(...) Ein Mikrofon war das, wo man reinsingen konnte und es kam irgendwo lauter wieder raus. Da hat man das genommen, was grad da war.
Das ist der Ansatz, wenn man
überhaupt beginnt, Tonaufzeichnung zu betreiben, weil man der Ansicht ist, dass es nur darauf ankommt, überhaupt irgendwas festzuhalten und den Rest kann man sich nicht vorstellen. Doch schon wenn man das zweite Mikrofon, dessen man habhaft werden kann, anschließt, bemerkt man (mit +/- Erstaunen), dass die Aufzeichnungen völlig unterschiedlich klingen. Das ging mir nicht anders als ich 14 Jahre alt war. Natürlich erwirbt man sich auf solche Weise das von Markus (
@mjmueller ) angesprochene
Handlungswissen - übrigens ein sehr wichtiger Aspekt, an den ich nicht gedacht hatte.
(...) Auf der anderen Seite ist es um das Beratungsangebot im Fachhandel nicht gerade besonders gut bestellt. Es ist ein frommer Wunsch, im Einzelhandel Fachleute sitzen zu haben, die sich in der Materie a) auskennen und b) das auch glaubhaft vermitteln können. Gerade bei Mikrofonen ist das aber auch denkbar schwierig, weil so sehr individuell und abhängig von x anderen Faktoren. (...)
In diesem Punkt möchte ich Dir ein bißchen widersprechen. Zunächst muss man erstmal
auf die Idee kommen, den Fachhandel persönlich aufzusuchen (benötigt Handlungswissen, s.o.) und zweitens, wenn man dieses Handlungswissen besitzt, bzw. sich im klaren ist, dass man nicht alles weiß, um allein zu einer vernünftigen Entscheidung zu gelangen, kann man versuchen, sich dort Hilfe zu holen. Wenn man dann feststellt, dass der Verkäufer nur verkaufen will und man eigentlich nicht viel schlauer geworden ist, hat man das falsche Geschäft besucht (setzt Wissen voraus, das negative Erfahrungen richtig einordnen kann). Beim Kauf eines Mikrofons, das u.U. hunderte Euronen kostet und ein "Lieblingsspielzeug" werden soll, muss man dann halt verschiedene Geschäfte aufsuchen. (Das macht übrigens auch jede Menge Spaß, ist in Sekundenschnelle anschaulich und man erwirbt jede Menge neues Wissen dabei!)
Ich persönlich habe in der Vergangenheit insbesondere bei Firmen gekauft, die auch Studiobetreiber waren. Da ist das Fachwissen ohnehin vorhanden, bzw. das läßt sich leicht erkennen (erneut Handlungswissen vonnöten). Da baut man auch ein Vertrauensverhältnis auf und kann die verschiedensten Mikrofone auch mal mit nachhause nehmen ohne sie zuvor gänzlich bezahlen zu müssen. Gut, es gibt im Versandhandel die Option, missfallende Gerätschaft ohne größere Probleme wieder zurück zu geben, aber i.d.R. muss man finanziell erstmal in Vorleistung treten. Wer kann es sich schon leisten, gleich 3 oder 4 Mikrofone nebeneinander zu testen, wenn sie alle vorneweg bezahlt werden müssen? Aber wenn man persönlich in einem (guten) Geschäft erscheint, geht das.