[Frage an Pianisten] Holz/ Kunststoff Unterschied?

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Das Kawai CA 48 hat wie ein akustisches Klavier 88 Holztasten.
Das Yamaha CLP-635 hat jedoch "nur" eine Kunststofftastatur.
Was empfindet der eingefleischte Pianist da an haptischen Unterschieden/ Nachteilen?

Lässt sich auf beiden Tastaturen gut spielen?
Wie auch immer man "gut" definiert.

Kann man sagen:
Holztasten sind besser als Kunststofftasten?

Oder einfach nur anders?
 
Eigenschaft
 
Ich finde in erster Linie die Länge der Tasten, das Gewicht entscheidend und die Oberfläche der Tasten. Aus welchem Material der Kern ist, finde ich nicht so spannend.
 
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Also dann lieber lang und aus Kunststoff, als kürzer und aus Holz?
 
Wenn du dich damit besser fühlst, ja. Da hilft leider nur anspielen.
 
Anders gefragt:

Wen alle Maße und Oberflächenbeschichtungen gleich wären, nur der eine Kern besteht aus Holz, der andere aus Kunststoff.

Auf welcher Tastatur würde der Pianist lieber spielen und warum?
 
Auf der Tastatur die das beste Spielgefühl bietet... Man kann das ganze nicht auf die Tasten an sich reduzieren. Velocity Kurven und der Klang an sich muss ebenso passen. Das selbe Manual kann sich in unterschiedlichen Instrumenten völlig unterschiedlich spielen lassen.
 
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Auf der Tastatur die das beste Spielgefühl bietet.
Das will ich ja gerade von den Profis wissen.

Wenn nun alle Klänge, Velocities, Farbe des Klaviers und sonstige Parameter gleich sind, nur eben der Kern der Tasten nicht.

Welches Material würde ein guter Pianist bevorzugen und warum?
 
Wenn alles andere gleich ist, dann macht der verwendete Kern für mich keinen Unterschied mehr. Wie auch...
 
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Manche behaupten, Holzkern spiele sich weicher, geschmeidiger?
 
Wenn man bei Holztasten mit dem Finger die seitlichen Flächen einer benachbarten, nicht gespielten Taste berührt, fühlt es sich angenehmer an als Kunststoff. Wenn es sich nur um einen Kunststoffkern handelt, macht es keinen Unterschied. Wenn also alles andere gleich ist, - Klang, Tastenlänge, Velocity, Raumakustik, Luftdruck, Umgebungstemperatur, Wetter, Länge der Fingernägel, geistiger Zustand des Davorsitzenden ... :D - würde ich die Holztastatur bevorzugen.

Den größeren Unterschied zwischen dem Yamaha CLP-635 und dem Kawai CA 48 dürfte die Waagbalkentastatur des Kawai ausmachen. Ich habe sowohl die GH3X als auch eine Waagbalkentastatur von Kawai (RM3 Grand II) gespielt, allerdings nicht unter dem Gesichtspunkt betrachtet, welche besser ist. Sie standen auch nicht nebeneinander und es war ein zeitlicher Abstand dazwischen, so daß ich jetzt nicht sagen kann, welche ich besser fand. Musik machen konnte ich auf beiden gleich gut/schlecht.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Wenn man bei Holztasten mit dem Finger die seitlichen Flächen einer benachbarten, nicht gespielten Taste berührt, fühlt es sich angenehmer an als Kunststoff.
Das meinte ich mit Oberfläche. Das Holz ist nur dann entscheidend, wenn man es irgendwo zu spüren bekommt.

So nebenbei, bei einem Orgelmanual ist noch viel spannender, denn dort gibt es noch weit mehr Kombinationsmöglichkeiten (div. unterschiedliche Holzauflagen, div. Tastenkerne etc.).
 
.
Den größeren Unterschied zwischen dem Yamaha CLP-635 und dem Kawai CA 48 dürfte die Waagbalkentastatur des Kawai ausmachen.
Hat das CLP-635 diesen Waagbalken denn nicht?
Ist das dort eine andere Mechanik an den Tasten?
 
Hat das CLP-635 diesen Waagbalken denn nicht?
Ist das dort eine andere Mechanik an den Tasten?
Nein, die GH3x die im CLP 635 verbaut ist, ist meines Wissens anders realisiert.

Für die es interessiert: Hier sieht man wie groß die Unterschiede sein können: Youtube
GH3: Youtube
 
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Mach Dich nicht verrückt von wegen Holz oder nicht, oder Wagebalken oder nicht, oder was auch immer - entscheidend ist, dass es sich für Dich gut anfühlt, und im Vergleich zu einem akustischen Klavier nicht völlig anders anfühlt.

Holz in der Tastatur wird zwar gerne als Werbe-Argument genommen, weil es eben irgendwie hochwertig und klassisch wirkt - ist aber, was die Funktion der Tastatur angeht, je nach "Glaubensrichtung" irgendwo zwischen "mir völlig egal" und "schon schön, aber mehr so ein I-Tüpfelchen wenn alles andere auch passt".
 
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Nee, ich mach mich da auch nicht verrückt.

Wenn schon McCoy keinen gravierenden Unterschied zwischen CLP 635 und CA48 erfühlt, werde ich das erst recht nicht können.
 
Wenn schon McCoy keinen gravierenden Unterschied zwischen CLP 635 und CA48 erfühlt, werde ich das erst recht nicht können.
Das stimmt so nicht, ich werde mit ziemlicher Sicherheit einen Unterschied feststellen können. Nur war mein Fokus, als ich die beiden Tastaturen jeweils gespielt habe, nicht darauf gerichtet, Unterschiede zu erkennen, sondern ich war in einer Situation, in der es darum ging, mich möglichst schnell auf eine unbekannte Tastatur einzustellen, um Musik machen zu können. Und darin habe ich mittlerweile ziemlich viel Übung. :D D.h. ich war nicht in einer Kaufentscheidungssituation, sondern in einer Probe oder Jam-Session. Da achtet man dann zunächst mal auf andere Dinge, z.B. daß man keinen Käse spielt ... :D

Wenn ich in einer Kaufentscheidungssituation wäre und mich zwischen diesen beiden entscheiden müßte, würde ich beide anspielen und wüßte dann ziemlich bald und ziemlich genau, welches ich nehmen würde.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Wenn nun alle Klänge, Velocities, Farbe des Klaviers und sonstige Parameter gleich sind, nur eben der Kern der Tasten nicht.
Welches Material würde ein guter Pianist bevorzugen und warum?
Der reine Gefühls-Unterschied Plastik-Holz hat mich öfters an den Unterschied zwischen Magerquark und 40%igem Sahnequark erinnert :mmmh: :D. Es mag mit der höheren Masse der Holztasten zu tun haben, die man in Bewegung setzen mußte bzw. die einem entgegenkam. Aber das ist meine individuelle Sicht und nicht verallgemeinerungsfähig :tomatoes:.

Zu letzterem vielleicht nur eine Ausnahme: Ich hatte mal die Gelegenheit, ein Fender Rhodes Mk II mit Plastik-Klaviatur zu spielen (die hat es so um 1980 mal kurz gegeben - zum Glück nur vorübergehend ;) ) - und dabei den Vergleich zu meinem Mk I und dem Mk II und Mk V eines Freundes (alle drei mit Holz). Das Plastik-Rhodes war selbst für mich als eingefleischten Rhodes-Fan das pure Grauen.
Nun ist auch die Rhodes-Holz-Klaviatur wahrlich keine ergonomische Offenbarung :rofl:, aber man fühlte einfach noch mal zusätzlich das Plastik. Da würde ich jedem Kauflustigen immer die Holzvariante empfehlen - und selbst wenn es deutlich mehr kostete. (Notfalls eine abgeranzte Klaviatur aufarbeiten lassen - bekanntlich gibt es hierzulande und auch hier im Forum empfehlenswerte Kundige, die das machen können.)
 
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Das Plastik-Rhodes war selbst für mich als eingefleischten Rhodes-Fan das pure Grauen.
Bei der Rhodes Kunststofftastatur kann man den Auflagepunkt der Taste verändern. Es gibt zwei Einstellungen: Wenn man die schwerere nimmt, ist die Tastatur gar nicht schlecht. Ich habe jedenfalls schon schlechtere Holztasten-Rhodes gespielt. Allerdings muß man für die Umstellung das Rhodes ziemlich komplett auseinanderbauen. :dizzy:

Viele Grüße,
McCoy
 

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