Machen Amateure den Markt/die Preise kaputt?

  • Ersteller MarkFrisch20
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Ich hatte früher auch mit dem Gedanken gespielt, Musik zu studieren. In der damaligen Phase haben Drumcomputer, Sequenzer & Co. vielen Drummern die Jobs im Studio zunichte gemacht.

Dann kam die Welle mit CD kopieren, Internet und MP3. Immer mehr Musik-Streaming-Anbieter kommen auf den Markt.
Konsum wurde beschleunigt, parallel zur Beschleunigung nahm die Wertschätzung für das Gut "Musik" ab.

Medienübersättigung ist mit einer der Gründe, warum immer weniger Leute Lust auf Live-Musik haben.


Zusätzlich haben wir das Thema Real-Einkommen.
Die Real-Einkommen der letzten Jahre sind gesunken, so daß meiner Einschätzung nach auch tendenziell weniger Leute bereit sind, Konzerte zu besuchen.
(Man beschränkt sich vermutlich nur noch auf grosse Konzertevents, weil die schon teuer genug sind.)

Ich bin somit froh, einen normalen Job gelernt zu haben und Musik einfach nur als Hobby ohne Einkommensdruck zu betreiben.

Wobei ich eine Auftrittsanfrage für 0 Euro Gage natürlich ablehnen würde. Es sei denn, es wäre eine Benefiz-Veranstaltung.
 
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Ich glaube das Problem gibt's in allen Bereichen der Kunst - fragt mal freiberufliche Naturfotografen danach, wie ihre Bilder bezahlt werden, seit Hinz und Kunz in Photoshop die passende Ausleuchtung zusammenklicken, anstatt wie früher das Werkzeug Kamera grade im passenden Moment richtig bedienen zu können. Die Bilder, die am Ende rauskommen, sind für Laien nicht mehr zu unterscheiden. Ergo bietet der Profi keine unmittelbare Mehrleistung, die jemand bereit ist, zu bezahlen - und das nunmal leider das Grundprinzip der aktuellen Wirtschaft.

Sprich, der Profimusiker muss gegenüber dem Amateur, der 40 Stunden die Woche was anderes arbeitet und nur nach Feierabend proben kann, dem Publikum oder dem Veranstalter einen unmittelbaren Mehrwert bieten, sonst gibt es keinen Markt für ihn.

Ich hätte auch lieber eine Gesellschaft, in der Klo putzen, Dächer decken und Akten ordnen von Maschinen übernommen wird und Menschen für Dinge ausreichend bezahlt werden, die sie gerne tun. Aber momentan bekommt man nur für Dienstleistungen gutes Geld, für die auch jemand bereit ist, welches auszugeben. Nur damit keine Diskussionen aufkommen: Es gibt mit Sicherheit auch großartige und leidenschaftliche Sanitärfachkräfte, Bedachungsspezialisten und Bürokommunikationskaufleute, das waren lediglich willkürliche Beispiele.

Und in so einem gesellschaftlichen Umfeld hat der angehende Musiker eben die Wahl, mit etwas, das er gern tut mühsam einen bescheidenen Lebensunterhalt zu verdienen oder etwas zu tun, das bereitwilliger gut bezahlt wird. Schuld sind imho nicht die Amateure, die froh sind, wenn sie jemand hört - sondern das System im Ganzen und natürlich am Ende auch das Publikum mit seiner Gratismentalität, das maximal noch für einzelne Songs von Eitjuhns oder Spottifei Geld ausgibt, aber nicht mehr für ganze Alben. Die Zeiten haben sich wohl tatsächlich geändert.

Wer was verkaufbares mit Musik sucht: Junge hübsche Schlagersängerinnen sind sehr gesucht. Oder man wird Jingle-Komponist, bei Charlie Harper hat's funktioniert :D
 
Erstaunlich, wie festzementiert das neoliberale Gedankengut in den Köpfen ist.

Weil so ja nun auch die praktische Funktionsweise ist, ob einem das nun schmeckt oder nicht.

Es ist halt ein multidimensionales Problem, dem auch nicht so einfach beizukommen ist. Der Markt ist halt nicht so einfach.

Da haben wir natürlich auf der ersten Ebene das Publikum. Das beeinflusst mit seiner Bereitschaft, bestimmte Summen an Eintrittsgeldern zu zahlen und bestimmte Summen für Getränke zu zahlen, den maximal möglichen Ertrag einer Veranstaltung. Natürlich beeinflusst von so Dingen wie Marktsättigung, generelles Verhältnis der lokalen Eintrittspreise, sozioökonomischer Status etc. und vor allem vom Gefallen des dargebotenen Produktes.

Auf einer weiteren Ebene hast du den Veranstalter, der über seinen angepeilten Gewinn, die Ausgaben und den maximal möglichen Eintrittspreisen für die jeweilige Veranstaltung die maximalen Gagen ermittelt und ausschüttet. Je nach Marktdichte werden die maximalen Eintrittsgelder natürlich geringer, weil man ja unter lokalem Konkurrenzdruck durch andere Veranstaltungen steht. Genauso sieht das ganze in ärmeren Gegenden aus.

Und du hast die Bands/Musiker, die auf Amateurbasis oft genug sagen "hauptsache Spielen" und professionelle Bands/Musiker, die sich darüber mokieren, dass dadurch Preisdumping stattfindet.

Doch wo will man nun anfangen, Schrauben zu drehen, um das Profimusiker-Gewerk zu retten? Dem Publikum sagen, dass es jetzt grundsätzlich mindestens x€ für ein Konzert bezahlen müsse, damit ausreichend Geld rum kommt? Kannst man probieren, das Ergebnis kann ich dir so voraussagen, ganz ohne Kristalkugel.

Der Veranstalter ist, wie schon mal gesagt, keine karitative Einrichtung. Auf seinen möglichen Gewinn wird er keineswegs verzichten wollen, er wird stattdessen Versuchen, die Gagen minimal zu halten, egal wie hoch er die Gagen treiben kann. Stellt man nun also o.g. Schraube und die Leute würden das tatsächlich akzeptieren, spränge in erster Linie mehr Geld für den Veranstalter heraus, da die Gagen weiterhin niedrig blieben.

Nun wäre es also an den Bands/Künstlern dafür zu sorgen, dass die Gagen im generellen ansteigen. Geld wäre jetzt ja da. Es wird jedoch immer ausreichend Kandidaten, die nicht durch Qualität bestechen können und daher preislich deutlich unter dem durchschnittlichen Niveau liegen MÜSSEN, um gebucht zu werden. Diesen Bands aber quasi per Dekret ein Auftrittsverbot zu erteilen, weil sie den Berufsmusikern das Wasser abgraben, wie ich hier gewissen Tendenzen deute, ist ja mehr als unrealistisch. Glücklicherweise darf sich hier noch jeder so ausleben, wie es ihm gefällt.

Ergo frage ich, wie diese Diskussion zielführend sein soll, denn: Wo soll man Änderungen ansetzen?
 
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Erstaunlich, wie festzementiert das neoliberale Gedankengut in den Köpfen ist.


was hättest du denn lieber? von der regierung festgesetzte preise? am besten gleich noch abhängig von art und umfang der professionalisierung und/oder genre?
oder greifst du anders denkende immer mit inhaltslosen parolen an?
beides passt auf jeden fall super zu deiner beteiligung am böhse onkelz thread...



p.s.: ist nett, wenn man plötzlich in eine politische schublade gesteckt wird, gell?
 
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Wo soll man Änderungen ansetzen?

Es wird keine Änderungen geben, zumindest nicht mehr im positiven Sinn. Vielmehr wird es weiter abwärts gehen mit den Gagen, also kann man Musik in einer Band künftig ganz entspannt als Hobby betreiben, ohne monetäre Interessen - das hat doch auch was.
 
Neoliberal...also bitte, das ist ja schon ziemlich überzogen.

Ich kann das ganze Gejammer nicht mehr hören.
Was meinen manche Leute eigentlich besonderes zu sein oder zu haben, dass für sie andere Maßstäbe gelten als für alle anderen?
Wenn ich von Archäologie nicht leben kann, obwohl ich es jahrelang studiert habe, dann muss ich halt mit etwas anderem meinen Lebensunterhalt verdienen oder jemanden suchen, der mein Leben finanziert.

Oder wen könnte ich denn mal eben als Schuldigen heranziehen? Die Studenten, die es für gar nichts machen? Oder ein paar osteuropäische Menschen, die es für viel weniger machen. Nein, kann ich nicht. Warum?
Weil das komplett am Thema vorbeigeht. Die sind nicht der Grund dafür, dass die Dinge so sind, wie sie nun mal sind.

Jeder Mensch hat die Freiheit, den Beruf seiner Wahl zu ergreifen. Wie er ihn ausgestaltet, was er sich "einfallen lässt", ist allein seine Sache.
Genauso, ob und wie er davon leben kann.
Und das ist gut so.
Nur so entwickeln sich Dinge. Die einen klammern, klagen und jammern bis ans Ende ihrer Tage, suchen die Schuld bei anderen etc...
Die anderen gehen das Ganze kreativ an und schaffen etwas neues, etwas, wovon alle was haben, etwas, wofür die meisten bereit sind, Geld auszugeben.

Denn, eins ist sicher, es ist genug Geld da hierzulande. Die Leute überlegen sich nur, wofür sie es ausgeben.
Wenn sich ein Profimusiker damit zufrieden gibt, ausschließlich sein Geld mit Covermucke zu machen - bitteschön, dann müsst er sich halt mit den Amateuren messen, deren Freizeit nicht mehr zulässt als eben Covermucke zu machen.
Tja, und aus welchem Grund genau sollten die Amateure auf einen Gig verzichten, den der Profi wahrscheinlich sowieso nicht bekommen hätte?
 
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Gerhard Eichberger


Da haben wir natürlich auf der ersten Ebene das Publikum. Das beeinflusst mit seiner Bereitschaft, bestimmte Summen an Eintrittsgeldern zu zahlen
Da müssen wir aber strikt zwischen zwei Szenarien unterscheiden. Daher stellt sich dazu die Frage:
WILL das Publikum nicht mehr ausgeben oder KANN es nicht mehr ausgeben?
Diese Unterscheidung ist ganz, ganz wichtig. Denn davon abhängig gelten unterschiedliche Strategien:

Wenn der Grund der ist, daß das Publikum nur wenig Geld zur Verfügung hat, dann macht eine qualitativ gute Veranstaltung mit hohem Eintritt wenig Sinn. Die Leute würden gerne kommen, bleiben aber gewungenenermaßen fern, da sie sich den Eintritt nicht leisten können. Dann hat weder der Veranstalter noch die Band etwas davon, wenn in einem fast leeren Saal gespielt wird.

Wenn es so ist, daß das Publikum zwar mehr ausgeben könnte, aber nicht will, so wäre zunächst mal zu hinterfragen, was die Gründe dafür sind.

Ca. im Jahr 2003 sagte mir ein Tullner Veranstalter, daß der durchschittliche Tullner, wenn er abends fortgeht, so 7 Euro einstecken hat. Er sagte auch: "Die Alten kriegt man nicht vom Fernseher weg, und die Jungen haben kein Geld." Darüberhinaus habe ich festgestellt, daß damals in Tulln und Umgebung eher weniger gute Bands spielten und auch deshalb das Publikum nicht bereit war, höhere Eintritte zu löhnen. (Wenn man mal von ganz wenigen Ausnahmen wie 1-2-3 OBERST oder von der Band DIE DOCTORS absieht.) Man muß zu der Sache sagen, daß das Publikum, das in Tulln damals abends fortgegangen ist, meist recht jung war (also so 14 - 17). Lediglich in der Soobar verkehrten im Allgemeinen Leute ab 40. Die Leute, mit denen ich damals geredet habe, sagten mir, daß sie aufs Taschengeld ihrer Eltern angewiesen sind und daß das recht wenig ist.

und bestimmte Summen für Getränke zu zahlen, den maximal möglichen Ertrag einer Veranstaltung.
Dazu sagte mir mal ein Wirt, daß es ein Blödsinn ist, einen höheren Eintritt zu verlangen. Abgesehen davon, daß das viele Gäste abschreckt, ist es auch so, daß die Steuern und Abgaben vom Eintrittspreis viel höher sind als von den Getränken; daher ist es laut Wirt unsinnig, einen höheren Eintritt zu verlangen, da man das Geschäft nicht mit dem Eintritt, sondern mit dem Getränkeverkauf macht und von den Getränken nur Umsatzsteuer, aber keine AKM und keine Lustbarkeitsabgabe zu bezahlen ist.

Natürlich beeinflusst von so Dingen wie Marktsättigung, generelles Verhältnis der lokalen Eintrittspreise, sozioökonomischer Status etc. und vor allem vom Gefallen des dargebotenen Produktes.
Im Buch "Live is life" von Elke Fleing, das sich an Bands richtet, steht, daß viele Bands zuwenig Eintritt nehmen. Da steht, wenn 100 Gäste 30 DM Eintritt zahlen, ist viel mehr in der Kasse, als wenn 100 Gäste 15 DM Eintritt zahlen. Dazu sagte mir ein Veranstalter aus meiner Gegend: "Es ist eine altbekannte Tatsache: Doppelter Eintritt ---> ein Viertel der Gäste."

Bekannt ist (zumindest in meiner Gegend) auch, daß das Publikum primär nach dem Eintritt entscheidet, wo es hingeht. Nur wenn der Eintritt zweier am selben Tag stattfindenden Veranstaltungen gleich ist, dann entscheidet die Qualität der Band bzw. Darbietung bzw. gehen die Leute dann lieber zu einer Band, die sie schon kennen.

Ein weiterer Punkt hier ist auch die Gruppenzusammengehörigkeit: Hier gehen die meisten Menschen in Gruppen fort (ich bin da eine Ausnahme). Wenn ich da einigen Bekannten den Vorschlag gemacht habe, auf ein Konzert zu gehen, sagten diese, daß sie noch nicht wissen, ob sie mitgehen können, weil das davon abhängt, wo die ganze Plattern (= Clique) hingeht. (Sie sind dann nie mit mir mitgegangen, weil ihre Freunde woanders hingehen wollten.) Wie sehr ist ein solches Verhalten eigentlich in Deutschland zu bemerken?

Auf einer weiteren Ebene hast du den Veranstalter, der über seinen angepeilten Gewinn, die Ausgaben und den maximal möglichen Eintrittspreisen für die jeweilige Veranstaltung die maximalen Gagen ermittelt und ausschüttet. Je nach Marktdichte werden die maximalen Eintrittsgelder natürlich geringer, weil man ja unter lokalem Konkurrenzdruck durch andere Veranstaltungen steht. Genauso sieht das ganze in ärmeren Gegenden aus.
Die meisten Veranstalter hier sind aber nicht altruisisch, sondern Geschäftsleute, die was verdienen wollen. Sie schütten also keineswegs maximalmögliche Gagen aus, sondern möglichst überhaupt keine, und zwar unabhängig davon, wieviel Gewinn sie machen. (Eine Ausnahme hiezu ist die Kunstwerkstatt in Tulln.)

Und du hast die Bands/Musiker, die auf Amateurbasis oft genug sagen "hauptsache Spielen" und professionelle Bands/Musiker, die sich darüber mokieren, dass dadurch Preisdumping stattfindet.
Das Preisdumping findet meiner Ansicht nach nicht durch jene Musiker statt, die sich billig oder zum Nulltarif anbieten bzw. sogar noch was zahlen dafür, daß sie spielen dürfen, sondern durch jene Veranstalter, die nicht bereit sind, den Bands etwas zu bezahlen. Ich war letzten Samstag Gast in einem Lokal, wo eine Band spielte, wo das genauso ablief: Der Eintritt war frei, die Band mußte Ton und Licht selber stellen (das Lokal hat nix) und bekam keine Gage, sondern durfte nur einen Hut herumgehen lassen. Der Wirt findet offenbar genug Bands, die zu diesen Konditionen spielen.

Doch wo will man nun anfangen, Schrauben zu drehen, um das Profimusiker-Gewerk zu retten? Dem Publikum sagen, dass es jetzt grundsätzlich mindestens x€ für ein Konzert bezahlen müsse, damit ausreichend Geld rum kommt? Kannst man probieren, das Ergebnis kann ich dir so voraussagen, ganz ohne Kristalkugel.
Man müßte dem Publikum diese ganze Problematik mal klarmachen. Aber wie erreicht man es? Vielleicht durch eine kurze Ansprache bei einem Konzert? (Mal eine Idee von mir.)

Der Veranstalter ist, wie schon mal gesagt, keine karitative Einrichtung. Auf seinen möglichen Gewinn wird er keineswegs verzichten wollen, er wird stattdessen Versuchen, die Gagen minimal zu halten, egal wie hoch er die Gagen treiben kann. Stellt man nun also o.g. Schraube und die Leute würden das tatsächlich akzeptieren, spränge in erster Linie mehr Geld für den Veranstalter heraus, da die Gagen weiterhin niedrig blieben.
Genauso ist es.
Außer man hat einen wirklich fairen Veranstalter, der selber Musiker ist. Aber wie oft kommt denn das vor?

Nun wäre es also an den Bands/Künstlern dafür zu sorgen, dass die Gagen im generellen ansteigen. Geld wäre jetzt ja da. Es wird jedoch immer ausreichend Kandidaten, die nicht durch Qualität bestechen können und daher preislich deutlich unter dem durchschnittlichen Niveau liegen MÜSSEN, um gebucht zu werden. Diesen Bands aber quasi per Dekret ein Auftrittsverbot zu erteilen, weil sie den Berufsmusikern das Wasser abgraben, wie ich hier gewissen Tendenzen deute, ist ja mehr als unrealistisch. Glücklicherweise darf sich hier noch jeder so ausleben, wie es ihm gefällt.
Und das ist auch gut so.

Stellt sich mir die Frage:
Sollte in ein- und derselben Location sowohl gute als auch weniger gute Bands spielen? Oder sollte es eher so gemacht werden, daß es Lokale mit billigem Eintritt gibt, wo die weniger guten Bands spielen und solche Lokale mit höherem Eintritt mit besseren Bands?

Ergo frage ich, wie diese Diskussion zielführend sein soll, denn: Wo soll man Änderungen ansetzen?
Die Musikergilde (ein österreichischer Verein) setzt sich dafür ein, daß ein Kollektivvertrag für Musiker gesetzlich verpflichtend wird. Ich glaube, daß das nicht funktionieren wird - darauf werden die Veranstalter sicher nicht einsteigen und im Falle, wenn so ein Kollektivvertrag mit Mindestgagen Pflicht wird, ganz einfach mit der Musik aufhören, was das Ende der meisten Livekonzerte bedeuten würde.


Gerhard
 
Zuletzt bearbeitet:
...Tja, und aus welchem Grund genau sollten die Amateure auf einen Gig verzichten, den der Profi wahrscheinlich sowieso nicht bekommen hätte? ...
genau das ist die Sache! Wenn die Amateurs nicht im Unverstand die Preise kaputt gemacht hätten, dann würden die Amateurs genausoviel an der Musik verdienen als die Profis - das war Jahrzehnte lang GESETZ, bis ein paar Dummbeutel angefangen haben für Umme zu spielen.

Hier redet niemand davon, daß die Amateurs nichts verdienen sollen, im Gegenteil, sie sollen ganz einfach ihre Ware "Musik" nicht unter Preis verkaufen - aber ist ja eh wurscht, der Zug ist draußen und kommt auch nicht mehr zurück.
 
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Hier redet niemand davon, daß die Amateurs nichts verdienen sollen, im Gegenteil, sie sollen ganz einfach ihre Ware "Musik" nicht unter Preis verkaufen - aber ist ja eh wurscht, der Zug ist draußen und kommt auch nicht mehr zurück.

Eben. Ich denke, es ist müßig, darüber zu debattieren - der Zug ist abgefahren.
Im übrigen, Leute, ich wüßte nicht, wo hier einer von den Profis "gejammert" hätte. Es wurde die Situation beschrieben, wie sie ist - und daß der Berufsmusiker aussterben wird, wurde auch nicht bejammert, sondern ziemlich nüchtern konstatiert. Den meisten von euch wird es vielleicht egal sein. Ich persönlich finde es schade, aber nicht wegen mir - ich hab´s bald hinter mir ;)
Die nachfolgenden Generationen bedaure ich aber durchaus, weil ich glaube, daß ihnen vieles an Kreativität und Gestaltungsfreiheit entgehen wird. Sie müssen Musik zunehmend als marktkonformes Produkt entwerfen, die man exakt nach Angebots- und Nachfragesituation konzipiert. Und das möglichst für lau. Möcht´ich nicht mit tauschen, nee.

Aber den Hobby- und Amateurmusikern kann das alles ohnehin völlig wumpe sein!

Im übrigen habe ich mir längst schon eine musikalische Nische gesucht, in der eher wenig Amateure zugegen sind - weil sie es in der Regel nicht können (Jazz spielen). Und das Publikum ist anspruchsvoll, noch dazu in aller Regel gut betuchte Mittelschicht - aber selbst da ist die Übersättigung so groß, daß man um jeden Euro Gage feilschen muß. Wie gesagt, ich hab es eh demnächst hinter mir und bin irgendwie auch froh darüber.
 
Ich halte das für Unsinn und am Thema vorbei gedacht.
Eher ist die Frage zu besprechen, wer damit angefangen hat, den x-ten Aufguss von immer demselben Zeug unters Volk zu bringen und dafür reichlich Geld verlangt hat.
Es ist auch heute noch so, dass die Leute Unsummen für Musik ausgeben. Vorausgesetzt, diese ist nicht beliebig und austauschbar.

Wenn ihr das nicht versteht, zu euerm Gunsten zu verwerten, liebe Profimusiker, dann macht doch nicht irgendwelchen Amateuren den Vorwurf.

Nachtrag: das richtet sich weniger an deinen Post, Bell, sondern vorrangig an die Grundaussage WiliamBasies.
 
Nicht ernst, oder?
 
Hierrüber bin ich fassungslos:


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Es zwingt einen niemand dazu, auf solche Offerten anzuspringen. Oder man betrachtet es als öffentliche Probe mit Pauschalbetrag für Getränke. ;)
 
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Das (oder ähnliches) gibt´s immer öfter. Wer weiß, in 5 oder 10 Jahren ist das womöglich Standard. Dann bitte aber auch nicht jammern !
 
Das nimmt aber auch keinem Profi was weg. Ist cool fuer Spassbands und geht voellig am beklagten Markt vorbei. Die Veranstaltung gaebe es sonst halt ganz einfach nicht.

cu
martin
 
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Es wurde schon von einigen angesprochen, ich würde es aber gern nochmals aufgreifen. Das "Problem" das die Berufsmusiker haben, ist ein allgemeines Problem der sog. "freien Berufe".

Ich arbeite als Fotograf, habe gefühlte Unsummen in Ausrüstung gesteckt und werde leider? sehr oft mit "Preisdumping" von Semipro / Hobbyfotografen konfrontiert.

Welchen Weg gab es nun für mich aus dem Teufelskreis Preisdumping -> Besser sein als die Amateure, Mehrwert für den Kunden bieten, sich die Lücken suchen in denen noch Geld verdient wird - In meinem Fall hin zur Industriefotografie inkl. Klettern, Luftbild, Panofotografie, Spezial und Tricktrechnik. Das KANN kein Amateur, das können sogar nicht so sehr viele Pro´s. Und in dieser Nische bestimme ich jetzt eben wieder das Wann, Wo und wie Viel.

Macht mir evtl. nicht so viel Spass und künstlerisch bin ich auch nicht gerade tätig, aber ich kann meine Rechnungen zahlen und der Kühlschrank ist voll.

Der arme Fotografenmeister aus der Fußgängerzone, ja der mit den üblen Fotos und lustigen Collagen im Fenster, der meckert heute noch, das Er kein Geld mehr verdient wegen der bösen Amateure und der Digitalkameras...und schafft es noch iwue in die Rente oder macht den Laden vorher zu.
 
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In Bezug auf den obig angepriesenen Gig und den hier im Forum bekannten "Gig-Tausch" Thread. Wie stehn die Profimusiker denn zu den Austauschgigs von Amateurbands? Da ists ja auch oft so das man sagt. "Mehr wie Spritgeld is net drin" Das Problem ist doch auch das viele Ama und Hobbybands keinen Bock haben sich als GBR oder sonstwas anzumelden weil sie nur spass an ihrem Hobby haben und sich den gwaaf mit der Steuererlkärung net geben wollen. Kann ich verstehen, dann bleibt man eben klein und spielt nur Gigs wie z.b. den oben.
 
Sie müssen Musik zunehmend als marktkonformes Produkt entwerfen, die man exakt nach Angebots- und Nachfragesituation konzipiert.


genau. aber NUR wenn man von der musik leben will.
als hobby musiker kann ich einfach tun und lassen was ich will. ich kann meine eigenen ideen und vorstellungen kompromisslos umsetzen. und genau DAS ist es, was kreativität fördert und die kunst sich weiterentwickeln lässt.
ich selbst mache unheimlich gerne musik. aber eben nur genau die musik die ich selbst mag. ich freue mich unheimlich, wenn sich jemand findet der meine musik mag. sollte das aber irgendwann nicht mehr der fall sein, wird es mich nicht daran hindern weiter musik zu machen.

musik ist eben NICHT nur geschäft. vielleicht ist aber genau das ein teil des problems einiger profis, dass sie genau das vergessen haben...
 
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