Monate an einem zu schweren Lied üben?

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Hendrix-Im-Wachstum
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Abend,

also vor weg: Ich bin kein Freund davon und frage aus reiner Interesse!
Ich glaube viele Musiker haben das schon durchgemacht und vielleicht hat es ja bei dem einen sogar geklappt-> man nimmt ein Solo oder einen Song der eigentlich viel zu schwer für einen selbst ist aber man will ihn einfach nicht aufgeben. So, man setzt schnappt sich seine Gitarre, setzt sich hin, schaut sich die Tabs an und zerlegt den Song in kleine einzelne Parts und übt diese dann, seeehr langsam (so würde es im Optimal-Fall laufen, systematisch und clever)

Aber funktioniert sowas eigentlich wirklich? Ich meine SINNVOLL ist es nicht, meiner Meinung nach zumindest.

Sagen wir mal Ich, ein 16 Jähriger Gitarrist der leicht fortgeschritten ist (Theorie, einzelne Soli wie Hey Joe, Nothing else Metters und beide von Knocking on Heavens Door) versucht sich nun an einem Soli welches meine Fähigkeiten weit überschreitet, BSP. Sweet Child oh mine.



was denkt ihr ist sowas sinning und könnte funktionieren. Ich würde es ausprobieren aber ich wollte meine Zeit nicht verschwenden und mich an Sachen wenden die mich wirklich nach vorne bringen.



DANKE!
 
Eigenschaft
 
woher weiss man, ob etwa zu schwer ist?
anders gefragt: wie schwer ist "zu schwer"?
 
woher weiss man, ob etwa zu schwer ist?
anders gefragt: wie schwer ist "zu schwer"?

an meinem Beispiel sollte es doch verständlich sein, sweet child oh mine Soli ist schwerer als jene die ich kann. Es ist schnell und anspruchsvoll
 
an meinem Beispiel sollte es doch verständlich sein,
leider nicht.
je schwerer, desto länger musst du üben um es nachspielen zu können.
an welchem punkt ist die schwelle zwischen "sehr schwer" und "zu schwer"?
antwort: der eine verliert früher lust bzw. geduld, der andere übt ewig.

aber vielleicht gehts dir auch nicht um die frage nach "zu schwer", sondern einfach um das monatelange üben?
 
Zuletzt bearbeitet:
leider nicht.
je schwerer, desto länger musst du üben um es nachspielen zu können.
an welchem punkt ist die schwelle zwischen "sehr schwer" und "zu schwer"?
antwort: der eine verliert früher lust bzw. geduld, der andere übt ewig.

aber vielleicht gehts dir auch nicht um die frage nach "zu schwer", sondern einfach um das monatelange üben?

Also gibt es eigentlich kein zu schwer sondern nur ein zu ungeduldig
 
Meiner Meinung nach gibt es kein "zu schwer" sondern nur "zu schnell für das aktuelle Können".
 
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Klar, dran bleiben hilft immer. Aber nicht zu sehr versteifen, sonst geht die Motivation Baden.

Langsam und mit Metronom und geringerer Geschwindigkeit hilft ungemein. :)

Quelle: eigene Erfahrung.
 
Hi,
man darf nur nicht in den Fehler verfallen, dass man sich an einem "zu schweren" Stück festbeisst und sich für nichts anderes mehr Zeit nimmt. Aber grundsätzlich sollte man schon ab und zu seine Komfortzone verlassen, sonst kommt man nicht weiter.
 
Auch mal eine Pause machen und nicht jeden Tag daran rumprobieren. Das Hirn arbeitet nähmlich salop gesagt auch in der Freizeit an dem Problem weiter und man ist oft erstaunt, wieviel besser es nach einer Woche Pause funktionert.
 
Wichtig dabei zu wissen ist das man beim Lernen immer gewisse Plateaus erreicht auf denen man ne zeitlang stehen bleibt, wenn es nicht weiterzugehen scheint nicht den Mut verlieren, das ist normal (im Video ab ca. Minute 17 wird es erklärt) !

Hier wird es Super erklärt wie Lernen generell in unserem Gehirn funktioniert, bitte mal anschauen !

 
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Sagen wir mal Ich, ein 16 Jähriger Gitarrist der leicht fortgeschritten ist (Theorie, einzelne Soli wie Hey Joe, Nothing else Metters und beide von Knocking on Heavens Door) versucht sich nun an einem Soli welches meine Fähigkeiten weit überschreitet, BSP. Sweet Child oh mine.

Ich sage es mal so: wer einen Song unbedingt können will, der wird ihn auch lernen. Und wenn es beim Solo an den schnellen Stellen noch hapert, dann hat man zumindest den Song (Akkorde, Struktur, Melodien, Style) schon mal mehr oder minder komplett gelernt.
Was die (zu) schweren Stellen angeht, sollte man genauestens schauen, wo das Problem liegt. (Hierbei kann einem ein guter Lehrer wirklich helfen, weil man sich selbst oftmals nicht die richtigen Fragen stellt, geschweige denn, die Antworten kennt).

Ansonsten: Ohren auf, Augen zu und durchhalten.
 
Ich sage es mal so:...
Dem kann ich zustimmen. Eigenes Beispiel: Ich versuche mich seit ca. 1 1/2 Jahren am Solo von 'Smoke On The Water' (zur Info: ich spiele seit 3 Jahren Gitarre). Das Riff und der Rest sind ja nicht weiter schwierig aber das Solo hat es doch in sich.
Den grundsätzlichen Ablauf und die Phrasierungen usw. hatte ich schon nach relativ kurzer Zeit drin (heute würde es vermutlich noch schneller gehen) aber die drei schnellen Passagen machen mir immer noch zuschaffen. Ich übe auch nicht wirklich regelmäßig daran, sondern immer mal wieder und es wird immer besser. Auch sehr geholfen hat mir der Tipp meines Gitarrenlehrers, die Stellen mit PullOffs zu spielen. Das bringt nochmal Geschwindigkeit.

Fazit: Dranbleiben und immer mal wieder üben. Irgendwann klappt das. Solche Langzeitziele helfen auch, den persönlichen Leistungsstand zu überprüfen.
 
Frage dazu: Ist es erstrebenswert eine Sololinie absolut 1:1 nachspielen zu wollen?
In meinen Augen/Ohren eher nicht. Klar, wenn ich sauber covern will, muß ich mich
an die vorgegebene Linie halten. Aber z.B. das o.g. Smoke on the Water.
Ich habe auch beim schwarzen Mann das Solo nicht 2 mal vergleichbar gehört.
Welches ist dann die richtige Version? Gibt es die überhaupt?
Ist die Studioversion richtig oder die auf der Made in Japan oder eine andere?
Warum spielen Steve Morse und Tommi Bolin eigene Solos?

Beispiel Sweet Child of Mine: Da ist nur eine etwas schnellere Passage, die auch von
Slash immer etwas variiert wurde. Vielleicht war der auf AfD genommene Take ein reines Zufallsprodukt?
Sogar bei klassischer Musik gibt es durchaus leichte Variationen, z.B. Wenn Frau Mutter, Herr Kennedy oder
Garrett spielen, werden zwar die gleichen Noten verwendet, die Betonung, der Anstrich und das Vibrato
unterscheiden sich aber markant. Ist das erlaubt? Ja, es ist sogar wünschenswert.

Zum Thema lange üben: Wenn ich etwas perfektionieren möchte, muß ich mein Leben lang daran üben,
da es nie perfekt sein wird und dem Wunsch immer nur bis zu einem gewissen Punkt entsprechen wird.
Frust ist also unausweichlich, da ich mein Ziel "Perfektion" niemals erreichen kann.
Jaco Pastorius hat z.B. 2,5 Jahre an einem eigenen Song geübt, bevor er sich
an die Aufnahme gewagt hat: Portait of Tracy (und ganz unbegabt war der nun wirklich nicht)

Die Frage ist also nur: Wie nahe willst du dem Original kommen und bist du bereit
alles nötige dafür zu investieren?

Zur Songauswahl: Hey Joe ist in meinen Augen/Ohren 100 x schwieriger als das Geschrubbe bei SCoM.
Das feine Vibrato, die Stopps und die Bendings, verbunden mit dem klaren Sound, sind eine ganz andere
Herausforderung als billiges Rumgeschrubbe mit ein wenig Wah Wah. Alleine in der allererste Note mit dem
Bending und Vibrato gleichzeitig, steckt viel mehr Gefühl als im ganzen 2. SCoM Solo.
 
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was denkt ihr ist sowas sinning und könnte funktionieren. Ich würde es ausprobieren aber ich wollte meine Zeit nicht verschwenden und mich an Sachen wenden die mich wirklich nach vorne bringen.
Wenn du es langsam nicht flüssig spielen kannst, solltest du es vorerst zurücklegen. Du bist noch eher am Anfang und solltest Stücke spielen, die du bei moderatem Tempo flüssig spielen kannst. Besser wirst du vorallem dadurch, dass du deine Finger bewegst. Das geschieht nicht, wenn du vor dich hinstockst und laufend unterbrechen musst. Ideal wäre, wenn du die Hälfte deiner Übungszeit in Technikübungen investierst, das ist zwar weniger spaßig, dafür aber sehr effektiv.
 
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Frage dazu: Ist es erstrebenswert eine Sololinie absolut 1:1 nachspielen zu wollen?
In meinen Augen/Ohren eher nicht. Klar, wenn ich sauber covern will, muß ich mich
an die vorgegebene Linie halten. Aber z.B. das o.g. Smoke on the Water.
Ich habe auch beim schwarzen Mann das Solo nicht 2 mal vergleichbar gehört.
Welches ist dann die richtige Version? Gibt es die überhaupt?
Vieleicht geht es nicht ums Nachspielen sondern um eine Fertigkeit, welche er anhand dieses Solos erlangen möchte.
 
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Ich geb aber @usdz recht, viele Gitarristen spielen ihre Soli mal so, mal so und selten 2x gleich. Gerade eben die erwähnten berühmten Soli.
Um Fertigkeiten zu üben ist es sicher nicht schlecht, sich mal die Stücke der Vorbilder anzuschauen - aber wahrscheinlich ist es noch besser Sachen herauszuhören. Ich habe noch nie ein Solo nachgespielt, aber durch probieren komm ich trotzdem immer wieder nahe ran und kann dann meine eigenen Versionen daraus bauen.

Und zur Frage ob etwas zu schwer ist: eigentlich nicht, es kann nur sein, dass du weiter üben musst, bis du da bist. Neben dem üblichen: langsam anfangen, Pausen machen lege ich jedem noch ans Herz auch das Gehör zu schulen, ohne Blick aufs Notenblatt oder die Tabs zu probieren. Gerade hier lässt sich mit Übung dann vieles leichter verstehen und man lernt den Aufbau eines Stücks/ Solos und kann den nächsten Ton leichter vorhersagen - ob man ihn dann trifft ist eine andere Frage :whistle:
 
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Ich halte das Üben von zu schweren Soli oder Riffs für ineffizient.

Wie man lernt, wie man effizient lernt und wie man am Schnellsten Fortschritte macht ist ja hinreichend erforscht.

Insofern, meine Antwort auf Deine Fragen:
1. Funktioniert sowas? Ja. Wenn man es sich langsam vornimmt und immer wieder übt, kann man es erst langsam spielen, dann immer schneller. Und wenn man es übt und übt und übt, wird man es irgendwann können.

2. Ist es sinnvoll? Definitiv nein. Es ist sinnvoll und effizient, konzentriert zu üben. Und das heisst, Dinge zu üben, die man noch nicht kann. Und zwar gerade noch nicht kann.

Wenn das Solo auf Deiner Bucket List steht - im Sinne von "Dinge die erledigt sein müssen bevor ich sterbe" - dann mag es sinnvoll sein.

Man wird als besserer Spieler enden, wenn man die Zeit in einen konsequenten und aufeinander aufbauenden Fortschritt investiert. Und wahrscheinlich unterm Strich auch das Solo schneller lernen.

Lernen ist ja auch ein biologisch physikalischer Vorgang der Neuronenverknüpfung. Und der funktioniert umso besser, je besser und mehr man verknüpfen kann. Wenn also der Grundlagen-Übende das Solo mit seinen Noten-, Tonleiter-, Pentatonik-, Akkord-, Harmonie-, Bending-, Hammer-On/Pull-Off Fertigkeiten verknüpfen kann lernt er das Solo schneller. Derjenige, der nur das Solo selbst lernt, wird die darin vorhandenen Techniken wahrscheinlich nicht richtig erlernen, da er mittendrin anfängt und nur einen isolierten Blick auf Einzeltechniken unterschiedlichen Schwierigkeitsgrades erhält.

Klar, man kann auch irgendwann 1.60 überspringen, wenn man die Latte immer auf 1.60 legt. Man haut sich halt dauernd den Schädel an. Und hat deutlich weniger Erdolgserlebnisse. Dazu lernt man sich auch noch wahrscheinlich einen Stil an, der vor allem darauf aus ist, weniger Schmerzen beim Reissen der Latte zu haben.
 
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Ich übe Lieder, die mich nicht überfordern und wo der Erfolg schnell eintritt und gleichzeitig übe ich welche, die mich überfordern und wo ich wirklich daran zu knabbern habe.

Ich werde es weiterhin so machen, weil mir das auch Spaß macht. Wo mich am Anfang noch: nothing else matters mit Solo überfordert hat, spiele ich es heute blind usw.

Ich hielt den Song: Blackened für unspielbar und habe ihn immer wieder zwischendurch geübt, jetzt gehts (halbwegs) :D

Ich finde das gut!
 
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Ich hielt den Song: Blackened für unspielbar
Irgend jemand hatte den ja schon mal gespielt...

Obwohl, nirgends wird so viel gemogelt wie im Studio.
100 mal die gleiche Linie einspielen ist da ja noch die einfachste Übung.
Wenn es dann nicht klappt werden einfach aus 10 und mehr Spuren die besten Teile zusammengeschustert,
von Pitchkorektur, Timestretching und Quantisierung von Eventpoints gehts dann, wenn gar nichts
klappt zum einspielen mit geringerem Tempo bis dahin, es doch von jemandem einspielen
zu lassen, der es kann.

Man ahnt nicht auf wie vielen Aufnahmen diejenigen, die auf dem Cover stehen,
maximal körperlich anwesend waren im Studio.

Metallica sind z.B. dafür bekannt einzelne Spuren taktweise einzuprügeln,
weil z.B. Lars Ulrich die Power nur begrenzt durchhält. Da gabs schon zu Zeiten
von ...and Justice for All ein sehr aufschlußreiches Interview.
 

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