Übungsblockade kurz vor Aufnahmeprüfung

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Hallo liebes Board,

jeder kennt mein Problem sicherlich: Es gibt Tage, da spielt man gefühlt nur Müll zusammen. An und für sich ist das normal ( denke ich ) und bloß natürlich.
Wie geht man damit am besten um? Einfach Pause machen und morgen weiter?
Bei mir ist es konkret so, dass in wenigen Tagen die Aufnahmeprüfung im Fach Jazzgitarre losgeht, ich mich auch die letzten Monate intensiv darauf vorbereitet habe, aber heute setzt so eine "Übungsblockade" ein.
Beispielsweise spiel' ich Stück A und denke mir: Mmh, irgendwie ist das Müll, was du heute fabrizierst. Probier' mal ein anderes Stück aus. Stück B: Mmh, auch vollkommener Müll...
Es ist ja nicht so, als hätte es das vorher nie gegeben.
Ich denke, dass eine Pause von einem Tag oder so mir sicherlich gut täte, aber gleichzeitig habe ich das Gefühl: Jetzt noch alle Zeit nutzen, die übrig bleibt, bis zur Prüfung sind es nur noch drei Tage.

Steckte jemand in einer ähnlichen Situation oder kann über mögliche Lösungen zum "Übungsblock" berichten?

Beste grüße
 
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Aufnahmeprüfung nicht wirklich, aber Studiovorbereitung.
Pausen sind meiner Meinung nach extrem wichtig, damit man das Geübte auch richtig verarbeiten kann. Irgendwann ist man sowieso nicht mehr aufnahmefähig und dann sollte man entweder das Instrument beiseite legen oder einfach spielen (genau...spielen nicht gleich üben und umgekehrt).
Zumal ich sowieso das Gefühl habe, dass extremes Üben den Leistungsdruck zusätzlich erhöht, was sich kontraproduktiv auf das "Event" (in deinem Fall die Aufnahmeprüfung) auswirken kann.
Ist aber bitte nicht als Pauschalantwort zu verstehen, da es unterschiedliche Lerntypen gibt und jeder auch mit Stresssituationen unterschiedlich umgeht.
 
Ist aber bitte nicht als Pauschalantwort zu verstehen, da es unterschiedliche Lerntypen gibt und jeder auch mit Stresssituationen unterschiedlich umgeht.

Witzig, haha. Ich habe letztens erst gehört, dass es keinen wissenschaftlichen Beleg dafür gibt, dass es sowas wie Lerntypen gäbe!

Pausen sind meiner Meinung nach extrem wichtig, damit man das Geübte auch richtig verarbeiten kann. Irgendwann ist man sowieso nicht mehr aufnahmefähig und dann sollte man entweder das Instrument beiseite legen oder einfach spielen (genau...spielen nicht gleich üben und umgekehrt).

Ja, Pausen lege ich eigentlich zu genüge ein. Ich steh' auf übe meine Etüde (naja "Etüde" es ist ein Bach Stück für Violine), dann meine Bourreé. Das dauert so etwa 45 Minuten.
Dann hol' ich meinen Computer, trink' was, ess' einen Apfel. So Kleinscheiß halt.
Dann geht's los an die Standards. Was ich konkret übe ist, dass ich einfach spielen kann. Also klar, über die Changes kommen, kein Ding, aber so, dass wirklich Musik draus wird. Und da liegt heute der Knackpunkt. Es fühlt sich so an und klingt auch sicherlich so, als wäre es total hohl, was ich spiele. Keine Substanz, kein Charakter in dem, was ich spiele. Als ob ein Grundschüler ein Gedicht aufsagt.
 
dass es keinen wissenschaftlichen Beleg dafür gibt, dass es sowas wie Lerntypen gäbe!
Keine Ahnung....als ich noch Pädagogik studiert habe war das noch Lehrmeinung, aber das kann sich eben auch schnell ändern ;-)

Hast du die Möglichkeit deine Übungseinheiten aufzuzeichnen? Das wäre mal ein Ansatz zur Selbstreflexion. Dann könntest du mit einem genügend großen Abstand (Abends vielleicht) einfach deine Performance prüfen.
Die Frage ist, ob du wirklich in diesem Moment schlecht bist oder ob du dich als zu schlecht empfindest, auf Grund einer zu hoch gesetzten Erwartungshaltung.

Jaja...ich weiß....Pädagogengeschwafel, aber manchmal hilft mir das extrem, wenn ich mich "von außen" selbst höre, damit ich hören kann was für ein geiles Tier ich eigentlich bin :D
 
Hast du die Möglichkeit deine Übungseinheiten aufzuzeichnen? Das wäre mal ein Ansatz zur Selbstreflexion. Dann könntest du mit einem genügend großen Abstand (Abends vielleicht) einfach deine Performance prüfen.
Die Frage ist, ob du wirklich in diesem Moment schlecht bist oder ob du dich als zu schlecht empfindest, auf Grund einer zu hoch gesetzten Erwartungshaltung.


Ja, spätestens seitdem Handys aufnehmen können, geht das ja ^^

Ich hab' das auch eine Zeit lang jeden Tag gemacht. Einfach DAW laufen lassen, während ich gespielt hab' ... Irgendwann hab' ich das aufgegeben, weil ich mir die meistens nicht mehr angehört habe.
Meinst du, es ist "nur" sinnvoll (also, es ist bestimmt irgendwie sinnvoll), wenn man "I suck" Tage hat?
 
Ich glaube man hört es sich eher an, wenn man einen miesen Tag hatte, um zu hören was man da eigentlich fabriziert hat.
Wenn es Routine wird bringt man wohl kaum den nötigen Fleiß auf sich jede Session anzuhören.
 
Jap, heute ist ein anderer Tag. Hilft wohl nichts ... ^^
 
Ich denke, dass eine Pause von einem Tag oder so mir sicherlich gut täte, aber gleichzeitig habe ich das Gefühl: Jetzt noch alle Zeit nutzen, die übrig bleibt, bis zur Prüfung sind es nur noch drei Tage.
versuch doch mal, einen Tag lang alles Mögliche zu spielen - nur nicht das, was du "eigentlich müsstest". Vielleicht frühere (oder aktuelle) Lieblingsstücke, einfach nur Musik zu machen. Damit bleiben die Finger in Bewegung, das Hirn bekommt aber eine kleine Auszeit. Wenn es wirklich nur noch zwei Tage sind bis zur Prüfung, sollten die technischen Schwierigkeiten der Stücke ja gelöst sein (hoffe ich für dich). Somit halte ich es für wichtiger, die Freude am Musizieren wiederzuentdecken (und vielleicht sogar in die Prüfung mitzunehmen).
 
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Wenn man kurz vor der Prüfung merkt, dass man trotz übens schlechter wird (oder man einfach nur unzufriedener mit der eigenen Leistung ist) - lieber einmal mehr spazieren gehen, mit Freunden telefonieren, Buch lesen oder ähnliches. Pausen (also Apfel essen, E-Mails checken und dann weiter üben) sind eine Sache... dem Hirn eine Auszeit gönnen eine andere... letzteres ist ziemlich wichtig, am besten wenn man noch ein paar Tage Platz bis zur Prüfung hat. So ein 'Day Off' kann sehr heilend sein...
 
Musik hören, die einen total antörnt, auch aus einem ganz anderen Genre.
 
Pausen (also Apfel essen, E-Mails checken und dann weiter üben) sind eine Sache... dem Hirn eine Auszeit gönnen eine andere... letzteres ist ziemlich wichtig, am besten wenn man noch ein paar Tage Platz bis zur Prüfung hat. So ein 'Day Off' kann sehr heilend sein...

Du bist doch Berufsmusiker, oder?
Nimmst du dir solche Tage auch als Berufsmusiker? Kannst du einen ungefähren Zeitraum sagen, wann du immer einen dieser Tage Auszeit nimmst?
 
Du bist doch Berufsmusiker, oder?
Nimmst du dir solche Tage auch als Berufsmusiker? Kannst du einen ungefähren Zeitraum sagen, wann du immer einen dieser Tage Auszeit nimmst?
Ich hab so einige Jobs ;) -ist eigentlich auch egal denn jeder Mensch ist anders und jeder "Berufsmusikerjob" ist anders. Während Orchestermusiker eben Dienst (also Proben) und Konzerte (Reisen) haben, haben sie ja auch regulären Urlaub der sowas ermöglicht. Ist man als Freelancer selbstständig, so hat es einen gewissen Charme sich Freiräume zu lassen. Etwa, wenn man konsequent nur an 3 Tagen die Woche Unterrichtet. Das ist eher vorrausschauend. Wichtig für den (angehenden)Studenten ist es seine eigene Übe-Psyche zu kennen und zu checken wann einfach nichts mehr geht. Selbstfindungsprozesse sind halt so ne Sache bei Musikern - vor allem wenn man sowas professionell machen möchte.
 
Ist wahrscheinlich schon zu spät, aber ich kenne das Problem auch und mache ebenfalls gerade Aufnahmeprüfungen. Ich hab ab der ersten schriftlichen Abiklausur so ungefähr 1,5 Monate noch mal richtig reingehauen mit üben und dann aber so zwei Wochen vor der ersten Aufnahmeprüfung quasi aufgehört. Immer nur noch mal ein paar Stellen oder einmal durchspielen ohne zu korrigieren. Wenns scheiße klingt habe ichs einfach sein lassen und regelmäßig (häufiger als einmal die Woche) einen oder zwei Tage nicht geübt. Oft habe ich ewig auch einfach nur extrem lange die Einspielsachen gemacht (bei mir mit Querflöte: Atemübungen, Klangübungen mit langen Tönen) und ein bisschen vom Blatt gespielt. Dafür hab ich noch mal musikalisch ein bisschen mich ausgetobt und mir viel Ruhe gegönnt.

Mir hat das sehr gut getan, weil ich dadurch entspannter war und nicht so verbissen, dass es jetzt perfekt sein muss. Das muss aber natürlich nicht bei jedem so sein.
 
Ist wahrscheinlich schon zu spät, aber ich kenne das Problem auch und mache ebenfalls gerade Aufnahmeprüfungen. Ich hab ab der ersten schriftlichen Abiklausur so ungefähr 1,5 Monate noch mal richtig reingehauen mit üben und dann aber so zwei Wochen vor der ersten Aufnahmeprüfung quasi aufgehört. Immer nur noch mal ein paar Stellen oder einmal durchspielen ohne zu korrigieren. Wenns scheiße klingt habe ichs einfach sein lassen und regelmäßig (häufiger als einmal die Woche) einen oder zwei Tage nicht geübt. Oft habe ich ewig auch einfach nur extrem lange die Einspielsachen gemacht (bei mir mit Querflöte: Atemübungen, Klangübungen mit langen Tönen) und ein bisschen vom Blatt gespielt. Dafür hab ich noch mal musikalisch ein bisschen mich ausgetobt und mir viel Ruhe gegönnt.

Mir hat das sehr gut getan, weil ich dadurch entspannter war und nicht so verbissen, dass es jetzt perfekt sein muss. Das muss aber natürlich nicht bei jedem so sein.


Ja, ist zu spät ;) Bin aber angenommen in Dresden!
Ich hab' drei Monate vor den Prüfungen fast jeden Tag so 3-4h geübt über 5 bis 6 Stunden verteilt.
Aber auch immer dieselben Stücke
 
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Glückwunsch!
 
Herzlichen Glückwunsch!

Ich habe auch einen Platz und darf ab September anfangen ; )

Zeigt mal wieder ganz eindeutig, dass jeder seinen ganz eigenen Weg finden muss, wie er am besten üben kann und Blockaden vermeidet.
 

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