So eine Mechanik gibt es, nämlich die ganz normale Registermechanik:
Das sind jetzt doch zwei verschiedene Sachen:
Beim "
normalen" Melodiebass , so wie im Bild weiter oben, habe ich tatsächlich
zwei separate Chöre (2x 58 Stimmplatten), so dass tatsächlich bei zweichörigem Register zwei sonst völlig unabhängige Töne vorhanden sind. Und die werden auch ganz normal mit Registerschiebern auf und zu geschaltet. Hier kann ich soviele Knöpfe drücken, wie ich will und habe dann für jeden Knopf einen zweichörigen Ton der erklingt.
Um das gegenüber der
Oktavkoppel zu erläutern, wo der Unterschied liegt:
Habe ich zwei Chöre (
normaler zweichöriger Melodiebass) eingesschaltet und Spiele dann einen Oktavgriff (das geht ja noch ganz gut im MIII) ... z.B. ein A, dann erklingen für den tiefen Ton A+a und für die Oktave a+a1... also vier Stimmzungen, wobei der höhere Tone jeweils aus dem zweiten Chor kommt.
Bei einer
Oktavkoppel wird im vorhandenen Chor ein Ton zugeschaltet der eine Oktave höher klingt. Mache ich hier jetzt einen Oktavgriff, dann klingt für den tiefen Ton A+a (aus dem gleichen Stimmstock , jedoch eine Oktave höher) und für den gegriffenen Oktavton klingt dann aber nur noch a1... weil die Stimmzunge vom Ton ja schon durch die Oktavkoppel vom tiefen Ton mitangesteuert wurde habe ich den Ton nicht nochmals zur Verfügung - somit klingen dann insgesamt nur noch 3 Stimmzungen : nämlich A, a und a1.
... Und für die oberste Oktave in dem Chor klingt dann nur noch 1 Ton, weil für die
Oktavkoppel ja keine höheren Töne auf dem Stimmstock vorhanden sind. Es sind ja nach wie vor nur 58 Stimmplatten für den Chor vorhanden!
Das alles darf man nicht mit einer
festen Koppelung der Chöre für die unterste Oktave des tiefen Chors verwechseln. Bzw. genaugenommen gilt das für den ganzen Stimmstock auf dem die tiefen Töne sitzen (und der hat bei MIII instrumenten meist 15 Stimmplatten drauf). Hier habe ich in natura 2 Chöre zur Verfügung mit jeweils eigenen Stimmplatten und hier wird dann die tiefste Oktave (bzw. soviel wie der Stimmstock Stimmplatten in einer Reihe hat) Das wird hir ganz gezielt gemahct m eine schnellere Ansprache der ganz tiefen Töne zu erhalten.
Bei meiner Morino VIM sind hier mechanisch die Tennwände innerhalb des Stimmstocks offen und auch die Tonklappen haben keinen Trennsteg zwischen den beiden Chören. Hier wird immer der Beibass mit angesprochen, wenn ich den Grundton drücke. Ich kann also auch bei einchörigem MIII Spiel in den untersten 15 Tönen immer nur 2 chörig spielen, weil der Stimmstock mechanisch eine feste Verbindung zwischen den Chören hat.
Sieht bei der Morino VIM so aus:
Bei der Morino VIN weiß ich s nicht sicher - ich meine gelesen zu haben, dass dass dort der Melodiebass separat schaltbar ist und die tiefen Töne nicht fest miteinander verbunden sind.
Bei der Gola mit MIII sind beide Chöre bis zu den tiefsten Tönen komplett getrennt - da kann man dan auch einchörig bis zum tiefsten Ton (Kontra E) spielen, wenn man will.
ein/zweichörig vs. Oktavkoppel ist im Diskant einfach zu überblicken , weil da die Ganztöne alle schön auf einem Stimmstock in einer Reihe schön hintereinander aufgereiht sitzen und alle Halbtöne auf einem anderen. Schaltet man hier einen weiteren Chor dazu dann werden z.B. die Töne auf der andere Seite des Stimmstocks aktiviert - also andere, weitere Stimmplatten.
Wenn man hier eine Oktavkoppel dazuschaltet (Gibts als Option z.B. bei der MIII Gola als zuschaltbare Quintmixtur - dann sieht man das auch ganz einfach wie aus der gleichen Stimmstockreihe nochmals Töne mitbetätigt werden.(und die oberste Oktave hat dann keine Quintmixtur oder einen Oktacknick nach unten)
Beim Melodiebass kommt man leicht durcheinander, weil hier die Töne eines Chors auf viele Stimmstöcke verteilt sind und auch nicht unbedingt in chronologischer Reihen folge sitzen. Deshalb verliert man hier dann doch leichter mal den Überblick, was eine Koppelung von zwei separaten Chören ist und was eine Oktavkoppel innerhalb des gleichen Chores ist.
Um das nochmals anhand der Morino VIM zu erläutern:
Das Bild das ich ein paar Posts weiter oben eingestellt habe zeigt eine
Oktavkoppelung, mit der eine höhere Oktave beim gleichen Chor zugeschaltet werden kann. Es werden hierfür vorhandene Töne aus dem gleichen Chor verwendet (Im Diskant würden dei dann auf dem gleichen auf der gleichen Seite Stimmstock sitzen)
Und das Bild hier ein paar Zeilen weiter oben zeigt eine
mechanische Koppelung von zwei sonst völlig unabhängigen Chören. Hier werden Töne aus einem weiteren Chor dazugeschaltet - es kommen also neue Stimmplatten ins Spiel (Im Diskant würden die dann auf der anderen Seite des Stimmstocks oder auf einem anderen Stimmstock sitzen.)
Und bei Eriso könnte ich mir gut vorstellen, dass es dreichörigen Melodiebass mit zwei 16'-Chören gibt, weil der Herr Sokollik einen tiefen Basschor zum Nachrüsten anbietet, und zwar indem ein normaler Stimmstock durch einen Winkelstimmstock (oder einen verlängerten) ersetzt wird, auf dem doppelt so viele Stimmzungen Platz haben
Das ist in der Tat ein Platzproblem. Denn im Akkordeon gehts meist sehr eng zu - Wenn der Balg ganz geschlossen ist, ist zwischen Diskant und Bassstimmstöcken meist nur sehr wenig Platz - meist nur noch ein bis zwei cm. Wenn man hier einen Winkelstock nachrüsten will, muss man für den den Platz zwischen Bassstimmstöcken und Diskant schaffen und entweder das Gehäuse von Haus aus breiter machen , oder nachträglich einen breiteren Balg einbauen.
Machbar ist immer so ziemlich alles - es ist beim Akkordeon immer eine Frage, der Größe und des Gewichts. Bei der Orgel ist das egal - die steht da und muss weder getragen, noch in die Hand genommen werden. Beim Akkordeon bekommt man mit jedem Chor mehr Gewicht, das man tragen muss (Und Basstimmplatten , besonders die großen sind schwer!) und zusätzlich muss man das Instrument noch in die Hand nehmen können. Und von der Ergonomie ist da irgendwann Schluss, wie breit ich bauen kann.
Damit kommen wir wieder beim Grundproblem an:
Will ich einen 3 chörigen Melodiebass, weil ich das brauche und bin ich im Gegenzug dafür auch bereit das deutlich größere Gewicht und größere Bautiefe in Kauf zu nehmen (das dürften dann meist so zwischen 16 und 18 kg sein), oder reicht mir auch zweichörig für das was ich spiele und habe dafür das Gewicht in erträglichen Grenzen (meist 13,5 bis 15 kg)?