Verwirrung um Gibson SG - Korpus Form

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Folgendes, zum Verständnis der Sachlage:

Ich habe eine 'Gibson SG Special Worn' und eine 'Epiphone 1961 Tribute SG' mit P90s.
Im Internet las ich kürzlich, dass es von der Epiphone SG zwei Versionen gäbe.
Eine gute, die die Originalmaße des Vorbilds von 1961 besitzt und eine schlechtere, die im Prinzip nur eine abgwandelte G-400 ist - also die klassische, altbekannte Epiphone Variante der SG.
Ich fragte einen amerikanischen SG Sammler ob er mir denn sagen könnte, welche der beiden Versionen der Epi SG ich denn nun habe.
Dazu schickte ich ihm folgendes Bild meiner beiden SGs. (links Gibson, rechts Epiphone)
P1070721.jpg

Die Antwort hat mich ehrlich gesagt ganz schön von den Socken gehauen:
Zuerst hatte er die gute Nachricht, dass ich eine der besseren Epi 1961 SGs nach Originalmaßen hätte, aber die
schlechte Nachricht war, dass meine Gibson (!) von der Form her identisch mit der Epiphone G-400 ist und somit nicht 100%ig authentisch. :eek:
Er wüsste auch nicht, warum Gibson das seinen Kunden antut.
Meine Frage ist nun: Stimmt das???
Ich kann beim Untersuchen und Vergleichen der Gitarren nur schwer Unterschiede feststellen, da die Maße gleich sind, aber die Schnittkanten eventuell nicht.
Durch die unterschiedliche Lackierung kann man das nicht so genau sehen.
Würde mich freuen, wenn jemand Rat weiß. Es bricht für mich keine Welt dadurch zusammen und die Gibson wird nicht schlechter dadurch, aber merkwürdig ist es schon.
Ich hatte schon mehrere G-400s im Lauf der Jahre, ich finde aber nicht, dass die Bodies identisch zu meiner aktuellen Gibson sind - zumindest, wenn ich mich recht erinnere.
 
Eigenschaft
 
Hi,

Ich kenne den Vertriebsleiter Deutschland von Gibson und stand schonmal wegen einem Fälschungsverdacht mit denen in Kontakt.

Schick mir doch einfach mal ne ausführliche Foto-Dokumentation Deiner Gitarre und wir checken das direkt beim Hersteller.

Alles Andere ist ja nur Mutmaßung - auch der Sammler kann sich irren....

Grüße,
Martin
 
Ich habe den Sammler mal gefragt woran das mit dem G-400 Body liegt und er meinte dann irgendwas von wegen verschiedener "wood deals", die Gibson am
laufen hat - irgendwie total unverständlich:

"You got a real 1961 SG but your Gibson is really a G- 400. Sorry for you on that but Gibson should have never done this to its customers. The Epiphone is a keeper, the Gibson if you happy with it that is all that matters then all is well, but never part with the Epiphone!
It was done because of the wood deal so they wanted real wood as for the Epi it is a 3 piece mahogany body wit a mohgny vainer and a one piece mahogany neck..."

Häh? :confused:
Die Epi findet er also besser als die Gibson und ich soll sie auf jeden Fall behalten.

Er meinte aber wohl nicht nur speziell diese eine Gitarre, sondern er meinte, dass generell die neueren SGs wie G-400s geformt wären.
Vielleicht ist an der Sache auch gar nichts dran. Wie gesagt, ich finde meine Gibson sieht NICHT aus wie eine Epiphone G-400. Der Korpus ist (zumindest meiner Erinnerung nach) dünner als bei einer G-400 und die Kanten sind schärfer - also genau wie es sein soll.
Dass ich eine Fälschung erwischt habe, glaube ich eher nicht. Ich habe die Gitarre erst vor einem Monat im Fachhandel gekauft, bei einem autorisierten Gibson Händler, der ein großes Ladengeschäft betreibt und auch im Internet mit einem Shop präsent ist.
Es waren auch alle Papiere, die man so von Gibson kennt, dabei. In die Gitarre hineingeschaut habe ich auch und nichts verdächtiges entdeckt. Die PUs sind auch die richtigen (490er).
Ich will den Namen des Geschäfts lieber nicht schreiben, einfach weil ich nicht möchte, dass irgendwelche Zweifel in Punkto Seriosität aufkommen. Beim großen T oder beim MusicStore war es jedenfalls nicht.
Ich habe die Gitarre auch selbst im Laden abgeholt - und wie gesagt, ich glaube nicht, dass dort Fälschungen angeboten werden. Es deutet absolut nichts darauf hin.
Vielleicht hat er Ami, mit dem ich mich unterhalten habe, auch einfach nur einen an der Klatsche.
 
Vielleicht sind die Schnittkanten auch fertigungsbedingt unterschiedlich? Ich hatte meiner Freundin damals eine Epiphone SG geschenkt, die eigentlich kaum gebrochene Kanten hatte. Im Vergleich zu den abgebildeten Gitarren war die richtig eckig an den Seiten, gar nicht zu vergleichen mit einer Gibson. Allerdings hatte die auch ein Riegelahorn-Furnier drauf und sie haben die Ecken vielleicht deshalb nicht so stark abgeschrägt...?

Aber ist doch möglich, oder? Auch wenn das bestimmt maschinell vorgefräst wird usw., wenn die nochmal zum "Feinschliff" in die Hand genommen wird, können doch bestimmt auch größere Abweichungen entstehen?
 
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Aber ist doch möglich, oder? Auch wenn das bestimmt maschinell vorgefräst wird usw., wenn die nochmal zum "Feinschliff" in die Hand genommen wird, können doch bestimmt auch größere Abweichungen entstehen?

Da müssten die Arbeiter aber ordentlich lange hobeln um solche Unterschiede zu erzeugen, dass sie auf so einem Foto erkannt werden!

Da zweifle ich aber auch an diesem amerikanischen Experten, ich würde mich bei so einer Aufnahme nicht trauen so ein Urteil abzugeben...
 
Ich habe auch in den gängigen US-Foren nichts dazu gefunden. Ich glaube, der bildet sich das ein. Vielleicht frage ich mal unseren Gibson-Thorsten im betreffendeden Thread.
 
Das hätte ich auch gemacht, Thorsten hilft da bestimmt.

Ich konnte mir nicht vorstellen, dass ausgerechnet in diesem Fertigungsabschnitt noch nach Typen unterschieden wird. Eigentlich ist man ja froh, wenn die Kante halbwegs sauber gebrochen wird, zumal es ja ein paar mal um die Ecke geht.

Ich finde den Unterschied auch gar nicht so gravierend, aber interessant wäre das amtliche Ergebnis schon.
 
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Also von solchen Deals hab ich bei G auch schon gehört.

Es exisiterit dazu dieses Gerücht: In der Vergangenheit soll es bei G zu Preisproblemen beim Holzeinkauf gekommen sein. Um das Problem zu lösen, haben sie angeblich Betriebsintern günstige Bodies von Epiphone aufgekauft (Betriebsinterner Ankauf) und in Gibson-Standard-Qualität weiter verarbeitet. Es soll sich also um Epi-Korpen in Gibson-Gitarren handeln.

Allerdings ist das ein Gerücht. Mir persönlich hat das die Firma nie bestätigt, aber das würde ich auch nicht tun :D

Vermeidliche Experten hab ich schon viele kennengelernt... mein Angebot mit dem Firmenkontakt steht.
 
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Für mich hat die abgebildete Gibson USA die ganz normale Gibson USA Korpusform und die ist nunmal nicht historisch korrekt, wenn man diese mit Gitarren von 61-65 vergleicht. Eine Gibson SG 61 hat auch keine historisch korrekte Korpusform. Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob ab 65 zusammen mit dem großen Pickguard auch die Korpusform etwas angepasst wurde. Die Gibson Custom Shop Gitarren haben hingegen historisch korrektere Korpusse für die 61-65er SG's. Man kann die Unterschiede auch sehr gut anhand folgender Bilder erkennen:

Gibson USA 61 Reissue:
37aff04f-05f9-42a3-8e08-236f0bf2ec68.jpg


Gibson Custom Shop:
SGSR3-VOFCNH1-Close-Halfcut-Bottom.jpg


Vermutlich hat Deine Epiphone die gleiche Korpusform wie die Custom Shop SG und ist damit natürlich historisch korrekter (auf Deinem Bild kann ich das nicht so gut erkennen). Eine Epiphone G-400 mag die gleiche Korpusforum wie eine Gibson USA haben, dadurch wird die Gibson USA jedoch nicht schlechter und hat erst recht noch keinen Epiphone-Korpus.

Gruß
Alex
 
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Erstmal danke für Eure Hilfe! Ich kann mir vorstellen, dass der Ami sich nur etwas schwammig ausgedrückt hat und mir sagen wollte, dass meine Gibson SG nicht die ursprüngliche Korpusform von 1961-1965 hat, die Epiphone aber schon.
Das wird er gemeint haben.
Mittlerweile hat Epiphone aber die Orignalform schon wieder über Bord geworfen und produziert die oben abgebildete 1961er SG Special (mit P90s) auf Basis der ganz gewöhnlichen G-400, was natürlich irgendwie doof ist, weil es diese Form 1961 noch gar nicht gab.

Der komische Deal mit dem Holz (wenn es ihn denn gab) betrifft meine Gibson aber nicht, zumindest kann ich es mir nicht vorstellen, da das Schwingverhalten des Materials deutlich besser ist als bei den G-400s von Epiphone, die ich bisher hatte.
Auch war es bei den Epiphones kurioserweise so, dass der Korpus innendrin aus einem anderen Holz bestand. Das kann man sehen, wenn man die PUs ausbaut. Im Korpus sind Hohlräume, die mit einem anderen Holz aufgefüllt sind.
Trotzdem Danke nochmal für Eure Hilfe.
 
Ach, noch als kleiner Nachtrag, mir ist noch was eingefallen: Als ich letztes Jahr obige Epiphone SG kaufte, lernte ich bei Youtube jemanden kennen, der mir erzählte, dass die Epiphone Version authentischer wäre, weil sie den Specs des Originals von 1961 näher käme als das aktuelle Gibson Pendant.
Ich habe das damals für Fanboy-Gelaber gehalten und nicht weiter drüber nachgedacht, aber jetzt wird mir klar, dass es wohl doch stimmt.
 

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