Preis und Qualität der Gitarren

Könnte man sagen, dass man ab Betrag X keine signifikanten Sprünge in Qualität und Bespielbarkeit mehr erhält?
[...] es würde mich schon interessieren ab welchem Punkt eurer Meinung nach das Preis-/ Leistungsverhältnis kippt.
der Preis wird ja nicht nur durch Qualität und Bespielbarkeit bestimmt, und die „Leistung“ ist eben nicht objektiv, sondern ganz klar zu einem extrem grossen Teil subjektiv, weil emotional.

ich glaube, dass sich die Qualität bis zu einem gewissen Bereich verbessert, aber das allein rechtfertigt weder die noch höheren Preise, noch bedeutet es, dass teurere Gitarren ihren Preis nicht wert wären.
 
Kommt drauf an, was man haben will. Man kann für unter 500€ eine tiptop Tele bekommen, die verblindet von den Teuren nur ganz schwer zu unterscheiden sein dürfte. An den Dingern ist aber auch nix dran, der Korpus ist ja im Prinzip nur ein lackiertes Holzbrett. Bei anderen Bauformen ist es etwas komplizierter
Akustisch ist nochmal eine andere Geschichte. Ich denke da kann man einen Preis von 1000€ durchaus rational rechtfertigen.
Bei teuren Gitarren sind Chrom und Lack in der Regel glatter, was für mich keine Rolle spielt.

Wenn die Unterschiede nur im direkten Vergleich auffallen, halte ich sie für irrelevant, denn im Alltag spielt man ja nicht immer mehrere baugleiche Gitarren abwechselnd. Wenn ich also ohne aus Label oder das Preisschild zu gucken nicht sagen kann, ob ich gerade eine teure Gitarre in den Händen halte, ist der Unterschied nicht relevant. Was hört man davon auf der Bühne oder im Proberaum?

Ich finde auch es ist eine Sache des Anspruchs. Will man ein Werkzeug, ein Prestigeobjekt oder ein Vitrinenstück?
 
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Ab welcher Preisspanne erhält man eine so hochwertige E-Gitarre (respektiv Akustikgitarre), dass sich ein Aufpreis nicht wirklich rechtfertigen lässt, sofern man keine ganz speziellen Ansprüche an den Sound oder Optik hat.

Das ist ganz einfach:
Ab dem Preis, den ein deutscher gelernter Zupfinstrumentenmachermeister für eine schlichte E-Gitte verlangt.
Ca. 1000-2000.
 
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Ist ja schon gesagt worden.

1. Wer betrachtet die Qualität aus welcher Perspektive ?
a) Mutti ist mit ihrem Fiat Panda hochzufrieden.
b) Der Rennfahrer ist entsetzt über Bremsen, Beschleunigung usw.
c) Mutti kann den Rennwagen gar nicht beurteilen, denn selbst wenn sie ihn fahren würde, dann nicht im Grenzbereich
d) der Rennfahrer muss trotzdem zugeben, dass der Panda fährt, und für das Geld alles macht, was verlangt werden kann

2. Konsumgüter sind wie Leistungssport
a) die 100m von 20 Sek auf 18 Sek zu bringen geht recht schnell
b) von 18 Sek auf 15 wird schon schwieriger
c) von 15 auf 11 ist wirklich hart
d) ab 11 Sekunden braucht es exponentiell mehr Aufwand für jede Zehntel die man schneller sein will

-> Analog dazu:

von Billig zum mittleren Preissegment sind die Sprünge recht stark spürbar. Mittel würde ich auch zw. 700-1000€ ansetzen. ( Deswegen kann man auch gewisse Gitarren mit Upgrades dorthin bringen, aber auch hier sind Grenzen nach unten, was die Basis betrifft ).
Von da werden die Unterschiede immer geringer und imho so um die 2000€ sind sie dann eher nur noch Marketing, Optik, Limitierung, Markenbonus oder Handmade geschuldet.
 
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Auf einer teuren Gitarre kann man (ab einem gewissen Qualitätsniveau) weder besser spielen, noch hört das Publikum, ob eine teure Gitarre gespielt wird, oder eine Billige. Ab ein paar hundert Euro hat man einen Hals der präzise gefertigt ist mit sauber abgerichteten Bünden drauf und Mechaniken, bei denen man nicht dauernd nachstimmen muss. Der Rest ist Einstellungssache.
Soll doch erst mal jemand mit verbundenen Augen verlässlich sagen können, ob er eine Squier oder eine Klampfe aus dem Fender Custom Shop in den Fingern hat.
 
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Das halte ich für ein Gerücht. Vergleiche einfach mal ne Strat American Standard mit einer Customshop Strat.

Du wirst festellen, dass die CS sehr wohl besser zu bespielen ist. Vom Sound sprech ich jetzt noch gar nicht.

Klar wird da Publikom das nicht bemerken, aber das Publikum bemerkt ja noch nicht mal, ob was live ist oder Playback.
 
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Wie es bei den Strat's aussieht, keine Ahnung. Aber bei meiner Suche nach einer günstigen Semi hatte ich Ibanez Artcore und Artstar direkt nacheinander in der Hand und am Amp ( am selben Amp)
Da lagen preislich ca. 1500€ zwischen den beiden Gitarren. Klar klang die Artstar anders, etwas lebendiger und sie wirkte im Allgemeinen etwas hochwertiger. Aber vom reinen spielgefühl, verarbeitung des Halses usw. konnte ich keinen Nennenswerten Unterschied feststellen. Also mir persönlich wäre der preisaufschlag für den etwas anderen Klang und optische Wirkung nicht wert gewesen.
Wenn jemand natürlich genau den Sound sucht den die Artstar bringt -> andere Geschichte.
Ist ja auch irgendwie abhängig vom Einsatzzweck.
 
@Kluson Das ist ja mal ein treffender Vergleich (sowohl Fiat-Rennwagen als auch Leistungssport).
Bleibt dann nur noch die Frage ob ich die Mutti bin und wie schnell ich auf 100m bin.
Beim Beurteilen brauche ich persönlich auch immer einen Vergleich. Bspw. habe ich vor kurzem im Laden die PRS Bernie Marsden (ca. 800€) direkt mit ner 2017er Gibson LesPaul Studio (ca. 1200€) am gleichen Amp verglichen. Da gefiel mir die PRS besser.
Aber, ob sie die bessere Gitarre ist.....keine Ahnung.
 
@Kluson Das ist ja mal ein treffender Vergleich (sowohl Fiat-Rennwagen als auch Leistungssport).
Der Vergleich ist wahrlich nicht schlecht. Zumindest bezüglich das für immer weniger Zugewinn ein in Bezug zum Nutzen immer größerer Aufwand betrieben werden muss.
Nur ist sowohl beim Rennwagen als auch beim Leistungssport die Ergebnisse durchaus messbar und rein auf Funktionalität ausgelegt. Und genau da ist ja unser Problem. Da die meisten Punkte sehr subjektiv sind kann man es auch nur sehr schwer messen und vergleichen.
Das Auto fährt nicht schneller nur weil kleine Vögel aus Perlmut auf die Flanken geklebt worden.
 
Der beste Vergleich ist glaub ich die Classic. Die großen Pianisten können sicherlich auch gut auf einem 20000 € Flügel spielen.

Aber benutzen tun sie halt nen Steinway für 100000 €. Das setzt sie ab von "normalen" Pianisten und das nicht nur vom Sound. Wenn man ein besseres Instrument hat, dann spielt man eben manchmal doch etwas besser.
Anscheinend hören das zumindest in der Classic auch die Zuhörer.

Das könnte man jetzt beliebig weiterspinnen, warum muss es eine Stradivari sein. Warum spielt der Bonamassa keine Harley Benton. usw. usw.

Ich denke hier im Forum sind wenig Leute, die alles aus einer Customshop-Gitarre rausholen können und uns somit zeigen könnten, welcher Unterschied da ist.

Für HobbyGitarristen wie mich gilt. Ich spiele eben schon besser auf meiner Gitarrenbauer Tele als mit meiner früheren Tele der Marke Vintage.

Aber im Grund ist es egal, da wird wohl jeder seine Meinung haben und die beste Gitarre ist immer die, die ich gerade spiele :))
 
Du wirst festellen, dass die CS sehr wohl besser zu bespielen ist.
Verblindet verschwinden diese Unterschiede. Ich hatte das mal bei einem ganztägigen Besuch im Music Store ausprobiert. Verschiedene Gitarrenmodelle, immer eine Billige und eine möglichst baugleiche Teure. Klar gibt es Unterschiede, aber welche die teure ist, konnte ich nicht sicher erkennen, ich hätte ebenso gut raten können.

Ich rate nur zu Blindversuchen. Unverblindete Versuche haben keinerlei Aussagekraft. Wären die Unterschiede so gewaltig, wären sie auch verblindet ohne Probleme feststellbar.

Verblindung räumt eben mit Mythen auf. Plötzlich ist der teure Amp nicht mehr automatisch überlegen, das teure Kabel klingt auf einmal nicht mehr anders, die teurere Giitarre lässt sich nicht automatisch besser spielen und der teurere Wein schmeckt nicht automatisch besser (oder das teure Bier)
 
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Wie es bei einer Strat aussieht? Da kann ich mein eigenes Beispiel ja gleich an passender Stelle zum besten geben:

Ich hatte eine Squier VM 60s Strat, die ich sehr mochte, und mit der ich so manchen Gig mit meiner damaligen Funk&Soul-Band bestritten habe. Allerdings musste ich da immer irgendwie um den Ton "kämpfen" - also wirklich supersauber greifen und intonieren, heftig Fingervibrato dazu (heftig nicht im Sinne von stark, sondern lang anhaltend), damit der Ton im Solo mal stehenbleibt, etc. pp. Ich hielt das alles für normal. Wie man weiss, kostete diese Ketarre einmal ca. 330 EUR.

2014 dann gönnte ich mir hart, und zwar in Form einer Fender 60th Anniversary Strat, auf Basis der ursprünglichen 54er Strat. Preis: 1400 Euronen incl. bleischwerem Deluxe-Case und weiterem Zubehör. Da sprang der Ton nur so heraus! Und blieb (im Vergleich zur Squier) auch ewig stehen. Meine Frau spielte mir mal eine Aufnahme eines Gitarrensolos vor, vom Nebenraum aus habe ich es nicht genau erkannt, dachte mir aber "Der Typ hat aber einen echt guten Sound & Ton." Ich kam rüber und fragte noch im Gehen, wer das wäre. Antwort: "The dumbest guitarist on earth - you!" Die Aufnahme stammte vom ersten Gig, den ich mit dieser Gitarre bestritten hatte.

Also beim Preisfaktor 4 habe ich einen deutlichen Unterschied wahrgenommen - die Qualität der Hardware und Pickups und der resultierende Ton sind schon eine andere Hausnummer, wahrscheinlich wurden also auch bessere Hölzer verwendet. Die Bespielbarkeit - obwohl unterschiedlich zu spielen - war jedoch von vergleichbarer Qualität (am ehesten noch abhängig von Geschmack und Gewohnheiten), und auch die Verarbeitung beider Gitarren war ganz nah beieinander mit wirklich nur winzigem Vorsprung der Fender.

Trotz klarer Vorteile der "Großen" hatte und habe ich jedoch keine Manschetten, mich mit einer Squier auf die Bühne zu stellen, sie ist allemal gut genug.

Und nur wenige Wochen nach dem Kauf der Fender hat mich jemand zu meiner Meinung zu einer Squier Bullet gefragt - als die Serie damals vor mehreren Jahrzehnten erschien, habe ich sie nach einem kurzen Test unter "Abfallverwertung" eingeordnet und nie wieder eine in die Hand genommen. Das sagte ich dem Fragenden auch so. Zufällig hing damals in meinem bevorzugten Gitarrenladen eine rum, fertig verkabelt mit einem kleinen Amp zum Loslegen. Die habe ich dann doch mal in die Hand genommen. Trockentest: Wirklich erstaunlich, was es für 179 EUR heute gibt! Gemessen am Preis fand ich keinen Kritikpunkt, okay, etwas windige Hardware, aber alles benutzbar. Und der Sound, trocken und auch am Amp - nicht schlecht. Nicht auf dem Level meiner Squier oder Fender, aber doch ziemlich gut, alle Qualitäten einer Strat waren erkennbar vorhanden, selbst der berühmte Zwischenpositionssound. Ich musste meine Aussage dem Bekannten gegenüber also deutlich revidieren und habe sie ihm sogar zum Anspielen empfohlen.

Ein Jahr später jedoch habe ich das erste Mal eine Fender CS in die Hand genommen (ich denke teambuilt, für 3500 EUR) - wie die beim Spielen resonierte, das war schon ein Erlebnis. Sound? Nochmal eine Etage oberhalb meiner eigenen Fender. Wenn ich es mir leisten könnte, würde ich dieses Geld gerne für diese Gitarre ausgeben.

Letztes Beispiel: Vor drei Wochen habe ich mir nach längerer Recherche eine akustische Parlorgitarre von Harley Benton gekauft, die ich zum Komponieren für mein neuestes Projekt brauche. Eigentlich hatte ich auf eine (anscheinend baugleiche, nur anders lackierte) Framus für 400 EUR geschielt, nach Kommentaren von jemandem hier im Forum, der sie verglichen hat, dann aber auf die deutlich günstigere HB umgeschwenkt. 220 EUR für eine kleine Stahlsaitengitarre mit einem Fishman-Abnahmesystem - was kann man dafür schon erwarten? Machen wir es kurz: Der Sound ist super, akustisch wie am Amp, die Bespielbarkeit ist gut. Die Verarbeitung, auch im Inneren, ist schockierend gut! Einziger Kritikpunkte sind die Qualität der Stimmmechaniken und dass der Sattel wohl zu eng gefeilt ist, das Stimmen jedenfalls muss man sehr sorgfältig und geduldig machen. Aber ich denke, für rund 100 EUR bringt mir ein Gitarrenbauer die auf Vordermann, incl. besserer Mechaniken. Abgefahren, was man heute für sein Geld so bekommt.

Wo es bei den akustischen dann aber doch eine Riesensprung nach vorne gibt, ist Taylors neues V-Bracing, welches es anfangs nur bei Instrumenten ab 4500 EUR gibt. Durch das neuartige Bracing ergeben sich besserer Sound, höhere Lautstärke und bessere Intonation (seht Euch die Videos mit den überraschten Kommentaren der Testspieler an). Im Lauf des Jahres soll dieses Bracing dann aber auch bei mittelpreisigen Gitarren eingeführt werden, so zwischen 1500 und 200 EUR würde ich vermuten. Und DAS wäre mir so eine Gitarre dann auch wert, wenn ich es mir grade leisten könnte.
 
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Aber benutzen tun sie halt nen Steinway für 100000 €.
Wobei Instrumente nicht selten auch vom Konzerthaus gestellt sind und dabei schon eine für den Raum passendes Exemplar ausgewählt wurde.
Dann weiß man halt nicht ob Hersteller XY gespielt wird weil es vom Musiker der Favorit ist oder ob er auch mit einem günstigeren Exemplar genauso klingen würde aber ihm doch nahegelegt wurde bitte der Welt zu zeigen das er einen Steinway spielt.
Berühmte Musiker sind ja auch immer Werbung für den Hersteller.
J.Bonamassa hat ja auch von Epiphone Signatur-Modelle lt. Interview:
Have you had used it on the tour?
Yeah I've been using it on the road. It's really, really good. It sounds great. All the Epiphones I've received have been really, really consistent.
Hat jemand ihn mit ner Epi auf der Bühne gesehen?
 
Die ganze Diskussion enthält einen Denkfehler, meiner persönlichen Meinung nach.

Ihr geht davon aus, dass alle Gitarren einer Baureihe exakt gleich klingen und gleich gut verarbeitet sind.
Das ist aber nicht der Fall!
Somit sind pauschale Vergleiche auch nicht möglich.

Ich habe unzählige Male etliche Modelle einer Baureihe miteinander verglichen und die Unterschiede von Modell zu Modell waren IMMER da, hier nur ein Beispiel (sogar mit aktiven PUs, denen viele nachsagen, sie würden eh in jeder Gitarre gleich klingen): https://www.musiker-board.de/thread...nt-teil-2-mb-feldversuch.645865/#post-8003297

Wie kann man also jetzt versuchen, pauschal solche Aussagen zu treffen wie "den Unterschied zwischen einer 200 Euro und einer 2000 Euro Strat bemerkt blind niemand?".
Natürlich respektiere ich solche Meinungen auch, kann sie nur einfach null nachvollziehen - vor allem nicht, wenn sie aus dem Munde (oder den Fingern) von vermeintlich gestandenen und erfahrenen Musikern kommen.

Die Ansprache, die Schwingungseigenschaften, Tonentfaltung, der Sound an sich sind schon in der Regel so verschieden, dass man - wenn man schon nicht von "besser" oder "schlechter" spricht, was eh subjektiv und Geschmackssache ist - wenigstens einräumen könnte, dass die Gitarren "anders" bzw. unterschiedlich klingen. Und sich natürlich auch nicht gleich anfühlen. Das Spielgefühl beeinflusst auch maßgeblich das, was man dann mit der Gitarre anstellt und wie es letztlich klingt. Insofern sind auch diese "lasst doch mal einen anderen Gitarristen was vorspielen und hört mit verbundenen Augen nur zu" Versuche völlig obsolet. Das Instrument muss sich in den eigenen Händen gut anfühlen und "passen".

Was Gitarrenbauer-"Custom Shop"-Modelle anbelangt - auch das ist mehr oder weniger ein Glücksspiel. Ein erfahrener Gitarrenbauer kann zwar schon die Materialien und Konstruktion so wählen, dass er ungefähr die besprochenen klanglichen Vorstellungen des Kunden trifft - es gibt aber genügend Beispiele, in denen Kunden zwei identische Gitarren haben wollten, die dann gebaut wurden und trotzdem verschieden geklungen haben, was auch die Gitarrenbauer selbst eingeräumt hatten, wenn man sie denn gefragt hat. Natürlich hängt das keiner an die große Glocke, weil das die Kundschaft, die da einen Batzen Geld in die Hand nimmt, nur verunsichern würde, wenn man sagt "naja, ich kann dir nicht zu 100% garantieren, dass der Sound dir dann hinterher auch gefällt" - obwohl das eigentlich jedem einigermaßen logisch denkenden Menschen von vornherein klar sein müsste.

E-Gitarren werden aus Holz gebaut, einem natürlich gewachsenen Werkstoff, der massiven Schwankungen in bestimmten Parametern unterliegt (Dichte, Härte, Steifigkeit etc.) - selbst zwei Stücke von genau dem gleichen Baumstamm, einmal von ganz unten, einmal von weiter oben herausgesägt, werden unterschiedliche physikalische Eigenschaften haben.
Ohne diese Diskussion ums Thema Holz wieder anzetteln zu wollen, dürfte jedem klar sein, dass dieser Faktor eine große Rolle bei der Saitenschwingung und -bedämpfung spielt und letztlich eben auch für den Sound, der über den Amp zu hören ist.
Von Toleranzen bei der Hardware (z.B. PUs, Potis etc.) will ich erst gar nicht reden, genauso von der Verarbeitung und Einstellung der jeweiligen Instrumente (wie ist der Sattel gefeilt, wie sind die Bünde abgerichtet, wie sind die Halskrümmung und die Bridge eingestellt etc.).

Natürlich gibt es auch bei günstigeren Gitarren welche, die erstaunlich "gut" klingen, tolle Schwingungseigenschaften haben, sauber verarbeitet sind und sich nicht vor teureren Modellen verstecken müssen. Wer aber ernsthaft behauptet, das sei die Regel und dass aus dem Grund niemand 1000 Euro Gitarren bräuchte (wenn man das Prestigedenken und Markenhörigkeit mal abstelle), will meiner Meinung nach nur provozieren. Was ja auch auch immer wieder funktioniert im Musiker Board...

Aus diesen Gründen etwas sinnlose Diskussion hier, zumal Musikmachen auch etwas sehr Persönliches ist und wie man so sagt: "One man's trash is another man's treasure."


Nur meine 0,02$ zu dem Thema.
 
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Aber die Diskussion macht trotzdem Spaß! :)
Vielleicht kann man sagen, dass sich mit steigendem Preis die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass man eine qualitativ gute Gitarre erhält.
 
hmm...vielleicht weil manch einer halt auf Namen und Logos pfeift und nur versucht das Instrument zu bekommen was für IHN am "besten" ist.
Ich würde mich schon ärgern wenn ich 2000€ für ne Gitarre hinlege, dabei vielleicht noch auf andere Dinge verzichtet habe um sie mir leisten zu können.
Und dann stelle ich fest das eine optisch ähnlich bis gleiche bei mir genauso gut klingt aber nur knapp die Hälfte gekostet hat.
Das Spielgefühl beeinflusst auch maßgeblich das, was man dann mit der Gitarre anstellt und wie es letztlich klingt.
Richtig...aber da bin ich mir recht sicher das dass schon im Kopf beginnt. Und ich denke nicht wenige haben, und wenn auch nur unbewusst, den Gedankengang das etwas was teurer und damit hochwertiger ist auch besser ist.
Womit schon die Bewertung/ Wahrnehmung getrübt ist. Was bei eh schon subjektiven Empfinden das ganze nicht besser macht.

Nebenbei ist wohl ein Vergleich von CS Gitarren mit 200€ Einsteigerinstrumenten nicht wirklich sinnvoll. Äpfel und Birnen.
Maschinelle Fertigung ist kein Mangel, spart aber kosten. Und dem Holz ist es auch egal ob ein US-Amerikaner,Mexikaner oder Koreaner die CNC Maschine bedient...auf den Preis wirkt es sich dennoch aus.
Es ging doch darum ab welchen Betrag in etwa nicht mehr mit signifikanten Verbesserungen bei E-Gitarren zu rechnen ist. Da spielen kostentreiber wie "handmade",super Inlays,besondere Maserung vom Holz,Binding usw. keine Rolle.
Erfordern aber einiges an Mehraufwand und halt auch bei gehobenen Anspruch zu prozentual mehr Ausschuss. Bzw. muss händisch vorselektiert werden was ja auch wieder dauert.

Aber das Gefühl die Freude eben über die Dinge die man am Instrument nicht zwingend brauch einem aber trotzdem gefallen zahlt man halt mir. Und eben auch das wissen "hier hat einer per Hand meine Gitarre gebaut" und keine leblose Maschine.
 
Es ging doch darum ab welchen Betrag in etwa nicht mehr mit signifikanten Verbesserungen bei E-Gitarren zu rechnen ist.

Deshalb habe ich auch nicht die Frage an sich kritisiert, sondern das, was dann teils in den Diskussionsbeiträgen zum Besten gegeben wurde.
 
Der Vergleich ist wahrlich nicht schlecht. Zumindest bezüglich das für immer weniger Zugewinn ein in Bezug zum Nutzen immer größerer Aufwand betrieben werden muss.
Nur ist sowohl beim Rennwagen als auch beim Leistungssport die Ergebnisse durchaus messbar und rein auf Funktionalität ausgelegt. Und genau da ist ja unser Problem. Da die meisten Punkte sehr subjektiv sind kann man es auch nur sehr schwer messen und vergleichen.
Das Auto fährt nicht schneller nur weil kleine Vögel aus Perlmut auf die Flanken geklebt worden.
Ich glaube, wenn man es auf die Spitze treiben wollte, könnte man vermutlich auch etwas messen.
Sustain, Schwingung, Lautstärkenunterschiede der einzelnen Saiten, Frequenzspektrum, Sustain auf allen Bünden, Deadnotes etc. ich habe das natürlich noch nie gemacht, aber messbar sollten solche Dinge sein.

Ob die Gitarre jetzt heller, dunkler, bauchiger, trockener etc klingt, das lässt sich zwar auch objektiv beurteilen, aber ob das jetzt besser oder schlechter gefällt ist wieder subjektiv. Aber darum geht es ja nicht. Gib jemand, der weniger höhenreichere, voller klingende Gitarren mag jeweils ein Modell das in diese Richtung geht für 100€ und für 2000€, dann ist es wahrscheinlich, dass er sich für die 2000€ Variante entscheidet.

Du hast es aber schon richtig verstanden. Aufwand sollte den Preis darstellen und die Zeit den wahrnehmbaren Unterschied.

Und so etwas wie Birds oder 10er Top sind ja nur optische Punkte, die der Fragesteller glaube ich jicht mit einbezogen hat bei der Frage. Klar, mehr Aufwand, höherer Preis aber ohne praktischen nutzen.
 
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Ja da prallen halt 2 Welten aufeinander. Und wie bei allen "Extremen" ist halt jeder Schritt in die Richtung des Gegenspielers ein Zeichen von verlorenem Posten.
Ich glaube so manch günstige Gitarre würde mit guten PU's schon sehr gut werden. Aktuell finde ich die RG421 mol sehr interessant. 300€ -> neue PU's rein und man hat die Chance für ca 500€ eine schöne Metallaxt zu bekommen.
Ich glaube, wenn man es auf die Spitze treiben wollte, könnte man vermutlich auch etwas messen.
Sustain, Schwingung, Lautstärkenunterschiede der einzelnen Saiten, Frequenzspektrum, Sustain auf allen Bünden, Deadnotes etc. ich habe das natürlich noch nie gemacht, aber messbar sollten solche Dinge sein.
ja da hast du natürlich recht, irgendwie messbar ist das schon. Aber da kommt man ja wieder vom Hundertstan ins Tausendste. PU-Höhe, was für ein Plek wurde genommen, Saitenstärke,Tuning,Saitenhersteller.
Es gibt hier Seitenlange beiträge nur über Kabel....ein im Vergleich zu Gitarre sehr simples Bauteil. Und da kommt man auch nicht so recht auf einen Nenner...daher erwarte ich hier bei der vielschichtigen Frage garnicht das man sich irgendwo einigt.
 

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