Wie lange für ersten song

Fynn2211
Fynn2211
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Hey,
mich würde mal interessieren wie lange Ihr für euren ersten Song/Track gebraucht hab.
Ich meine damit nach wie langer Übungsphase... Ihr euren ersten ernstzunehmden song fertig gestellt habt.

Mich würde auch interessieren mit welcher Software und was für eine musikrichtung.

LG
 
Eigenschaft
 
ernstzunehmden song

... dehnbarer Begriff ;)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Sicher nicht jedermanns Geschmack, und auch weit weg von perfekt, aber für mich die erste ernste Sache. 3 Tage Arbeit, nur Audio, ohne Video.
Mit billigen Behringer Kopfhörern und Kontrolle auf der Wohnzimmer Stereoanlage (Marantz, Anfang 80er).

Mich würde auch interessieren mit welcher Software und was für eine musikrichtung.
Cubase AI4, Genre...:confused:... egal.



Ich hab aber auch Songs, an denen ich seit Jahren arbeite, ... wirklich wichtig ist das nicht, wie lange etwas dauert. Wenn spontane Ideen da sind, einfach machen ... wenn konkrete Ziele: richtig machen ;)

:cool:
 
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Der erste Song überhaupt???

hmmm, ich glaube so etwa ne Woche (also schreiben und texten, ausbessern und arrangieren). Dann irgendwann als es weitestgehend gut klang, aufgenommen (damals noch mit Tapes und nem 4 Spur Recorder... die "gute alte Zeit *lach*)
Musikrichtung... gibts kein Genre für....


Heute ist es unterschiedlich. Mal entstehen Songs quasi an einem Nachmittag, wenn alles "im Flow ist" und sind dann fertig; andere brauchen, wie Stona auch schrieb Jahre, bis dann mal was als Resultat fertig ist.
Je nach dem.
Equipm. heute, diverse Software (je nachdem WO ich bin); Interface (Behringer Mixer oder Focusrite) und ne Menge KlimBim.
 
Das kann man nicht allen Ernstes beantworten, denn wenn man einen Song "in sich hört/spürt", dann muss man das niederschreiben oder irgendwie anderweitig ins Leben bringen. Und dann ist man nicht damit zufrieden und feilt immer wieder mal oder hat neue Ideen, wie etwas umgesetzt werden kann oder was dem Ganzen mehr Genialität abringt. Das ist ein kreativer Prozess, der von Deinem Alter, von Deinem Umfeld, den Arbeitsmöglichkeiten, Deinem Talent und Deiner Professionalität im Umgang mit den Hilfsmitteln abhängig ist. Mit den verschiedenen Iterationen ist es auch schwierig, von "Übungsphase" zu reden, denn im Zusammenhang mit Harddisc-Recording kann ein Take wunderbar sein und bleibt so bis zum Ende bestehen, während es Tage gibt, da klingt kein Ton so, wie er soll.

Übrigens fand ich es interessant zu erfahren, dass seitens der Rolling Stones (in einer Doku zu den Arbeiten an Songs) geäußert wurde, dass ein Song nie fertig ist, sondern immer im Fluss. Aufnahmen spiegeln immer nur "Snapshots" zum Entwicklungsstand zu einer bestimmten Zeit wider. Da ist was dran, denn solch einen Eindruck habe ich von meinen eigenen Songs auch.

Wenn ich aber zurück blicke und mir die verschiedensten (meiner) Songs vor Augen führe, dann würde ich auf Deine Frage antworten, zwischen 1 Woche und 30 Jahren.

Heute arbeite ich mit Reaper, davor mit Samplitude und kurze Zeit mit Cubase sowie lange Jahre mit analogen Geräten und Aufzeichnung per TEAC A2340-SX sowie Tandberg TD20A (vgl. Tab Informationen im Profil)

https://www.musiker-board.de/media/im-kinderzimmer-1978.21103/full
 
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Ich würde mich auch sehr schwer tun, das klar zu beantworten. Der erste Song war binnen einer Woche ungefähr fertig, und seit dem mindestens 10 weitere male fertig.

Bei mir ist Musik auch immer im Wandel: Die technischen Möglichkeiten werden besser, die Spieltechnik wird besser, Geschmack ändert sich.
Ich nehme mir gerne alte Titel und interpretiere sie neu. Das macht auch einen Reiz an der Musik für mich aus.

P.S:
Ich arbeite mit Reaper, früher mit Reason, Cubase, Live und Fruity Loops.
 
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danke erstmal ffür die antworten:)

Mein "Problem" ist, das ich seit ca. 6-7 mit Ableton in meinem Homestudio arbeite.
Ich hab aber trotzdem noch keinen wirklich fertigen song, da immer wenn ich an etwas arbeite mir die idee nicht mehr gefällt und ich etwas neues anfange.

oft bilde ich mich auch weiter mit "lernvideos" und tutorialen.

Ist das normal das es so lange dauert?

LG

PS: Ich mache Musik im berich elektro
 
Nein, das ist nicht normal, was du beschreibst. Es spricht nur dafür, dass du nur spielen willst und die Arbeit und Disziplin nicht auf dich nehmen willst, eine Sache mal ganz fertig zu machen.
Du schreibst keinen Song sondern probierst nur Sachen aus.
Ist ja auch nicht schlimm, solche Phasen hat sicher jeder mal.
Es sollte nur auch mal Phasen geben, wo man eine Sache mal fertig macht, irgendwie veröffentlicht und für sich dann auch abschließt.
Nur so kann man sich wirklich weiter entwickeln.

Wenn du wirklich Songs schreiben willst, dann setzt dir erreichbare Ziele, gib dir dafür Termine und mach fertig :)
 
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danke erstmal ffür die antworten:)

Mein "Problem" ist, das ich seit ca. 6-7 mit Ableton in meinem Homestudio arbeite.

Und wenn Du jetzt 8 bist geht das doch;) Oder hab ich was falsch verstanden ;):D
 
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Und wenn Du jetzt 8 bist geht das doch;) Oder hab ich was falsch verstanden ;):D

Meinst du das Alter? Wenn ja ich bin 15 :D
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Nein, das ist nicht normal, was du beschreibst. Es spricht nur dafür, dass du nur spielen willst und die Arbeit und Disziplin nicht auf dich nehmen willst, eine Sache mal ganz fertig zu machen.
Du schreibst keinen Song sondern probierst nur Sachen aus.
Ist ja auch nicht schlimm, solche Phasen hat sicher jeder mal.
Es sollte nur auch mal Phasen geben, wo man eine Sache mal fertig macht, irgendwie veröffentlicht und für sich dann auch abschließt.
Nur so kann man sich wirklich weiter entwickeln.

Wenn du wirklich Songs schreiben willst, dann setzt dir erreichbare Ziele, gib dir dafür Termine und mach fertig :)

Okey ich versuch mir mal als Ziel zu setzen, einen Track in einer Woche zumachen.
 
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Also mit 15 noch nicht ganz klar in seinen eigenen Ansprüchen und im Stil zu sein finde ich normal. Irgendwann wirst du feststellen, dass es immer einen Punkt gibt, an dem man nur noch "Verschlimmbessert". Soll heißen, man hat doch noch eine Idee oder möchte hier noch eine Kleinigkeit verbessern, am Ende klingt das ganze dann wie zusammengesetzte Teile oder 5 Songs in einem.

Man muss irgendwann halt dazu stehen und sagen: Das ist es jetzt!
 
Okey ich versuch mir mal als Ziel zu setzen, einen Track in einer Woche zumachen.
Das Ziel ist gut.
Noch besser ist es, wenn Du das Ziel noch mal unterteilst in kleinere Schritte, die Du in überschaubaren Zeiträumen umsetzen kannst.
Beispielsweise verschaffst Du Dir einen Überblick, nachdem Du eine musikalische Idee in einer Grobfassung hast. Ich nehme mal ein Beispiel aus dem Bereich, den ich kenne, nämlich eher Bandmusik:
1) Ein Tag: Rhytmusgitarre(n) entwickeln und sauber einspielen.
2) Ein Tag: Bass entwickeln und sauber einspielen.
3) Ein Tag: Gesang aufnehmen.
4) Ein Tag: begleitende/untermalende sonstige Instrumente
5) Ein Tag: Solo entwickeln und einspielen
6) Ein Tag: grob abmischen, abhören, Fehlt noch was? Feinheiten, Fehler ausbügeln evtl Instrumente oder gewisse Stellen neu einspielen etc.
7) Fein abmischen, mix speichern

Ist jetzt natürlich nur ein grobes Beispiel und musst Du selbst auf Elektro umbrechen. Kann sein, dass der groove da sehr entscheidend ist - dann wäre das vielleicht ein Tag für den grundbeat und ein weiterer Tag für zusätzliche beat/percussion und ein Tag für die Ausarbeitung der Dynamik oder so ...

Erfahrung ist einfach, dass man besser was geschafft kriegt, wenn man sich die Dinge in kleinere Einheiten zerlegt und dann nach und nach abarbeitet.
Ziel ist dabei auch, dass Du am Abend zufrieden mit dem sein kannst, was du geschafft hast und dass Du so ein Gefühl dafür bekommst, was realistisch ist.

Herzliche Grüße

x-Riff
 
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Das Ziel ist gut.
Noch besser ist es, wenn Du das Ziel noch mal unterteilst in kleinere Schritte, die Du in überschaubaren Zeiträumen umsetzen kannst.
Beispielsweise verschaffst Du Dir einen Überblick, nachdem Du eine musikalische Idee in einer Grobfassung hast. Ich nehme mal ein Beispiel aus dem Bereich, den ich kenne, nämlich eher Bandmusik:
1) Ein Tag: Rhytmusgitarre(n) entwickeln und sauber einspielen.
2) Ein Tag: Bass entwickeln und sauber einspielen.
3) Ein Tag: Gesang aufnehmen.
4) Ein Tag: begleitende/untermalende sonstige Instrumente
5) Ein Tag: Solo entwickeln und einspielen
6) Ein Tag: grob abmischen, abhören, Fehlt noch was? Feinheiten, Fehler ausbügeln evtl Instrumente oder gewisse Stellen neu einspielen etc.
7) Fein abmischen, mix speichern

Ist jetzt natürlich nur ein grobes Beispiel und musst Du selbst auf Elektro umbrechen. Kann sein, dass der groove da sehr entscheidend ist - dann wäre das vielleicht ein Tag für den grundbeat und ein weiterer Tag für zusätzliche beat/percussion und ein Tag für die Ausarbeitung der Dynamik oder so ...

Erfahrung ist einfach, dass man besser was geschafft kriegt, wenn man sich die Dinge in kleinere Einheiten zerlegt und dann nach und nach abarbeitet.
Ziel ist dabei auch, dass Du am Abend zufrieden mit dem sein kannst, was du geschafft hast und dass Du so ein Gefühl dafür bekommst, was realistisch ist.

Herzliche Grüße

x-Riff


Du hast mich gerade wirklich auf andere Gedanken gebracht mit deinen Beispiel.
Ich glaube das könnte mir wirklich helfen:)

Danke sehr
 
Bitte - gern geschehen!

x-Riff
 
Zur Erklärung: ich mache Rock und hab früher viel Trance und DnB zeugs gemacht.

Diese strikte Zielsetzung und Zeitplanung würde bei mir zum Beispiel gar nicht funktionieren. Das würde falschen Druck erzeugen, aber jeder ist da anders gepolt.

Bei mir entwickeln sich Songs meist wie folgt:
- Texte schreiben und in einen Ordner heften
- Jammen und die Texte aus dem Ordner bei coolen Riffs oder Harmonien darüber singen und ausprobieren
- Wenn etwas passt Harmonien ausarbeiten
- Songstruktur entwickeln
- Mit der Band ausarbeiten
- Recording etc.

Alles ist stets im Fluss, es entstehen Laufend neue Texte und Melodien, die irgendwann zusammen finden. Wichtig ist mir, dass ich an einem Punkt, wo es ein Song werden soll schon im Kopf weiß, wie er sich anhören soll. Diese Klarheit ist mir viel wichtiger als eine enge timeline. Wenn ich die Klarheit nicht habe, also noch gar nicht weiß, wie es sich am Ende anhören oder besser noch Fühlen soll, dann wird das ewig dauern.
 
Also meinen ersten "Song" habe ich mit etwa 6/7 Jahren geschrieben. Er hieß "eine kleine Meise", war glaube ich acht Takte lang und es wurde der Gesang im Fünftonraum mit einer Hand am Klavier, die die Melodie begleitete aufgenommen. Das war damals das, was ich so spielen konnte. Meine Mutter hat mir dann geholfen, das in Capella zu tippen, damit es wirklich schön und professionell aussieht. Ist sogar in meinem Notenordner unter Eigenkompositionen abgeheftet. Finde ich schon ernst zu nehmen. Es war nämlich für mich die Erkenntnis: Du kannst selbst was schreiben und deine eigene Musik machen. Es folgten viele weitere Projekte, nur mit Noten, Noten mit Aufnahmen, Projekte mit Musik und Sprechtexten, Aufnahmen aus mehreren Spuren zusammengemixt, Improvisationen mit Audacity am PC, Projekte mit Bildern dazu (Video habe ich noch nie gedreht, kommt aber sicherlich auch irgendwann) und auch viele nicht abgeschlossene Projekte. Immer mitentwickelt mit dem, was ich musikalisch konnte und dem, was mich gerade an Themen interessierte. (Die Sachen seit dem zwölften Lebensjahr sind sehr spannend, weil sie ziemlich genau meine Pubertät widerspiegeln.)

Bei mir läuft das Schreiben (Auch wenn ich mich eher im "Klassischen" bzw. Kunstartübergreigenden Genre befinde) meist wie folgt:

Idee wird geboren/fällt auf mich herab
große Begeisterung
Idee wird jedem erzählt, der sie nicht hören will (Grüße an Freunde und Familie) und entwickelt sich dabei rasant weiter
Erste Sachen werden aufgeschrieben als Notizen
Eine schlaflose Nacht folgt, danach ist Idee im Kopf fast ausgearbeitet
Während des Alltages (früher Schule, heute Studium) kaum Konzentrationsfähigkeit
sobald wieder etwas Freizeit da ist: Aufschreiben der Idee in Kritzeleien, aber schon recht genau
Dann dauert es etwas, bis Akkorde ausgearbeitet sind, Klaviersatz geschrieben ist, letzte Feinheiten geregelt sind und eine ordentliche Version der Noten erstellt ist. Dafür erstelle ich mir dann schon auch mal Aufgabenpläne oder zwinge mich, mich mal wieder an dieses oder jenes ranzusetzen. Und genau in dieser Zeit (je nach Größe des Projektes und je nachdem wie oft ich daran arbeite zwischen einer Woche und drei Monaten) gebe ich die Projekte auf, für die die Energie vom ersten Tag nicht ausreicht. Manchmal nehme ich dann aber später auch noch mal Projekte wieder auf, wenn ich ein neues Ziel vor Augen habe. Dann evtl Aufnahme (im Moment nehme ich aber auch teilweise uralte Sachen von mir auf oder schreibe sie noch mal um) und was sonst noch kommt.

Sind meine Sachen hörenswert? Ich glaube für andere nicht unbedingt. Bzw. es fängt vielleicht momentan an, präsentabel zu werden. Aber für mich ist es einfach wichtig, um mich weiterzuentwickeln.
Was mir dabei hilft: Ich stelle mir gerne vor, Eigenkompositionen vorzutragen. Sie auf der Bühne zu spielen und in lauter begeisterte Gesichter im Publikum zu gucken. Die Aufnahme an eines meiner musikalischen Vorbilder zu schicken und einen Brief zu bekommen, wo derjenige mir schreibt, wie toll er das findet und mich fragt, ob ich mein Projekt nicht professionalisieren und Geld damit verdienen möchte. - Ich wäre faktisch nie so eingebildet, das zu tun. Ich würde wahrscheinlich auch im Leben keine Antwort von jemandem berühmten bekommen, aber allein die Vorstellung motiviert ungemein, etwas zu Ende zu bringen. Und dann kann man es immerhin Freunden vorspielen. Ich habe als Kind immer nur alles meiner Familie vorgespielt. Dann habe ich mich getraut, es Freunden vorzuspielen (in der Pubertät wollte ich nicht mehr nur immer alles meiner Familie zeigen) und später habe ich angefangen, es auch mal meinen Musiklehrern vorzuspielen. Letztes Jahr habe ich dann eines meiner Projekte bei einer Aufnahmeprüfung an einer Musikhochschule vorgetragen, das war schon ein erhabenes Gefühl. Ein selbstgeschriebenes Medley habe ich auch schon auf der Bühne gespielt. Alles noch recht kleine Sachen, aber alles abgeschlossene Projekte, die mir ein Erfolgsgefühl vermitteln. Da habe ich etwas geschafft/geschaffen. Das ist weder perfekt, noch einzigartig revolutionär, noch irgendwas sonst, aber es ist meins.

Überleg dir, warum du Musik machst. Wie wichtig ist es dir, einen Song fertig zu machen. Wenn es dir wichtig ist, dann musst du auch mal etwas abschließen, das nicht 100% perfekt ist, aber wo du momentan nicht weiter kommst. Wenn es dir nicht wichtig ist, was spricht denn dann gegen unfertige Sachen?

Wenn dir Zeitplanungen gut tun und du dich damit wohlfühlst, dann mach das so. Es wird aber auch wieder die Phase geben, wo sie dich nur nerven. Oder die, wo du eine Idee an zwei Tagen abschließt, weil sie dich so dermaßen gepackt hat, dass du die Nacht durcharbeiten musstest. Lass dich darauf ein, denn so ist das "Künstlerleben" - frei und unberechenbar.

So ein kleiner Eindruck von mir, auch wenn du anscheinend schon deine Lösung gefunden hast, aber ich finde das Thema trotzdem sehr spannend und wollte mich auch noch mal äußern.

Annino
 
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Also meinen ersten "Song" habe ich mit etwa 6/7 Jahren geschrieben. Er hieß "eine kleine Meise", war glaube ich acht Takte lang und es wurde der Gesang im Fünftonraum mit einer Hand am Klavier, die die Melodie begleitete aufgenommen. Das war damals das, was ich so spielen konnte. Meine Mutter hat mir dann geholfen, das in Capella zu tippen, damit es wirklich schön und professionell aussieht. Ist sogar in meinem Notenordner unter Eigenkompositionen abgeheftet. Finde ich schon ernst zu nehmen. Es war nämlich für mich die Erkenntnis: Du kannst selbst was schreiben und deine eigene Musik machen. Es folgten viele weitere Projekte, nur mit Noten, Noten mit Aufnahmen, Projekte mit Musik und Sprechtexten, Aufnahmen aus mehreren Spuren zusammengemixt, Improvisationen mit Audacity am PC, Projekte mit Bildern dazu (Video habe ich noch nie gedreht, kommt aber sicherlich auch irgendwann) und auch viele nicht abgeschlossene Projekte. Immer mitentwickelt mit dem, was ich musikalisch konnte und dem, was mich gerade an Themen interessierte. (Die Sachen seit dem zwölften Lebensjahr sind sehr spannend, weil sie ziemlich genau meine Pubertät widerspiegeln.)

Bei mir läuft das Schreiben (Auch wenn ich mich eher im "Klassischen" bzw. Kunstartübergreigenden Genre befinde) meist wie folgt:

Idee wird geboren/fällt auf mich herab
große Begeisterung
Idee wird jedem erzählt, der sie nicht hören will (Grüße an Freunde und Familie) und entwickelt sich dabei rasant weiter
Erste Sachen werden aufgeschrieben als Notizen
Eine schlaflose Nacht folgt, danach ist Idee im Kopf fast ausgearbeitet
Während des Alltages (früher Schule, heute Studium) kaum Konzentrationsfähigkeit
sobald wieder etwas Freizeit da ist: Aufschreiben der Idee in Kritzeleien, aber schon recht genau
Dann dauert es etwas, bis Akkorde ausgearbeitet sind, Klaviersatz geschrieben ist, letzte Feinheiten geregelt sind und eine ordentliche Version der Noten erstellt ist. Dafür erstelle ich mir dann schon auch mal Aufgabenpläne oder zwinge mich, mich mal wieder an dieses oder jenes ranzusetzen. Und genau in dieser Zeit (je nach Größe des Projektes und je nachdem wie oft ich daran arbeite zwischen einer Woche und drei Monaten) gebe ich die Projekte auf, für die die Energie vom ersten Tag nicht ausreicht. Manchmal nehme ich dann aber später auch noch mal Projekte wieder auf, wenn ich ein neues Ziel vor Augen habe. Dann evtl Aufnahme (im Moment nehme ich aber auch teilweise uralte Sachen von mir auf oder schreibe sie noch mal um) und was sonst noch kommt.

Sind meine Sachen hörenswert? Ich glaube für andere nicht unbedingt. Bzw. es fängt vielleicht momentan an, präsentabel zu werden. Aber für mich ist es einfach wichtig, um mich weiterzuentwickeln.
Was mir dabei hilft: Ich stelle mir gerne vor, Eigenkompositionen vorzutragen. Sie auf der Bühne zu spielen und in lauter begeisterte Gesichter im Publikum zu gucken. Die Aufnahme an eines meiner musikalischen Vorbilder zu schicken und einen Brief zu bekommen, wo derjenige mir schreibt, wie toll er das findet und mich fragt, ob ich mein Projekt nicht professionalisieren und Geld damit verdienen möchte. - Ich wäre faktisch nie so eingebildet, das zu tun. Ich würde wahrscheinlich auch im Leben keine Antwort von jemandem berühmten bekommen, aber allein die Vorstellung motiviert ungemein, etwas zu Ende zu bringen. Und dann kann man es immerhin Freunden vorspielen. Ich habe als Kind immer nur alles meiner Familie vorgespielt. Dann habe ich mich getraut, es Freunden vorzuspielen (in der Pubertät wollte ich nicht mehr nur immer alles meiner Familie zeigen) und später habe ich angefangen, es auch mal meinen Musiklehrern vorzuspielen. Letztes Jahr habe ich dann eines meiner Projekte bei einer Aufnahmeprüfung an einer Musikhochschule vorgetragen, das war schon ein erhabenes Gefühl. Ein selbstgeschriebenes Medley habe ich auch schon auf der Bühne gespielt. Alles noch recht kleine Sachen, aber alles abgeschlossene Projekte, die mir ein Erfolgsgefühl vermitteln. Da habe ich etwas geschafft/geschaffen. Das ist weder perfekt, noch einzigartig revolutionär, noch irgendwas sonst, aber es ist meins.

Überleg dir, warum du Musik machst. Wie wichtig ist es dir, einen Song fertig zu machen. Wenn es dir wichtig ist, dann musst du auch mal etwas abschließen, das nicht 100% perfekt ist, aber wo du momentan nicht weiter kommst. Wenn es dir nicht wichtig ist, was spricht denn dann gegen unfertige Sachen?

Wenn dir Zeitplanungen gut tun und du dich damit wohlfühlst, dann mach das so. Es wird aber auch wieder die Phase geben, wo sie dich nur nerven. Oder die, wo du eine Idee an zwei Tagen abschließt, weil sie dich so dermaßen gepackt hat, dass du die Nacht durcharbeiten musstest. Lass dich darauf ein, denn so ist das "Künstlerleben" - frei und unberechenbar.

So ein kleiner Eindruck von mir, auch wenn du anscheinend schon deine Lösung gefunden hast, aber ich finde das Thema trotzdem sehr spannend und wollte mich auch noch mal äußern.

Annino


Hey
Erstmal find ichs ganz schön krass, dass du einen so krassen Text geschrieben hast, der Inhaltlich mir weiterhilft und ganz schön motiviert:)

Das mit deiner Vorstellung auf einer Bühne zustehen und mit einem Vertrag hab ich auch manchmal, von daher weiß ich wie es einen ermutigen kann.

Ich glaub wirklich das ich vieles von dir mitnehmen kann:)

danke

LG
 
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J
  • Gelöscht von peter55
Ich denke ein Song eines Djs ist schneller Prouziert als ein Stück mit der Gitare z.B. Meinen ersten Song habe ich mit 14 Jahren komponiert. Manchmal gehe ich noch dran und verändere was. Also für mich ist mein erster Song ein stetiger Prozess!
 

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