Wie mit vorhandenem Rack-Equipment noch härteren, dunkleren Sound erzeugen (Stoner/Doom) ?

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Eul3
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Zuerst muss ich mich wohl für den Threadtitel entschuldigen, aber ich wusste nicht wie ich das Thema treffend nennen sollte.
Als Zweites bitte ich das Thema hier stehen zu lassen, da ich im Grunde mit Rack-Equipment arbeite und kein großer Fan von Bodentretern bin.

Ich stecke auf der Suche nach "dem Sound" fest und benötige eure Hilfe und Anregung.

An Eqiupment spiele ich eine Selbstgebaute Flying-V mit EMG-81, ein BOSS GT-Pro als Hirn, einen Marshall JMP-1 (Arbeitstier), einen ENGL 620 (für einige Clean-Sounds) und einen Rocktron Gainiac (für Soli), das alles durch ein ENGL 920/50. Als Boxen dienen zwei 2x12" mit Celestion Seventy80 closed Back. Soviel zur Vorgeschichte...

Ich spiele in einer Stoner/Doom Gruppe und wir sind vom Sound her die letzten Jahre immer härter und dunkler geworden. Zu Beginn bekam ich aus dem JMP-1 noch alle Zerrsounds die ich mir vorstellen konnte, nur leider reicht mir das heute nicht mehr. Einige Versuche mit vorgeschalteter Zerre aus dem GT-Pro sind auch nicht wirklich zufriedenstellend verlaufen, das wird dann viel zu schnell matschig und klingt nur noch dumpf.

Auf der Suche nach Anregungen und Inspiration bin ich auf dieses Video gestoßen: (interessant wirds am ~1:30)



Das ganze geht schon recht genau in die Richtung was ich mir vorstelle, kann ruhig noch etwas moderner und klarer klingen (kommt wohl eh durch den EMG).

Die Frage ist nur: schaff ich das mit meinem Zeug?

Wenn ja, wie?

Wenn nein, womit?

Hinderlich an der ganzen Sache ist leider das ich zum einen keine Unsummen für irgendwelche tollen boutique-Amps ausgeben will und das Rack auch voll ist - für jede Neuanschaffung wird wohl was rausfliegen müssen (vermutlich der Gainiac)...


Derzeit überlege ich ein paar Experimente mit Transistor-Vorstufen zu wagen, aber was anderes als Sansamp und Marshall 9000 fällt mir da auch nicht auf die schnelle ein... was die können bleibt dann auch fraglich...
 
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Ich würde zuerst die Speaker wechseln . Die senventy80 sind nicht gerade die besten und Speaker machen sehr viel am Sound aus. Probierst mal mit V30, die sind soweit ich weiß bei Stoner sehr beliebt .
 
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Wenn nein, womit?
keine Unsummen für irgendwelche tollen boutique-Amps
überlege ich ein paar Experimente mit Transistor-Vorstufen zu wagen


Klingt für meine Ohren so, als könnte dich ein AMT SH-50-4 begeistern! ...er trägt wohl nicht umsonst den klingenden Beinamen "Stonehead". ;)







Innerhalb den nächsten Monate dürfte ebenfalls die 100-Watt Variante namens AMT SH-100-R erscheinen - die Wartezeit dafür (soviel kann man denke ich schon vorweg nehmen) dürfte sich lohnen!


AMT-SH-100R-2016-4_resize-1.jpg




:) :hat:
 
Ich würde zuerst die Speaker wechseln . Die senventy80 sind nicht gerade die besten und Speaker machen sehr viel am Sound aus.

Das war genau mein Gedanke, als ich den Eingangspost gelesen hab.
Und du hast es noch relativ diplomatisch formuliert. *g*
 
Diplomatie kann ich ganz gut, muss ich oft genug mit meinen Kunden ausüben :D
 
FUZZ? Wo ist Dein FUZZ? :evil:

Nutzt Du denn extra Zerre aus dem Boss GT? Mit einem JMP kann man eigentich gar nicht wirklich auf dem Holzpfad sein, da muss dann halt ein entsprechendes Fuzz-Pedal davor. Ich persönlich bin mit den Zerren aus Boss Multis nie so richtig warm geworden, daher der Tipp, zumindest an der Stelle doch vielleicht ein eigenes Pedal anzuschaffen.

Ansonsten ist der Hinweis mit den Lautsprechern gut: Da Du zwei Boxen hast, würde ich auch mal bei einer die Speaker tauschen und vergleichen. Ich hab mittlerweile nur noch Celestion K100 in meinen Boxen als "bessere V30". Eine sehr gute Wahl vor allem, wenn man tiefere Stimmungen bevorzugt und auch bei höheren Lautstärken relativ "neutral" - halt ein ganz anderes Verhalten als z.B. ein klassischer Greenback mit frühem Breakup (auch geil, aber ich finds immer vorteilhafter, eher im Bereich Zerrpedal/Vorstufe die volle Kontrolle über den Sound zu haben).
 
Danke für eure Antworten und das Abändern des Titels!

Fuzz fehlt - das muss ich leider zugeben... Ich nutze auch keine zerren aus dem gt-pro, die klingen wie bereits erwähnt nicht sonderlich geil... Ich nutze das primär für Delay, Reverb und andere Modulationseffekte.

Ich hatte mir mal auf musikding einen fuzz-Bausatz bestellt und auch einige Male damit gespielt, fand es aber vom Klang her einfach zu schlecht, für eine Fehlersuche fehlt mir hier aber ganz ehrlich der Faden in die Elektrotechnik, das können andere definitiv besser.

Ein 'fertiges' Pedal... Tja, davor scheue ich mich ganz ehrlich gesagt - zu unübersichtlich finde ich da den Markt und für viele Pedale, die dann auch noch rein praktisch gesehen nur wenige, billige Bauteile enthalten um dann dennoch hunderte von Euro zu kosten... Das ist nicht so ganz meine Welt (ich will bitte keine Diskussion über den Wert von Effekten, ist nur meine Meinung)...

Aber wenn hier jemand ein paar Empfehlungen geben kann, mein 'Dealer' um die Ecke ist auch echt kulant und nimmt das Equipment kurzfristig ohne fragen zurück, ein Testen im Probebetrieb wäre also machbar.

Speakertausch ist natürlich mit einigen Kosten verbunden, 4 v30 bekommt man schwer unter 300/400€, was aber im Rahmen liegt. Ich höre mich bei den nächsten proben mal um, bzw werde ich mal schauen ob ich für eine Probe bei anderen Bands eine oder zwei Boxen mit entsprechender Bestückung leihen kann.

Ich besitze auch noch zwei 1x12" mit g12k100 - allerdings offen. Da das aber meine 'zu schön um dran rum zu basteln' Boxen sind werde ich mich an diesen beiden nicht vergreifen ;-) vom Sound her haben die mir aber immer schon sehr gut gefallen, vom Druck und der Lautstärke die diese Babys verbreiten ganz zu schweigen!
 
In Sachen Fuzz würde ich mich umschauen, was es an "üblichen Verdächtigen" gibt. Also weitverbreitete Klassiker, die viele Bands spielen. Dann kannst Du Dich auch an den Bands orientieren, wohin die Reise gehen könnte mit welchem Pedal.
Ich wollte für meine Doomband eine wirklich brachiale Fuzzwand. Da hab ich dann mal geschaut, was Electric Wizard z.B. hatten und siehe da: Boss FZ-2. Also keine Boutiqueware sondern eher 08/15. Aber: das Teil hats in sich! Gibts als gleichklingenden Nachbau von Behringer übrigens für 25 Euro. ;)

Mittlerweile gibt es ja sehr viel spezielle Pedale auch im Fuzzbereich. Deswegen am besten eher bei Stoner / Doombands aus den 90ern reinhören, da die tendenziell eher simple "Stangenware" gespielt haben, also Fuzz Face, Big Muff und Co.

Nochmal zu den Speakern: gebrauchte V30 kriegt man eigentlich relativ einfach für ca. 65 Euro das Stück. Mehr als 260 Euro muss man da eigentlich gar nicht ausgeben. Die G12K100 kriegt man ja leider eher nur selten gebraucht und wenn dann auch eigentlich nie unter 90 Euro...
 
Hi,

als GT-Pro-User bin ich überzeugt, dass Du das hinbekommen kannst. Es ist echt eine Sache der Einstellung, und manchmal muss man Wege gehen, auf die nicht unbedingt nahe liegen.

Besonders böse kommt mir das jetzt aber nicht mal vor, was ich da höre. Anfangen würde ich damit, den JMP-1 in der Zerre stark zu reduzieren. Es ist mMn nicht der richtige Ansatz, den so einzustellen, dass Du schon möglichst nahe dran bist, und dann einen Zerrer vorzuschalten. Das eignet sich mehr für taditionelle Rocksounds - da einen moderat eingestellten Blues OD davor, und es kommt richtig gut. Den TS-Model finde ich dagegen zu dünn in den Bässen, aber das mag ich ja schon beim Original nicht...

Besser stellst Du für Deine Zwecke einen Sound ein, der eher crunchy ist und mehr einem aufgedrehten alten Marshall entspricht, also der Bereich, wo er eher crunchy definiert im Anschlag und etwas "bröselig" im Ausklang ist. Erst dann kannst Du es mal mit vorgeschalteten Zerrern probieren, vielleicht auch dem Fuzz. Generell kommen moderate Einstellungen an zwei Stellen besser rüber als Extreme an Amp oder OD/DS. Das soll dann nur etwas Dreck addieren, und zusammen wirds dann schon.

Den EQ kann man auch gut vor die (setzte ich jetzt mal voraus) eingeschleiften Preamps schalten, damit kann man den Charakter der Verzerrung viel besser beeinflussen als in der üblichen Post-Position. Es käme also durchaus in Frage, statt Verzerrern den EQ als Booster zu verwenden, oder auch, die Zerrer in bestimmten Frequenzen "nachzubessern", bevor sie in den Preamp laufen.

Nicht zuletzt hast Du ja nicht nur die Zerrer aus der OD/DS-Gruppe, sondern die gemodelten Amps. Und gerade die eignen sich sehr gut als "Verzerrer", also zum Vorschalten vor Preamps.

Wichtig ist dabei nach meiner Erfahrung, erstmal von einer Einstellung im mittleren Bereich auszugehen. Die Marshalls klingen zB ziemlich scheiße, wenn man die Regler so einstellt wie bei einem richtigen Amp. Es matscht und wird künstlich. Mein Eindruck ist der, dass es einer "alles auf 10"-Einstellung von Gain bis Presence entspricht, alle Parameter auf 50 einzustellen - der Bereich darüber ist eine Zugabe, die über den Vorbild-Amp hinaus geht. Sucht man mehr Zerre, ist man meist besser bedient, den Gain Switch auf High zu stellen und den Gainregler vielleicht sogar urückzunehmen. Das trifft mMn auf fast alle Models zu.

Umgekehrt kann man die höheren Einstellungen nutzen, um auch mal ein bisschen kranke Sounds zu erzeugen... Als "Verzerrer" könnte sich in Deinem Fall auch sowas wie der JC-120 eignen, um eine etwas fiesere Variante zu nennen. Der Marshall glättet das hinterher schon wieder.

Gruß, bagotrix
 
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Schreib die Pedale mal nicht zu schnell ab :) in dem Genre ist es schon sehr üblich, den Sound daraus zu holen. Oft sind gerade die prägnanten Signature-Sounds (z.B. Josh Homme, Red Fang, Electric Wizard) das Ergebnis einer ganz bestimmten Kombination von Amp (+Box), Pedalen und Gitarre. Wobei letztere immer egaler wird, je mehr Zerre im Spiel ist. Singlecoils können in dem Zusammenhang auch interessant klingen.

Ansonsten, siehe der Post hier drüber. Am besten dürfte ein klassisch-rockiger Sound mit nicht zu viel Zerre funktionieren. Bei Bedarf kann man den auch wunderbar mit weiteren Zerrpedalen, Fuzz etc. anblasen.

Hier mal ein Beispiel, das ich letztes Jahr aufgenommen habe. Der Amp ist ein Princeton Reverb Clone, also ein sehr zahmer Clean-Amp mit 15 Watt und einem 10-Zoll-Speaker. Der Zerrsound kommt aus einer Box of Rock (die simuliert einen verzerrten Marshall JTM) und einem davorgeschalteten Big Muff Pi.



Sicher, es ist keine Wand à la Omega Massif. Trotzdem finde ich den Sound für derartige Mucke echt nicht verkehrt. Viele Wege führen nach Rom... :rock:

Edit: Du könntest auch mal aus Jux die neuen Micro-Heads von Orange ausprobieren. Die ballern echt ziemlich, man wundert sich, was da rauskommt. Das dürfte von der Basis her ein sehr "fertiger" Sound sein, der ziemlich in die Richtung geht, die du suchst (mittig und fett)!
 
Ich hab mir heute beim lokalen dealer einfach mal ein Fuzz besorgt: von der halben stunde kurz durchtesten (und vom Preis :rolleyes: ) hat mir das "Mooer Grey Faze" am besten gefallen, allerdings auf anderem Amp, mit anderer Gitarre ... also quasi blind gekauft.

Morgen ist wieder Probe angesetzt, da werd ich den kleinen Kasten richtig testen und sehen ob das was für mich ist.

als GT-Pro-User bin ich überzeugt, dass Du das hinbekommen kannst.

Dein Vorschlag die Amp-models als Zerren zu nutzen find ich super, darauf bin ich bisher noch nicht gekommen, auch der Vorschlag mit dem EQ vor dem Preamp ist definiv einen Versuch wert! Ich werd morgen also auch den Laptop zum umprogrammieren mit einpacken... :great:
 
UPDATE:

Bei der Probe am Donnerstag konnte ich zwar nicht alles so einstellen wie ich das gern gewollt hätte, konnte aber auf die schnelle sowohl die Varianten 'preamp-Models des GT-pro als Booster' sowie 'EQ nach zerre' erfolgreich anwenden. Der Traumsound wurde zwar nicht erreicht, aber ich habe jetzt erstmal viele Stunden Bastelei vor mir um den zu erreichen.

Auch das Fuzz-Pedal ist echt Bombe. Leider konnte das wirklich nur angespielt werden, da mir (ich Depp) das passende Netzteil fehlt und in das kleine Teil kein 9v Block passt (zum Glück konnte der basser aushelfen). Da ich aber ohnehin schon länger mit dem Gedanken spiele mir ein anständiges Wah und einen Bodentuner zuzulegen wird das wohl zu einem kleinen effektbrett führen, wo das dann fest verdrahtet und transportabel gestaltet ist.

Insofern bleibt mir nur noch ein großes Danke an euch für die tolle Hilfe!
 
Cool! Dann reiß mal die Wände ein! :cool:
 

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