MIII lernen nach Gusto und Gehör

Dann habe ich angefangen, mit der Lautstärke zu spielen. Einen Teil lauter, den anderen leiser. Jetzt sind die Fehler wieder da.

das ist auch normal:

  • erst spielt man eine Dimension - rechte oder linke Hand getrennt
  • dann spielt man in zwei Dimensionen linke Hand und rechte Hand zusammen
  • Dann kommt noch die dritte Dimension, die Dynamik dazu.

Und es geht mit wechselnder Dynamik deshalb erst mal schlechter, weil man mit unterschiedlicher Lautstärke eine unterschiedliche Muskelspannung aufbaut - und das ist erstmal wieder eine ungewohnte Situation , an die man sich erst wieder gewöhnen muss.


Trotzdem werde ich ungeduldig mit mir. Schließlich gingen die anderen Stücke doch auch schneller von der Hand, denke ich mir...

Von leicht war auch nicht die Rede, sondern von Zwischenprüfung!

Dass das Stück für alte Hasen" keine Herausforderung darstellt darf dich nicht stören - für Beginner auf dem Sektor ist das erstmal ne richtige Nuss! ... Ungefähr so wie der "Carneval von Venedig" am Ende von der Hozsschuh Akkordeonschule Band 1

-> Bleib dran, es lohnt sich, wenn das Stück mal läuft ist es eine nette, charmante Miniatur!
 
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Leider ist aus der Zwischenprüfung ein Charaktertest geworden...
Bleib dran, es lohnt sich, wenn das Stück mal läuft ist es eine nette, charmante Miniatur!

Hallo @BrunoH,

ich merke, dass Du richtig kämpfst und möchte unterstreichen, was @maxito sagt. Das "Intermezzo" ist für uns MIII-Greenhorns nicht leicht. Auf dem MII bereitete mir das Stück wenig Mühe, aber beim MIII sieht das anders aus und ich habe an mir gezweifelt, wie Du an Dir zweifelst. Letztendlich habe ich gemerkt, dass aus irgendwelchen Gründen das MIII-Bassspiel zumindest bei mir bei diesem Stück fehleranfälliger als MII.

Mir ging ein Licht auf, als ich gemacht habe, was man eigentlich nicht tun soll: Ich habe mit Verrenkungen versucht herauszukriegen, warum ich eigentlich falsch spiele. Aufgefallen ist mir auf der Bass-Seite, dass ich meinen Unterarm während des Spielens - warum auch immer - immer wieder leicht gedreht habe. Dadurch veränderte sich natürlich die Position der Finger zu den Bassknöpfen und ich spielte falsch. Also nahm ich mir vor, das Ende des Unterarms möglichst am Bassboden zu lassen - und siehe da: Die Fehler waren weg :). Manche Akkordeonisten schleifen ja auch mit einer Art Socken auf der Bass-Seite hoch und runter. Vielleicht hat der Gebrauch des Sockens auch einen ähnlichen Effekt, so dass man nicht nur nicht festklebt, sondern auch die Ausgangslage des Unterarms und damit der Finger stabilisiert.

Dir alles Gute bei Deinen weiteren Versuchen.

Grüße, Bernnt
 
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Uff, wie bei den Europa- und Weltmeisterschaften. Italien ist immer eine Herausforderung. Hier mein "Italienisches Intermezzo", voller Ungenauigkeiten und Fehler, klingt irgendwie trotzdem nach Musik, aber besser kriege ich MIII-Opa das einfach nicht hin.
https://soundcloud.com/user-801430628/italienisches-intermezzo

Vielen Dank für Eure Unterstützung. Ohne euch, @maxito, @Frager, @Bernnt hätte ich das Notenblatt fast zerrissen und verbrannt.
 
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aber besser kriege ich MIII-Opa das einfach nicht hin.
Hallo @BrunoH, MIII-Opa. "Besser" hinkriegen? Ich finde das für einen MIII-Anfänger und MIII-Rentner schon ziemlich gut. In Rente musst Du Dich und Dein Instrument nicht schicken. Die etwas längere Wartezeit hat sich für uns gelohnt, finde ich. Alle Achtung! Irgendwie klingst du anders als bei den anderen Stücken. Hast Du irgendetwas geändert?

Du hast auf meine Pinwand geschrieben, dass es für Deinen Ehefrieden besser ist, das Niveau vorübergehend etwas abzusenken. Da Du nach wie vor der einzige bist, der hier seine MIII-Fortschritte ins Netz stellst, werde ich mich Deinem Wunsch fügen. Wahrscheinlich ist es am besten, dass wir uns erst einmal ein paar einfachere Stücke vornehmen, bis wir die Knöpfe links besser treffen. Passendes Material wäre:

James Hook, Menuett:

James Hook - Menuett.png


Johann Kriegers Menuett: https://www.broekmans.com/covers/sm/543/000000000000907543_02.jpg

Alternativ steht immer auch noch der Vorschlag im Raum, bestimmte bekannte Gesangbuchstücke aus dem Evangelischen Gesangbuch (EG), dem Gotteslob (GL) bzw. dem Neuen Gotteslob (NGL) einzuspielen. Anbieten täten sich im ersten Schritt die einfacheren Choräle "Ich singe dir mit Herz und Mund" (EG 324), "Lobe den Herren, den mächtigen König" (EG 316/317, NGL 392, GL 258) und "Großer Gott, wir loben dich" (EG 331, NGL 380, GL 257). Ziel könnte sein, die Melodie von jedem Stück auswendig zu lernen und dann frei nach Schnauze in C-, in G- und in F-DUR zu probieren, so dass wir uns an die verschiedenen Tonarten und damit an die verschiedenen motorischen MIII-Abläufe immer mehr gewöhnen. Die Stücke finden sich auch hier:

Ich singe Dir mit Herz und Mund: http://www.l4a.org/cgi-bin/4lieder?lookupMode=liedaufschlagen&lookup=Evangelisches Gesangbuch+324
Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren: http://www.lieder-archiv.de/lobe_den_herren-notenblatt_300780.html
Großer Gott, wir loben dich: http://www.lieder-archiv.de/grosser_gott_wir_loben_dich-notenblatt_400230.html

Wenn Du mit den Gesangbuchliedern anfängst, würde ich andere Gesangbuchlieder derselben Schwierigkeitsklasse daneben setzen.

Aber vorher haben wir uns erst einmal eine Pause und ein Bier verdient.

Musikalische Grüße an alle MIII-Enthusiasten
Bernnt

P.S. Gerade kommt mir noch eine Idee. Probiere doch einfach, zum Hook noch eine Stimme dazuzusetzen - frei nach Schnauze und Gehör.
 

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  • James Hook - Menuett.pdf
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Oh, eine Samstagmorgenüberraschung. Vielen Dank für das neue Material,@Bernnt.

Wahrscheinlich ist es am besten, dass wir uns erst einmal ein paar einfachere Stücke vornehmen, bis wir die Knöpfe links besser treffen.
Für mich zumindest ist das eine gute Entscheidung. Ich habe mit dem letzten Stück doch ziemlich gekämpft wie ihr wisst. Ich hoffe, die anderen MIII-Anfänger hier sind damit einverstanden.

Alle Achtung! Irgendwie klingst du anders als bei den anderen Stücken. Hast Du irgendetwas geändert?
Die Antwort darauf heißt Pigini Convertor 55/P Senior C. Der Dank dafür geht an die beste aller Ehefrauen und an die Deutsche Bank.:):):)

Im Jahrgang 2013 des «akkordeon magazin» sind interessante Beiträge zu diesem Thema:
Februar/März 2013 Seite 20ff: Üben ist doof
Juni/Juli 2013 Seite 36 ff: Strategien für erfolgreiches Üben
Dezember/Januar 2013/2014 Seite 32ff: Lernen muss angenehm und leicht sein
Kann man die Artikel auch online lesen?
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
James Hook, Menuett
Was sind das für Noten? Es gibt nur eine Zeile.
 
Hier mein "Italienisches Intermezzo", voller Ungenauigkeiten und Fehler, klingt irgendwie trotzdem nach Musik, aber besser kriege ich MIII-Opa das einfach nicht hin.


Ich glaube jetzt wirds aber Zeit, dass du dein Licht mal unter dem Scheffel hervorholst! Wenn ich den Faden verfolge, wie lange ihr MIII übt und dann nach diese Zeit das Sück in der Qualität - das sag ich nur Hut ab!


Ich habe mit dem letzten Stück doch ziemlich gekämpft wie ihr wisst

Mir scheint hier in diesem Faden befassen sich Spieler mit recht respektablem spielerischen Können mit dem Lernen von MIII Spiel. Denn nur duch die Gewohnheit, sich unbekannte Stücke praktisch nebenbei reinzuziehen, kann ich mir erklären, dass man an sich zweifelt,. wenn ein neues Stück einen "fordert"! Jetzt mal ganz im Ernst: Bei mir dauert s teilweise mehr als ein Jahr bis ein neues Stück auch nur halbwegs so läuft wie das Hörbeispiel von BrunoH. Trotzdem verzweifle ich nicht daran, sondern habe mich damit abgefunden, dass meine Lerngeschwindigkeit halt langsamer ist.
 
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Hier mein "Italienisches Intermezzo", voller Ungenauigkeiten und Fehler
Ich glaube jetzt wirds aber Zeit, dass du dein Licht mal unter dem Scheffel hervorholst!
Mir scheint hier in diesem Faden befassen sich Spieler mit recht respektablem spielerischen Können mit dem Lernen von MIII Spiel.
So @BrunoH, jetzt hast Du's auch aus dem Mund des Moderators. Ich finde, @maxito, hat recht. Du spielst das Stück auf dem MIII besser als ich es im Moment kann. Ich lerne langsamer als Du. Es gibt keinen Grund, dass Du an Dir zweifelst. Respektiere einfach deine Lerngeschwindigkeit und deine Tastenfitness so wie sie ist und freue Dich an Deinen Fähigkeiten.

Was sind das für Noten? Es gibt nur eine Zeile.
Das sind Gitarrennoten. Einfach die Hälse, die nach unten gucken, auf das MIII-Manual verlagern. Dann bekommst Du eine schöne Miniatur von James Hook. Wenn Du rechts eine Mittelstimme hinzufügst, würde ich Dir empfehlen, es mal mit Quinten zu probieren und zu schauen, was dabei herauskommt. Interessant ist der B-Teil des Stücks. Die Achtelfigur in der rechten Hand im ersten Takt des B-Teils findet sich im zweiten Takt des B-Teils im Bass wieder. Wenn man die dritte Stimme im 1. Takt in Quinten anlegt, müsste man um der Symmetrie willen auch die Bewegung dieser Stimme wiederholen. Wie? In Quinten, Quarten, Sexten? Probier es einfach aus.

 
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Mir scheint hier in diesem Faden befassen sich Spieler mit recht respektablem spielerischen Können mit dem Lernen von MIII Spiel.
Ich finde das für einen MIII-Anfänger und MIII-Rentner schon ziemlich gut. In Rente musst Du Dich und Dein Instrument nicht schicken.
Leute, vielen Dank für das Lob, aber lasst die Kuh mal im Dorf. "Respektables spielerisches Können" würde ich mir nicht bescheinigen wollen. Das Einzige, was ich tue, ist jeden Tag spielen. Wenn ich mir das völlig überflüssige Fernsehprogramm schenke und dieselbe Zeit in Akkordeonüben investiere, komme ich pro Tag auf mindestens 1 1/2 Stunden, hab ich mir ausgerechnet. Ich will einfach MIII lernen und bin konsequent - das ist alles. Zur Geniefraktion, zu der die studierten Größen hier gehören, zähle ich mich nicht, eher zur musikliebenden schwäbisch-fränkischen Schaffertruppe. Und da für den Franko-Schwaben Geiz immer noch irgendwie geil ist, freut er sich, wenn man Audacity für umme haben und Fehler von Handyaufnahmen einfach wegschnipseln kann.
 
Die Antwort darauf heißt Pigini Convertor 55/P Senior C. Der Dank dafür geht an die beste aller Ehefrauen und an die Deutsche Bank.
Gratulation zu deinem neuen Instrument und natürlich zu der besten aller Ehefrauen.
 
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Alternativ steht immer auch noch der Vorschlag im Raum, bestimmte bekannte Gesangbuchstücke aus dem Evangelischen Gesangbuch (EG), dem Gotteslob (GL) bzw. dem Neuen Gotteslob (NGL) einzuspielen.
Ich hatte mir vor ein paar Tagen die Liste mit den bekannten Gesangbuchliedern heruntergeladen und mich für ein anderes entschieden. Daher hier zum Sonntag meine Einspielung von "Nun danket alle Gott". Ich habe mich an dem Choral zunächst in C-Dur versucht, dann in F- und schließlich in G-Dur. Jedes Mal klingt er anders. Beim Üben fiel mir auf, dass es mir in C-Dur und in G- leichter fiel als in F-Dur. Aber nach ein paar Übeeinheiten legte sich das:

https://soundcloud.com/user-801430628/nun-danket-alle-gott-c-dur

https://soundcloud.com/user-801430628/nun-danket-alle-gott-f-dur

https://soundcloud.com/user-801430628/nun-danket-alle-gott-g-dur

Jetzt bin ich gespannt, was du danebenstellst, @Bernnt
 
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Jetzt bin ich gespannt, was du danebenstellst, @Bernnt
Hallo @BrunoH, ich sehe, Du warst aktiv und hast einen Choral eingespielt, der zu den ökumenischen Standards zählt (EG 321, GL 266) und sich auch in den Gesangbüchern der anderer christlicher Kirchen in ganz Europa findet. Wenn jemand die Noten für die Melodie braucht, findet man sie hier: http://www.lieder-archiv.de/nun_danket_alle_gott-notenblatt_300778.html

Ich habe mich heute auch an mehreren einfacheren Chorälen versucht. Um Dir die bekannteren Standards zu lassen, habe ich ein Tauflied aus dem Evangelischen Gesangbuch (EG 200) eingespielt. Die Noten für die Melodie finden sich aber auch hier: http://www.gotteslieder.de/liederundextras/lied:4.
https://soundcloud.com/user-942616218/ich-bin-getauft-auf-deinen-namen-c-dur-c-dur
https://soundcloud.com/user-942616218/ich-bin-getauft-auf-deinen-namen-g-dur
https://soundcloud.com/user-942616218/ich-bin-getauft-auf-deinen-namen-f-dur

"Alles was wichtig ist, hört man mindestens sieben Mal", gab mir einmal eine Studienfreundin mit auf den Weg. "Dann weiß ich, dass ich das können sollte." Ich möchte das etwas abwandeln: Was man sieben Mal getan hat, hat man drin. Also müssen wir uns jetzt nur noch sechs Chorälen widmen, um die Bassterzen zu einer vorgegebenen Melodie in C-, G- und F-Dur zu automatisieren. Glücklicherweise gibt es ja noch die beiden anderen Stücke von Hook und Krieger...


 
Hallo MIII-Freunde,

hier das Menuett von James Hook, das mich eine Woche lang begleitet hat:

https://soundcloud.com/user-942616218/james-hook-menuett

Leider nur zweistimmig, aber ihr schafft auch die oben vorgeschlagene dreistimmige Version. Außerdem wartet ja noch der Krieger. Wenn diese beiden Stücke eingespielt wurden, verlassen wir die Barockzeit vorübergehend.

Weiterhin viel Freude mit den Stücken
Bernnt
 
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Im Jahrgang 2013 des «akkordeon magazin» sind interessante Beiträge zu diesem Thema:
Februar/März 2013 Seite 20ff: Üben ist doof ; Juni/Juli 2013 Seite 36 ff: Strategien für erfolgreiches Üben; Dezember/Januar 2013/2014 Seite 32ff: Lernen muss angenehm und leicht sein
@Frager hat mich dazu gebracht, mich noch einmal mit dem Thema Üben zu beschäftigen. Insbesondere fand ich ein paar Spitzensätze in den drei Artikeln, die mich sehr angesprochen haben und die ich euch nicht verheimlichen möchte:

"Ein Fehler ist ein guter Freund, der uns zeigt, wo's langgeht!" steht im zweiten Artikel. Das hat mir gut gefallen, weil der Satz mir klarmacht, dass meine Fehler auch etwas Gutes haben, weil sie mich auf etwas hinweisen, was mich weiterbringen kann.:)

Der 3.Artikel verweist darauf, dass man sich belohnen soll: "Ohne Belohnung macht das Gehirn gar nichts," Preußischer oder russischer Drill nützen gar nichts, wenn man weiterkommen möchte. Man braucht etwas, was einem gut tut. Gut getan haben mir die aufmunternden Bemerkungen von euch, die virtuellen Kekse und eure Rückmeldungen insbesondere während des "Intermezzos". Viele Dank. Ich verstehe jetzt auch, warum manche ein Bier nach dem erfolgreichen Üben brauchen oder auch Pralinen. Man belohnt sich, tut sich etwas Gutes, bringt sich in gute Laune und verbindet das mit dem Üben. Ich merke aber auch, dass ich hier in diesem Kurs nicht immer dasselbe spielen will. Ich möchte mich nicht nicht nur am Barocken versuchen, sondern auch einmal etwas Anderes spielen. Ansporn wären für mich Stücke und Methoden, die wir noch nicht hatten.:):)

"Es gibt keine technischen Schwierigkeiten, nur solche im Kopf." Dieser Satz im ersten Artikel treibt mich um, weil ich mich frage, warum Akkordeonspielen überhaupt schwer ist. Die meisten verweisen dann darauf, dass man ja unheimlich viel parallel tun müsste: Man zieht und drückt den Balg auf und zu, man drückt Tasten und Töne, man studiert Noten während des Spiels, man hört auf seinen Duopartner... Der Autor sagt, es geht nicht um Technik, es geht um deinen Kopf. Eine Betrachtungsweise, die mich sehr nachdenklich macht. Ein 60jähriger rennt im Allgemeinen langsamer als ein 20jähriger, weil er weniger Puste hat, weniger Muskeln, weil sein Kreislauf in der Regel schlechter ist. Gilt das auch fürs Akkordeonlernen? Ist ein 60jähriger weniger leistungsfähig als ein 20jähriger? Wenn ja, weil der Kopf weniger leistungsfähig ist??? Bei einem Vortrag glaube ich gehört zu haben, dass das Gehirn bis ins hohe Alter plastisch bleibt. Es lernt und vertieft das, was es tut. Schaut man den ganzen Tag Fernsehen, vertieft es seine Fähigkeit fernzusehen. Macht man mehrmals am Tag Gymnastik, lernt man Gymnastik, also Bewegungsabläufe zu koordinieren. Säuft man den ganzen Tag, lernt man saufen. Alles was man nicht tut, verlernt man auf Dauer. Insofern hat Plastizität etwas Gutes und etwas Schlechtes. Mir gefällt die gehirnphysiologische Betrachtung des Übens. Sie macht mich lockerer. Weil ich Akkordeon spiele, bleibt das im Hirn nicht folgenlos. Vielleicht ist da mehr möglich, als mir im Moment möglich ist. Auf jeden Fall stelle ich jetzt schon fest, dass ich seit ein paar Wochen weiß, wo ich abends meinen Haussschlüssel hingelegt habe :) Das war vor dem ständigen MIII-Akkordeonspielen nicht der Fall. Offensichtlich passiert da doch einiges. Man braucht vor dem Alter als Akkordeonist keine Angst zu haben.:):):)
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Leider nur zweistimmig, aber ihr schafft auch die oben vorgeschlagene dreistimmige Version. Außerdem wartet ja noch der Krieger. Wenn diese beiden Stücke eingespielt wurden, verlassen wir die Barockzeit vorübergehend.
Schön, deine Aufnahme, @Bernnt. So locker und leicht. Mir gefällt auch, dass wir die Barockzeit verlassen. Nur Barockes in Form von Kirchenliedern und Menuetten ist mir zu wenig, da gibt es noch mehr zwischen Himmel und Erde... (siehe oben).
 
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Außerdem wartet ja noch der Krieger.
https://soundcloud.com/user-801430628/krieger
Musikalische Grüße
Bruno
 
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Musikalische Grüße, Bruno

Vielen Dank für Deine Grüße, @BrunoH.

Jetzt finden wir Töne im MIII und wir können nach Noten einfache Lieder auf dem MIII spielen. Versucht haben wir uns auch an Dur-Tonleitern in C-, F- und G-Dur. Wenn man sie als Linien auf den Knöpfen des MIII im C-Griff aufzeichnet, entsteht folgendes Bild:

MIII-Tonleiter.png



Man sieht, dass wir die verschiedenen diagonalen Richtungen beherrschen und dass wir auch senkrechte Bewegungen spielen können (z.B. von h (auf dem englischen Blatt b) nach c). Aber wir hatten noch keine waagrechten Bewegungen. Wenn man waagrechte Bewegungen realisiert, bewegt man sich nämlich in Form von kleinen Terzen auf- oder abwärts - egal ob diese Bewegung auf der ersten, zweiten, dritten oder vierten Reihe auf dem Konverter angesetzt wird. Das ist natürlich bisher vorgekommen, aber wir haben mit dieser Bewegung nicht systematisch gespielt. Das ist schade, weil man damit nämlich einiges anstellen kann, wenn man insbesondere noch das Thema große Terzen dazu nimmt. Dann landet man nämlich zielsicher bei Arpeggien - Bewegungen aus Tönen aus einem Akkord, die nacheinander klingen.

Drei Begleitformen haben wir bisher eingeübt: Die unisono-Begleitung, bei der linke und rechte Hand dasselbe spielen, die einfache Terzbegleitung, bei der die Basshand die Unterterz oder wenn es sich komisch anhört denselben Ton spielt wie die Melodiehand und die dreistimmige Terzbegleitung, bei der die Basshand die Unterterz spielt, während die rechte Melodiehand ihre Melodielinie und tiefere Töne meist im Quart- oder Quintbereich ergänzt. Angesprochen war zum Vierten auch die Begleitung nach Gitarrengriffen, die man in den Songbooks findet und die die Melodielinie eines Songs, meist einen Text und Gitarrengriffe beim Akkordwechsel enthält. Dabei spielt man die Melodie rechts, den Grundbass im MIII und ergänzt die restlichen Töne des Akkords in der rechten Hand frei nach Gusto und Gehör.

Jetzt fügen wir unseren Fähigkeiten eine fünfte Begleitform hinzu: die Arpeggien-Begleitung. Dabei werden im einfachsten Fall die drei Töne eines Dur-, Moll- oder auch verminderten Akkords nacheinander gespielt. Die Abfolge der Töne kann dabei nach Takt und nach Gefühl variiert werden. Die benötigten Töne für die einfachen Arpeggien liegen auf unseren Knöpfen nebeneinander, und zwar so:

MIII-Anordnung der verschiedenen Akkorde.png



Blau sind die verschiedenen möglichen Dur-Akkorde beginnend auf verschiedenen Grundtönen in der ersten, zweiten oder dritten Bassreihe. Rot sind die entsprechenden Moll-Akkorde, gelb die verminderten. Man sieht, dass die Formen des Griffes immer gleich bleiben. Für den Griff spielt es keine Rolle, ob man c-moll oder es-moll spielt. Er ist gleich, lediglich der Startton variiert. Dass wir lernen müssen, die Akkorde zu wechseln ist klar. Einfache Einstiegsübungen findet man zum Download als pdf wie auch hier:

ÜbungenZuArpeggien.PNG


1890 zog ein merkwürdiger Mann die Aufmerksamkeit in London auf sich. Er wohnte in einer kleinen Wohnung im zweiten oder dritten Stock eines Hinterhauses, sprach Englisch mit einem starken französischen Akzent, ging stets mit weißem Hemd, einer Fliege und einem Frack aus dem Haus und nannte sich Fryderyk Franciszek. Auffällig war sein Klavierspiel, das stark an Frédéric Chopin erinnerte. "Ich bin Chopin", sagte er immer wieder, dabei konnte er ziemlich aggressiv werden. "Ich bin nicht tot. Dass ich im Jahre 1849 gestorben sein soll, stimmt nicht", herrschte er. Eine merkwürdige Geschichte, eine Glosse in der Geschichte der Musik - ähnlich der bekannteren von Rosemary Brown, die u.a. als Hellseherin in Kontakt mit Strawinsky, Rachmaninoff, Debussy, Brahms, Liszt, Beethoven und Mozart gestanden haben soll und ihre Werke in der Zeit nach deren Tod aufgeschrieben hat. Wie dem auch sei: Ein Seelenarzt, der bereits "Gott" und "Isaac Newton" therapierte, nahm sich Fryderyk Franciszek an. Interessant ist für uns aber weniger die Psyche des Mannes, interessant sind seine sehr einfachen Stücke, die in der Tat eine gewisse Ähnlichkeit zu denen des echten Chopins aufweisen. Eins davon gibt es hier als Übung. Leider haben wir nur eine bescheidene Aufzeichnung:

https://soundcloud.com/user-942616218/nostalgie

g-g'-es'-f' sind die ersten Töne.

Deine Aufgaben:
1. Höre die Melodie heraus.
2. Setze die angefangene Arpeggien-Begleitung über die Melodie.
3. Spiele die Melodie ein, dann geht es weiter.

 

Anhänge

  • 19 - Arpeggien.pdf
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Ich habe mal das Stück probiert. Um die richtigen Töne zu spielen, muss man manchmal etwas über das MIII-Manual springen. Die Herausforderung besteht darin, die richtigen Töne zu treffen, was nicht immer gelang. Man will G-Dur begleiten und spielt in Gis-Dur... Manchmal spielt man aber auch "falsch" und man stellt im Nachhinein fest, dass es nicht schlecht klingt und man dieses Stück mit verschiedenen Begleitungen versehen kann. Meine aktuelle Variante klingt so:

https://soundcloud.com/user-801430628/nostalgie

Ich möchte aber noch etwas daran Üben. Irgendwie bin ich noch nicht richtig zufrieden damit.
 
Ich habe mal das Stück probiert.
Unglaublich, wie schnell du bist. Ich denke, wir sollten das Tempo ein bisschen rausnehmen. Ziel ist es ja nicht nur, ein Stück einzuspielen, sondern sich ein Gefühl für das MIII insgesamt anzueignen. Also ruhig mehrmals spielen.

Bei deiner letzten Version triffst du die Töne fast immer. Allerdings spielst du die Achteln auf der linken Seite sehr kurz - wahrscheinlich aufgrund der Vorübungen, die ich eingestellt habe. Die Idee war eigentlich, die Achtel links liegen zu lassen und das Haltepedal eines Klaviers zu imitieren. Ein Pianist liest ja folgende Noten:

pedal.gif


Wenn er "Ped" hat wie hier in diesem Notenbeispiel, wird er sein rechtes Pedal drücken. Das aber bedeutet, dass die danach angeschlagenen Töne nicht gestoppt werden, wenn man die Tasten verlässt, sondern weiter klingen, bis man den Fuß vom Pedal nimmt. Die Noten in diesem Notenbeispiel fließen damit gleichsam ineinander. Unser Stück würde dann zum Beispiel so gehen:

https://soundcloud.com/user-942616218/nostalgie-1

Man kann das Stück natürlich auch anders harmonisieren. Wie auch immer finde ich aber eine "gehaltene Interpretation", also ein Spiel mit längeren Achteln, angemessener. Das wir uns recht verstehen: Du spielst gut. Deine Begleitung kann man bei einem Stück von Gabriel Fauré, das mir im Moment durch den Kopf geht, gut verwenden, aber hier passt sie meiner Meinung nicht so gut. Aber das ist wie gesagt meine Meinung.

Irgendwie bin ich noch nicht richtig zufrieden damit.
Probier doch einfach mal eine "gehaltene Interpretation" aus. Vielleicht bist du dann zufriedener.
 
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Probier doch einfach mal eine "gehaltene Interpretation" aus. Vielleicht bist du dann zufriedener.
Vielen Dank für den Vorschlag. Ich werde mich daran versuchen. Deine Einspielung ist schon einmal ein guter Startpunkt. Ich habe gemerkt, dass du den Grundton in deiner Begleitung verschiebst, wenn derselbe Akkord noch einmal auftaucht. Interessant.

Deine Begleitung kann man bei einem Stück von Gabriel Fauré, das mir im Moment durch den Kopf geht, gut verwenden
An welches Stück denkst du?
 
An welches Stück denkst du?
Ich denke an die Pavane. Es gibt eine gute Aufnahme von einem Pianisten, in der man das von Dir oben bevorzugte Begleitschema gut hört. Schau mal hier:

.

Der Pianist liefert auch gleich einen Link zu Klaviernoten mit: http://en.scorser.com/Out/300578644.html. Für mich ist das Stück allerdings so zu lang. Man bräuchte relativ lange, bis man es auswendig kann. Gut, man kann es kürzen, Takt 16 und Takt 42 bieten sich dafür an. Aber will man das?

Für unseren weiteren Kurs möchte ich mich lieber einmal an dem jiddischen Lied "Donna, Donna" versuchen und unser Arpeggien-Begleitschema dort anwenden. Das Lied wurde von Joan Baez popularisiert, es gibt aber auch Aufnahmen mit dem älteren Text:



Der Link zu den Noten mit der Melodie und den notwendigen Akkorden für das Begleitschema: http://bisgen.blogspot.de/2012/04/donna-donna-nota-akor.html. Natürlich hat man hier vielleicht im ersten Moment Probleme, weil man permanent hopsen muss. Freilich könnte man den A7-Akkord zuweilen durch e0 (also den verminderten Akkord ab e) ersetzen. Dann läuft das Stück schon flüssiger.

Eine Alternative zu dem Stück wäre "Die Moorsoldaten" (historische Infos unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Moorsoldaten. Die Noten finden sich hier: http://folksongcollector.com/peatbog.html

Fortgeschrittener wäre "Feelings". Auch dieses Lied könnte man mit unserer Arpeggien-Begleitung probieren. Inspirierend dafür ist folgender Link mit Gitarrennoten: http://www.lute.ru/note/Mus/note57.GIF
 
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