Nein, also das sehe ich ganz genauso wie du.
Ich kriege generell die Kriese, wenn es einem völlig egal ist, wie man sein Geld in Sachdinge steckt. Und am schlimmsten finde ich es, wenn diese Jungs und Mdädels dann auch noch von einer meist weiblichen Person, genannt "MAMA", die ABSOLUT keine Ahnung von der Materia "Gitarrre" hat, genötigt werden für das hart Ersparte günstigen Mist zu kaufen, für das man gebraucht Equipment bekommt, dass 2-3 Ligen über des "neuen" Equipment spielt und dabei noch seinen Wert behält!
Das ist halt die oft so bemängelte Marktsituation.
Denke, der
GITARREN-Markt beim Neukauf setzt sich ca. so zusammen.
30-40% Preisbereich 100€-400€, 30% Preisbereich 500-1000€, 15% Preisbereich 1000-2000€, 10% Preisbereich 2000-3500€, 5% Preisberich +3500€.
Und diese ersten 30-40%, davon ist leider 90% SCHROTT bei! Weniger bei den Gitarre. Da gibt es wie damals schon gesagt bei Squier, Epiphone und co. ganz passable Gitarren.
Jedoch bei Verstärkern und Cabs schlage ich regelmäig die Hand übern Kopf zusammen.
Die Harley Benton / Music Store Vintage 30 Box ist das einzige Cabinet im unter 200€ Bereich, welche überhaupt ETWAS anfängt zu klingen, wenn man ein gutes Topteil drauf baut.
Wenn man dann jedoch noch meint, man müsse sich ein 4-Kanal-Topteil für unter 400€ drauf setzten, dann hört für mich echt der Spaß auf.
Ich habe aus Neugier schon so einige günstige Amps im letzten halben Jahr gespielt. Einfach weil ich immer wieder gehört habe, wie viele Leute doch zufrieden sind mit ihren Bugeras und co.
Ich kann es nicht nachvollziehen. Wirklich nicht. Ich kann es nicht. Das hat nichts mit nicht-wollen zu tun - es GEHT einfach nicht.
Beispiel dieses Modell 1960. Der war ja angespriesen als suuuuper Anschaffung, als suuuper low-price Investition. 120 Watt. Featues, die Marshall sonst beim Yngwie Malmsteen verbaut hat (nur um längen besser) wie die Leistungsreduzierung. Und ja - einfach totaler Marshall-Sound.
Am Arsch. 1. Das Teil war LAUT wie ein Marshall aber sonst nichts. Er klang komprimiert, flach, tot, wie ein 5 Watt Verstärker, der aufgerissen ist und den man auf guter Lautstärke Clean spielen soll.
2. die Verarbeitung von Bugera ist gut?? WO??? Alles was ich angefasst habe und mal 2-3 Jahre weiter gedacht habe ist mir in der Hand auseinander und zu Staub zerfallen.
3. Die AÜs. Diese kleinen pisseligen AÜs. 120 Watt und dann bauen die diese kleinen Trafos da rein. Ich glaubs nicht.

vs.

Die Trafos des 1960 überragen ja kaum die EL34-Röhren! Und die rechts beim Marshall sind ja noch die kleineren aus dem Hause Dagnall (100 Watt) oder Drake (50 Watt).
Also für mich liegt das übel des wirklich schlechten Sounds vor allem darin.
Das ist kein Einzelfall - das ist bei allen Amps aus diesem Preisbereich so. Ein gutes Beispiel, weil er neu rund 399€ kostet.
Außer die kleinen, einfachen Verstärker. 1-Channel, Kleinwattig, einfach gestrickt. DA bekommst du in dem Preisbereich wirklich ordendliches wie zum beispiel den VOX Niggttrain!
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Wenn man dann im nächsten Preisbereich nachsieht, öffnen sich ganz andere Welten. Vor allem für rund 5-700€ wird einem einiges geboten.
Dagegen hatte ich den Laney GH50L gespielt. Wenn man einen recht klassisch klingenden Verstärker für kleineres Geld sucht -> dann den!
Ich hatte ihn einfach mal 3/4 bis voll auf gerissen. Das Teil klingt!!! Durch und durch. Da gabs nichts zu bemängeln!
Aber wie ich sagte: besticht durch Einfachheit. Das ist der größte Vorteil. Wirklich GUTE, nein SEHR GUTE, 3-4 kanalige Tops gibts dann ab 1000€, Top-Line fängt dann bei 2500-3000€ an (z.B. VH4).
Der VH4 ist wirklich von vorne bis hinten durchdacht. Man verkennt ihm nicht, dass sein Urvater der JCM 800 ist und das ist auch gut so - kommt mir natürlich sehr entgegen.
Das ist ein Studio und Live-Monster. Wobei ich leider den 3. und 4. Kanal nicht gebrauchen könnte. Vielleicht den 3. noch als Soloboost. Diese Verstärker wäre für mich dann aber schon das Ende der Fahnenstange. So dinge wie Genz Benz und co. - ich kann nur den Kopf schütteln. Irgendwann hört Flexibilität auf und endet im Lächerlichen.
Wer keine 2-3000€ ausgeben kann, für den ist der JVM wirklich eine SEHR gute Wahl. Das erste mal, dass ich sagen muss, mir gefällt der 100 Watter mit 4 Kanälen besser als der 50 Watter mit 2 Kanäle.
Der Headroom macht sich vor allem in dem Clean und Crunch-Modes sehr bemerktbar. Tut dem großen Bruder sehr gut.
Meine Empfehlung im Preisbereich 500-1000€ ist ein Gebrauchtkauf und zwar einer der Marshall 6100er, damit kann man alles spielen, wenn man den britischen Sound mag. Und achtet - So ein Teil kriegt man MIT!!!! Marshall 1960-Cab zwischen 700-900€
Beweis:
http://kleinanzeigen.ebay.de/anzeig...+-1960a-lead-box/115122413-74-1012?ref=search und einer meiner Kumpel hat sich vor Kurzem erst so ein Halfstack gekauft.
Ich versteh die Preise nicht - es gibt noch andere - aber da bekommt man in Noten ausgedrückt bei Preis/Leistung eine 1 mit 400 Sternen.
Das ware jetzt nur ein paar Beispiele.
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Cabinets
...Katastrophe. Eine reine Katastrophe. Man kauft sich für 370€ ein Harley Benton Cabninet - NEU - mit Chinapappen Vintage 30 Speakern. Obwohl auf dem Gebrauchtmarkt Cabinet rumlungern, die man für nicht nennenswerten Mehrpreis kaufen könnten und einfach SO viel mehr an Qualität bieten. SOOO viel.
Ich kapiere es nicht.
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Auswahl ist ja schön und gut, wenn die Qualität stimmt. Wenn die Verarbeitung stimmt. Aber das tut sie bei den minderpreisigen Produkten heutzutage NICHT! Das sind Anschaffungen, mit denen man aus dem Store rausgeht und schon 50% Wertverlust gemacht hat. Mit denen man Zuhause, im Proberaum, live 1-2 Jahre auskommen mag. Bis man dann was ETWAS teureres anspielt, was vielleicht 200-300€ mehr kostet. Das Geld für den Billigschund (ja, ich drücke es extra so extrem aus, weil es die Wahrheit ist) ist aber weg und das bekommst du nicht wieder. wenn du es überhaupt auf dem Gebrauchtmarkt los wirst dann für 40, vielleicht 50% des Neupreises.
Grob ausgedrücktes Fazit und Gesamteindruck über dem heutigen Markt.
Preisbereich 3-400€ - Finger in den meisten Fällen WEGLASSEN. Bitte den Gebrauchtmarkt abchecken. Es lohnt sich.
reisbereich 500-1000€ - deutlich besser. Viele gute Dinge dabei. Vor allem die Verstärker werden immer besser. Gitarren sind SEHR brauchbar - da gibt es echt Gitarren, die mit Glück ein Leben Lang bleiben können. Zur Zeit besitze ich 2 Verstärker aus dem unteren/mittleren Segment dieses Preisbereichs - allerdings eher bei Gebrauchtkauf. Meine RoadWorn Strat und meine Gibson Les Paul BFG habe ich ja verkauft - da habe ich andere Chancen ergriffen.
Preisbereich 1000-2000€ - schlecht wird hier mehr und mehr zum Fremdwort, die Qualität steigt drastisch. Bei Neukauf UND Gebrauchtkauf kann man hier nichts mehr falsch machen.
10% Preisbereich 2000-3500€ & 5% Preisberich +3500€ - sollte hier was nicht stimmen, dann sollte man den Hersteller erhängen

Allerdings muss man drauf achten ob man den Preis wirklich bezahlen möchte. Beispiel Blackstar Gus G Modell. 2350€ für diesen Verstärker erscheint zwar erst okay. Bis ich dann aber wusste, dass der Verstärker aus Asienproduktion kommt und die das Teil wahrscheinlich für wenige 100€ herstellen lassen war die Verständnis futsch

Ich persönlich wäre nicht gewollt soviel Geld für ein Asien-produkt auszugeben. Allerdings stimmt bei Blackstar die Qualität!
So. Zerfleischt mich. Mehr will ich dazu nicht sagen ;D