Kurt Cobain - nicht nur sein Gitarrespiel polarisiert(e)

Unterhalten wir uns jetzt darüber ob:

- Cobain ein guter Gitarrist war ?
- ein guter Songschreiber ?
- ein wütender Mensch ?
- ein Junkie mit Deppressionen ?

Ja - das alles ist dann wieder ein Gesamtpaket und vielleicht eine "magische" Kombi
( bei der ich übrigens das power-volle Spiel von Grohl nicht unterschätzen würde ).

Die Depressionen hatte er schon lange vor der Drogenkarriere. Unterschätzen würde ich das nicht, wenn es um die Einordnung seiner Musik und Texte geht- das steckt in jedem Stück von ihm.

Er wird u.a. gerne als "Anti-Guitarist" bezeichnet.. weil er den damaligen "Gitarrengöttern" genauso wie Teile seiner Vorbilder, den Stinkefinger zeigte und sich dem "besseren Gitarrenspiel" verweigerte.
Man muss sich nur die Stooges oder die Germs anhören, dann weiß man woher viele solcher Ideen kamen..

Wütend? Sind viele junge Männer in dem Alter.. da sind andere aber deutlich besser. Irgendwie zerlegte ihn die Kunst, in der er einmal seine Heilung vermutete...


Den Song zu schreiben, der eben nur aus bischn "Powerakkordgeschrammel" besteht, und trotzdem so viel mehr transportiert als das herkömmliche Powerakkordgeschrammel des nächsten Anfängers, das ist eben die ganz andere Seite der Medaille, und das kriegt kaum einer hin.

Wenn ich mir vor Augen führe, wieviele Songs (egal welcher Rockbereich) genauso funktionieren, will ich das nicht glauben. Es wird immer betont, aber letztlich ist alles stärker Verzerrte fast ausschließlich genau das.
 
Zudem würde ich nicht einmal sagen, dass jeder seine eigene Art hat. Das Groß spielt 0815....

Da bin ich bei dir. Ich wollte jetzt auch nicht auf irgendwelche Trademarks hinaus, so dass alle sagen würden: "oh, das ist clone oder Kluson".

Trotzdem spielt fast jeder etwas anders. Diese kleinen Eigenheiten einzufangen fällt umso schwerer, je weniger gut man insgesamt spielt. Einem versierten Studiogitarristen kannst du sagen:

Spiel wie Cobain,
Spiel wie Richards,
spiel wie xyz

oft sind die so vielseitig, dass sie das schon ganz gut hinbekommen.

Wenn Du das mir sagen würdest, wäre ich da schon limitierter.
 
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Wenn ich mir vor Augen führe, wieviele Songs (egal welcher Rockbereich) genauso funktionieren, will ich das nicht glauben. Es wird immer betont, aber letztlich ist alles stärker Verzerrte fast ausschließlich genau das.
Das sehe ich nicht so. Es gibt mal das ein oder andere Lied, was simpel durchkommt, aber wie viele Bands können nur mit Powerakkorden ansprechende Musik schreiben?
In meinem Eingangspost geht Rick Beato gut drauf ein, wie die Powerakkorde + Gesang letztenendes eben auch Terzen oder Verfärbungen wie 7en reinbrachten, das ist ja schon etwas mehr als nur "Geschrammel", und erfordert vom Gitarristen auch eben das minimalistische Spiel was Nirvana da hatte.
Trotzdem spielt fast jeder etwas anders. Diese kleinen Eigenheiten einzufangen fällt umso schwerer, je weniger gut man insgesamt spielt. Einem versierten Studiogitarristen kannst du sagen:

Spiel wie Cobain,
Spiel wie Richards,
spiel wie xyz

oft sind die so vielseitig, dass sie das schon ganz gut hinbekommen.
Wie gesagt, nachspielen ist einfach. Davor habe ich erstmal keinen Respekt, außer vor dem Fleiß, der dafür nötig war.
Wenn Dir das für die Definition eines guten Gitarristen ausreicht, bittesehr - hier sind aber eben viele, die die reine Technik nicht als Hauptbewertungsgrundlage eines Gitarristen ansehen ;)
 
... nicht selten aber auch so perfekte Chamäleons, dass sie keine eigene Farbe haben :D
das kann sein. Wobei ich glaube, dass auch das eine Frage des Betrachters ist.
Ich habe kürzlich ein Interview mit Stuart Hamm gesehen, der meinte, dass er mit sehr vielen guten Musikern zusammengespielt hat und jeder wäre ein bisschen anders. Darunter waren auch einige Studio-Cracks ( das war insbesondere auf Drummer bezogen )
Da wo ich keine besondere, eigene Note sehe, fällt es einem Hamm direkt auf und meinte, dass er sich da immer ein wenig auf anderes Timing einstellen muss.

Am Ende ist es aber wieder eine sich im Kreis drehende Diskussion.
Die genannten Stooges hatten auch eine Menge Power und Aggression und waren bestimmt nicht besser oder schlechter als Cobain. Sie hatten aber kein "Smells like ... "
Deswegen kommen da ggf. auch weniger Leute auf die Idee, dass deren Gitarrist ein guter Gitarrist war.
Das sagen sie noch nicht mal bei den Ramones ;-)
 
ich frage mich jetzt ja auch, wer denkt, dass Cobain kein guter Gitarrist war:
z.B. auch Leute, die gar kein Instrument spielen? Oder eine ganz bestimmte Art von Gitarristen? oder nur die Foren-Musikpolizei?

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:)
 
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Ihr versucht auf eine subjektive Frage eine objektive Antwort zu finden und Kriterien zu definieren...ich hol mir jetzt Popcorn, Bier darf ich in der Arbeit ja nicht:D
:popcorn2:
 
Ihr versucht auf eine subjektive Frage eine objektive Antwort zu finden und Kriterien zu definieren...
s.o.:
man müsste erst mal einstimmig festlegen, was ein "guter" Gitarrist ist, oder? Andernfalls wird man jetzt -zig Meinungen lesen.

p090.gif



Wenn Dir das für die Definition eines guten Gitarristen ausreicht, bittesehr - hier sind aber eben viele, die die reine Technik nicht als Hauptbewertungsgrundlage eines Gitarristen ansehen
ich bin inzwischen der Meinung, dass Kluson diesen Punkt nicht versteht.

bei der malerei ist es ja ähnlich - die einen denken, dass ein bild wahre kunst ist, wann man genau erkennen kann, was der maler vor sich hatte. abstrakte kunst kann jeder / kann jedes kind / jeder affe.
gegenständliche malerei, möglichst hyperrealistsich ist die grosse kunst.
ist es aber eben nicht.
das ist kunsthandwerk.

mein fazit: es gibt drei sichtweisen
  1. ein guter gitarrist kann gut gitarre spielen und drückt etwas damit aus, ist also ein kompletter musiker. okay.
  2. l'art pour l'art bzw. kunsthandwerk: kunst muss schön sein, musik muss schön klingen bzw. sauber gespielt werden. kein wort über das, was darüber hinausgeht.
  3. in erster linie geht es bei musik um emotionen und das viszerale (tolles wort!). wer die leute mit seiner gitarre mitreisst, ist ein guter gitarrist. die technik spielt dabei keine rolle.

danke für die aufmerksamkeit.
a020.gif
 
Ihr versucht auf eine subjektive Frage eine objektive Antwort zu finden und Kriterien zu definieren...ich hol mir jetzt Popcorn, Bier darf ich in der Arbeit ja nicht:D
:popcorn2:
Auch eine subjektive Erarbeitung bedarf objektivierbarer Kriterien.
Das subjektive bleibt als Urteil darüber stehen.

Hier wurds ja bislang gemacht:
- er spielte nicht besonders virtuos, objektiv richtig
- er bewegte viele Menschen mit seiner Musik, objektiv an den Umsatzzahlen etc. nachvollziehbar und richtig
- er schrieb minimalistisch Welthits, Zahlen sind nachvollziehbar, objektiv richtig

Darauf kannste ja trotzdem Dein Urteil legen, und Deine Definition von einem guten Gitarristen.
Welcher der Punkte ist für Dich ein Kriterium, oder hast Du noch ein anderes?

Einfach nur zu sagen "ich fand ihn gut/schlecht" ist wie "immer ein Mal mehr als Du" ;)
 
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Im Endeffekt hat sein Gitarrenspiel nun mal genau das widergespiegelt was seine Musik ausdrücken wollte: Emotionen.
Darum geht es doch letztendlich. Ob er jetzt technisch versiert war ist eine andere Sache. Aber letztendlich ist es doch das Songwriting, was ihn und Nirvana so groß gemacht hat. Er hat damit den Nerv der Zeit getroffen und eine der größten Bewegungen der 90er mitbegründet.

Deswegen halte ich ihn zumindest für einen guten Musiker und letztendlich auch für einen guten Gitarristen.
 
Deswegen halte ich ihn zumindest für einen guten Musiker und letztendlich auch für einen guten Gitarristen.
Und Flötenspieler, sowie Pianisten und Organisten usw.

Aber eigentlich war er hauptsächlich Sänger. :D
 
... jau, den darf man nicht vergessen. Ich fand etwa mal als Beispiel Dylan immer langweilig, es gab welche, die fanden dies unakzentuierte Genuschel so richtig super und es hat ihren Nerv getroffen, ich war nicht mal ernsthaft genervt :D Trotzdem hat der Typ ja zweifellos Liedchen geschrieben, die ganze Generationen mitträllern können (und sogar ich) muss also irgendwas dran sein ... So ähnlich geht mit das mit den ganzen Rauhalsgröhlern und ihren tiefbassgestimmten Siebensaitern heute ... nur, dass ich mir da keine SOngs merken kann ... bin einfach auf einer andere Zeitachse.
 
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Darauf kannste ja trotzdem Dein Urteil legen, und Deine Definition von einem guten Gitarristen.
Welcher der Punkte ist für Dich ein Kriterium, oder hast Du noch ein anderes?

Ich definiere den "guten Gitarristen" nicht. Das ist für mich genauso unmöglich, wie zu erklären, warum ich eine Band gut finde, eine andere aber nicht. Mir gefällt´s halt einfach oder nicht:)

Die Suche nach dem "GOAT" (Greatest of all time) gibt es ja überall, Basketball, Fußball, Football.

Man kann darüber stundenlang diskutieren, aber eine Antwort finden kann man nicht.


Ich finde auch verschiedene Gitarristen gut, aber alle aus anderen Gründen;)
 
Die Krux liegt ja hier im notwendigen Vergleich! So gut wie Vai, Petrucci, Paganini oder Michael Schumacher?
Ich denke, es war das letzte, was Curt Cobaine umtrieb, da irgendwo "bestehen" zu können.
Im Gegenteil, ein Van Halen Solo in einem Nirvana Song? Das ist dann doch so was, wie ein elektrisch beleuchtetes "Atomkraft? Nein Danke" Schild.
 
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Und Flötenspieler, sowie Pianisten und Organisten usw.

Aber eigentlich war er hauptsächlich Sänger. :D

Vielleicht sollten wir klären, ob er ein guter Sänger war. Aber ich glaube, dann dezimiert sich die Mitgliederzahl des Forums rasant aufgrund von Mord und Totschlag... :D
 
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Vielleicht sollten wir klären, ob er ein guter Sänger war.
Wenn er ein guter Musiker und dadurch automatisch ein guter Gitarrist war, dann war er auch automatisch ein guter *ALLES*. :)
 

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