Welche Bass-Amp bzw. EQ-Einstellungen für Vintage/Oldies?

fabianb
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Hallo,
ich würde gerne wissen, ob man generell sagen kann, wie man einen Bass-Amp einstellen sollte, damit er einen Oldie- bzw. Vintage-Klang bekommt?
Um ein paar Beispiele zu nennen: CCR, Beatles oder Beach Boys

Habe bereits gelesen, dass auf die Höhen weitestgehend "verzichten" werden kann, weil für Bass-Amps früher charakteristisch war, dass diese Frequenzen eben komplett fehlten.
Unser Bassist besitzt zwei Ashdown Amps (1 Combo sowie Anlage mit Topteil). Aktuell ist der Tiefen-Regler jeweils voll aufgedreht und alle anderen Regler des 7-Band EQ auf 0!
Meiner Ansicht nach kommt nun nur ein Bruchteil der Frequenzen durch und die ggf. übersteuert – oder war das früher eben genau so?

Ist mir schon klar, dass Equalizer-Einstellungen auch abhängig vom Instrument und der Umgebung sind, aber eine grobe Richtung oder Erfahrungswerte wären uns schon sehr hilfreich.

Vielen Dank!
Fabian

PS: bitte meinen roten Badge ignorieren :)
 
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Lösung
mix4munich
Ist der EQ des Amps so ähnlich wie bei diesem hier (siehe fünftes Bild): https://www.thomann.de/de/ashdown_abm_600_evo_iv.htm ?

In dem Fall würde ich erstmal nur den Höhenregler und die beiden obersten EQ-Regler (5kHz und 2,6kHz) vollständig abdrehen, dann ausprobieren. Falls es evtl. noch zu höhenreich ist, vielleicht sogar noch den 1,3kHz Regler absenken - aber Vorsicht, damit geht nämlich auch die Definition im Sound verloren.

Wenn es damit noch nicht genug schiebt, dann versuche vorsichtig (!) den 180 Hz-Regler anzuheben - nicht übertreiben, sonst wummert es ganz arg. Und je nach Raumakustik muss man das evtl. auch wieder rückgängig machen.

Instrument, dessen Einstellungen, die Saiten und Spielweise tun ein übriges:
  • ...
Ich würd die Bässe und Höhen erstmal ausser Acht lassen und mit den (am liebsten parametrischen) Mitten rumspielen. Falls möglich auch mit den Tonabnehmern rumspielen. Das ist meiner Meinung nach zielführender.
 
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Ein Stück Schaumstoff direkt an der Brücke unter den Saiten, das diese ein wenig dämpft, liefert auch tolle Ergebnisse. Einer meiner ehemaligen Bassisten hat das regelmäßig gemacht, um etwas 'thumpiger' zu klingen.
 
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Hi,
oft wurde der Bass bei Aufnahmen von einer Gitarre gedoppelt damit die Basslinie auch auf Küchenradios hörbar wurde.
Desweiteren ist auf vielen Aufnahmen auch ein "Gespann" von Kontra- und E-Bass zu hören.

Als naiver Gitarrist würde ich jetzt zu Flatwounds raten und zu einer eher mittigen Klangeinstellung.
 
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.... wenn der amp wirklich nur einen 7 band eq hat und davon der unterste voll und der rest auf null ist , dürfte da eigentlich nur noch tiefes gemupfel sein , was aus den speakern kommt . .... töne auf der D und G seite viel zu leise .

ich kann mir auch keine boxenkombi vorstellen , die eine solche einstellung erfordern würde .

die jungs hatten damals nicht viel leistung und mußten sogar zum teil hergehen und den bass etwas zurücknehmen , um noch minimal lauter sein zu können ..... das ganze war also , meiner meinung nach , eher mittig ausgelegt und wahrscheinlich hat man noch mit der höhenblende des basses die höhen zurückgenommen .

ich hab bei solchen sachen eigentlich immer die bässe etwas angehoben , mitten std und höhen ebenfalls etwas mehr ..... und dann am bass die höhen wieder weggenommen ....

.... es kommt halt drauf an , was für ein boxen set up am werk ist und wie die eqs arbeiten .

ich geh mal davon aus , das ansonsten nichts zwischen bass und amp auf dem boden liegt , oder ?
 
Hallo,

vielen Dank für eure Antworten! Alles klar, ich werde das mit den Mitten mal ausprobieren. Glaube Schaumstoff habe ich am Bass sogar schon gesehen, ich frage mal nach und wir testen den Sound damit aus.

oft wurde der Bass bei Aufnahmen von einer Gitarre gedoppelt damit die Basslinie auch auf Küchenradios hörbar wurde.
Ach, interessant! Macht auch Sinn, heutzutage hören die Leute auch wieder anders Musik als noch vor 20 Jahren (Handy, Tablet, Laptop ...) und entspr. gehen die Basslinien auch oft unter.

wenn der amp wirklich nur einen 7 band eq hat und davon der unterste voll und der rest auf null ist , dürfte da eigentlich nur noch tiefes gemupfel sein
Genau so kommt es mir auch vor!

ich geh mal davon aus , das ansonsten nichts zwischen bass und amp auf dem boden liegt , oder ?
Doch, er da ist noch ein Kompressor mit verschiedenen Kanälen eingebunden, habe aber keine Ahnung zu den Einstellungen...

Grüße
Fabian
 
hmm ..... ist natürlich schwer sowas aus der ferne zu beurteilen , wenn man die einzelnen komponenten nicht kennt .

bass aktiv / passiv .... boxen .... ich kenne ashdowns zb nur vom sehen und hören , nie selber gespielt oder mit befasst ...... von HH gabs auch mal bass amps mit 7 band eq , die hatten zb aber noch zusätzlich einen bass / höhenregler ..... wieder ganz andere welt .

kompressor davor oder besser in den loop ? .... auch sone frage für sich .


.... aber , was mich hier eher beschäftigen würde , wie willst du deine hier gesammelten erkenntnisse weitergeben ???? ..... ich mein , es lässt sich ja niemand gerne in den eigenen sound reinreden ? ..... wobei mir das geschilderte eher auch so vorkommt , das da jemand noch nicht lange basst . ....... ein einstiegs punkt wäre ev , das die töne der D und G saite ( soweit diese überhaupt gespielt werden ) im band sound untergehen ....

zicke
 
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Ich stimme da @Bass_Zicke voll und ganz zu. Ich würde eher von einem neutralen Sound (EQ flat, Höhen drehe ich am Bass runter) ausgehen und den dann in die gewünschte Richtung bringen. Dazu kann man natürlich verschiedene Herangehensweisen verwenden, Flatwound-Saiten, wo am Bass schlage ich an, welchen Pickup (beim Jazz Bass würde ich den Bridge-Pickup wegdrehen), etc.

Die Mitten sind für den Bass Sound immens wichtig (auch in der Band, um sich selbst zu hören) und ich würde in keinem Fall die beschriebene EQ-Einstellung wählen. Hier ein Beispiel von James Jamerson:



Ich denke, es ist relativ einfach diesem Sound mit wenigen Einstellungen nahe zu kommen.
 
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es ist relativ einfach diesem Sound mit wenigen Einstellungen nahe zu kommen

..... feines klängchen :) .... aber ich denke , so braucht es heutzutage gar nicht mehr klingen bei ccr oder beatles cover ... das kann ruhig etwas klarer und knackiger sein , ist dann viel einfacher für den band gesamt sound ...... man sollte nur nicht grad das klicken eines pleks ( spielt hier eigentlich überhaupt jemand mit pleck ? *gggg ) hören . :)
 
Ich stell mir jetzt schon paar Tage die Frage: Warum macht jemand sowas?
Wir sind uns ja einig, dass der Sound so nicht zielführend ist und die Einstellungen sagen wir mal etwas exotisch.
Wozu der Kompressor? Und was heißt mit mehreren Kanälen, multiband?

Wenn der Bassist einfach keine Ahnung hat und meint es muss so gemacht werden, kann man ja gemeinsam was dran ändern und testen ob es nicht allen, dh. auch dem Bassisten, besser gefällt.

Sollte der meinen dass das so sein muss und nichts daran ändern wollen, würde ich sagen, kann man eh nix machen. Entweder damit leben oder die Band verlassen oder dem Bassisten ein anderes Betätigungsfeld nahe legen.:nix:
 
Hallo,
... man sollte nur nicht grad das klicken eines pleks ( spielt hier eigentlich überhaupt jemand mit pleck ? *gggg ) ...
wieso kein Plektrum?! Ich hatte gerade an Plektrumspiel gedacht. Auch dabei gibt es viele Klangvarianten.
Ich spiele z.B. gerne (auch) Plektrum und je nach Anschlag dient es nur dazu, den Attack etwas prägnanter zu machen.
Man muss ja nicht mit extrem hartem Plektrum in extrem höhenreiche (Roundwound-)Saiten mit hervorgehobenen oberen Mitten/Höhen voll reinhauen.

Gruß Ulrich
 
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Da steht doch nicht kein Plek. Da steht was von klicken. Ich denke, @Bass_Zicke ist sich bewußt, dass viele Klassiker mit Plek gespielt wurden.
 
Ist der EQ des Amps so ähnlich wie bei diesem hier (siehe fünftes Bild): https://www.thomann.de/de/ashdown_abm_600_evo_iv.htm ?

In dem Fall würde ich erstmal nur den Höhenregler und die beiden obersten EQ-Regler (5kHz und 2,6kHz) vollständig abdrehen, dann ausprobieren. Falls es evtl. noch zu höhenreich ist, vielleicht sogar noch den 1,3kHz Regler absenken - aber Vorsicht, damit geht nämlich auch die Definition im Sound verloren.

Wenn es damit noch nicht genug schiebt, dann versuche vorsichtig (!) den 180 Hz-Regler anzuheben - nicht übertreiben, sonst wummert es ganz arg. Und je nach Raumakustik muss man das evtl. auch wieder rückgängig machen.

Instrument, dessen Einstellungen, die Saiten und Spielweise tun ein übriges:
  • ein moderner Edelbass wird eher weniger ind ie gewünschte Richtung gehen als ein P- oder Höfner-Bass
  • bei zwei PickUps wähle mal nur den Hals-PU aus
  • ggf. die Höhen am Instrument herunterregeln
  • Saiten wurden schon genannt, Flatwounds wären authentisch und mit wenig Höhen (und SUPER bequem zu spielen)
  • statt mit den Fingern oder Plek soll der Basser mal mit dem Daumen anschlagen; durch die größere Berührungsfläche zwischen Finger und Saiten wird der Sound softer als mit Zeige- oder Ringfinger
  • und falls das mit dem Daumen nicht passen will, soll Dein Basser mit Zeige- UND Ringfinger gleichzeitig anschlagen, das geht dann auch in die richtige Richtung (Daumen alleine wäre aber noch besser)

Und falls der Basser weder am EQ kurbeln noch groß was an den Saiten oder der Spielweise ändern will, es gibt da ein Kistchen, mit dem man Instant-Vintage-Tone bekommt: "One Control Crimson Red Bass Preamp" - jetzt fast nur noch gebraucht zu bekommen. Aber damit alle Regler auf 13 Uhr, und es klingt very nice and oldschool. Google mal nach dem Teil, um andere Meinungen dazu zu bekommen.
 
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Lösung
Hi zusammen,

vielen dank für eure Antworten, jetzt haben wir genug Infos um am Sound zu schrauben :great:

Ist der EQ des Amps so ähnlich wie bei diesem hier
Ja, das kommt dem sehr nahe! Wir versuchen die Einstellungen mal, wie du es vorgeschlagen hattest. Flatwound Saiten wurden aber sowieso schon verwendet.

Grüße
Fabian
 
@fabianb:
Bislang hab' ich nicht vernommen, ob Euer Basser mit seinem Bass-Sound (un-)zufrieden ist und ob sich aus seiner Sicht daraus Änderungsbedarf ergibt.....
Ich würde folgende Anregung unterbreiten: nehmt doch einfach mal im Proberaum Euer Bandsound (z.B. mit einem ZOOM-Aufnahmegerät) direkt und unverfälscht auf. Die ausgewählten Songs dann auch einmal ohne Gesang/Leadgitarre und dann mit Leadgitarre ohne Gesang , so dass man die Rhythmus-Section klar hören kann. Hört Euch dann zusammen das Ergebnis mit dem Basser über eine gute Stereoanlage etwas lauter an und diskutiert dann über den Bandsound.
Ihr werdet dann vermutlich feststellen, dass nicht nur am Bass-Sound geschraubt werden muss......
Anmerkung: ich bin Basser in Oldie-Bands, spiele mit Plecs unterschiedlicher Stärke (wg. Percusiv-Anteil im Sound) und FENDER Bassman 100 über 15-Zoll-Boxen bzw. Ampeg BA 300-115.
Als ehemaliger/langjähriger Basser in einer CCR-Coverband (siehe auch Dein Eingangspost) hab' ich stets darauf geachtet, dass neben den unteren Bässen noch genug Höhenanteil im Sound ist, damit's nicht mumpft und der Bass im Bandkontext definierbar zu hören ist.
 
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Hi @kemm47,
vielen Dank für deinen Tipp! Das werden wir genau so machen :great:
Leider ist unser Proberaum zu klein um die Abstandsregeln einzuhalten, wir können daher im Moment nur zu zweit am Sound schrauben.
Sobald das hoffentlich irgendwann mal wieder gelockert wird, werden wir das aufnehmen und uns insgesamt anhören.

Viele Grüße
Fabian
 
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Vielleicht noch eine Idee:
Wenn man auf dem Hals-PU spielt macht es einen großen Unterschied ob man zwischen PU und Brücke (find ich nicht so doll...), genau über dem PU (am meisten Attack), oder ganz knapp neben dem PU Richtung Hals zupft. Letztere ist meine persönliche Lieblingsposition. Wenn man noch weiter Richtung Hals geht, dann wird es noch kontrabassiger...
Viel Erfolg!
 
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Das meiste wurde schon genannt...
Aber ich fasse nochmal zusammen bzw. Ergänze:
Will man an den (Imho grauenhaften :D) Originalsound ran, dann:
  • Flatwounds
  • Halspickup
  • Tiefe Bässe (<80Hz) deutlich raus
  • Höhen >3kHz deutlich raus
  • Mitten nach Geschmack Recht breit im Bereich von 120-800Hz reinziehen
  • viellecht noch ne leichte zerre
Tiefe Bässe sind schon deshalb unauthentisch weil Lautsprecher das damals gar nicht konnten.
Entsprechend mussten die Mitten übernehmen.
Die Zerre ist ebenfalls unfreiwilliges Beiwerk, da die Amos seiner Zeit schlichtweg übersteuert werden müssten, weil zu wenig Leistung ;)
 
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@fabianb
Will der Bassist denn überhapt einen anderen Spund fahre, als er es jetzt tut?
Und wenn, warum dreht er nicht so lange an den EQ-Reglern herum, bis es so klingt, wie er es haben möchte?
Und wenn er das nicht hinkriegt, warum schickt er dann seinen Gitarristen ins Internet?

Ich glaube nicht, dass Bassisten so rar sind, dass man sie so "verwöhnen" müsste oder sollte.

@Bass-Zicke
Selbstverständlich spielen heute noch Bassisten mit Plek.
Das klingt nämlich anders und lässt andere Dinge zu, die man mit den Fingern kaum oder gar nicht hinkriegt.
 

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