Stegeinlage austauschen wegen Klang?

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picotto
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Hallo,

ich habe eine Tramontane T70DCE Westerngitarre. Ich bin mit dem Klang nicht ganz glücklich. Er ist mit etwas zu dumpf und die Saiten klingen nicht sehr lange. Ich habe dagegen noch eine Epiphone Akustik-Gitarre und der Klang ist viel heller und brillianter.

Mir ist jetzt aufgefallen, dass die Epiphone einen weißen Steg (Knochen?), meine Tramontane einen schwarzen hat (Kunststoff?). Beim Verringern der Höhe der Stege ist mir auch aufgefallen, dass der Steg von der Epiphone viel härter war als der von der Tramontane.

Frage: Liegt der Klang am Material des Steges? Dann würde ich gerne austauschen. Welchen könntet ihr da empfehlen? Ich mag einen klaren Sound...

Der neue Steg sollte kein Rohling sein.

Danke!
 
Eigenschaft
 
Habe da keinen direkten Vergleich. Grundsätzlich wird es wohl so sein, dass Knochen besser überträgt. Kunststoff hat prinzipiell auch ne hohe Materialdämpfung.

Frage: Liegt der Klang am Material des Steges?

Diese Frage muss man allerdings verneinen. Klar spiel er eine gewisse Rolle, aber der Klang wird natürlich nicht maßgeblich durch das Material des Steges beeinflusst.

Probier es doch, aber ich würde da jetzt keine Wunder erwarten. Versuch macht kluch!
 
Nur um das klarzustellen ... es geht dir um die Stegeinlage, nicht den ganzen Steg, oder?
 
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Ja genau, die Stegeinlage
 
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Vielleicht versuchst du es einfach mal mit anderen Saiten.
Ich gehe mal davon aus dass beide Gitarren ansonsten nicht Identisch sind.
Will sagen, andere Hölzer, andere Mensur, andere Verarbeitung, andere Korpusmaße, andere Querstreben, andere Deckenstreben = anderer Klang
 
Das hätte ich auch schon überlegt mit den Saiten. Würde dann einfach mal 10er Saiten für Westerngitarre ausprobieren.
 
Wenn du dir die Saiten in einem Laden mit Werkstatt kaufst, kannst du ja mal nach einer Stegeinlage fragen. Ich habe sie für einen € in die Kaffeekasse bekommen. Ein versuch macht klug und kostet fast nix. Grund für den Austausch der Einlage war bei mir aber nicht der Klang, sondern die nicht zufrieden stellende Oktavreinheit. Könnte mir bei dir auch vorstellen, dass da neue Saiten das Problem beseitigen.
 
Das hätte ich auch schon überlegt mit den Saiten. Würde dann einfach mal 10er Saiten für Westerngitarre ausprobieren.
Das geht wohl in die falsche Richtung ... dickere Saiten haben einen "strafferen" Klang und mehr Brillianz.
Versuch spasseshalber mal folgendes: Nimm ein kleines Glas und slide heftig 5 Minuten lang zwischen Halsende und Steg. Klingt furtchtbar aber es lohnt sich möglicherweise ...
 
OK, das wusste ich nicht! Bin noch nicht so erfahren was Westerngitarren angeht da ich bislang nur E-Gitarre gespielt habe. Von denen weiß ich, dass mir dicke Saiten nicht so gut liegen da ich dann Probleme beim bending habe.

Was würdest Du für eine Dicke empfehlen?
 
In den letzten Wochen habe ich einige Gitarren von einfachen Kunststoffstegeinlagen und Stegeinlagen von Graph Tech gegen Knocheneinlagen ausgetauscht, die ich aus Rohlingen individuell erst an der Schleifmaschine groß vor- und dann bis 600er nass per Hand geschliffen habe. Die ganze Verarbeitung ist sicher nichts für feine Nasen, da das Material auffällige Gerüche entwickelt. Ebenso ist Mundschutz Pflicht, da das besser niemand in seinen Atemwegen haben sollte. Klanglich konnte ich an ausnahmslos jeder Gitarre einen kräftigeren und präziseren Ton feststellen, gerade bei Klassikgitarren.

Bisher kenne ich nur wenige großindustrielle Gitarrenfirmen, die ab Werk an das Instrument angepasste Stegeinlagen haben. Es erzeugt fragendes Kopfschütteln, wie sich vornehmlich unerfahrene Gitarristen quälen und gleichsam fest davon überzeugt sind, dass man da nichts mehr anpassen müsse. Auch gib es nicht perfekt passende Stegeinlagen aus Knochen, bestenfalls sind sie nur in ihrem Radius angepasst und haben eine handelsübliche Kompensierung.

So ein einfacher Rohling kostet ca. 5 Euro. Die Schleifarbeit ist auch ohne Maschine möglich, jedoch dauert es länger. Viel falsch kann man eigentlich nicht machen. Grob zusammengefasst: Rohling in Breite und Länge einpassen, Saitenauflage vorarbeiten, die Höhe in kleinen Schritten anpassen, neue Saiten aufziehen und Stegeinlage kompensieren. Für den Anfang kann man sich an der alten Saitenkompensation orientieren.

Hier kann man nicht nur rechteckige Rohlinge kaufen, sondern auch bereits vorgearbeitete.
https://shop.rall-online.net/epages...ctPath=/Shops/61511639/Categories/237/132/135
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Bekannter von mir hat auch eine Lag, und ich finde sie auch ein bißchen dumpf - aber er hat sie wegen genau dieses Klangs im Laden ausgesucht. Von daher...

Welche Saiten benutzt Du überhaupt a) auf der Lag b) auf der Epiphone?
 
Kann ich nicht sagen, sind beide neu und sind vom Werk aufgezogen :)
Ich werde einfach mal ne Stegeinlage und neue Saiten ausprobieren, mal sehen ob es was bringt. Für Saiten mit klaren Klang könnte ich noch nen Tipp gebrauchen, welche Dicke oder so.
 
Meine Lieblingssaiten die ich gerne empfehle:

https://www.thomann.de/de/pyramid_western_strings_012_052.htm

Dazu die Stegeinlage:

https://www.thomann.de/de/harley_benton_parts_bone_saddle_blank_107.htm

Diese ist unbedingt passgenau anzufertigen. Sie muss einen annähernd spielfreien Sitz in der Nut des Steges haben um dort keine Schäden verursachen zu können, insbesondere weil es sich laut Auskunft des Herstellers beim Stegmaterial um "Brownwood" handelt.

Ich empfehle den Gang zum Gitarrenbauer. Gerade für Anfänger ist ein gutes setup jeden Cent wert.
 
Ich muss sowieso demnächst mit meiner E-Gitarre zur Reparatur, dann werde ich mal meine Akustik mitnehmen und mich mal informieren. Ich werde berichten was geholfen hat...
 
Habe heute die Pyramid Saiten aufgezogen und nun klingt sie schon viel brillanter. Danke für die Tipps! Einen neuen Steg werde ich mir nun sparen.
 
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