[DIY] Diddley Bow / Unitar / Djentstick - oder wie man das Ding sonst noch nennen kann

Etna
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Moin!

Nachdem ich nun auch endlich viel zu spät Rob Scallion auf einer Schaufel habe spielen sehen, wollte ich mich auch mal zu den djentigen Einsaitern zählen lassen können. Die Idee ist ja alles andere als neu. In den 50ern hat Willie Joe schon mit seiner Unitar für Aufsehen gesorgt und hatte mMn den fiesesten Gitarrenton drauf, den man damals hören konnte. Joe Diddley erschuf dann mit einer zusätzlichen Cola Flasche seine Diddley Bow, die Jack White in der "Doku" It Might Get Loud auch mal aufgebaut hat. Und heute nimmt man mit einem Djentstick die ebenso nach dem entstehenden Laut Djent benannte Musikrichtung aufs Korn. Herrlich! Wer will das nicht auch?

Daher war ich gestern im Baumarkt und habe mir eine Buchenlatte gekauft. Der eine Meter Länge war eigentlich ideal von der Größe her. Nur muss man leider höllisch darauf aufpassen, dass die Latte nicht verzogen ist. Aber was erwartet man auch, wenn man sich im Baumarkt schnell getrocknetes Billigholz kauft? Naja... Eine Latte war dann doch gerade. Und ich hatte nur 22 Stk. in der Hand, ehe ich eine gefunden habe. Da es nicht so spannend ist eine nackte Holzkantel zu zeigen, habe ich es auch gelassen. Im folgenden werde ich jeden meiner Schritte beim Bau dieser Nebensächlichkeit bebildert und detailiert darlegen. Also, für diejenigen, die es interessieren sollte. Versprecht euch aber bitte nicht zu viel. Das Ding darf weder Mühe benötigen noch Geld kosten, sondern soll als Spielzeug verstanden werden. Daher wird auch nicht mein üblicher Anspruch an Qualität demonstriert. Ich hoffe ihr habt Verständnis dafür. Da ich auch nicht zuuuuu viel zeit derzeit habe, wird das Projekt jetzt über mehrere Tage verteilt sehr kleinschrittig erfolgen. Dies ist aber auch beabsichtigt, da ich bisher das Gefühl hatte zu viel Info auf einmal zu geben, sodass einige Dinge unter gegangen sind.

Leider kann ich nicht genau sagen, was ich woher habe und eine Liste der ganzen Teile wird auch fehlen. Da ich schon sehr lange an Gitarren bastel und diese baue/repariere hat sich einfach ein Haufen Hardware und Kram angesammelt, den ich schon lange nicht mehr zuordnen kann. Für dieses Projekt wurde einzig die Halskantel neben der einzelnen Mechanik von Warwick und der Einzelbrücke von ABM gekauft. Der Rest "flog" hier quasi 'rum.

Aber fangen wir erst einmal an.

Zuerst habe ich natürlich die Teile arrangiert, um zu sehen wie es am Ende ungefähr aussehen wird.

Djent01.JPG


Ich fing mit der Kopfplatte an, wenn man die bei der Größe noch so nennen darf. Mit daneben gehaltener Bassmechanik habe ich mal eine optisch erträgliche Größe gewählt und die mal angezeichnet. 5mm daneben habe ich die Position für den Nullbund gekennzeichnet. Ich wollte nicht wirklich die Mühe machen und mir einen Sattel anfertigen. Die seitliche Führung wird dann wahrscheinlich die überstehende Holzkante übernehmen. Da so eine Holzkante dann vielleicht zu kantig wird, dachte ich, dass eine kleine Schräge besser aussehen könnte. Gut wird das Ding ja nie aussehen können. Dafür ist das Projekt von Anfang an gänzlich ungeeignet.

Djent02.JPG


An dieser Stelle habe ich dann auch die Brücke positioniert. Vom Nullbund an habe ich mich aufgrund des tief angestrebten Tunings von H mit einer 80er Saite für eine Mensur zwischen meinem Shortscale Bass und meiner Strat entschieden: 710mm sollten es sein. Beim Einzeichnen war es wichtig das zu machende Loch richtig zu treffen, damit die Brücke auch mittig sitzt.

Djent03.JPG


Denn ich habe die Brücke modifiziert. Ursprünglich fand ich die Idee von ABM toll eine solche Brücke zu konstruieren. Immerhin ist die Intonation und die Höhe der Saite eisntellbar. Die Höhe wird mit zwei Madenschrauben eingestellt, sodass man den Reiter bis zu einem gewissen Grad seitlich kippen kann. Die Intonation stellt sich dann durch seitliches Verschieben des Reiters ein. Um die position des Reiters zu halten, gibt es eine dritte Madenschraube. Leider ist die in einem komischen Winkel im Reiter und drückt eher das U-Profil auseinander anstelle irgendetwas zu arretieren. Das haben die schon mal besser gelöst. Wahrscheinlich ist diese Konstruktion nur entstanden, damit Gitarrenbauer nur zwei Löcher für die Montage bohren müssen und nicht noch zusätzlich eine Nut fräsen brauchen. Schade...

Da ich hier nichts einstellen muss, habe ich mich daher entschlossen den Reiter von unten zu fixieren. Wie ich das gemacht habe, kann man sicherlich gut dem Bild entnehmen.

Djent04.JPG


Danach habe ich mit dem Sägen der Kopfplatte angefangen. Ich kann nur abermals betonen, dass sich jeder eine Japansäge kaufen sollte. Die gibt es mitlerweile zum Glück an jeder Ecke. Die teuren Sägen haben den Vorteil, dass das Sägeblatt im Griff komplett durchgängig ist. Das hat aber auch den Nachteil, dass man nicht eben für 20 Euro und weniger eine neues Sägeblatt kaufen kann, sondern die Säge zum Schärfen einschicken muss. Wichtig ist mir aber dabei eigentlich nur auf zug arbeiten zu können. Dadurch wird weniger Material weg genommen, da das Blatt dünner ausfallen kann, da es sich aufgrund mangelnden Drucks wie zum Beispiel bei einem Fuchsschwanz verbiegen kann. Zudem erlaubt der Griff sehr geziehltes Ausrichten. Es ist auch hilfreiche an seiner Werkbank eine möglichkeit zu haben, seine Werkstücke seitlich zu befestigen. So hobelt und sägt es sich oft leichter.

Leider bin ich noch nicht dazu gekommen einen Tischlerschraubstock zu montieren. Außerdem fehlen mir immer noch Bosch Orpfile an den Seiten. So kann man unzähliges Gedöns als Hilfe an den Nuten befestigen. Naja, kommt Zeit...

Djent05.JPG


So sieht das Ganze dann im Rohzustand aus. Leider ist heute Sonntag und ich habe mich aufgrund meiner deutschen eingeprägten Tugenden nicht getraut am heiligen Ruhetag Lärm zu machen. Dabei ist meine Oberfräse nicht so laut... Aber noch wollte ich mich nicht mit meinen Nachbarn verscherzen. Also habe ich es so gelassen und mich dem Tonabnehmer gewidtmet.

Djent06.JPG


Auf einem Reststück Flugzeugsperrholz mit Esche Furnier habe ich dann die beiden Teile für meinen einsaitigen Tonabnehmer angezeichnet. Ich habe keine Ahnung wie ich sonst besser an dieses Material kommen würde. Wahrscheinlich wäre es leichter gewesen aus einem runden Dübel mit passendem Durchmesser von 16...18mm zwei scheiben abzuschneiden. Leider hatte ich so einen leider nicht zur Hand. Runde bauteile aus etwas flachem zu schaffen ist leider schwerer zu schaffen, als plane Teile aus einem Rundstück.

Djent07.JPG


Mangels einer Tischbohrmaschine oder passender Bohrmaschine im Ständer, bohre ich leider bis Dato auf diese Weise orthogonal Löcher. Man selber schaut von oben auf den Bohrer und kann nachjustieren. Dann braucht man eine zweite Hilfe, die dann sagt, ob der Bohrer dann in Waage ist, inde die Hilfe von der Seite aus auf Augenhööhe zum Bohrer nachschaut. Es ist nicht toll, aber bisher funktioniert es ganz gut. Tja, ich habe da wohl noch einige Baustellen in meiner Werkstatt... :rolleyes:

Djent08.JPG


Da hilft es also nichts und ich habe die Teile erst einmal mit meiner Laubsäge auszusägen. Ich möchte zwar keine Dekupiersäge kaufen, da ich die nicht wirklich praktisch finde. Aber eine Bandsäge von Hammer steht jedenfalls für nächstes Jahr am Start. Ich weiß nur nicht, wie ich das schwere Teil ein ganzes Stockwerk nach oben schleppen kann. Immerhin hält der Boden laut des Architekten das aus.

Djent09.JPG


Nun habe ich die beiden Holzteile plan verschliffen. Wie immer nutze ich als Unterlage entweder bei langen Teile meine Fensterbank oder aber ich nehme eine kleine Glasplatte. Beides sind sehr plan geschliffene flächen, bei denen ich schnell für Nachschub sorgen kann und ich keine Angst haben muss sie auszuleiern, wie es bei abgerichteten Holzblöcken der Fall wäre. Verklebt habe ich die beiden Teile mit Sekundenkleber. Der Magnet soll angeblich ein Alnico 5 Magnet sein. Manchmal kann man sich leider bei einigen Quellen nicht wirklich sicher sein. Zumal die ganzen Legierungen immer mehr zu schwanken scheinen. Billig ist, was da ist, also wird auch nur das eingeschmolzen was da ist.

Djent10.JPG


Zu guter letzt kommt noch ein Schwung Klarlack aus der Dose darauf. Der kommt dieses mal jetzt schon auf den Spulenkörper, da ich sonst Angst habe, dass bei dem kleinen Körper der Draht an einer Kante abreissen könnte. Bevor ich die Spule aber wickel, werde ich noch ein paar Tage warten. Nicht, dass der Lack vom Draht mit dem Lack des Spulenkörpers reagiert und beides miteinander verschmilzt und ich nur einen großen Kurzschluss um den Magneten bewirke. Zum Halten des Köörpers habe ich erst einmal zwei kleine Nägel in die Flügel geschlagen. An diesen Stellen werde ich im Anschluss sowieso Löcher bohren. Irgendwie muss der PU ja auch in der Kantel gehalten werden. Und einen Einstellbaren PU zu haben, ist auch immer sinnig.

Der PU sieht schon arg ungewohnt aus. Ich meine damit nicht nur das vewendete Material, nur sieht man auch einen PU für nur eine Saite nicht so oft. Klar, kam das schon mal vor, es bleibt aber ein seltenes Bild, wie ich finde.

So, das wars auch schon. In den nächsten Tagen hoffe ich dann weiter machen zu können. In der Woche sollte ich auch Krach machen dürfen. Also, kommentiert mal darauf los, wie ihr es findet und gebt mal Input bezüglich weiterer Schritte, welches Finish ich verwenden sollte oder was auch immer. Ich habe auch zwar schon ein Poti heraus gesucht und eine Buchse, aber ich bin mir noch nicht sicher wohin ich mit allem soll. So wie ich es sehe ist der Klinkenstecker auch länger als die Holzkantel stark ist. Vielleicht sollte ich das Buchsenblech einer Strat verkehrt herum einbauen. Naja, mal sehen was die Grabbelkiste her gibt und wie ich das am Ende gestalten werde.

Schicken Gruß,
Etna
 
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Schöner Bericht... danke fürs Einstellen..:great:
 
Moin!

Da ich mich gerade ein wenig langweile und ich noch ein bisschen Zeit zu meinem nächsten Termin habe, dachte ich, ich kann die Bastelei vom gestrigen Abend einstellen. Ich habe nie gedacht, dass ich mal mit einem Notebook in einem Cafe sitze, wie die Leute, über die ich mich sonst lustig mache. Immerhin ist es kein Macbook. Klischee zur Hälfte abgewehrt. Immerhin...

Schöner Bericht... danke fürs Einstellen..:great:

Gern! Dafür ist man ja doch hier, oder nicht? Ich mag es etwas anderes zu zeigen und von anderen durch ihre Kommentare zu lernen. Auch wenn diese dann leider recht selten sind.

Ich habe noch nicht wirklich viel geschafft oder getan. Zumal ich noch ein paar Tage abwarten wollte, damit der Lack am Wickelkörper trocknen und ein wenig aushärten kann. Mal sehen. Vielleicht schaffe ich es am Freitag den PU fertig zu stellen. Dann kann auch gleich meine "Wickelmaschine" zeigen, wenn man das zu bezeichnen kann. Naja, es dreht sich und zeigt die Wicklungen an. Aber toll ist sie nicht wirklich, nur Vintage... also die Einzelteile. Aber Vintage ist immer besser. :evil:

Gestern habe ich mich am Halsshaping versucht und meine neue Oberfräse hierzu zum ersten mal ausprobiert.

Djent11.JPG


Ich kann meine Freude immer noch nicht richtig begreifen. Nach all den Jahren, in denen ich mich mit einer Bosch Müllfräse gequält habe, habe ich mir eine Metabo OFE 738 angeschafft. Ich habe die Fräse in irgendwelchen Kleinanzeigen online gefunden und sie hat mich nur 50 Euro gekostet. Da habe ich nicht lange überlegt und sofort zugeschlagen. Unerwarteter Weise kam die dann auch gleich mit dem Kantenfräser, den ich hier verwendet habe. Die Maschine ist zwar älter als gedacht, aber sie funktioniert tadellos. Ein hoch auf Heimwerker, die sich gutes Zeug kaufen, aber kaum nutzen! Jetzt habe ich auch endlich einen Fräsmotor, den ich mit meinem Wabeco Ständer nutzen kann. Leider verzögert sich dann der Kauf einer Suhner dadurch. Wie immer: Ohne Druck, kein Werk.

Was aber in meiner Euphorie schief lief, ist, dass ich die erste Linie überfräst habe und bis zur zweiten gefräst habe. Die war eigentlich dafür da, die Position des PUs zu markieren. Merkt euch: Zu viele Linien auf dem Werkstück verderben den Brei. Oder so ähnlich... Aber deswegen werde ich jetzt nicht neu anfangen. So schlimm ist der Fehler nicht.

Djent12.JPG


Auf der Rückseite habe ich dann auf die Linien geachtet. Da fühlt man sich plötzlich wieder 4 Jahre alt, als man noch Probleme hatte nicht über die Linie zu malen. :D Naja, vielleicht kann ich es irgendwie am Ende noch als Feature verkaufen. Es ist kein Bug, es ist ein Feature!

Hier hat man auch einen besseren Blick auch die Fräse. Das beste Feature ist aber der Griff. Endlich nicht mehr die Maschine los lassen müssen, um die Höhe zu verstellen. Welch Sicherheit ich habe. Und um wie viele Klassen leiser es beim Fräsen geworden ist. Ich freu mich einfach.

Djent13.JPG


Da ich trotz neuer Fräse keine Lust hatte Kram aufzubauen, damit man die kleine Fläcke planiert bekommt, habe ich es mit einer Feile und einem Schleifklotz gemacht. Manchmal ist man mit Handwerkzeug doch schneller, als wenn man etwas Maschinell erledigt. Und ja, ich habe das von der Kopfplatte abgesägt Stück als Schleifklotz verwendet. Die Seite gegenüber der Sägespuren ist ja gerade, sodass ich darin keine Bedenken sehe. Ich fluche aber jedes mal, wenn ich die Idee habe Buche zu verwenden. Das Zeug ist einfach doof zu verarbeiten. Da ist mir Ebenholz fast lieber. Aber das ist so teuer, das setzt man kaum ein. Schade, dass man die coolsten Tropenhölzer nur mit Maske schleifen kann.

Immerhin habe ich auf die Qualität geachtet. Stickwort: Quartersawn!

An dieser Stelle habe ich dann die Markierungen für die Mechanik erstellt. Da die Saite ja mittig über den Nullbund laufen soll, habe ich den Durchmesser der Saite gemessen. Danach den Durchmesser des Bereiches der Mechanik, an der die Saite lang läuft. Beide Maße addiert und halbiert und schon hat man den Versatz zur Mitte ermittelt. Ganz einfach. Leider braucht diese fette Mechanik 14er Löcher. Ich habe aber keinen 14er Bohrer. Ich habe auch keinen 18er Bohrer, den ich für den PU bräuchte. Also bestelle ich die erst einmal von Famag bei Feine Werkzeuge. Das ist ein Tipp für alle, die gute oder besondere Bohrer suche. Ich habe nichts mit der Firma zu tun, ich finde deren Ware und Service einfach nur sehr gut.

Da mir nun doch Werkzeug fehlt, heißt es nun warten und ich konnte nicht mehr wirklich viel machen.

Djent15.JPG


Also habe ich die Kanten vom Fräsen noch verschliffen, damit sich mein Hals mitsamt des Griffbretts gut anfühlen.

Djent14.JPG


Und man darf nie vergessen, dass man ein hübsches Body Shaping braucht! :D

Tja, das war es vorerst auch schon. Auch wenn es nichts Besonderes ist sich so 'ne olle Kantel zurecht zu frickeln, hoffe ich, dass der eine oder andere Freude beim Lesen hat. Da fällt mir ein, dass ich noch ein Buchsenblech einer Strat bestellen sollte, da die Buchse nicht rein passen möchte und ich mit dem Ende der Kantel noch einen anderen Plan habe. Da ich das jetzt schon anspreche: Hat vielleicht jemand zufällig einen Cellostachel und einen Bogen über? Ich dachte, wenn ich Flatwounds aufspanne, kann ich es als Djentstick und als Cellostick verwenden.

Schicken Gruß,
Etna
 
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Gern! Dafür ist man ja doch hier, oder nicht? Ich mag es etwas anderes zu zeigen und von anderen durch ihre Kommentare zu lernen. Auch wenn diese dann leider recht selten sind.

Damit rennst du bei mir offene Türen ein, ich baue ja selber auch "Anderes"... (Cigar Box Guitars, Lap Steels usw...)
 
Freu mich auch immer über Bauberichte abseits der Norm!!! :great:

Was mich an deinem Projekt aber etwas irritiert, ist die hochwertige Hardware, kombiniert mit dem Buchestab aus dem Baumarkt.
Ich hätte folgendes schlüssiger gefunden:
1) Entweder Highend: Also edle Hardware mit einem schicken einteiligen Riegelahorn (ist ja nun auch nicht sooo teuer) oder anderem auffälligerem Holz
2) Low-Budget: Gebrauchte, gealterte Hardware, evtl. auch improvisiert (beispielsweise statt Einzelbrücke nur ein rostiger Nagel und Stringthrough-Hülsen) auf einer Latte, die früher Fensterrahmen, Gartenzaun oder ähnliches war.

Versteh mich nicht falsch, du wirst sicherlich viel Spaß mit deinem Instrument haben und ich will deinen Bau auch in keinster Weise kritisieren (gibt ja auch null Anlass dafür:great:). Nur wenn du die mal verkaufen willst oder hier mehr Rückmeldungen wünschst, musst du vlt über ein schlüssigeres Konzept nachdenken, das die Leute mehr "kickt".

Ich freu mich jedenfalls über deinen Bericht und erwarte definitiv auch ein Video am Ende, wo du das Ding mal spielst ;):cool:
 
Das stimmt natürlich... diese Art Instrumente wurden ursprünglich gebaut, weil einfach kein Geld für etwas "Besseres" da war... und man halt genommen hat, was zur Verfügung stand..

Auf der anderen Seite... finde ich es auch spannend, das Konzept aufzugreifen und hochwertige Komponenten zu verbauen... Gegen die Buchenleiste spricht ja nichts... , da Buche hart und zäh ist...
 
Moin!

Haha, hier darf man seine Meinung dchon preis geben. Insbesondere, wenn sie derart gut begründet ist. Ich versuche immer die Leute möglichst so zu verstehen, wie sie es meinen. Mangels anderen Ausdrucksformen als Text gelingt das wohl nicht immer. Aber man darf auch rabiater eine solche Anfrage in den Raum stellen. Würde ich gar kein Feedback haben wollen, wäre ich hier ja auch falsch.

Im Grunde genommen habe ich mir kaum Gedanken gemacht als ich Lust bekam soetwad zu erstellen. Ich wusste nur, dass ich diese Lowend Geschichten nicht kopieren wollte. Es geht mir schlicht um Usability, sodass es zwar immer noch in meinen Augen ein Spielzeug sein wird, aber immerhin eins, dass man nutzen kann. Für mich ist die Hardwarewahl leicht gefallrn. Ich sehe in den ausgesuchten Komponenten überhaupt kein High End, sondern betrachte diese als Standardkompomenten, die man nimmt, wenn es gut, aber nichts besonderes haben möchte. So teuer ist der Kram dann ja auch nicht. Die Mechanik war dato die günstigste, die ich einzeln und nicht als Set erwerben konnte und bei der Einzelsaiteraufhängung ist die gewählte Brücke irgendwie konkurenzlos.

Die Auswahl des Holzes dagegen hat mich ein wenig Zeit gekostet. Klar hätte ich das edelste Tropenholz verwenden können. Aber ich wollte mir den Aufwand sparen und ein Halbzeug wählen, dass bereits von sich aus so gut passt, dass ich kaum Arbeit habe. Zugegeben stammt die Kantel nicht von einem Holzhändler, sondern von einem - etwas besseren - privaten Baumarkt. Aber ich habe ja nicht einfach etwas billiges genommen, wie irgendein schnell gewachsenes Nadelholz, sondern bewusst Buche. Buche ist per se alles andere als ein schlechtes Holz. Dreier bietet sogar Griffbretter aus Buche an. Es ist sehr hart, scher zu bearbeiten und recht schwer. Ich mag es, ein gewisses Gewicht bei meinen Instrumenten zu haben. Und da so eine Kantel kaum Volumen hat, darf das Holz daher auch eine hohe Dichte haben. Ich meine... ich habe ja darauf geachtet einen möglichst geraden Wuchs bei einer nicht verzogenen Kantel zu ergattern und das mein Stück quartersawn ist. Daher erschließt sich deine Äußerung auch nur so halb. Ich gebe dir recht, dass es nicht auch nur ansatzweise highendiges ist, aber billig ist da nicht wirklich etwas am Stück Holz.

Ich hoffe diese Ausführung lässt meinen Gedankengang nachvollziehen. Ansonsten hilft nur erneutes und differenziertes Fragen.

Es scheint ja einigen zu gefallen. Danke für das Lob bisher!

Schicken Gruß,
Etns
 
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Nein, ich empfinde den Buchenkantel auch keinesfalls als billig oder minderwertig! Nur hat er halt für mich keinen Charme. Da hätte mir ein Edelholz (muss ja nicht Tropenholz sein, Riegelahorn, Nuss, Kirsche, Apfel,... gibt's auch toll gemasert aus heimischen Beständen) besser gefallen oder eben echt das andere Extrem und zwar irgendein "Abfallholz".

Die Buche ist für mich ein komischer Kompromiss, nicht aus technischer Sicht, sondern rein vom Charme des Gesamtinstruments her.
 
Moin!

Ja jetzt wo du es sagst... Ich hätte hier ja noch zwei Gardinenschienen aus massiver Kirsche ungenutzt liegen. Die würden von den Maßen passen. Nur müsste ich es sägen, leimen und abrichten. So eine Kantel aus einem anderen Holz wäre mir auch lieber. Buche ist in der Tat sehr dröge, da nichts sagend und unscheinbar. Es muss einem aber der Aufwand wert sein.

Vielleicht ja beim nächsten mal.

Schicken Gruß,
Etna
 
Du machst das schon!
Wann geht's weiter? ;-)
 
Moin!

Wann geht's weiter? ;-)

Jetzt!

Die Kritik ist nun endgültig angekommen und ich werde einen kompletten Neuanfang starten und aus dem Buchenstab Feuerholt machen.

Das hier habe ich mir als Ersatz ausgesucht:

Djent16.JPG


Djent17.JPG


Die Maserung ist hübsch, oder? Dabei habe ich die Riegel noch nicht einmal angefeuert, sondern trocken fotografiert. Da war noch nicht einmal Schleifpapier in Kontakt mit dem Stück. Das wird jetzt endlich ein hübscher Djentstick.


Neeeeeee... mal Spaß beisaite. :D

Aber ich habe mir etwas anderes zum Aufhübschen ausgedacht.

Djent18.JPG


Leider habe ich keine anderen Beizen im Fundus gefunden und musste damit leben. Immerhin gab es Vogelaugenahorn als Furnier im Regal.

Djent19.JPG


Ich nenne diese Farbe liebevoll Moppelkotze. Eigentlich wollte ich mit dem Braun ursprünglich nur das grelle Grün abdunkeln, aber das wurde leider vielmehr zu einem 60er Jahre Badezimmerfliesengrün, was ich noch schlimmer fand.

Djent20.JPG


Aber die letztendliche Farbe ist ganz ok geworden, wie ich finde. Es musste einfach ein Kontrast her. Ich konnte nicht einfach das Furnier aufkleben. Im Gegenlicht kommt auch das Grün stärker hervor.

Djent21.JPG


Da heißt es also Leim auftragen. Ich bevorzuge dazu einen Zahnspachtel, da ich damit absolut homogene und gut dosierte Leimfugen hin bekomme. Wie man sieht, habe ich schon den Schlitz für den Nullbund zwischendurch gesägt.

Djent22.JPG


Nun heißt es zwingen und über Nacht trocknen lassen. Zwinge: Werkzeug eines Tischlers zum verspannen von Werkstücken, dessen Anzahl vom Handwerker in jeder Werkstatt als zu gering eingestuft wird. Aber dieses mal habe ich ausnahmsweise mal genug. An dieser Stelle sei gesagt, dass ich Werkzeug von Wolfkraft meist nur schief beäuge, aber diese Einhandzwingen sind nur genial und kosten nicht die Welt. Die Featureliste ist wesentlich länger als man bei einer Zwinge erwarten könnte.

So, das wars aber schon. Demnächst wollte ich den Tonabnehmer bewickeln.

Schicken Gruß,
Etna
 
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Moin!

Soooooo... nach all der Zeit ist nun der PU dran. Ich muss zugeben, dass ich mich ein wenig davor gedrückt habe, da ich das letzte mal vor 3 oder 4 Jahren einen PU gewickelt habe.

Aber zuallererst zeige ich euch mal meine rudimentäre Wickelanlage. Aber vorher ein sehr wichtiger Disclaimer: Achtung! Nicht nachmachen! Die jetzt gezeigte Anlage ist weder als Lehrzweck dargestellt, noch als Bauanleitung. Die Anlage führt Spannungen von bis zu 360V und sollte von einem Fachmann installiert werden. Das öffnen von stromführenden Werkzeug ist absolut zu unterlassen. Finger weg!

So, da dies nun klar dargestellt wurde, kann ich auch ein Bild davon zeigen.

Djent23.JPG


Dieses zusammengewürfelte Sammelsorium leistet mir bereits etliche Jahre lang seine Dienste. Man sieht richtig, dass mir mein handwerkliches Geschick egal war und ich die Sachen schnellst möglich zusammengespaxt habe. Und genommen habe ich was da war, da es - wie immer - kein Geld kosten durfte. Wie sagt man noch gleich? Provisorien halten am längsten. :D

Ganz links sieht man eine billige Wolfcraft Lochsäge, dessen Chassis ich beraubt habe, um es an den Drehzahlmeter zu schrauben. Ich habe Nuten hinein gefeilt, damit ich Spulenkörper anschrauben kann. Damit der Schaft vom Drehzahlmeter dick genug ist, wurde dieser mit Kipferfolie umwickelt. Den Drehzahlmeter selbst habe ich von meinem Schrotti. Angeblich ist es ein Kilometermesser aus einem alten Taxi aus Zeiten, an dem alles noch mechanisch gemessen wurde. Angetrieben wird das ganze von einer Fein Bohrmaschine aus den 60ern/70ern. Ein befreundeter Tischler, der leider viel zu früh gestorben ist, hat ihn mir geschenkt. Keine Sorge, ich habe hier kein funktionierendes Werkzeug geschlachtet. Alle Ersatzteile sind liebevoll in einer Schatulle aufbewahrt und die defekten Teile, die die Nutzung als Bohrmaschine verhindern sind leider nicht mehr erhältlich. Immerhin konnte ich die gesamte Verkabelung damals erneuern. Die Bohrmaschine ist "liebevoll" mit Strapsen befestigt und wird mit einem Stelltrafo über einen Gleichrichter und Elko gespeist. Ich bin mir nicht sicher, warum ich das damals so realisiert aber, aber naja... Da es sich hier um einen Universalmotor handelt, ist es ja auch egal. Den Stelltrafo habe ich auf einem Flomarkt in einem riesigen Gussverhau von gehäuse für ganze 10 Euro abgeräumt. Ich erinnere mich noch lebhaft daran, da es sich um mein erstes Studiensemester handelte und ich zwei Tage lang deswegen nichts gegessen habe, da das Geld fehlte. Ohne Witz!

Nachmachen sollte das niemand. Vorallem weil hier Netzspannung am Werk ist und der Motor aufgrund der niedrigen Drehzahlen überhitzen kann. Immerhin drossel ich die Drehzahl ordentlich beim Wickeln, sodass der Ventilator nicht mehr viel Wind erzeugt, um die Windungen zu kühlen. Immerhin kann hier der Helikopter-Schalter erwähnt werden. Dieser dient mit Farbe und Funktion einen als Not-Aus, falls mal etwas ist.

Djent24.JPG


So, da befestige ich den Spulenkörper mit doppelseitigem Klebeband anstatt die dafür vorgesehenen Nuten zu verwenden. Tja, so bin ich halt... aber es funktioniert! Der Nachteil von dem Klebeband ist, dass es meist besser hält als man erwartet und hinterher Stress hat seine Teile wieder voneinander zu lösen.

Djent25.JPG


Hier sieht man dann die Nutzung. Mit Malerkrepp halte ich den dünnen Draht fest beim Wickeln und der Spulenkörper ist hier provisorisch auf einer Gewindestange gehalten, da sonst der Draht gerissen ist, als ich ihn auf die Platte legte. Ich hatte mal eine Halterung, diese ist wohl gedankenverlohren vor dem Umzug in die Entsprgung gefallen. Zumindest ward er seither nie wieder gesehen. Man sieht den offenen Deckel, da ich kurz anhielt, um zu schnuppern. Ich meinte schmelzendes Gummi zu riechen. Zum Glück war es nur falscher Alarm. nach dem Bild kamen noch rund 1000 Windungen oben drauf.

Djent26.JPG


Zum Löten klebe ich die Wicklungen immer mit Malerkrepp ab und klebe kleine Kupferstreifen mit Sekundenkleber auf, damit die nicht beim Löten abfallen. Hier habe ich erst einmal den dünnen Draht von der Wicklung aufgelötet. Danach kam viel zu dicke Litze dazu, da ich zu faul war den ganzen Karton mit meinen PU Einzelteilen auszukramen und darin herumzuwühlen. Es ist ja nur ein Djentstick. Im Eingangspost habe ich ja schon angekündigt, dass ich hier alles andere als qualitativ hochwertig arbeiten werde, da es sich nur um ein Spielzeug handelt.

Übrigens war ich überrascht von der Messung. Rund 830 Ohm Gleichstromwiderstand bei fast 6800 Wicklungen. Gut, ich habe 0,063er Draht genommen. Aber dennoch war ich darüber verblüfft wie wenig Draht nur 1 statt 6 umwickelter Pole verbraucht.

Djent27.JPG


Tja, danach kam nur ein wenig Isoband drum und das wars auch schon. Ich denke, ich werde den PU mal nicht wachsen. Auf welcher Bühne möchte man sowas letztendlich ernsthaft spielen? Da sehe ich mich eher mit Hello Kitty Kindergitarren. :ugly:

Schicken Gruß,
Etna
 
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Sehr schick! Ein selbstgewickelter PU hat unendlich Charme auf so einem Instrument. Daumen hoch!
 
Moin!

Danke!

Ich hoffe auch, dass der PU gut klingen wird. Bisschen Angst habe ich schon viel zu viele Höhen damit zu übertragen. Aber mit einem Widerstand in Serie, denke ich die Last so zu erhöhen, dass es wieder gut klingt. Schlimmstenfalls kommt ein Kondensator gegen Masse rein. Für ein Tone Pot ist leider nicht mehr genug Platz am "Body". Aber es gibt ja genügend Möglichkeiten ähnliche Funktionen auf andere Weise auszurüsten. Ich hätte hier noch ein 100k lin Tandem Poti. Das wäre auch noch eine Idee.

Ich hoffe am Wochenende damit fertig zu werden. Ich bin mir nur noch nicht sicher wie ich die Vogelaugenoberfläche versiegeln werde. Leider ist die Beize nicht wirklich tief eingedrungen, sodass der Rand nun echt doof aussieht. Ich denke darüber nach die Flächen mit Klarlack zu versiegeln, wie den PU und dann fake Bindingstreifen aufzumalen.

Hier mal ein Bild:

Djent28.JPG


Die Bohrer sind zumindest schon gekommen und auch das Strat Buchsenblech. Dem würde also bislang nichts im Wege stehen.

Schicken Gruß,
Etna
 
Moin!

Updates folgen bald!

Ich kränkelte nur in den letzten Tagen, sodass ich meine Zeit im Bett verbracht habe, anstatt in der Werkstatt zu stehen. Ich hoffe ihr versteht das, dass es deswegen ein wenig leiser wurde. ;)

Schicken Gruß,
Etna
 
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Super interessantes Projekt, das ich weiter verfolgen werde. Bin schon gespannt, wie es weiter geht! :)
 
Moin!

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt...

Djent29.JPG


Kaum bin ich ein wenig lädiert, hat meine Bessere Hälfte mit Weihnachtsbasteleien begonne:

Djent30.JPG


Dies natürlich in meiner Werkstatt.

Immerhin sind die Basteleien kreativ gewesen und haben mir spaß gemacht. Manchmal ist es schön ein gemeinsames Projekt zu haben, an dem beide arbeiten. Daher war die Werkstatt auch einfach die ganze Zeit belegt und ich hatte keine Chance eigene Dinge dazwischen zu schieben. Wenn ich nur mehr Platz hätte... :rolleyes:

Immerhin gab es als Motivation und Dankeschön feines Werkzeug:

Djent31.JPG


Quasi als Vorweihnachtliches Schmankerl. :D

So, genug vom OT. Jetzt weiter im Text:

Leider ist mir nicht aufgefallen, dass die Fender Buchsenbleche breiter als mein Stab sind. Daher kann ich diese Lösung nicht weiter verfolgen. Aufgrund der geringen Abmessungen, muss nun wohl doch leider die Buchse genau am Ende des Stabes angebracht werden. Darüber muss ich noch nachdenken. Daher - und aus obigen Grund - kann ich nur kleckerweise Fortschritt liefern:

Djent32.JPG


Ich habe das Loch für den Tuner gebohrt und den Nullbundschlitz gesägt mitsamt der Bearbeitung des Bundes. Allerdings sitzt dieser noch nicht drin, da ich die Oberfläche vom Hals nacharbeiten wollte. Aber bisher fehlt mir die Muße mich mit Schleifpapier in der Hand hin zu setzen und alle Kanten schick zu schleifen.

Ein Kumpel von mir hat eine schicke Schleifmaschine. Ich werde mich melden, wenn ich sie mir ausleihen durfte und weiter gebastelt habe. Warum ist die Weihnachtszeit nur immer so stressig, dass man kaum noch zum Basteln kommt? :bad:

Schicken Gruß,
Etna
 
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Warum ist die Weihnachtszeit nur immer so stressig, dass man kaum noch zum Basteln kommt? :bad:

Weil Du Dir zu viel andere Sachen vor nimmst :tongue:

Ich hab das Projekt hier gerade zufällig entdeckt... wie schön! Ich habe ja auch gerade eine "Simplizismus"-Phase, da passt das perfekt! Toll! Hast mich inspiriert mir auch sowas zu bauen. Witzigerweise habe ich vor 2 Jahren auch mal zufällig eine gerade 30x30mm Buchenlatte im Baumarkt gefunden und die sofort gekauft. Das ist ein Goldstück-Fund... muss man immer kaufen, braucht man irgendwann :D

Tatsächlich habe ich die lange als Lineal genutzt, aber jetzt hast Du mich zum Umbau angestiftet.

Ich bin auch sehr begeistert von Deiner Ausstattung und Ausführungsqualität! Das macht ja schon beim zuschauen Spaß!
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
...übrigens wegen dem Buchenstab....

Buche ist eigentlich ein enorm gut geeignetes Holz für Instrumentenhälse, Brücken und Griffbretter. Wenn mans genau nimmt ist sie bei uns das, was in den USA der Ahorn ist und sogar noch ein wenig härter.
Insbesondere die Hainbuche ist sogar das bestmögliche einheimische Hartholz für Griffbretter.

Leider wird sie hier nur sehr stiefmütterlich behandelt, weshalb der Ruf schlecht ist und man keine gute Rohware bekommt - daher kann ich jedem der Gitarren baut nur empfehlen immer mal einen Blick in das Lattenregal im Baumarkt zu werfen und ruhig mal Latten zu kaufen, die nicht verzogen sind. Dann nochmal 2 Jahre liegen lassen und man hat großartige Rohware zum kleinen Preis.
 
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Moin!

Weil Du Dir zu viel andere Sachen vor nimmst :tongue:

Ach sooooo ist das. Vielleicht sollte ich aufhören hier Sachen zu posten. Dann hätt ich auch mehr Zeit. :evil:

Aber nee, so im Ernst ist halt irgendwie viel los und viel anderes zu tun. Seit zwei Wochen liegen hier Regalteile in einer Pappe, weil ich einfach nicht dazu komme es über meinen Schreibtisch aufzuhängen. Vorallem was man danach immer alles wieder putzen muss, nur weil man zwei Löcher in Beton gebohrt hat... schlimm!

Ich bin auch sehr begeistert von Deiner Ausstattung und Ausführungsqualität! Das macht ja schon beim zuschauen Spaß!

Hehe, vielen Dank! Das hört man gerne. Sagen wir es mal so: Ich bin stets bemüht. :D Und ja, das mit der Ausstattung hat sich so in den letzten 10 Jahren angesammelt. Leider ist davon nichts geerbt, sondern alles selbst klein klein zusammengetragen. Und da mir der ganze Kram ordentlich Spaß macht, bemüh ich mich auch darum keinen Müll anzulachen.

Ich freue mich aber dich "inspiriert" oder zumindest angeregt zu haben auch mal etwas Kleines zu veranstalten. Ich glaube gerade wenn man jeden Tag beruflich das gleiche sieht, tut ein wenig Abwechslung ganz gut.

...übrigens wegen dem Buchenstab....

Buche ist eigentlich ein enorm gut geeignetes Holz für Instrumentenhälse, Brücken und Griffbretter. Wenn mans genau nimmt ist sie bei uns das, was in den USA der Ahorn ist und sogar noch ein wenig härter.
Insbesondere die Hainbuche ist sogar das bestmögliche einheimische Hartholz für Griffbretter.

Leider wird sie hier nur sehr stiefmütterlich behandelt, weshalb der Ruf schlecht ist und man keine gute Rohware bekommt - daher kann ich jedem der Gitarren baut nur empfehlen immer mal einen Blick in das Lattenregal im Baumarkt zu werfen und ruhig mal Latten zu kaufen, die nicht verzogen sind. Dann nochmal 2 Jahre liegen lassen und man hat großartige Rohware zum kleinen Preis.

Oh, ja! Da bin ich absolut deiner Meinung. Buche finde ich gut. Ich arbeite nur nicht so gerne mit ihr. Sie ist halt gefühlt in allem härter, was sie einfach schlechter bearbeiten lässt. Zudem brennt da auch schnell was an, wenn man nur kurz stehen bleibt. Aber als Werkstoff hat das Holz super Werte. Die Optik ist nicht jedermanns Sache. Aber da hat wie ich finde Mahagoni bei weitem die Nase forn, was langweilige Maserungen angeht. Ich habe mich mit den Furnier ja nur gebäugt, weil hier einer so laut nach "edlen Hölzern" geschriehen hat. So ein bisschen bereut habe ich das schon.

Baumarkt und kleiner Preis? Seit wann das denn? Aber ja, sobald man ein gerades Stück findet, hat man einen Jackpot gewonnen. Ich finde es schon abgefahren was man da zum Teil kaufen kann... Das gruselt ja einen schon eher. Nichts richtig getrocknetes, fast nur Bananenleisten und oft reisst es einen einfach aus. Ich habe mal einen Schreibtisch aus einer Buche Leimholzplatte aus dem Baumarkt gebaut... vergiss es! Leimfugen gingen auf, die Platte hat sofort geworfen und trotz mühevoller Hobelarbeit hatte man nach einem halben Jahr ein unterm Lack deutlich fühlbares Mosaik, da jedes Stück Holz anders geschrumpft ist. Mein neuer Schribtisch ist jetzt aus Platten aus dem Fachmarkt. Zwar kein Massivholz, da ich es mir nicht leisten konnte, aber Multiplex sieht auch gut aus. Immerhin konnte ich den Rest aus Esche furnierten Tischlerplatten bauen. Aber das ist ein anderes Thema.

Soooo...

Aber nun mal zurück zum Thema. Ich war heute bei meinem besagten Kumpel und da kam ich kaum zu etwas. So ist das. Man trifft sich, sagt hallo, hat einen Kaffee in der Hand und schon sind zwei Stunden vergangen, ehe ein Span den Boden berührte. Lange Rede, kurzer Sinn: Ich habe einen Kahlschlag verübt:

Djent33.JPG


Bitte entschuldigt die Unordnung. Wie man sieht, ist der Stab in der Abrichte gelandet und die Oberste Deckschicht mitsamt des Furniers wurde abgetragen. Mir gefiel das alles irgendwie nicht so ganz mit dem Übergang zum Hals und ich überlege derzeit das Furnier am Body einzulassen. Das habe ich heute nicht mehr geschafft, aber demnächst sollte es gehen. Ich wollte dieses mal mal meinen Wabeco Ständer einsetzten, aber ich bekomme irgendwie die Frässpindel der Metabo Oberfräse nicht vom Aufsatz getrennt. Naja, mal sehen. Immerhin habe ich in meiner Restekiste noch genug vom Furnier in der richtigen Farbe gefunden. Sonst hätte ich das alles ja neu einfärben dürfen.

Was mir sehr gut gefällt ist das Griffbrett, da die Rundung nicht mehr so weit hinein ragt. Das wirkt eher nach Gitarre. Ich werde jetzt aber die Rückseite nicht weiter abrunden. Da habe ich keine Lust drauf.

Bevor ich aber weiter mache, werde ich mir erst mal einen kleinen Schleifer hohlen. Im Bauhaus habe ich einen kleinen Schnuckel von AEG gesehen für unter 100 Euro. Ich denke das werde ich dann einfach mal machen. Also erst wird geschliffen, danach gefräst, dann das Furnier geklebt und danach kommt das E Fach dran. Mal sehen, wie ich es beschichten werde.

So, das wars von mir.

Schicken Gruß und gute Nacht!
-Etna
 
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