Umstellung auf In-Ear - ein oftmals langer aber lohnenswerter Weg

Wie schon gesagt, halte ich gute Hörer für einen wichtigen Bestandteil für In-Ear Monitoring. Und ja, 2000EUR können da insgesamt schnell zusammenkommen, was für viele sicher gar nicht denkbar ist. Auch 1000EUR sind ne Menge Geld, muss man aber auch nicht gleich zu Anfang auf den Tisch legen, um zu starten.
Vorausgesetzt, dass wenigstens ausreichend Aux-Wege zur Verfügung stehen, und man nicht noch in ein neues Pult investieren muss, kann man auch erst einmal mit weniger Kohle starten. wie schon oben beschrieben, muss es nicht gleich eine Sennheiser Funkstrecke sein, das LD Set tut's meiner Meinung nach voll und ganz, und wenn man sich mit zwei Leuten einen Sender teilt, sind das für jeden 225EUR. Das ist auf jeden Fall eine Investition, die erst einmal eine Zeit lang, wenn nicht sogar auf Dauer genutzt werden kann. Wenn man hier am falschen Ende spart und ein günstigeres Modell wählt, z.B. mit nur einen Festfrequenz, dann wird man wohl auf absehbare Zeit hier nochmal investieren müssen.
Was den Hörer angeht, kann man vielleicht erst einmal mit dem beigelegten starten. Unser Bassist meint, dass der nicht viel schlechter, wenn nicht sogar voller klingt, als der Shure 215, den er sich dazu geholt hat.
Der Gitarrist aus meiner Rockcoverband, der schon eine ganze Zeit auf In-Ear umgestellt hat, ist mit den Shure 215 zufrieden, hat sich dafür allerdings Otoplastiken anfertigen lassen.
Ich will damit sagen, es muss nicht gleich auf einmal ne ganze Stange Geld sein, die man in die Hand nehmen muss. Die Funkstrecke als Basis, dann oder später 100 EUR für einen Hörer und dann nochmal 150 für Otoplastiken. Wir reden hier durchaus über Einzelkomponenten, die man nach und nach erweitern und/oder jederzeit austauschen/ergänzen kann.
Als Keyboarder, der ein neues Keyboard braucht, habe ich diese Option nicht... nur mal so!
 
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Ich will damit sagen, es muss nicht gleich auf einmal ne ganze Stange Geld sein, die man in die Hand nehmen muss. Die Funkstrecke als Basis, dann oder später 100 EUR für einen Hörer und dann nochmal 150 für Otoplastiken. Wir reden hier durchaus über Einzelkomponenten, die man nach und nach erweitern und/oder jederzeit austauschen/ergänzen kann.
Als Keyboarder, der ein neues Keyboard braucht, habe ich diese Option nicht... nur mal so!
Richtig. Ich selber bin auch mit einem Behringer P1 Bodypack für ca. 50 € und geschlossenen Kopfhörern, die ich eh zu Hause hatte angefangen, um es mal bei den Proben zu testen.
Dann habe ich irgendwann universelle InEar Hörer gekauft für ca. 80€, die ich immer noch als Backup nutze. Also sehr überschaubarer Preis zum Start und absolut brauchbar - auch live. Funk ist kein Muss (im Gegenteil: Kabellösungen haben durchaus auch ihre Vorteile)

Mittlerweile habe ich eine LD MEI1000 Funke und angepasste UE Hörer, die ich zwar nicht mehr missen möchte, aber es würde auch ohne gehen.
 
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entschudligung, da bin ich anderer meinung: das geld ist wirklich nicht das entscheidende.
die erste entscheidung ist: will ich oder will ich nicht.
für mich klingt das mit den inear selber (den hörern) fast nach eine glaubenssache (so wie mit apfel oder nicht apfel - bitte nicht zu ernst nehmen).
im live betrieb geht es nicht um das letzte quentchen an HiFi qualität sondern um die frage, ob sich einzelne stimmen gut voneinander differenzieren lassen.
und das gelingt auch mit einem SE215. zwischen unserem schlagzeuger und mir liegen mehr als 40 jahre, es kann also nicht an meinem seit frühester kindheit mit einem tinitus eingeschränkten gehör liegen das wir beide mit diesem 'billigheimer' sehr gut zurecht kommen. unser sänger nutzt irgend so ein über 400 € teures teil von fisher. bitte schön.
aber überzeugt worden ist er von mir nachdem ich ihm zwangsweise einen 20 € geschlossenen kopfhörer während einer probe aufgesetzt habe: 'mensch, ich höre ja plötzlich alles so eindeutig und deutlich'.
ist es eine gewagte behauptung wenn ich sage, die probleme mit unzufriedenheit am inear sound sind nicht ein SE215 sondern liegen woanders, vielleicht am mix, am eq-ing?
daher haben bei uns auch jannes und nick (wir sind zu dritt) einen P16M. so sind die beiden selber verantwortlich für ihren mix und kriegen das auch sehr gut hin.
heißt: 400 € .
und, ich möchte es ganz krass sagen: wem 400 € inear nicht wert ist hat nicht begriffen, wie wertvoll das gehör ist.
horst
 
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Ich spiele auch seit etwa 2 Jahren mit IEM und kann es jedem Musiker nur ans Herz legen. Auch wenn es wirklich hohe Anschaffungskosten sind, ist es ein Investment was sich nachhaltig lohnt. Maximale Spielkontrolle, Studiofeeling und vor allem ein dauerhaft geschütztes Gehör garantieren dir gute Hörer ein leben lang. Ob man dann mit den günstigeren Modellen von Shure, Fender o.ä arbeitet oder ein maßgeschneidertes Modell von UE, Vision Ears, Rhine oder sonstigen Herstellern bestellt bleibt jedem selber überlassen. Ich bin seit zwei Jahren mit den VE3 von Vision Ears unterwegs und werde mir vermutlich nie wieder neue Kopfhörer kaufen. Die Lautstärkedämmung der angepassten Hörer ist für mich einfach super, insbesondere mit druckvollen Schlagzeugern. Ich mach es mir auf dem Ohr einfach schön leise und kontrolliert - kein Piepen auf den Ohren nach Konzerten - lang lebe der angepasste IE-Kopfhörer! :prost:
 
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Wenn tatsächlich die ganze Band auf in-Ear umsteigt und vor allem das gemeinsame Ziel verfolgt, die Bühnenlautstärke zu drosseln, ist das Problem mit der hohen Dämpfung, die man nur bei angepassten Hörern wirklich hinbekommt, gar nicht mehr so extrem im Vordergrund, und man kommt auch mit günstigeren Hörern zurecht.
Wir sind auf dem besten Weg dorthin. Unser Bassist hat die Lautstärke seines Amps auf die Hälfte runtergedreht, unser Drummer steigt jetzt komplett auf E-Drum um (die Becken liefern einen nicht unerheblicher Anteil Lautstärke), dann kommt auch sein Aktivmonitor weg. Ansonsten hatte lediglich unser Gitarrist am letzten Samstag seinen Aktivmonitor aufgebaut. Hat ihm allerdings nichts genützt, weil ich seinen in-ear-Empfänger diesmal nicht über seine Box durchgeschliffen, sondern direkt am Pult nageschlossen hatte. Er konnte also diesmal seinen Monitor ruhig aufdrehen, es ging kein Signal rein ;) ...und das hat er nicht einmal gemerkt, als er den wieder zur Unterstützung für sein "zu dünn" klingendes In-Ear aufgedreht hat :eek::tongue:
:rofl: Psychologie ist alles!:hail:

Dafür hat er seinen Amp im Laufe des Abends immer lauter gemacht, so dass ich ihn am Schluss auf der PA fast aus hatte. Hier ist tatsächlich noch Überzeugungsarbeit nötig. Vielleicht kann ich ihn ja mal dazu bewegen, sein GT10 direkt in's Pult zu spielen...
 
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Ohne jetzt mit dem Finger zu zeigen oder Klischees zu erzeugen: am schwersten tun sich die Gitarristen (ich bin selber auch einer) mit IEM - warum weiss ich nicht. Vielleicht ist das so ein Ding wie Kemper gegen Röhre......

Streck! Hier ich bin so einer :D

Gitarrist und ich mag IEM, nutze es aber momentan nicht/der Rest der Band schon. Leider ist für meine Spieltechnik das nur bedingt brauchbar. Ich bin Klampfer der alten Schule, der viel mit lange stehenden, in Obertöne umkippende Noten spielt (Neal Schon etc...). Leider stirbt der Ton bei DI-Aufnahmen halt ab und einen extra Sustainer in meine Klampfen bauen finde ich auch albern.

Momentan spiele ich DI in einen kleinen 8" Wedge, der mich anplärrt und dem Rest der Bühne noch ein kleines bisschen Bewegte Luft gibt. Mittelfristig werde ich aber schon auch noch zusätzlich auf Stöpsel umsteigen.
 
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Da muss ich schon mal fragen: Was hat denn IEM initial mit DI zu tun?
Ich kann doch auch mit IEM meinen Amp miken (was ich auch tue); bei IEM geht es (zumindest MIR) darum, den Monitorsound so gestalten zu können, wie ich es brauche ohne dabei in den Lautstärkenwahnsinn zu verfallen. Dazu kommt, dass ich den Drummer in der Lautstärke regeln kann - Hörsturz Ade....
 
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Ich dachte auch immer, In-ear wäre nur was für Profis und großen Bühnen. Das ist total falsch.

Gerade bei kleinen Locations können diese Systeme punkten. Sie verhindern Soundbrei. Bei kleinen Bühnen und kleinen Räumen kommt es eben vor, dass sich Monitorsound und PA-Sound überschneiden. Da die richtige Balance zu finden ist gar nicht einfach. Sind die Monitore zu laut, mischt sich das auf der Bühne zu einer chaotischen Klangsuppe. Sind sie zu leise, bringt es auch nix.
Die PA kann man in kleinen Räumen ja auch nicht übertrieben hochfahren. Das kann man den Zuhörern ja nicht zumuten. Wenn die PA-Lautstärke runter muss, muss auch die Bühnenlautstärke runter.

Da sind In-ears - finde ich - die beste Lösung.

Je nach Instrument kostet das kein Vermögen. Da wir Schlagzeuger üblicherweise auf der Bühne nicht so mobil sind ;), reicht uns ein kabelgebundenes System.
Meines besteht z. B. aus folgenden Komponenten:



und einem kleinen Mixer:



Da kann ich sogar noch einen Click oder Zuspieler einspeisen.

Mit Kabel und Adapter-Gedöns kostet das keine 300€. Ich richte mich überwiegend am Gesang und an den Gitarren - das höre ich, dank In-ear, so gut wie nie zuvor.
Sperenzelchen wie "Eierschüttler" brauche ich nicht, die Bassdrum merke ich schon so.

Mit Monitoren und ohrenbetäubender Bühnen-Lautstärke das Hörvermögen vollends kaputt zu machen - da hab ich keine Lust drauf. :tongue:
In-Ear und nix anderes. :great:
 
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Super interessantes Thema. Mich beschäftigt das theoretisch schon seit mehreren Jahren, aber lange Zeit nur in der Form: "Ich hasse In-Ear und will es nie im Leben benutzen!"

Das erste Mal, das ich (in dem Fall E-Gitarrist) damit spielen "sollte", war auf einer christlichen Jugendfreizeit, die eine Woche ging, mit zwei Gottesdiensten pro Tag. Ich hatte ständig Wackelkontakte und die Techniker konnten mir keine funktionierende Lösung geben. Das Resultat war, dass ich ab dem dritten Set OHNE Monitor gespielt habe und ich war zufrieden. Schade eigentlich, denn es gab Aviom für jeden Musiker.

Es sind Jahre vergangen und letztes Jahr wurde ich dazu verdonnert, mit In-Ear zu spielen - wieder als E-Gitarrist. Ich bin gereift und hab mich deswegen ohne Klagen darauf eingelassen. Allerdings war es mono und der Sound passte für mich zu 0% - ich konnte mein Signal kaum vom Keyboarder (!) unterscheiden und musste mich praktisch entscheiden, ob ich mich oder den Keyboarder höre. Dazu fand ich meinen Sound unglaublich plärrig mit sehr harschen Anschlägen, was das Spielgefühl völlig zerstört hat. Ein paar Monate später dann eine Probe, wieder mit Mono-In-Ear (warum ist das eigentlich nicht im Grundgesetz verboten???). Der Techniker, der uns bei der Probe betreuen sollte, sah irgendwie keine Notwendigkeit für einen Soundcheck, mit ähnlich erfreulichen Ergebnissen wie schon wenige Monate zuvor. Bei der nächsten Probe habe ich mich selbst ans Mischpult gesetzt, meine In-Ears an den Kopfhörerausgang gepackt (Shure SE-215, die in der Band fast jeder hat), und habe damit jedes Instument mit EQ versorgt. Weil ich eigentlich kein Livetechniker bin, hat das 40 Minuten gedauert, aber die waren es wert. Dadurch konnte sich nämlich tatsächlich auch jeder hören und die Instrumente auseinander halten. Mono finde ich nach wie vor beschissen, aber ich konnte mich und die anderen hören - Ziel erreicht, könnte man sagen. Soweit meine Erfahrungen, was mein eigenes Empfinden angeht.

Über Silvester habe ich wieder bei einer christlichen Jugendfreizeit mitgespielt (da dann Bass) und selbst darum GEBETEN, mit In-Ear spielen zu dürfen. Warum? Weil ich den Raum kannte und wusste, dass er akustisch eine Katastrophe ist. Ich wollte nicht, dass der Techniker mit meinem Monitorsound kämpfen muss, um im Raum einen guten Soun hinzukriegen. Und mir scheint, dass diese Mentalität vielen noch fehlt! Wofür macht man Musik - für seinen eigenen Sound auf der Bühne, und um etwas darzustellen - oder um den Leuten etwas zu geben? Wenn ich das Publikum im Sinn habe, dann leuchtet schnell ein, dass eine leise Bühne ein Vorteil ist. Ich konnte wieder nur Mono-In-Ear bekommen, aber der Techniker war richtig auf Draht und deswegen hat es gut funktioniert, auch wenn Mono logischerweise nach wie vor nicht räumlich ist.
Und jetzt das Aha-Erlebnis: Ich spiele auch Schlagzeug und habe da schon jahrelang mit In-Ear gespielt, weil die Kombination aus Akustik-Set, Plexiglaswand und dann noch Wedge nichts als tödlich ist. Für mich war das lange Zeit ein saurer Apfel, in den zu beißen ich schon gewohnt war. Als ich dann ein Set dieser Freizeit Schlagzeug spielen sollte, war ich sehr positiv überrascht. Die Drums (komplett mikrofoniert) klangen SO FETT, dass ich kaum noch das Bedürfnis hatte, laut zu spielen! Ambience-Mikros gab es leider nicht, die habe ich vermisst. Es waren übrigens zwei Sängerinnen dabei, die überhaupt noch nie mit In-Ear gearbeitet haben, und beide waren trotz billiger Hörer sehr zufrieden!

Mein Fazit:
- Ich bin kein Riesenfan von In-Ear, aber ich sehe die Vorteile, dass man seine Ohren schont und dem Publikum einen besseren Sound ermöglicht.
- Mono-In-Ear ist scheiße und bleibt scheiße, weil die Räumlichkeit fehlt. Aber funktionieren tut es.
- "Günstige" Hörer sind in Ordnung, teurere habe ich (leider) noch nicht gehört.
- Es steht und fällt mit einem guten Mix.
- Wenn mir In-Ear vorgeschrieben wird, dann bitte ich ab jetzt immer eindringlich um Stereo.
 
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Interessante Berichte bzgl. InEar. Ich befinde mich mit der Band gerade in der Findungsphase. Wir probieren aktuell ein wenig mit InEar aus.

Unser Ansatz ist, dass wir keinem In Ear Vorschreiben wollen. Was letztendlich heißt, der die Proberaum "akzeptable Lautstärke" auch bestehen bleiben muss. Ist auch sinnvoll, denn wir haben gelegentlich Gäste, die uns ja hören wollen :)

Leider gibt es aber unterschiedlichste Kritikpunkte von den Mitmusikern, so dass das Projekt am wackeln ist:

- "Ich kaufe mir doch nicht super teures Equipemt (Verstärker, Gitarre/Bass, etc.) um den Ton dann mit einem Mikro durch Kabel und andere Device zu schicken. Und zum Schluss irgendein Brei auf den InEars zu haben".
=> Klar, mit besserem Equipment wird der Sound auch besser. Nur ist nicht jeder bereit zig tausende dafür auszugeben.

- "Mir fehlt jegliche Dynamik und das Spielgefühl. Alles klingt steril und nicht mehr nach lebhafter Rockmusik"
=> Klar auch hier hilft sicherlich teureres Equipment, aber gibt es andere Tricks, wie ich das den Mitmusikern schmackhafter machen kann?

- "Gelegentlich in Ear proben ist ok. Aber bei Gigs will ich "dabei" sein und nicht in meiner eigenen InEar-Welt. Ich muss mit dem Publikum interagieren"

- "Um zu kommunizieren braucht jetzt jeder ein Mikro, da die InEars so gut abschirmen."
=> Ist in der Tat nervig und wieder mehr Equipment...

Habt ihr ein paar Tipps, Argumente, wie ich diesen teilweise verständnlichen Gründen entgegentreten kann?

Ähnliche Bedenken gab oder gibt es in unserer Band, aber wir sind alle umgestiegen. Wir haben ein paar Montage rumprobiert, aber dann alle auch Geld ausgegeben.

Um die Probleme deiner ersten Punkte zu lösen, haben wir uns In-Ears von Hearsafe machen lassen. Diese haben nun zwei Bohrungen je Seite. In einer sitzt dann der Hörer und in der zweiten kann
man beliebige Filter reinmachen. Ich spiele zB mit einem 9dB-Filter, so dass ich auch noch den Sound live aus der Umgebung mitbekomme. Unser Mixer stellt desweiteren auf der Bühne noch
Ambient-Mics auf, die dann das Live-Gefühl wieder komplett machen.

Die Kommunikation ist in der Tat ein lästiges Problem und lässt sich vernünftig nur über Mics für jeden Musiker lösen, da wird es keine andere Lösung geben!

Es ist in der Tat auch eine Gewohnheitssache und ich persönlich möchte nichts anderes mehr haben. Zu guter Letzt haben wir uns nun für den Proberaum einen Mixer und die App X32-MIX zugelegt.
Da kann sich jetzt jeder über sein IPAD seinen eigenen MOnitor-Mix zaubern, in Echtzeit und das ist purer Luxus. Da unser Mixer Live das selbe System nutzt können wir das 1:1 adaptieren und ein
Soundcheck dauert somit bei uns noch keine 20 min.

Leider bleibt eins: Es kostet Geld und man kann da keine halben Sachen machen.
Hörer, InEars, Bodpack (FisherAmps), IPad und den Mixer samt WLAN-Router. Bei einer 5 köpfigen Band kommen da schnell ein paar 1000 € zusammen. Wir haben das aus unseren Gagen finanziert, denn es ist Hobby und wir lieben den Komfort ;-)
 
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die erste entscheidung ist: will ich oder will ich nicht.

Es gibt noch eine dritte Option (mein Fall): Muss ich oder muss ich nicht? :gruebel:

Ich hatte einen Trommelfellriss nach einer nicht bemerkten Mittelohrentzündung kombiniert mit Tinitus durch Stress. Das Gehör eines Drummers ist mitunter durch jahrelanges Verneinen von Schutzmassnahmen natürlich per sé schon vorgeschädigt. Hmpf....

Also: Nachdem ich kuriert war (etwas minimalster Tintitus ist leider verblieben, höre ich aber tagsüber zum Glück nicht), kam dann die Entscheidung: Die Öhrchen müssen geschützt werden. :opa:

So fing ich zunächst mit Kopfhörer an (Beyer DT 770 Pro, 80 Ohm). Ist natürlich etwas an Gewicht und sieht auf der Bühne nicht ganz so prickelnd aus.
Dann habe ich mir für den Übergang bis zum teuren IEM erstmal "Consumer"-Stöpsel von Sennheiser für ca. 60 Euro geholt. Die mitgelieferten Weichteile zum Austauschen haben verschiedene Formen und Grössen. Klappt wunderbar, lediglich der Halt im Ohr ist nur dadurch machbar, als daß ich das Kabel im Nacken am Hemd/T-shirt mit einer Wäscheklammer fixiere.

Angestöpselt ist der "Monitor" dann am Behringer PM-16, der per LAN-Kabel mit unserem Behringer X-32 Compact verbunden ist. So bin ich natürlich in der komfortablen Lage, meinen MIx individuell abzumischen.
Im Proberaum habe ich mein Set nur mit 4 Mikros abgenommen: BD, SD, 2 x OH. Reicht vollkommen aus. Ich habe einen wesentlich ausgewogeneren Sound als jemals zuvor. :juhuu:

UND: Ich kann gar nicht nachvollziehen, wenn unsere 3 Vokalisten immer zwischendurch sagen: Ich hör dies nicht, ich hör das nicht - die arbeiten nämlich nach wie vor mit dem klassichen "Knie-Gebläse".

Also insofern auch von mir ein Daumen hoch für IEM! :great:

P.S.: Wir spielen Soul / Funk / Pop Cover
 
Grund: P.S. für @Kasper666 ergänzt
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Habt ihr ein paar Tipps, Argumente, wie ich diesen teilweise verständnlichen Gründen entgegentreten kann?
Na, diese Herangehensweise jedenfalls lässt bei mir die Rollos runtergehen:
Ich glaube, dass einige Musiker die technischen Entwicklungen verpasst haben.
Damit überzeugt mich weder jemand, der mir ein neues Auto oder Handy oder einen intelligenten Staubsauger oder autonomen Kühlschrank verkaufen will, noch ein Musikerkollege von neuem Equipment ;-)

Wenn ich mir vorstelle, dass im Proberaum nichts mehr aus dem Verstärker kommt und nur noch aus dem Kopfhörer - ne, das würde mir eine Menge nehmen, was für mich zum Musizieren und zum Rocken dazugehört. Das erinnert mich dann eher ans Aufnehmen zu Hause.(...) Aber es ist auch klar, dass es kein Richtig und Falsch hierbei gibt.
So sehe ich das auch. Wir haben (mit diversen Bands) sicher eine ganze Reihe von Gigs deutlich entfernt von unserem Proberaumniveau absolviert, weil wir es auf der Bühne nicht geschafft haben, die Soundbedingungen herzustellen, die uns ein so akkurates Zusammenspiel ermöglicht haben, wie eben unter den optimierten, gewohnten Proberaumbedingungen.

Da hätte InEar helfen können. Anderseits finde ich den dafür zu betreibenden Aufwand auch nicht gerade unerheblich – und unter dem Strich hat die bekannte Herangehensweise für die meisten Gigs doch irgendwie genügt.

Ich denke, es hängt einfach auch stark vom Musikstil ab, den man betreibt. Leider geht aus den vorangegangenen Posts selten klar hervor, in was für einer Art Band der jeweilige Autor spielt.

In meinem Metier Metal hätte ich jedenfalls abzuwägen zwischen den Vorteilen von InEar und dem Spaß, den es mir einfach macht, Sound, Druck und Lautstärke meiner Gitarre sowie der gesamten Band "live" zu er-leben und nicht gefiltert. In dem Kontext war/ist mir "Energie" wichtiger als "Perfektion". Dies Gewichtung könnte sich aber sicher verschieben, wenn ich in einer Top-40- oder Prog-Band aktiv wäre.

Rückblickend auf meine "Karriere" als Spaß-Musiker mit zeitweise höchstens semi-professionellen Ambitionen muss ich feststellen, dass ich Musik immer in erster Linie für mich gemacht habe – natürlich wollte ich raus auf die Bühne und den Leuten gefallen, aber die Basis dafür ist doch immer, dass man selbst Spaß hat. Und von einem Setup ohne Amps und dafür mit InEar auf der Bühne verspreche ich mir für mich persönlich überhaupt keinen Spaß. Das ist einfach sehr weit weg von der Vorstellung, die mich als Teenie hat zur Gitarre greifen lassen – und die mich knapp 30 Jahre später immer noch anfixt.

Aber wie @zawo schon schrieb: Ich sehe da kein richtig oder falsch, das muss jeder für sich, nach seinen Bedürfnissen entscheiden. Ich lasse mir bei einer so subjektiven, geradezu intimen Angelegenheit wie Musikmachen allerdings ungern diktieren, was für mich besser wäre – da müsste sich der Ratgeber schon in meine Birne transferieren, um das beurteilen zu können ;-)
 
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Wir machen InEar seit mehr als 15 Jahren. Unser Bassist war damals sehr zukunftsorientiert und nur unsere Monitor-Anlage belegte einen 1to-Anhänger. Innerhalb eines Jahres hatten wir für acht Musiker drei Sennheiser-Sender und acht Empfänger. Unser damaliges Pult war ein A&H GL 2200 mit 32 Kanälen. Es stand auf der Bühne neben mir und als Keyboarder war ich mit Front- und Monitorsound total überfordert. Danach hatten wir ein 01V96 in Vollaustattung und eine passende 32 Kanal Splitter-Lösung. Jetzt sind wir voll auf dem Behringer-Trip mit X32 Compact am FOH (mit eigenem Techniker), X32 Producer auf der Bühne und fünf P16 M für sechs Musiker. Nur der Drummer hat noch einen kleinen Stack, ansonsten SansAmp, Kemper, 2BOX, TD12 und kein Leslie. Besser spielen wir deswegen nicht, aber der Stress hat sich reduziert und das Wohlbefinden sich deutlich gesteigert. Und mit unserem SetUp und unserem Technker (am iPad) können wir in Zimmerlautstärke aufspielen. Und bei uns im Programm gibt es u.a. „Narcotic“.
 
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nichts mehr aus dem Verstärker kommt und nur noch aus dem Kopfhörer
warum denkst du nur in entweder oder? versuch doch mal echtes inear plus amp. das geht so saugeil!
im sommer haben wir zweimal open air gespielt, die ganze holzbühne als resonanzboden für verstärker und schlagzeug, sattes körpergefühl und dabei einen phänomenalen und differenzierten sound im ohr um den uns die zuhörer vor der bühne beneidet hätten.
horst
 
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Im Proberaum habe ich mein Set nur mit 4 Mikros abgenommen: BD, SD, 2 x OH. Reicht vollkommen aus.

So mache ich das auch.
Live reicht diese Mikrofonierung für unsere Verhältnisse (wir spielen überwiegend in Kneipen bzw. Locations mit vielleicht 300 Zuhörern) auch.

dass ich Musik immer in erster Linie für mich gemacht habe
Ich eigentlich auch.

Und von einem Setup ohne Amps und dafür mit InEar auf der Bühne verspreche ich mir für mich persönlich überhaupt keinen Spaß. Das ist einfach sehr weit weg von der Vorstellung, die mich als Teenie hat zur Gitarre greifen lassen – und die mich knapp 30 Jahre später immer noch anfixt.

Ist bei mir genau entgegengesetzt. Ich habe früher hobbymäßig Lautsprecherboxen gebaut und komme aus der Hifi-Ecke. Mir ist guter Sound - und da bin ich ganz egoistisch - für meine Ohren wichtig.
Ehrlich gesagt, hab ich mich um PA-Sound auch nie gekümmert. Mir ist wichtiger was ICH auf der Bühne höre.
Mit ewig aufgedrehten Amps und Monitoren kam aber meist ein furchtbarer Sound raus und wenn sich das - vor allem in kleinen Locations - noch mit dem PA-Sound mischt, ist das eine unerträgliche Klangsuppe.
Mich hat schlechter Bühnensound IMMER genervt, habe das aber früher in Kauf genommen. Heute habe ich keine Lust mehr, wenn da nur ein Soundbrei herrscht.


Es ist ja bei In-ear nicht so, dass man hermetisch vom Bühnen- und Publikumsgeschehen abgeschlossen ist. Wenn ja, macht man was falsch.

Ach ja, wir sind eine Coverband, die "Oldschool-Rock" aus den (überwiegend) 60ern bis 80ern spielt.
 
...ich kann gar nicht nachvollziehen, wenn unsere 3 Vokalisten immer zwischendurch sagen: Ich hör dies nicht, ich hör das nicht - die arbeiten nämlich nach wie vor mit dem klassichen "Knie-Gebläse".
Hatten wir erst wieder letzten Montag bei der Probe. Haben Schwierigkeiten, weil sie sich selbst bzw. die anderen Stimmen nicht vernünftig hören, um vernünftigen Chor-Gesang abzuliefern. In dem Moment, wo man anfängt, Mikros auf den Monitoren hochzuziehen, fangen die Probleme mit Feedback an, ein Problem, dass es mit in-Ear gar nicht mehr gibt.

Damit überzeugt mich weder jemand, der mir ein neues Auto oder Handy oder einen intelligenten Staubsauger oder autonomen Kühlschrank verkaufen will, noch ein Musikerkollege von neuem Equipment ;-)
Hier hast Du meinen Satz
Ich glaube, dass einige Musiker die technischen Entwicklungen verpasst haben.
leider aus dem falschen Kontext zitiert.
Er bezog auf die Zeit, wo man mit den Amps auf der Bühne das Publikum beschallen musste, weil die PAs noch nicht die Kapazitäten einer vollständigen Instrumentenabnahme hatten. Heutzutage nimmt man ja bereits bei kleineren Clubkonzerten alle Instrumente ab, also auch beste Voraussetzungen für in-ear.
 
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Ich mache mal eine Zwischenbilanz auf:

IEM kostet halt. Gute Boden-Monitore aber auch!

Für einen Kneipengig wird wahrscheinlich keine umfangreiche Monitoringanlage erforderlich sein. Für einen Club-Gig (man nehme an 80 - 500 Zuhörer) sind beide Varianten passabel (IEM und/oder klassisches Monitoring)

So, hier mal einen Stop: Hier trennt sich gefühlt schon die Spreu vom Weizen - ganz kleine Bands mit Unbekanntheit werden solche Gigs eher selten haben. Da stellt sich die Frage nach der Wirtschaftlichkeit in der Anschaffung. Denn: IEM bedeutet oft, etwas mehr Geld zu investieren. Und eine Band mit quasi 0,00 Euro Bandkasse oder Kontoguthaben der Einzelnen wird sich reiflich überlegen, solch eine Investition zu tätigen.

Kategorie Club-Konzert und oberhalb: Hier sollte eigentlich die Kohle für IEM vorhanden sein, da die Band öfter auftritt und höchstwahrscheinlich regelmässige Einnahmen generiert.
Oder aus einem Gig plötzlich viele Gigs generiert.
Ab hier ist es vielleicht eine Frage des Geschmacks und Geldbeutels, ob IEM oder nicht. Aber gleichzeitig auch eine Frage der Disziplin. Und des Kontostands.

Also quasi der Bereich, der uns hier zum Diskutieren anregt. Innerhalb IEM gibt es natürlich Abstufungen Qualität "von bis". Da muss jeder selber überlegen.

Grosse Hallen / Stadien: IEM sollte ab hier kein Fremdwort mehr sein.

Ich würde mal so plädieren:
a) Sich darauf einlassen, IEM für nicht gut befunden und weiterhin mit klassischen Monitoren arbeiten ist OK. Befindlichkeiten hierfür gibt es bestimmt einige und valide.
b) Sich darauf einlassen, etwas meckern (obwohl man begriffen hat, daß es funktionieren könnte) und dann sofort in die Schäm-Mich-Ecke stellen, ist blöd. Man muss sich ab hier mit den Parametern beschäftigen (EQ, Lautstärken, Panning der einzelnen Kanäle usw.). Details machen ja die Würze der Suppe aus.
c) Sich darauf nicht einlassen, weil man kein Gespür für das Fein-Tuning entwickeln will => Bitte schön, PECH GEHABT

d) probiert, angenommen, fein-getuned und akzeptiert: Prima!


zur Kategorie c)

Manchmal muss man diesen Bandmitglieder leider unter die Arme greifen und nachhelfen. Und da fängt schon die Basis an zu Wackeln: Wat ist EQ, wie Kompressort/Hä?, Panning usw.
Da hilft es leider nichts, ausser, daß man über Wissenvermittliung erstmal eine gemeinsame Kommunikationsplattform herstellt.

Nichtwissen ist oft der grösste, gemeinsame Verhinderungsfaktor, um als Band weiterzukommen!
 
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Beides hat seine Berechtigung und ich bin mit beidem gut gefahren.

Kommt halt auch auf das wie, wo, wer an. ;)

Soll heißen: Wenn jemand am Mischer steht, der sein Handwerk beherrscht, eine nicht zu schwierige Location (klein mit ewig Hall oder anderen akustischen Schwierigkeiten) kann ich gut mit klassischem Monitoren leben.
Hab da schon Gigs gespielt, wo der Bühnensound traumhaft war.

Muss man sich aber selbst mischen und das in einer alles anderen als idealen Location, ist mir In-ear lieber. Wenn der PA-Sound schon problematisch ist, besteht sonst die Gefahr, das auf der Bühne nur noch Soundmatsch ankommt Da mische ich mir dann meinen Monitorsound lieber selber direkt ans Ohr.

Manchmal muss man diesen Bandmitglieder leider unter die Arme greifen und nachhelfen. Und da fängt schon die Basis an zu Wackeln: Wat ist EQ, wie Kompressort/Hä?, Panning usw.

Ist auf alle Fälle von Vorteil, wenn sich in der Band einige mehr mit Technik befassen. Das Motto "der macht das schon, der kennt sich aus" kann böse nach hinten los gehen. Spätestens wenn man merkt, dass der vermeintliche "Experte" dann noch nicht so die Ahnung hat.

Ich bin sicher alles andere als ein Tontechniker, aber es beruhigt mich schon, dass ich weiß wo ich drehen muss, wenn es scheppert, pfeift oder kracht.
 
Das war für mich der Grund auf die Behringer Mischer zu wechseln. Personal monitorig war bis zum erscheinen des P16 M (inkl. Peripherie), zumindest für uns, nicht bezahlbar. Meine Bandkollegen konnten mit der Firma Aviom nichts anfangen, die dachten an Parfüm. Als ich unserem ewig unzufriedenen Drummer als ersten auf den P16 M gehoben hatte wollte drei Gigs später jeder einen haben. Seitdem wird der Monitormischer nur noch an- und ausgeschaltet.
Zu den Kosten: wir haben die P16M immer als B-Stock gekauft für knapp 300€, dazu ein Shure SE-215 für 98€ und fertig ist die Laube. Drummer brauchen keinen Funk und für 400€ kenn ich keinen aktiven Wedge der so sauber klingt, ich lass mich aber gern belehren:)
 
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