Magazinen etc...
 
Ich persönlich denke, so mancher im eigenen Freunden- und Bekanntenkreis wird die Musik wohl eher aus freundschaftlicher Verbundenheit mit den Erschaffern (einem selbst etc.) hören als weil es seine absolute Lieblingsmusik ist, oder?! Ohne da jetzt irgendjemandem zu nahe treten zu wollen...

Ich sprach oben von Bekanntenkreis nicht von Freundeskreis. Und einige Bekannte sind durchaus sowas wie Fans, die nach eigener Aussage, die Musik mögen und sogar nachgefragt haben, wann denn endlich die neue CD kommt.
So war das gemeint. Hier gehts nicht um "Mitleidskäufe".
 
Von Freunden und Bekannten nehmen wir grundsätzlich kein Geld für CDs. Die bekommen die Dinger geschenkt.
Daher zählen die bei uns nicht zu potentiellen Kunden.

Zumindest haben wir das bisher so gehandhabt.
Mit unserem neuen Vertrieb könnte das allerdings schwerer werden, da wir da nur eine stark begrenzte Anzahl der Pressung kostenlos bekommen.
D.h. unser nächstes Album wird wohl weniger wohlwollend verschenkt werden...
 
Es ist ja wirklich positiv, dass durch die illegalen Downloads der Bekanntheitsgrad deutlich erhöht wird. Das ist auch ein tolles Argument für filesharing.
Was mich daran nur immens stört, ist dass der Künstler selbst diese Entscheidung nicht treffen kann, sondern sie jemand anders für ihn trifft und dann sagt, es wäre doch tolle Werbung für ihn.

Werbung kostet immer Geld: Sei es, dass man eine Anzeige schaltet, einen Gratis-Gig spielt oder eben seine Musik für lau verteilt. Als Künstler möchte ich meine Möglichkeiten aber selbst abwägen. Sattdessen werden Lieder im eigenen Interesse konsumiert und behauptet, dass man dem Künstler damit ja eigentlich einen Gefallen tut.
 
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Und so ganz eigennützig ist der illegale Upload durch die selbsternannten Wohltäter ja auch nicht, denn meist ist deren Ziel ja auch, Klicks zu generieren, auf Youtube-Kanälen, Websiten o.Ä., die ohne den fremden Content wenig Beachtung finden würden.

Und gerade wenn man als Künstler selbst eigene Musik bei Youtube platziert, ist auch jeder Klick auf einem fremden Kanal, bei dem ein "Wohltäter" den Song rein zu Werbezwecken hochgeladen hat, ein Klick weniger auf dem Kanal des Künstlers. Auch wenn das erst einmal recht harmlos klingt, so ist die Anzahl Klicks bei Youtube heutzutage in manchen Bereichen ein gern genutzter Indikator um die Popularität und "Größe" eines Künstlers abzuschätzen. Da können ein paar hundert/tausend/zehntausend Klicks zu wenig u.U. auch mal eine Künstler-Kollaboration, einen Gig o.Ä. kosten...
 
Es ist ja wirklich positiv, dass durch die illegalen Downloads der Bekanntheitsgrad deutlich erhöht wird. Das ist auch ein tolles Argument für filesharing.
Was mich daran nur immens stört, ist dass der Künstler selbst diese Entscheidung nicht treffen kann, sondern sie jemand anders für ihn trifft und dann sagt, es wäre doch tolle Werbung für ihn.

Werbung kostet immer Geld: Sei es, dass man eine Anzeige schaltet, einen Gratis-Gig spielt oder eben seine Musik für lau verteilt. Als Künstler möchte ich meine Möglichkeiten aber selbst abwägen. Sattdessen werden Lieder im eigenen Interesse konsumiert und behauptet, dass man dem Künstler damit ja eigentlich einen Gefallen tut.

Ich will das Filesharing auch gar nicht moralisch bewerten, aber meiner Meinung nach muss man es heutzutage als "Kolleteralschaden" miteinkalkulieren.

Wer seine selbstgepressten CDs bunkert, die Downloads nur in einem einzigen Nischenshop versteckt und eine schlechte Homepage hat (allgemeines Beispiel - keine Ahnung, ob das hier im konkreten Fall zutrifft), darf sich bloß nicht wundern, wenn vermehrt Leute über die illegalen Kanäle auf die Musik zugreifen.
 
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Ich würde zu 2 tendieren, wenn nicht sogar zu 3. Und richtig froh sein. Wie das Marc Cohn in einem Live-Auftritt auf Youtube sagt: Heute macht man Aufnahmen als Werbung für die Show und nicht umgekehrt.
 
Was ich super finde wenn Bands den Usern den zu zahlenden Betrag ab 1€ seöber aussuchen lassen. Ein Bekannter hat damit erstaunliche Erfolge erziehlt, sowohl auf Gigs als auch im Netz als MP3´s ist danach mehr Geld in die Kassen gespült worden als bei der Scheibe davor, viele habens ich bedankt, die Geschichte spricht sich rum. Ich glaube wenn man die Chance hat ne Scheibe für einen Europ zu bekommen schenken sich viele das Filesharing, so hat man zumindest als Band ne kleine Anerkennung. Dazu kommen einige die auch gern mehr dann zahlen. Wenn ich Bandmäßig nochmal soweit komme ist das auf jedenfall ne Option für mich.
 
Das Image bzw. Ansehen der CD liegt zurzeit leider völlig am Boden. Der Kauf einer neuen CD wird selbst bei Menschen mittleren Alters inzwischen schon als Zeichen von Blödheit ("Hätt' ich dir doch brennen können!") gewertet. Umso schlimmer, dass die Preise für gepresste CD viel zu hoch sind, auch und gerade bei Amateuren und Semi-Profis. Soll ich als gutwilliger CD-Käufer die Downloads der anderen mitfinanzieren? Die Kosten von Produktion und Vervielfältigung je CD bilden bei steigender Auflage einen Grenzwert gegen Null, oder sagen wir mal gegen 30 Cent. Produzieren tun heute viele Leute daheim am Computer. Viel Arbeit, aber keine Tausende von Euros pro Tag. Und was 300 Pressungen kosten, steht in jeder Musikzeitschrift.
Wenn prinzipiell jeder Musik produzieren kann und darf, müsste doch auch der Endverkaufspreis niedriger liegen als bei Sony und Co, oder sehe ich das falsch?
Ich kaufe gerne CDs von Gruppen vor Ort, sofern sie nicht das gleiche kosten wie eine Lady-Gaga-CD im Mediamarkt, hätte sie dann aber wenigstens gerne signiert (das ist wenigstens etwas Echtes, das sich nicht kopieren lässt.) Nur mal so als Tipp...
 
Was halt auch sehr suboptimal fand /finde ist das auch MP3´s oft genausoviel wie ne CD kosten sollen obwohl hier viel gespart wird. Ansonsten muss man sich auch mal Filme etc ansehen, DVD´s sind nunmal ne Ecke günstiger geworden, bei CD´s stagnieren die Preise oder steigen teils sogar.
 
Interessant ist auch immer, wenn man die Möglichkeit, herauszubekommen, aus welcher Quelle die illegalen Kopien stammen. Letztendlich kann man zwar eh nichts gegen unternehmen, also lieber über die Gratiswerbung freuen, da die eigenen Werke auch durchaus in völlig abgelegenen Märkten bekannt werden können (oder wer hat schon als kleine Band einen Vertrieb in Südamerika?).
 
... das auch MP3´s oft genausoviel wie ne CD kosten sollen obwohl hier viel gespart wird.
Wieso?
Man muß die Titel von CD als mp3 umwandeln, Namen etc. eingeben und online hochladen - zusätzliche Arbeit nach der fertigen CD.
 
Was halt auch sehr suboptimal fand /finde ist das auch MP3´s oft genausoviel wie ne CD kosten sollen obwohl hier viel gespart wird.

Viel wird da nicht gespart. Die 1-2 Euro Produktionskosten pro CD, ja. Mehr ist das dann aber auch nicht. Artwork, Studio usw. muss ja dennoch bezahlt werden.
 
Die 1-2 Euro Produktionskosten pro CD, ja.

Bei Kleinauflagen sind es bereits unter 1Eur. Bei uns waren es bei 1000 Stück und 12-seitigem Booklet 96cent pro Stück.
Also bei Großauflagen kannst damit rechnen, dass die Herstellungskosten eher im Bereich um 50Cent liegen.
 
Um Abweichungen im Cent-Bereich geht's ja weniger ... wenn die CDs noch weniger kosten, trifft die Aussage ja noch mehr zu.
 
Wenn prinzipiell jeder Musik produzieren kann und darf, müsste doch auch der Endverkaufspreis niedriger liegen als bei Sony und Co, oder sehe ich das falsch?

Die reine Tatsache, dass sich jeder zuhause irgendeine Recordingsoftware installieren kann heisst noch lange nicht, dass man damit entsprechende Resultate erzielt. Software kann man kaufen/sich installieren, Know-How nicht. Jeder kann sich theoretisch seine eigene HTML-Seite basteln, deswegen ist man aber noch lange kein Webdesigner. Das gleiche trifft auch auf das Produzieren/Aufnehmen von Musik zu.

Wenn man zusammen rechnet, was so alles zu einer (professionellen) Musik-Produktion dazu gehört, ist man schnell in einem 5-stelligen Bereich.
- Studiokosten (selbst wenn man zuhause arbeiten kann, die wenigsten werden die Möglichkeit haben zB Drums oder akkustische Instrumente gut aufnehmen zu können)
- Mix, Mastering
- Fotos, Artwork
- Werbung (z.B. Anzeigen)
- Promotion (z.B. Bemusterung von Zeitschriften und Onlineportalen)
- evtl Video
- GEMA
- Pressung, Druck

Wenn man sich überlegt, dass all das von den 5-7 Euro bezahlt werden muss, die pro CD bei der Plattenfirma ankommen, ist die CD eigentlich nicht zu teuer.
 
Du sprichst da sehr wahr.

Da wir gerade wieder in dieser Situation sind, kann ich da ein Lied von singen. Wir nehmen im April unser nächstes Album auf und sind gerade am planen von allem was dazugehört. Und deine Liste deckt sich fast mit meiner TODO Liste.

Und auch mit dem 5-stelligen Bereich hast du sehr recht. Und zwar bereits bei uns und wir sind wirklich nur semiprofessionell unterwegs und haben weit unter 10.000 reine Produktionskosten (Aufnehmen, Mixen, Master). Aber Promo kostet sehr viel Geld. Videoproduktion ist teurer als die Albumproduktion an sich, neue Merch-Artikel wollen mit dem Design des neuen ALbums erstellt werden, neuer Backdrop für die Bühne..... etc...

Mit 10.000 alles zusammen kommen wir vielleicht gerade so hin. Und wir wissen genau, dass wir diese 10.000 nie wieder sehen werden. DAvon kommt nur ein Bruchteil wieder rein, wenn man nicht viel Glück hat und hammermäßig bezahlte Gigs bekommt, was uns aber erst einmal passiert ist...

Daher:
Der Preis, der Musik kostet ist absolut gerechtfertigt und Künstler die davon leben müssen absolut nicht zu beneiden. Wir sind da in der Luxussituation, dass es einfach ein Hobby ist und das Geld anderweitig reinkommt. Die allermeisten Profimusiker kratzen am Existenzminimum, wenn sie es überhaupt erreichen.
 
Die reine Tatsache, dass sich jeder zuhause irgendeine Recordingsoftware installieren kann heisst noch lange nicht, dass man damit entsprechende Resultate erzielt. Software kann man kaufen/sich installieren, Know-How nicht. Jeder kann sich theoretisch seine eigene HTML-Seite basteln, deswegen ist man aber noch lange kein Webdesigner. Das gleiche trifft auch auf das Produzieren/Aufnehmen von Musik zu.

Völlig d'accord. Nur: Es gibt heute niemanden mehr, der die Autorität hat, die Resultate zu bewerten. Man kann eine Produktion natürlich nach gewissen handwerklichen Kriterien beurteilen, über den künstlerischen Wert sagt das aber nichts Abschließendes. Wenn wir es mal mit den Bildenden Künsten vergleichen, dürfte nach handwerklichen Kriterien mancher Klassiker der Moderne es niemals in eine Ausstellung oder in eine Sammlung geschafft haben. Und manches Genre der Rockmusik lebt ja auch und gerade von der Ablehnung fein zisilierter Virtuosität.

Aber es ging um den Preis. Und der Kuchen kann nur einmal verteilt werden. Wenn heute viele Menschen ihr Herzblut und ihre Kreativität in die Produktion von Musik stecken, ist das ein positiver Wert an sich. Nur kann niemand erwarten, dass die Menschen insgesamt mehr Geld für diese Musik ausgeben als vorher. Oder anders ausgedrückt: Eine "CD gemacht" zu haben, bedeutet eben nicht mehr automatisch, es finanziell geschafft zu haben, auch, weil es prinzipiell jeder kann.

Jeder der will, darf. Das ist Demokratie. Aber: Wenn alle Gewinner sein sollen, fällt der Gewinn zwangsläufig ein wenig kleiner aus.
 
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Völlig d'accord. Nur: Es gibt heute niemanden mehr, der die Autorität hat, die Resultate zu bewerten. Man kann eine Produktion natürlich nach gewissen handwerklichen Kriterien beurteilen, über den künstlerischen Wert sagt das aber nichts Abschließendes.

Den künstlerischen, musikalischen Aspekt habe ich gar nicht gemeint mit meinem Vergleich. Ich meinte das rein handwerkliche, produktionstechnische. Wie stelle ich ein Mikro auf, wie stelle ich einen EQ ein, was für einen Hall verwende ich, wie mische ich 30 Spuren zusammen ohne dass es nach einem Haufen Dünnpfiff klingt. Wie sorge ich dafür, dass es im Radio, im Auto, auf Computerspeakern, Mono über Smartphonespeaker UND auf einer 5000Euro-Hifi-Anlage gut klingt. Dieses Know-How muss man als Band bezahlen in Form von Tontechnikern oder Produzenten, die die entsprechende Erfahrung mitbringen.

Und der durchschnittle Zuhörer bewertet das schon, denn er erwartet, dass es FETT (oder wie auch immer, je nach Musikrichtung) klingt :)

Eine "CD gemacht" zu haben, bedeutet eben nicht mehr automatisch, es finanziell geschafft zu haben

Das hat es früher auch nicht bedeutet, früher wurde kalkuliert, dass neun von zehn Produktionen sich nicht rechnen, und die eine erfolgreiche die anderen neun finanziert. Das geht heute leider nicht mehr, was es besonders für Newcomer immer schwerer macht.

Aber: Wenn alle Gewinner sein sollen, fällt der Gewinn zwangsläufig ein wenig kleiner aus.

Ich glaube nicht, dass Musiker heute weniger verdienen weil es mehr Musiker gibt und mehr Musiker, die Musik veröffentlichen (wenn ich dich richtig verstanden habe). Der Betrag, der für Musik ausgegeben wird, verteilt sich nicht auf mehr Musiker, sondern ist insgesamt kleiner geworden. Musik muss heutzutage mit wesentlich mehr Unterhaltungsmedien konkurrieren als früher, z.B. Computerspiele oder Handy - gab es früher alles nicht, bzw nicht so ausgeprägt. Und da lässt es sich relativ einfach bei der Musik sparen, da es die auch umsonst gibt. Das ironische dabei ist, dass heutzutage vermutlich sogar mehr Musik konsumiert wird als früher (z.B. über Youtube oder irgendwelche Uploadplattformen), und auch jede Menge Geld damit verdient wird (über Werbung), dieses Geld aber nicht mehr bei den Musikern ankommt, sondern in einer komplett anderen Branche landet (IT-Industrie).
 
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