75 Euro gerechtfertigt? Angefertigter Knochensattel für eine Gretsch

Lohn und Gehalt tauchen da zweimal auf ... bei einem Einzelhandwerksbetrieb dürfte das so nicht einleuchten ...

Das stimmt, bei einem Einzelkämpfer ist das irritierend aber hier bitte bedenken dass der dann für Urlaubs/Krankheits/Ausfalltage vorsorgen muss weil da gibts ja keinen der die Arbeit macht.
Insofern muss man auch hier so einen "Schattenposten" einrechnen und den sogar höher ansetzen da wie gesagt der Betrieb dann steht...
 
Alter Verwalter, wir sprechen hier von einer fast 4 (VIER!!!!) Tausend Euro teuren Gitarre und 75€ für Montage eines Sattels :eek:. Das ist ungefähr genauso, als wenn ich Porsche 911 fahre und Bremsklötze bei ATU für 195€ einbauen lasse :ugly::rolleyes:
 
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Schlimmer finde ich, das es bei solch hochpreisigen Instrumenten überhaupt so weit kommt. Selbst bei meinen günstigeren 7ender Modellen oder der Vintage SG ist alles original geblieben. Die 7ender USA-Modelle haben natürlich auch alles behalten, ich sehe dort keinen Grund für einen Tausch. Bei der Gretsch musste es eben sein.
 
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Der TE äußert an anderer stelle :
habe eine alte gebrauchte gretsch 6120


Also, es könnte ja sein, dass das Teil ernsthaft abgerockt ist ........;) und dann passt das alles viel besser zusammen und dann, ja dann sind doch 75€ doch sowieso ok
 
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Für einen Bodentreter werden heute ohne Zögern 250€ ausgegeben, obwohl der aus asiatischer Massenproduktion stammt und nur ein paar Sekunden eine menschliche Hand gesehen hat - für eine anständige Handwerksleistung von etwa 45 Minuten (wie eben Sattelwechsel mit allem drum und dran) wird dann herumgemäkelt?
Eigentlich traurig.......:(

Nun, Gitarren und Effektgeräte gibt es heute aus asiatischer Massenproduktion äusserst preiswert. Effektgeräte ab ca. 25 Euro und "spielenswerte" Gitarren ab ca. 100 Euro! Da ist es schon ein "wirtschaftlicher Totalschaden", wenn ein Fret-Dressing ansteht. Erst recht, wenn die Bünde wirklich getauscht werden müssen. Schon eine professionelle Einstellung kann genauso teuer wie die Gitarre werden ...

Von daher gesehen, stehen die Kosten für das "deutsche Handwerk" in keinem vernünftigen Verhältnis zum Anschaffungspreis der Geräte. Für sich genommen ist natürlich klar, dass der Handwerker seinen vernünftigen Stundenlohn verdienen muss, wenn er davon gut leben will.

Andererseits sollte er dann auch vernünftige Arbeit abliefern ... und das ist für mich bei weitem zu oft nicht der Fall
 
Andererseits sollte er dann auch vernünftige Arbeit abliefern ... und das ist für mich bei weitem zu oft nicht der Fall
Nun - wer zum Meister geht, kann gute Arbeit erwarten - das ist aber nicht wirklich Thema des Threads.
 
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Der Gitarrenbauer, der mir meine Bass-Bünde abgerichtet hat, hat auch gemeint, dass ich für einen Knochensattelrohling, in den er per Hand die Sattelkerben feilt (und zwar passend für die Saiten, die ich aufzuziehen gedenke und von denen ich dann einen neuen Satz mitbringen müsste) inklusive restlichem Setup zwischen 50 und 100 € rechnen müsste. Da ist's finanziell immer rentabeler, sich einen vorgekerbten GraphTech Tusq-Sattel zu holen und den zur Not nur noch nachfeilen zu lassen.
 
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Ich sehe das differnziert halt:

-für die Arbeitsleistung in der BRD (Sattel austauschen und Kerben nachfeilen bis es paßt, Garantie drauf und ordentlich gemacht, 45-60 Minuten Arbeit + Material) = ok :great:
-bei einer neuen Gitarre für 4000€ nach kürzester Zeit = nicht ok, würde ich mich ernsthaft ärgern :bad: , aber Leistung des Gitarrenbauers trotzdem gerechtfertigt :great:
-für eine "alte" Gitarre (wir wissen nix wirklich über den Zustand und über den Einkaufspreis noch sonstwas, gehe aber mal davon aus - ist ja nach Bekunden des TE "eine alte Gretsch 6120" -( s. Post oder Beiträge des TE) = auch ok :great: (auch Oldtimer brauchen ab und wann Pflege) ;)

In eine 80€ Stagg oder ähnlich gebraucht und runtergerockt, hmmm...würde ich das ggfs auch nicht investieren, es sei denn, es ist DAS Instrument und ich bin happy damit... :great: (und dem Ergebnis was dabei rumkommt..dann stehen Kosten und Nutzen ggfs. auch in keiner vernünftigen Relation mehr), Kosten des Gitarren-Tech aber immer noch ok...er sollte dann aber kundtun, dass der Wert der Arbeit den Wert der Gitarre übersteigt.

Aber warten wir doch einfach mal darauf, was der TE dazu sagt...genug Intput hat er ja jetzt ;)
 
Nur mal so nebenbei:

Ich brauche manchmal für die Sattelnut genausoviel Zeit wie für den Sattel an sich. Das kann man zwar einem Kunden schlecht erklären, aber da ist auch sehr viel Pfusch möglich - oder Potential Zeit einzusparen - je nachdem...
 
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Hier mal ein Beispiel wie es manche (aber bestimmt nicht alle) Profis machen:



Ist auch mit gutem Werkzeug nicht "mal eben" gemacht. Sollte aber für jemanden, der das richtige Werkzeug hat und sowas öfter macht, in ner knappen Stunde erledigt sein.
 
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Mich wundert, dass doch Einige meinen, ein Knochensattel lohne sich bei billigen Gitarren nicht... So gesehen wäre es ja auch Blödsinn, auf eine Squier CV Elixier Saiten aufzuziehen (oder für das Tchibo Handy eine Allnet Flat zu buchen ;) ).
Ein Knochensattel ist halt viel Arbeit und allein die Sicherheit, dass ich mir die Gitarre nicht beim Ablösen des alten Sattel beschädige, scheint mir 75€ wert. Die Schrauben der Stimmmechaniken könnte ich schon eher selber ölen...
 
"Mein" Gittenbauer verlangt dafür 20 - 25 Euro, je nach Modell. Kann der vielleicht nicht rechnen oder ist er selbstlos? Nein, er verlangt halt nur einen FAIREN Preis.

So schaut das aus...

Ich möchte da mal was aus der Sicht von Jemandem schreiben, der auf der anderen Seite des Ladentisches / Werkstatt gestanden hat, bzw. solche Arbeiten noch gel. durchführt ...

Erstens... Genau... warum sollte man eine günstige Gitarre nicht mit einem besseren Sattel ausstatten... ? Es spricht nichts dagegen, außer - der Unwissenheit darüber, dass das Anfertigen eines neuen Sattels irgendwie eine Neurochirurgische oder Raketen-wissenschaftliche Tätigkeit wäre... Nein, es ist schnödes Handwerk, dass Jeder relativ schnell erlernen könnte.. Auch sind die kosten eher übersichtlich ... und der Sattel... mal im Ernst... ist ein relativ einfaches Teil an der der Gitarre..

Rohlinge gibt es - vorgefertigt - sprich entsprechend dem Gitarrentyp (Fender- artige, Gibson Style, Akustik usw...) aus gebleichtem, oder ungebleichtem Rinderknochen ... da muss Keiner selber was schnitzen. Diese Rohlinge passen schon relativ gut von der Höhe, Breite und Stärke... die Kosten, für den Endverbraucher betragen so etwa 2,- bis 5,- Euro, der EK Preis liegt deutlich darunter..

Ansonsten, wer als Instrumentenbauer / Servicetechniker mehr als 30 - 45 Minuten braucht um einen neuen Sattel zu feilen und an- und ein zu passen sollte ernsthaft über einen anderen Job nachdenken... Das dieser Sattel dann bitte schön so eingepasst und gefeilt wird, dass die Saitenhöhe (vom Sattel aus) passt - ist wohl eine Selbstverständlichkeit... Wenn die Gitarre mit einem miesen Setup beim Service landet, dann darf man solche Kosten nicht auf den neuen Sattel schieben...

Also... bei aller Liebe und Freundschaft den Kollegen gegenüber... aber 75,- Euro, für das anfertigen eines neuen Sattels... ist ein sehr üppiger Preis... und sicherlich das absolut oberste Ende der Fahnenstange...
 
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Ist zwar im Sinne des Thread-Titels etwas OT - jedoch, wer nicht gänzlich unbegabt ist, der nimmt fertige GraphTech-Sättel, die müssen nur geringfügig angepaßt werden.
Selbst praktiziert auf Fender, Ibanez, Hagström, Epiphone. Dann ist Ruhe im Karton. Und kostet gerade mal 10€ pro Sattel.
 
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75€ ist doch ok.
Dauer wird ca. 1 Stunde sein, somit sind 75€ inklusive Material, absolut ok. Nicht billig, aber realistisch.
Hinzukommt, aber natürlich auch der Standort, ich kann mit meiner Werkstatt am Arsch der Welt, für die ich 25€ Miete - inklusive Strom und Heizung - im Monat bezahle, ganz andere Preise anbieten, als jemand der seinen Laden mitten in München hat.
Somit hat der Standort weitaus mehr Einfluss auf den Preis als z.b. die Qualität der Arbeit.
Dann darfst du auch nicht vergessen, dass das brutto ist, also zieh mal 19% ab, die der Vaterstaat von dir will, für Geld das du schon versteuert hast ;)
 
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***ich kann mit meiner Werkstatt am Arsch der Welt, *** ganz andere Preise anbieten, als jemand der seinen Laden mitten in München hat.
Somit hat der Standort weitaus mehr Einfluss auf den Preis ***

genau, die Gewerbesteuer ist in D ja auch nicht einheitlich festgesetzt, sondern liegt in der Willkür der jeweiligen Gemeinde...

RJJC
 
Take it or leave it. Das muss man eben für sich selbst abwägen, ob einem das "wert" ist oder nicht. Genau wie beim Kauf einer Gitarre, der eine gibt gerne was aus und der andere spart lieber bzw "sieht es nicht ein...". Das ist nun mal so.
sondern liegt in der Willkür der jeweiligen Gemeinde...
Naja, das ist ein wenig komplizierter und nicht so pauschalierbar. 1. gibt es einen einheitliche Meßzahl und 2. einen Mindesthebesatz. Ausserdem ist die GewSt die wichitigste Einnahmequelle der Gemeinde, und die Situation in Deutschland der Gemeinden kennt man ja.
 
Irgendwie gleitet das jetzt in eine Betriebswirtschaftliche Diskussion ab :D
 
Da z.B. bei Gibson, zumindest bei den höherpreisigen, der Sattel seitlich überlackiert ist, würde ich in solch einem Falle, aber natürlich auch bei der hier genannten 4k€ teuren Gretsch, den Fachmann ranlassen. Wer soviel für 'ne Gitarre ausgibt, der hat auch Geld für'n Gitarrenbauer.
Bei günstigen Modellen kann man durchaus mal selbst Hand anlegen. Umsichtiges Vorgehen und passendes Werkzeug vorausgesetzt.
 
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***
Naja, das ist ein wenig komplizierter und nicht so pauschalierbar. ***

Nein, überhaupt nicht kompliziert und def. "pauschalierbar", da der Hebesatz ausschliesslich von der Gemeinde nach gusto festgesetzt wird.

Daher liegt die Höhe der Gewerbesteuer -nochmal- klar in der Willkür der Gemeinde.

Da gibt's Nichts zu relativieren...;)

RJJC
 
Rohlinge gibt es - vorgefertigt - sprich entsprechend dem Gitarrentyp (Fender- artige, Gibson Style, Akustik usw...) aus gebleichtem, oder ungebleichtem Rinderknochen ... da muss Keiner selber was schnitzen. Diese Rohlinge passen schon relativ gut von der Höhe, Breite und Stärke... die Kosten, für den Endverbraucher betragen so etwa 2,- bis 5,- Euro, der EK Preis liegt deutlich darunter..

Ansonsten, wer als Instrumentenbauer / Servicetechniker mehr als 30 - 45 Minuten braucht um einen neuen Sattel zu feilen und an- und ein zu passen sollte ernsthaft über einen anderen Job nachdenken...

So schaut das aus!
Danke @Slideblues, das wollte das mit der Arbeitszeit schon lange hier sagen. Mein Tech greift ineine Schublade, fragt mich wie ich den Sattel will (Spacing, Höhe, etc.), nimmt seine Radiusschablonen und inkl. Schleifen, Kerben, Polieren, Kleben dauert das eine Viertelstunde, bei einem einfachen Schlitzsattel (z.b. Fender), Knochen wohlgemerkt.
 
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