Songs in MM?

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Liebe Leute,

kennt Ihr Stücke in unvermischtem Melodisch Moll,
also bspw. so oder ähnlich?

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Am6Am6D7G#m7/b5
Cj7/#5F#m7/b5Bm7E7
[TBODY] [/TBODY]

Gruuuß,
Heiner
 
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Der Neugier halber: Wozu suchst Du sowas?

Und etwas apodiktischer: Ich glaube, Du suchst nach was, was es nicht gibt. Ich halte es mit de la Motte, der so ca. schreibt: Komponisten haben nie zwischen melodisch/harmonisch/natürlich Moll unterschieden, sondern Moll immer als einen Tonvorrat von 9 Tönen aufgefasst ...
Ich wage einmal zu behaupten - und lasse mich gern korrigieren -, dass es überhaupt kein "melodisch/harmonisch/natürlich Moll" gibt, sondern nur jeweils eine melodische/harmonische/natürliche Molltonleiter - aber eben im Sinne von hinauf-/hinunter-gespielte Folge von Tönen, nicht im Sinne eines Tonvorrats.
Mit anderen Worten: Die Suche von Stücken "in" melodisch (oder harmonisch oder natürlich) Moll ist eine "Kopfgeburt", die nur entstehen kann, wenn man falscherweise (um's mathematisch auf den Punkt zu bringen) aus der Tonfolge (des Spielers) eine Tonmenge (des Komponisten) macht.

Harald M.
 
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Der Neugier halber: Wozu suchst Du sowas? [...] Ich glaube, Du suchst nach was, was es nicht gibt.

Ja, weder googelnderweise noch innerhalb meines Tellerrandes habe ich dergleichen gefunden - deshalb habe ich noch einmal nachgefragt.

Gefunden habe ich lediglich eine Stelle, wo diese MM-Kadenz aufgeführt wird: Cm | Am7/b5 | Dm7 | G7 [Quelle]

- allerdings leider ohne Songbeispiele.

Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass noch nie zumindest eine längere Passage konsequent in MM gehalten wurde.
 
Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass noch nie zumindest eine längere Passage konsequent in MM gehalten wurde.

Ich hab doch oben erklärt, wieso Deine Vorstellung, dass Du sowas "durch Fragen" finden würdest, falsch ist (wenn ich Recht habe, natürlich ...).

Das ist genauso, wie wenn Du sagen würdest: "Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass noch nie zumindest eine längere Passage konsequent mit den Tönen A, F, G und D immer hintereinander als Viertel-Achtel-Sechzehntel-Zweiunddreißigstel geschrieben wurde."

Wahrscheinlich gibt es so ein Stück (oder mehrere, oder viele), aber niemand würde Stücke unter dieser Kategorie einordnen.

Genauso ordnet niemand Stücke oder Teile davon unter der Kategorie "durchgängig nur mit den Tönen der melodischen Molltonleiter komponiert" ein - das ist einfach kein musikalisch relevantes Kriterium = das interessiert niemand - außer Dir und vielleicht anderen Leuten, die gerne nach irgendwelchen Einteilungen suchen (was ich, nebenbei, doch auch selber manchmal tue, gebe ich zu: Z.B. freue ich mich immer, wenn ich einen fallenden chromatischen Bass über mehr als 5 Stufen wo raushöre - auch kein relevantes Kriterium, aber "ganz lustig").

Deshalb hab ich ja gefragt, wozu Du sowas suchst ...
 
haiiiner
  • Gelöscht von Claus
  • Grund: Regelverstoß Beleidigung
Coole Antwort. Passt ungefähr zu meiner Art :) Lass uns weitersuchen, was diese Musik-Bastler sonst noch so an Musterchen verbrechen und fest dabei mitmachen.

(Ich wollt dir nicht ans Bein pissen - sorry, wenn das so rüberkam -, sondern nur die Sache "auf den Punkt bringen". Aber das ist ja das Gierige an Foren, dass das in alle Richtungen losgehen kann ... und das soll ruhig so sein ...).


Zu Deiner letzten Anmerkung - "Klangeindruck" - da ist natürlich schon irgendwas los. Ich erzähl einmal, etwas off-topic, was: In der englischen Wikipeda gibt's einen Eintrag zu Faure's Cantique de Jean Racine, wo auch eine Choraufnahme verlinkt ist. An einer Stelle singt der Chor einen falschen Akkord (hab ich - Du hast schon Recht mit Deinem "Oberlehrer" - natürlich angemeckert), und zwar vergisst er eine Leittonerhöhung in einer Molltonart (ich bin grad zu faul, die genaue Akkordbeschreibung mir zu überlegen). Wie bin ich draufgekommen? - ja klar, weil der Klangeindruck anders ist - an dieser Stelle "zieht" Faure durch mehrere solche "melodisch-Moll-"Akkorde die Spannung nach oben, während "natürlich-Moll-"Akkorde wegen des Nicht-Leitton-Eindrucks sie "durchhängen" lassen, wie man an dem falschen Akkord merkt.

Also ja, da ist was dran ... vielleicht sollte man einfach einmal Moll-Stücke "mit Gewalt" auf z.B. nur Töne der melodischen Molltonleiter umschreiben und sie sich im Vergleich mit dem Originalstück anhören?

(Noch brutaleres Beispiel siehe mein Posting zu einem Schubert-Impromptus irgendwo hier in der Gegend, wo ich Moll auf Dur umgeschrieben hab ...)

H.M.
 
Zuletzt bearbeitet:
:D Ebenfalls coole Antwort.

was diese Musik-Bastler sonst noch so an Musterchen verbrechen und fest dabei mitmachen..

Du sagst es. Wenn ich s nicht finde, muss ich's mir wohl oder übel selber zurechtbasteln... und dann wahrscheinlich erkennen, weshalb es das nicht gibt...

... vielleicht sollte man einfach einmal Moll-Stücke "mit Gewalt" auf z.B. nur Töne der melodischen Molltonleiter umschreiben und sie sich im Vergleich mit dem Originalstück anhören?

(Noch brutaleres Beispiel siehe mein Posting zu einem Schubert-Impromptus irgendwo hier in der Gegend, wo ich Moll auf Dur umgeschrieben hab ...)

Das ist eine gute Idee, finde ich! Entweder das oder ein kleines Stück selbst komponieren - ich schaue mal.

Übrigens habe ich inzwischen mehrere englische Forenbeiträge - und zwar lustigerweise hauptsächlich von Lehrern - ergoogelt, die ebenfalls nach einem Beispielstück in MM (für ihre Schüler) fragen - wobei ich keine Antwort mit einem solchen Beispiel finden konnte!

Inzwischen beschleicht mich der Verdacht, dass es ebenfalls kein Stück gibt, das sowohl hinsichtlich Akkordprogression als auch Melodieverlauf konsequent nur in HM steht - oder?
:eek:

Mod-Anmerkung: Beiträge zusammengeführt. Bitte editieren, solange es noch geht./klaus111
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Da bin ich auch interessiert. Ich wäre aber schon zufrieden, wenn Songs als Schwerpunkt MM haben - ich erwarte gar nicht, dass MM als fixe Skala durchgehalten wird. Scheint trotzdem selten zu sein.

CUDO hat einmal ein kleines Stück mit MM ins Forum gestellt. Man merkt gar nicht, dass er MM durchgehend beibehält - (also ich könnte sehr vermuten, dass zumindest versteckt auch Ton b7 vorkommt)

Die tP als übermäßigen Dreiklang - das ist wohl nicht so oft zu finden - und eine solche tP wäre ja auch als dominantisch zu bewerten (bei CUDO hört man tP#5 nicht dominantisch).

Meiner Meinung nach sind MM und HM funktionale Skalen - der Einsatz von 7 oder b7 richtet sich nach der Melodie und der benötigten Funktion. Auf Ton b6 kann problemlos verzichtet werden - wird er mit der s dargeboten, wird sich der Klang sehr "nach Moll" wenden. Wenn b6 als tG erklingt, merkt man das sehr viel weniger.

Nachtrag: Die oben dargebotene MM- Progression klingt ja sehr eingängig bis eben auf den die tP - die sehr dissonant daherkommt. VIIm7b5 klingt sehr nach Dominante bzw. wird so gehört - ist eig. ein verkürzter D79 d.h. bei dir kommt die Dominante mehmals : als VIIm7b5, als bIII(#5) und dann noch als V7
 
Zuletzt bearbeitet:
Sowas muß man dann halt einfach auch mal machen: :D

https://soundcloud.com/mccoymb/melodic-minor-musiker-board

Viele Grüße,
McCoy
 
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Sehr interessant! Die ganze Nacht hast Du Dir dafür um die Ohren geschlagen. Kannst Du Notation oder Piano Roll ausdrucken?
 
CUDO hat einmal ein kleines Stück mit MM ins Forum gestellt.

Hat er.

->

und


Man merkt gar nicht, dass er MM durchgehend beibehält - (also ich könnte sehr vermuten, dass zumindest versteckt auch Ton b7 vorkommt)
Meines Wissens nicht. ;-)

Die tP als übermäßigen Dreiklang - das ist wohl nicht so oft zu finden - und eine solche tP wäre ja auch als dominantisch zu bewerten (bei CUDO hört man tP#5 nicht dominantisch).
tP gehört eigentlich zur Tonikafamilie.
 
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Herrlich - jetzt hat dieser Thread doch noch richtig was gebracht! Wie wär's mit nem kleinen Contest derjenigen, die noch nichts eingespielt haben, nur bis Weihnachten - Stückchen allein in MM und HM?
 
Die ganze Nacht hast Du Dir dafür um die Ohren geschlagen. Kannst Du Notation oder Piano Roll ausdrucken?
Nein so lange hat das nicht gedauert. Ich habe das einfach auf die Schnelle eingespielt, und aus diesem Grund habe ich auch leider nichts Schriftliches festgehalten. Piano-Roll gibt es auch nicht, weil es eben alles echte Gitarre/Bass ist, nichts vom Rechner (außer den Effekten, die mein mittelmäßiges Gitarrenspiel verschleiern sollen :D).
 
Kannst Du Notation oder Piano Roll ausdrucken?
Ich schreibe jetzt nochmal die verwendeteten Akkorde auf:

Der A-Teil besteht aus einer variierten I IV V Kadenz mit den Akkorden Cm6, G7#5 und F7.
Der B-Teil enthält die Akkorde Ebmaj13 no5th (es, d, g, c) und Dm13 (d, c, f h), also Stufe III und II.
Der C-Teil enthält Am7(b5) Bm7(b5) Cm6, also VI, VII, I.

Damit sind alle Stufen enthalten. Allerdings habe ich auf Stufe III die übermäßige Quinte nicht ins Voicing aufgenommen, weil sie nicht so toll klingt. Die 13 klingt da besser.

Viele Grüße,
McCoy
 
Danke, nett von Dir!

Eine Rückfrage: weshalb spielst Du das G7 mit #5 bzw. b13?

Die bIIIj7#5 will bei mir auch nicht nach Tonikafunktion klingen...
 
Danke, nett von Dir!

Eine Rückfrage: weshalb spielst Du das G7 mit #5 bzw. b13?
Die b13 ist doch in MM5 enthalten - also nichts Ungewöhnliches.

McCoy, einige Amerikaner haben die Angewohnheit die Tension b13 als #5 zu bezeichnen. Mich stört das vor allem bei Skalen die neben der b13 noch eine reine Quinte beinhalten - denn diese hätten dann eigentlich 2 Quinten. :)
Eine Reine und eine Übermäßige.
Bei Alteriert akzeptiere ich die Bezeichnung #5 ja noch irgendwie, obwohl ich selbst dort auch b13 aus stimmführungstechnischen Gründen vorziehe. Aber bei HM5 oder MM5 macht das meiner Meinung nach eigentlich keinen Sinn.
 
Eine Rückfrage: weshalb spielst Du das G7 mit #5 bzw. b13?
Weil's besser klingt bzw. mir besser gefällt. :D

die Angewohnheit die Tension b13 als #5 zu bezeichnen
Du hast natürlich recht. Ich bin da einfach etwas nachlässig und nehme es nicht so genau damit. Ich habe auch schon zu viele unterschiedliche Schreibweisen unter den Fingern gehabt, als daß ich es damit genau nehmen könnte. Und wer sich auskennt, weiß ja, was gemeint ist. :redface:

(Ne bessere Ausrede habe ich nicht ... :D)

Viele Grüße,
McCoy
 
Hier habe ich mir noch eine kleine Veranhörlichung von Melodisch Moll als Hauptonart gemacht.

A-6A-6D7G#-7/b5
A-6A-6F#-7/b5G#-7/b5
A-6Cj7/#5D7G#-7/b5
A-6Cj7/#5F#-7/b5G#-7/b5
[TBODY] [/TBODY]

Inzwischen haben ich es so oft gehört, dass es mir nicht mehr wie eine "akademische" Tonart vorkommt...

Gruuuß,
Heiner
 

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