Wird bei D.C. und D.S. mit oder ohne Wiederholungen gespielt?

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Wiederholungen werden bei D.C. und D.S. natürlich nochmals ausgeführt.
Soweit mir bekannt ist, wird bei einem D.C. oder D.S. standardmäßig ohne Wiederholungen gespielt, es sei denn, es steht ausdrücklich "mit Wiederholungen" (o.ä.) dabei.
 
Eigenschaft
 
Das Wiederholungszeichen am Ende von Takt 16 ist ein Schreibfehler. Oder eine Schreibweise, die sich jemand selbst ausgedacht hat. Auf jeden Fall ist es eine nicht-standardgemäße Verwendung eines Wiederholungszeichens und insofern nicht eindeutig aussagekräftig.

Nur am Rande: Lustigerweise habe ich diese Woche aufgrund einer Anfrage hier Schumanns "Von fremden Ländern und Menschen" bei IMSLP angeschaut und in einer der Breitkopf & Härtel-Ausgaben hat sich genau dieser Fehler eingeschlichen.


Soweit mir bekannt ist, wird bei einem D.C. oder D.S. standardmäßig ohne Wiederholungen gespielt, es sei denn, es steht ausdrücklich "mit Wiederholungen" (o.ä.) dabei.
Das habe ich auch immer so gedacht. Hat sich in der Praxis mittlerweile etwas verändert?

Viele Grüße
Torsten
 
Habe mal einen neuen Thread draus gemacht, weil wir ja die Ursprungsfrage verlassen.

Ich habe verschiedene Praktiken kennengelernt: in der klassischen Musik würde ich D.C. mit Wiederholungen spielen, in der Big Band ohne Wiederholungen. Ich will und kann damit aber keine Regel formulieren, das ist nur eine Tendenz, die ich kennengelernt habe.

Harald
 
Eigentlich wird das über den Zusatz al Fine geregelt.

Bei D.C handelt es sich um eine vollständige Wiederholung
(Da Capo = vom Anfang)

Mit dem Zusatz al fine wird von Anfang bis zum Fine gespielt.


Bei D.S wird vom Segno gespielt.
(Dal Selgno = Das Zeichen)

Mit dem Zusatz al fine wird vom Zeichen bis zum Fine gespielt.


Vielleicht wird das wie von Torsten angemerkt mittlerweile anders praktiziert, aber so habe ich es gelernt.
 
Ich kenne D.C. mit, D.S. ohne Wiederholungen.

Abweichungen sind möglich ...


Eigentlich wird das über den Zusatz al Fine geregelt.
das würde nur was über die Wiederholung aussagen, wenn das Fine vor oder in der Klammer 1 bzw. vor dem Wiederholungszeichen steht. Wenn das Fine in der Klammer 2 steht, wäre theoretisch beides möglich.
 
Soll das D.C. mit Wiederholungen gespielt werden, sollte con rep. (con repetizione) bezeichnet sein, sonst ist ohne Wh. üblich.
In Big Band Arrangements ergibt sich danach die Ausführung D.C. ohne Wiederholungen logisch, da habe ich auch noch nie ein ""con rep." gesehen.
 
Ich habe eine ähnliche Frage.

Ich schreibe grad etwas auf, das am Anfang einen Teil "A" mit Wiederholungszeichen und Klammern 1 und 2 hat.
Später im Song will ich z. B. mit einem D.C. oder D.S. zum Anfang springen, aber diesmal ohne die Wiederholung und gleich mit Klammer 2.
Von da aus weiter bis zum Ende des Songs.

Mein Gedanke:
Mit D.C al Coda-Coda zu Codazeichen am Anfang von Klammer 1
Von da zu zweitem Codazeichen am Anfang von Klammer 2
Von da aus normal weiter biss zum Ende.

Wäre das ok so, oder was wäre richtig oder besser?
 
Zuletzt bearbeitet:
aber diesmal ohne die Wiederholung und gleich mit Klammer 2.

Hallo Blues-Opa,

für solche Fälle schreibt man einfach hinter das Da Capo noch "senza rep.", wenn man keine Wiederholung will, das geht dann automatisch direkt ins zweite Haus.
Eigentlich wäre das sogar der klassische Fall. Aber zur Sicherheit kann es nicht schaden, immer "senza rep." oder "con rep." (mit Wiederholung) dazuzuschreiben.

Warum das meist "rep." oder sogar "repetitione" (sic!) heißt, habe ich zwar nie verstanden, denn das italienische Wort für Wiederholung lautet eigentlich "ripetizione", nicht "repetitione". Und ich glaube, das war auch schon früher so... :nix:

Viele Grüße
Torsten
 
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Ok, verstanden, klingt logisch ... danke!

Jetzt kommt aber noch ein Haken, wär ja zu einfach sonst ;)
Der letzte Teil "C" des Songs ist ebenfalls mit Wiederholungszeichen und Klammern 1 und 2.
Beim ersten Durchlauf geht es aber ohne Wiederholung nur bis in die Klammer 1, da kommt dann das da Capo.
Erst beim zweiten Durchlauf soll "C" wirklich auch wiederholt werden, die zweite Klammer ist dann der Schluss.
Würde diese Wiederholung dann automatisch erfolgen, wenn man dann im Teil "C" zum zweiten mal in die Klammer 1 zum Wiederholungszeichen kommt?

Ich versuche das mal schematisch darzustellen, die Zahlen sind die jeweiligen Klammer:

A1 - A2 - ........... - C1 - Da Capo - A2 - ........... C1 - C2
 
Zuletzt bearbeitet:
In diesem Fall erscheint mir aber das Wiederholungszeichen incl. der beiden Klammern im Teil C überflüssig und irreführend.

Grund: Wiederholungen sind nie geschachtelt und somit nützt das Wiederholungszeichen in C nichts, weil ja ganz an den Anfang (also auch vor das erste Wiederholungszeichen in Teil A) gesprungen werden soll.
Deshalb würde ich da anstelle eines Wiederholungs-Taktstrichs nur die D.C.-Anweisung schreiben (das reicht, um an den Anfang zu springen) und dann für den zweiten Durchlauf beim Beginn der ehemaligen ersten Klammer in eine Coda abspringen. Die Coda entspricht dann der ehemaligen zweiten Klammer.
Also eine Da-Capo-al-Coda-Lösung senza rep.
Ganz einfach, oder? :ugly:

Viele Grüße
Torsten
 
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Ich glaub ich habs geschnallt ...
Also Wiederholungen "schachteln" ist böse - merk ich mir für die Zukunft ... ;)

Gibt es eigentlich eine gute Internetseite, oder auch gutes Buch, in dem diese Sprunganweisungen und Varianten ausführlich erklärt sind? Ich selber hab da bisher nichts gefunden, und ich brauche sowas öfter wenn ich etwas auf weniger Seiten komprimieren will ...
Das einzige das ich gefunden habe ist der dicke Wälzer "Hals über Kopf" - aber das ist für meine eher einfachen Sachen viel zu "oversized" und teuer ...
 
Also Wiederholungen "schachteln" ist böse - merk ich mir für die Zukunft ... ;)

Böse muss ja nicht unbedingt schlecht sein, ;) aber dann weiß doch kein Mensch mehr, wo er hinspringen soll. :stars:
 
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Gibt es eigentlich eine gute Internetseite, oder auch gutes Buch, in dem diese Sprunganweisungen und Varianten ausführlich erklärt sind? Ich selber hab da bisher nichts gefunden, und ich brauche sowas öfter wenn ich etwas auf weniger Seiten komprimieren will ...

Auch dafür hat ToneDeafComics bzw. deren Autor John Bogenschutz ein super Plakat. Ich habe immer mal wieder einige Sachen von ihm als Geschenk für Musiker bestellt.

Wiederholungsanweisungen gibt es bei ihm in Fast-Food-Form:

DaCapowatermark.png
 
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Sind zwar nur die "Basics" ohne weiter Komplikationen ... aber gut erklärt und witzig gemacht :)
 
Ich kenne D.C. mit, D.S. ohne Wiederholungen.

Abweichungen sind möglich ...



das würde nur was über die Wiederholung aussagen, wenn das Fine vor oder in der Klammer 1 bzw. vor dem Wiederholungszeichen steht. Wenn das Fine in der Klammer 2 steht, wäre theoretisch beides möglich.
Ist zwar schon uralt, aber da der Thread wieder aktiv ist:
Ich habe irgendwann auch mal gelernt, daß D.C. prinzipiell mit Wiederholungen ist wenn nicht anders angegeben (auch wenn in der Praxis wohl überwiegend doch gekürzt...)
D.S. ist ja oft nur eine kleine Abweichung vom D.C. (z.B. nach ein paar einleitenden Takten) oder innerhalb eines durchnotierten Werkes. Daher sehe ich da keine Abweichung.

Manchmal ergibt sich die Notwendigkeit einer Wiederholung ja zwangsläufig, oft bei Menuetten, ansonsten ist man da ganz frei.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Auch dafür hat ToneDeafComics bzw. deren Autor John Bogenschutz ein super Plakat. Ich habe immer mal wieder einige Sachen von ihm als Geschenk für Musiker bestellt.

Wiederholungsanweisungen gibt es bei ihm in Fast-Food-Form:

DaCapowatermark.png

Da kann man bestimmt noch was zum "al Fine", "ad libitum" oder alternativen Konzertschluss einarbeiten...
 
Da kann man bestimmt noch was zum "al Fine", "ad libitum" oder alternativen Konzertschluss einarbeiten...

Passend zur Fast-Food-Völlerei wäre auch noch "ad nauseam" zu ergänzen. :rofl:🤮
 
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