Interessant. Kannst Du mal ein "making of" Beitrag mit was mehr Erklärung machen? Passt ja irgendwie zu Zeit.
Gerne.
Ich werde versuchen, das Setup etwas auseinander zu nehmen und Stück für Stück zu erklären. Es ist sicherlich nicht das intuitivste oder einfachste Setup, aber es funktioniert für mich. Mit einem kleinen Mischpult könnte man da sicherlich einfacher lösen.
Zur Veranschaulichung hier noch ein Bild:
1) Zunächst einmal ist da das Mic, das meine Stimme aufnimmt. das geht in den Preamp und von da in die HW-Patchbay. Soweit ein übliches Setup. Das Mic signal wird nun auf den AD-Wandler gepatched, sagen wir Kanal IN-1.
2) In der DAW lasse ich den Stereo-Bus zunächst wie gewohnt auf den Ausgang gehen, der an die Abhöre bzw Kopfhörer angeschlossen ist. Zusätzlich lege ich den Stereo-Bus auf einen Analog-Ausgang über DA-Wandlung und Patchbay, sagen wir Kanal OUT-3+4.
3) Die Patchbay ist bei mir so verkabelt, dass das Signal aus dem DA-Wandler direkt auf den AD Wandler mit gleichem Kanal geht, wenn auf diesen Kanälen nichts gepatched ist. Das ist der Fall, d.h. OUT-3+4 geht auch gleich auf IN-3+4 und durch den AD Wandler zurück in den Rechner.
4) Jetzt habe ich das Mic (Kanal IN-1) und das Signal der DAW (IN-3+4) auf Eingängen in meinem Rechner. Über die
RME-TotalMix software die bei meinen Wandlern standardmäßig mit geliefert wird, kann ich jetzt Das Verhältnis von Mic und DAW mischen.
5) Ich habe leider keine Möglichkeit gefunden, dem Screensharing-Tool der Wahl einen Audio-Ausgang als Eingang zuzuweisen, also dreht das gemischte Signal bei mir noch mal eine Runde über die Wandler. Es geht beispielsweise über Kanal OUT-5+6 raus, geht über die Patchbay und kommt dann auch gleich wieder über IN-5+6 in den Rechner.
6) In dem Screensharing Tool wird dann Kanal 5+6 als Aufnahmegerät vermerkt. Damit bekommt das den Sound der DAW und des Mics mit. Wichtig ist hier noch, das NoiseGate entsprechend einzustellen. Damit auch leise Passagen aus einem Track nicht vom Gate geschluckt werden, setzte ich das ziemlich niedrig an. Nachdem ich das eh aus meinem Studio-Raum mache, sind da nicht so viele Nebengeräusche.
Die Wandlungen und die dadurch entstehende Latenz bzw eventuellen Qualitätsverluste sind mir eigentlich ziemlich egal, weil die Screensharing Tools sowieso eine fette Kompression und fragwürdiges Buffering auf den Datenstrom packen. Um "Live" miteinander Musik zu machen, reicht das nicht. Was aber erstaunlich gut funktioniert, ist dem Zuschauer die Kontrolle über die Maus/Tastatur zu geben, wenn es ums Editieren geht. Das klappt ziemlich nahtlos. Und es ist extrem hilfreich, gemeinsam zu sehen, was da auf dem Bildschirm passiert.
Wer gerne mal eine Live-Demo möchte, einfach eine PM schreiben.
Twitch? Wozu braucht man das?
Ich habe gehört, das ist das, was die ganzen coolen Kids heutzutage benutzen. Also die, die den Sprung zu TikTok nicht geschafft haben.
soundblaster ftw!! 
