Das überlasse ich jetzt den Elektonik-Spezialisten wie Cadfael, der nach fundierten Erkenntnissen das Tutorial geschrieben hat. Denn ich bin der Ansicht, dass bei Dir nichts stimmt. Und ich rate jedem mit einem schwachen Amp, zu beachten, dass clippende Amps auch bei weitem höher spezifizierte Speaker zerstören können. Das ist besser, als zu sagen "ich habe gehört. dass das nichts ausmacht", um dann die Speaker zu zerstören.
Wobei sehr versierte Elektronik- Ingenieure wie E-A-D-G in seitenlangen Posts beschrieben und erklärt haben, warum das so ist. Nur durch den Zuruf "da stimmt ja gar nichts" werde ich meine Meinung nicht ändern.
Mir fällt nur auf, dass Du Äpfel mit Birnen vergleichst, da bei Gitarren meisstens Röhrenendstufen benutzt werden, die ein "harmonisches" Clipping erzeugen, das den Speakern nichts tut. Der Amp komprimiert dann, und so schadest Du den Speakern nicht. Auch bei den Ampeg SVT CL / VR / II Pro, die im Stoner-Bereich ganz gerne in die Endstufensättigung gefahren werden, reden wir von Röhrenendstufen. Beim MB 30 reden wir von einem schwach dimensionierten Transistorenamp, der nicht harmonisch clippt, wenn er zu weit aufgerissen wird. Und dieses Clipping zerstört die Speaker.
Zu einem speziellen Fall: Mein SWR Redhead, alleine mit der angebauten 210''-Box, ohne Erweiterungsbox, wurde Open Air, weil sich der Kollege "nicht gehört hat", während des Gigs immer lauter gedreht. So lange, bis das Endstufen-Clipping - LED auf Dauerlicht ging. Kaum 10 Minuten später fingen die Speaker an zu kotzen, dann war sehr schnell Stille. Die Spulen waren tatsächlich geschmolzen. Die eingebauten Speaker sind beim alten Redhead mit 350 Watt @ 8 Ohm angegeben, der Amp schaffte an 8 Ohm 300 Watt. Woher also soll das Zuviel an Power herkommen, bei einem so abgestimmten Amp? An 4 Ohm hat der alte SWR Redhead 450 Watt abgegeben.
Anderer Fall, Peavey Stadia II, ein recht guter Lautsprecher für Aussenbeschallung. Ein 12''-Speaker +Horn. Ein Paar war in einer Kneipe zur Beschallung eingebaut, ich habe die Boxen geschenkt bekommen. Auch hier waren die Speaker so was von kaputt, wobei nur einer komlett zerschmolzen war, der andere gab noch Geräusche von sich. Grund: 250-Watt @ 8 Ohm schafft die Box, dazu eine Pioneer - Endstufe von 2 x 50 Watt. Dauernd wurde die Musik in der Kneipe bis Anschlag aufgedreht - und kaputt sind die guten Speaker. Wohl wegen zu viel Leistung.
Warum wird denn z.B. im PA-Bereich geraten, die bis zu doppelte Wattzahl wie sie der Speaker laut Spezifikationen "erträgt", zu benutzen? Das kommt daher, dass Speaker eine Leistungsspitze, die sauber abgebilet wird, besser erträgt als das Clipping eines zu schwachen Amps. Ausserdem höre ich einen überlasteten Speaker, den ich dann herunterdrehen kann. Wenn eine Endstufe clippt, weil man "sich nicht hört", ist wohl die Gesamt-Lautstärke so laut, dass man das Clipping gar nicht mitbekommt.
Dass Lautsprecher kaputt gehen sollen, weil ich den Amp auf Null drehe, habe ich noch nie gehört. Das ist in der Tat reiner Humbug.
Ciao
Uwe