Ganz kurz, weil ich gerade schmunzeln muss:
Wenn ich bei beiden Prozentangaben davon ausgehe, dass die mÀnnliche Stimme die Referenz (100 %) ist, dann scheint der Kollagenanteil bei Frauen ja im exakt gleichen VerhÀltnis zur StimmlippenlÀnge zu stehen wie bei MÀnnern.
Hach, Prozentzahlen ....
Interessante Beobachtung, wobei ich sagen muss, dass ich persönlich denke, dass es sich hier um eine Fehlinterpretation in der Studie handelt. Diese 60% weniger LĂ€nge wurden hier nicht gemessen (!), sondern man ist davon ausgegangen, dass es so sein muss, weil die durchschnittliche Grundfrequenz bei Frauen um etwa 60% höher liegt (A#2 vs. F3). In anderen Studien, in denen die LĂ€nge der Stimmlippen tatsĂ€chlich gemessen wurde, kommt man eher auf 30% Unterschied in der LĂ€nge (MĂ€nner im Schnitt 15mm, Frauen 11mm). Das reicht aber nicht aus, um den groĂen Unterschied in der Grundfrequenz zu erklĂ€ren. In einer anderen Studie wurde erlĂ€utert, dass die Dicke der Stimmlippen keinen Einfluss auf die Grundfrequenz hat, womit auch das als Einflussfaktor ausscheidet. Bleibt evtl. eine höhere Grundsteifigkeit bei den Frauen, womit wir evtl. wieder beim Kollagen wĂ€ren.
Aber unabhĂ€ngig davon ist hier ja v.a. die Grundhypothese interessant, dass Frauen im Schnitt hĂ€ufiger Stimmprobleme haben. DafĂŒr gibt es so einige Studien, die darauf hindeuten. Nicht nur bei SĂ€ngern, auch z.B. bei anderen "Sprechberufen" wie Lehrer oder Call-Center-Agent.
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Meine GĂŒte, wo kommt das immer wieder her, von wegen Mercury sei Bariton gewesen? Da wird auch immer eifrig am Mythos geschraubt. Klingt ja auch viel beeindruckender, wenn man von einem Bariton behaupten kann, dass er so hoch kam.
Mercury war sicherlich kein Bariton, dafĂŒr war er in der tiefen Lage viel zu luftig und mit wenig "Erde". Keine Ahnung, warum in diesem Artikel die Sprechstimme im Baritonbereich verortet wird, die Frequenzen entsprechen in etwa dem Raum A bis c - genau in diesem Bereich wird in der Literatur die Indifferenzlage eines Tenors angegeben.
Mercury hatte eine schwere Stimme, aber er war Tenor.
Also die Frage nach dem "woher" kann ich dir beantworten. Die ganze Story geht auf seinen persönlichen Assistenten Peter Freestone zurĂŒck, der ein Buch ĂŒber seine Arbeit mit Freddie geschrieben hat:
Evans, David; Peter Freestone (2001), Freddie Mercury: an intimate memoir by the man who knew him best, London: Omnibus, pp. 108â9, ISBN 0-7119-8674-6
Aus diesem Buch stammt eine Anekdote, die in etwa so geht:
Although he sang as a tenor for most of his performances, Freddie's natural voice was that of a light baritone. He has been called everything from a "high baritone," to a "leggiero tenor", and to a "heldentenor." Peter Freestone described Freddie's tenor voice as his "own creation." Freddie didn't like the fact that his vocal placement and tessitura were lower than some of the more famous rock singers of the 60s and 70s, so he developed his own particular tenor voice in his own way. In a hilarious twist, Peter Freestone said that the term "Mercury Tenor" (which was simply a joking term) actually made sense (since Freddie created his tenor voice through sheer determination)! Freddie developed vocal nodules in early 1975 due to varying factors (over-touring and vocal misuse/overuse) which he never sought treatment for (out of fear he'd ruin his voice).
Aus diesem Buch hat es die Aussage "Freddie war hoher Bariton" z.B. auch in die englische Wikipedia geschafft. Hin und wieder wurde auch mal von Bandkollegen gesagt, dass Freddie mit seiner "zu tiefen" Stimme unzufrieden war.
Aber unabhĂ€ngig davon ist natĂŒrlich der Unterschied zwischen "light baritone" und "heavy tenor" nicht wirklich die Welt.
Ich persönlich bin bei ihm immer etwas zwiegespalten. Einerseits klingt seine Tiefe tatsĂ€chlich relativ schwach fĂŒr einen Bariton, andererseits singt er in der Höhe (gerade oberhalb des A4) technisch irgendwie baritonartig (sehr viel Tilt aber gleichzeitig sehr viel Metall). Vielleicht war er auch einfach ein "ungewöhnlich schwerer Tenor".