Gibt es Spieltechnik für schwache Finger?

...aber ich bin nun mal kein begnadeter Musiker,...
das sind die wenigsten von uns Nichtprofis.
Wage ich mal, zu behaupten.:D

Aber was du über deine Erfahrungen und Fähigkeiten als Sänger und Gitarrist, wie z.B. deine Fähigkeit, innerhalb kürzester Zeit Lieder fehlfrei zu erlernen, was in dem erwähnten großen Repertoire an hunderten von Liedern mündet, ist für mich eher ein Zeichen, dass du nicht gänzlich unmusikalisch und unbegabt sein kannst... ;-)

Um Deine Anschlagstechnik zu verbessern, wäre vielleicht ein Blick in das Buch "Klavier-Choreographie" von S. Bernstein hilfreich.
Manko: es ist halt "nur" ein Buch, naturgemäß nur mit Standbildern.
Deshalb zur Ergänzung evtl. einen Probemonat bei Tonebase buchen, wo man von Bernstein endlich auch in Bewegtbildern gezeigt bekommt, was er in seinem Buch lehrt.
https://www.tonebase.co/piano/cours.../keyboard-choreography-with-seymour-bernstein

Dann gibt es noch von Peter Feuchtwanger

Prof. Peter Feuchtwanger (London), weltweit bekannter Klavierpädagoge und Juror bedeutender Wettbewerbe, entwickelte deshalb 18 „Klavierübungen zur Heilung physiologischer Spielstörungen und zum Erlernen eines funktionell-natürlichen Klavierspiels“. Diese Übungen sind für Klavierspieler aller Alters- und Leistungsgruppen von großem Nutzen.
Die Übungen unterscheiden sich grundlegend von anderen Fingerübungen oder Etüden. Sie sind eine Schulung von geschmeidigen und physiologisch sinnvollen Bewegungsabläufen und schärfen das Bewusstsein für den gesamten Spielorganismus. So helfen sie, Blockaden zu überwinden und mehr Leichtigkeit zu erreichen.

Inhalte von Feuchtwangers Übungen sind z.B.: Aufrichtung der Wirbelsäule - Loslassen des Fingers - Abspringen der Hand - Spielen aus einem Impuls heraus ohne Griffe vorzufixieren - Versetzen der Hand als Ganze und Rückführung in eine neutrale Position. Ein großer Teil der Übungen trainiert die Flexibilität des Handgelenks durch elliptische Bewegungen und die Freiheit des Daumens.

Über genauere Selbstwahrnehmung und eine Kultivierung des Anschlags führen die Übungen zu einem differenzierteren Klavierklang.
,
der eine Art "Guru-Status" genießt bzw. genoß, das Buch "Klavierübungen" mit zugehöriger DVD.
http://www.peter-feuchtwanger.de/deutsche-version/video-und-buch/index.php
Ist nicht ganz billig und leider nur äußerst selten gebraucht zu finden.
Aber vielleicht wäre es wert, sich mal damit zu beschäftigen.
 
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Ein ganz kleines leises Stimmchen in mir fragt mich, warum ich sechs Jahre lang Klavierstunden in teuren Musikschulen bezahlt und zu Hause dann Tausende Stunden geübt habe, wenn ich nicht mal die allerersten Grundlagen erlernt habe, ja, mehr noch - ich habe es nicht mal bemerkt.

Ich habe den Eindruck bekommen, dass du dich - wie es dieser Thread überdeutlich zeitgt, in technischen Marginalien verrennst , weil dir bisher keiner deiner KL einen Zugang zu einem primär musikalischen Denken geboten hat - was ein Jammer ist, weil kaum ein Instrument so dafür geeignet ist, wie das Klavier. Keine Intonationsprobleme, wie bei Streichinstrumenten, keine Ansatzschwierigkeiten wie bei Blasinstrumenten - die Tastatur ist dabei noch so anschaulich, dass sie im Lauf der Geschichte sogar zum bevorzugten Demonstrationsobjekt der Musiktheorie geworden ist.

Das, was für dich zum Zentrum deines Denkens und Strebens geworden zu sein scheint, ist nicht einmal eine Frage der Technik, sondern noch rudimentärer eine Frage der Mechanik. Und das Arbeiten an der Mechanik, die erst im musikalischen Kontext zur Technik (was ursprünglich Kunstfertigkeit bedeutet) wird, verliert ihren Sinn, wenn sie nicht musikalisch motiviert ist.

So sind z.B. Tonleitern, ob ihrer leichten Abfragbarkeit die Lieblingskinder berufsmüder und in Routine erstarrter Lehrer, abstrakte Konstrukte, die in ihrem ursprünglichen Sinngehalt allein der Ostense dienen, also der sinnlich nachvollziehbaren Darstellung eines Denkmodells. Kein geistig gesunder Mensch käme beim Erlernen einer Fremdsprache auf die absurde Idee, das Alphabet einer Sprache vorwärts und rückwärts auf Geschwindigkeit zu trainieren - nach dem Motto: ich kann zwar im Ausland kein Bier bestellen, aber ich kann ganz schnell das Alphabet aufsagen.
Ich habe in meinem mittlerweile langen Musikerleben noch nie eine Tonleiter um ihrer selbst geübt (Leimer und Gieseking lassen grüßen ;)). Wozu auch? Die Literatur ist voll mit Passagenwerk, das zwar nach Tonleiter aussehen mag, aber musikalisch etwas völlig anderes ist. Das übe ich dann auch bereitwillig und gerne, weil es sinnbeladen ist. Und da es dabei immer auch Stellen gibt, die sich mit den "Schulfingersätzen" des Tonleiterdrills gut spielen lassen, habe ich in einer konkreten Passage immer auch direkt die darin enthaltene "Tonleiter" mitgeübt.

Deine momentane Verunsicherung beruht nicht auf technischen Defiziten, sondern ist Ausdruck einer grundsätzlichen musikalischen Orientierungslosigkeit, die sich zur regelrechten Sinnkrise ausgewachsen hat.
Was du jetzt brauchst, ist ein Unterricht, der von jemandem gestaltet wird, der ein ausgewiesener Experte für die methodischen und didaktischen Besonderheiten in der Erwachsenenpädagogik ist, der gute diagnostische Fähigkeiten hinsichtlich altersbedingter motorischer Defizite und in erster Linie die Fähigkeit hat, dich endlich mal zu einem genuin musikalischen Denkeln und Handeln zu motivieren.

Ich kann dir daher nur einen Rat geben: Verabschiede dich von deiner KL - oder verabschiede dich vom Klavier. Eine andere Alternative, die nicht in totaler Frustatration endet, sehe ich nicht.
 
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@LoboMix

Hallo Jürgen,

gefesselt von Deiner Ausführung, die mich noch weiter beschäftigen wird, möchte ich Dir meine ersten Gedanken zu einigen Stichworten mitteilen, bevor ich sie vergesse.

(...) Musizieren ist nun per se eine aktive und ezentrische Tätigkeit, definitiv vor Publikum. Ich will als Musiker den Menschen ja auch etwas geben, der Klang meines Instrumentes, meiner Stimme, meine Musik soll in den Raum strömen. (...)
Die Anwesenheit/Gesellschaft anderer Menschen kann einen Musiker auch sehr einengen – unangenehmer Atem- oder Körpergeruch, nervende Geräusche (Rasenmäher, Gekicher, lautes Atmen, Schmatzen, Schlürfen ...); erst in weitreichender Menschenleere öffnet mir die natürliche Stille den weiten Raum, den ich mit Tönen und meinen musikalischen (Interpretations)Ideen füllen kann.

Als ich vor vielen Jahren nur so für mich klimperte - ohne Noten, ohne Technik, mit halbflachen "langen" Fingern, irgendwelche Lieder und Opernmotive aus dem Kopf nach dem Gehör; RH Dreiklangakkorde kombiniert mit kurzen Melodiemotiven, LH einfache Baßlinien oder arpeggierte Akkorde, spielte die LH fast nur im Bereich B1 - F#3 und die RH im Bereich F4 - C6; offene Hände und Arme. Es war sicherlich nichts für Musikliebhaber, aber ich fühlte mich frei und locker - nicht nur mein Körper und die Hände fühlten sich frei, auch mein Kopf war frei für neue Ideen. So klimperte ich ohne jegliche Ermüdungserscheinung auch drei, vier. ja, manchmal auch fünf Stunden - frei, locker, mit Freude und mit viel Spaß am Klavier.
Der einzige Spaßverderber war mein Ehrgeiz, das laienhafte Geklimper zum besseren Klavierspielen zu entwickeln - ein bißchen in Richtung Barpiano, oder auch Blues.

In der Musikschule lernte ich schon in den ersten Stunden, was an meiner Art, Klavier zu spielen, falsch ist, warum ich so nicht weiterkomme, und daß ich ganz von vorne anfangen muß.
Wirklich quälend fand ich die enge Handstellung (beide Hände um das C4), wie wir sie bei Czerny finden oder wie sie in einigen Klavierschulen unterrichtet wird (z. B. Alfred's Klavierschule für Erwachsene, Band 1), weil ich es in mir unnatürlich empfand, aber es sollte so richtig sein. Deutlich angenehmer fand ich die Tonleiterübungen, weil die Hände weit auseinander spielen, aber die Freiheit, mit der ich vor dem Musikschulebesuch klimperte, ging (unwiederbringlich) verloren.

Auch wenn ich das Wort verloren schreibe, empfinde ich diesen (irreversiblen) Prozeß als einen fließenden Tausch in meiner individuellen Entwicklung. Die persönliche Freiheit, und auch der tägliche Kampf um sie, sind in mir fest verankert und tief verwurzelt, aber es gibt Situationen, ich denen wir unsere Freiheit gerne (ver)schenken und gleichzeitig etwas Neues gewinnen (ich denke an die Geburt meiner Tochter; damals habe ich viel von meiner Freiheit verschenkt und unendlich viel Freude und Lebenserfahrung gewonnen).

Zwar können wir uns gedanklich in bestimmte Situationen tragenlassen und die damaligen Gefühle lebhaft erinnern, ja gar wieder erleben, doch den physischen Prozeß können wir nicht zurückholen - wir befinden uns im Fluß, und auch für uns gelten Naturgesetze: Wir können nicht zweimal in denselben Fluß steigen. Das meine ich jetzt nicht philosophisch, sondern naturwissenschaftlich im Blick auf die molekulare Evolution.

Noch ein Gedanke zum Daumenuntersatz.
Eine Tonleiter (C-Dur über eine Oktave mit der RH) spielte ich mit dem Daumenuntersatz schon in einem (Kindes)Alter, in dem mein Langzeitgedächtnis noch nicht vollständig ausgebildet war, so daß ich nicht weiß, wie ich es gelernt habe, und als ich Erwachsen war, hat meine KL an dieser Technik nichts korrigiert, weil sie mit meinem Daumenuntersatz zufrieden war. So daß diese Technik keine gedankliche Auseinandersetzung in mir initiierte.
Später las ich hier im Forum, daß man die Tonleiter auch ohne Daumenuntersatz gebunden spielen kann, doch fand ich diese Technik weit entfernt von meinen spielerischen Fähigkeiten. Die Frage, ob ich auf den Daumenuntersatz verzichten und damit eine ungebundene Spielweise in Kauf nehmen sollte, habe ich mir nicht ernsthaft gestellt.

Nun werde ich Deinen Beitrag weiter lesen; ich lese den Text mehrfach und wechsle dabei die Perspektive.

@brennbaer

Die Gitarre habe ich mit 13 - 15 Jahren gelernt, in dem Alter lernt man schnell. Im späteren Alter lernt man deutlich langsamer, weil im Laufe der zunehmender Lebenserfahrung auch die Ansprüche wachsen. Es ist etwas Anderes, als Jugendlicher am Lagerfeuer mit Bridge over troubled water die Augen einiger Mädchen zum Strahlen zu bringen, und im Grauhaaralter Schuberts Gretchen am Spinrade am Klavier spielen zu wollen; im ersten Fall geht es um die Atmosphäre des Augenblicks, im zweiten Fall fühle ich mich dem Komponisten und dem Dichter verpflichtet.

@OckhamsRazor

Welche Klavier-Unterrichtsmethode (für mich) die richtige ist, vermag ich nicht zu beurteilen, ich bin auf diesem Gebiet ein Laie.
Meine KL hatte Klavier als Hauptfach an der Musikhochschule studiert und erfolgreich absolviert, unterrichtete viele Jahre (oder gar Jahrzehnte) als fest angestellte Klavierlehrerin in einer namhaften Musikschule (in der sie mehr als fünf Jahre auch mich unterrichtete), und viele ihrer Schüler setzten das von ihr vermittelte Wissen und Können im Musikstudium fort.
So will ich mir nicht anmaßen, ihre Unterrichtsmethode in Zweifel zu stellen; allein die Tatsache, daß sich die Unterrichtsmethoden über die Jahre entwickeln und ändern, zeigt mir, daß auch hier keine Einigkeit besteht, geschweige denn der Weisheit letzter Schluß.

Eines aber möchte ich klarstellen: Wie gut oder schlecht ich Klavier spiele, ich war und bin immer motiviert, und ich spiele mit Freude - selbst dann, wenn ich auf einem Knoten stehe, bin ich motiviert, den Takt oder die Passage spielerisch zu erlernen.

(...) Deine momentane Verunsicherung beruht nicht auf technischen Defiziten, sondern ist Ausdruck einer grundsätzlichen musikalischen Orientierungslosigkeit, die sich zur regelrechten Sinnkrise ausgewachsen hat.(...)

Die Tatsache, daß ich nach (für mich) geeigneten Techniken suche, heißt nicht, daß ich orientierungslos wäre oder gar in einer Sinnkrise stecken sollte; ich bin ein glücklicher Mensch, der sich jeden Tag mit Freude ans Klavier setzt, ich weiß, welche Stücke ich erlernen will. Die sachliche Diskussion in diesem Forum führt mich zu neuen Erkenntnissen, insbesondere über wichtige Details der Spieltechnik, die ich früher nicht bemerkt hatte. Ja, ich baue auf dem, was ich in der Musikschule erlernt hatte, aber ich stelle mein Können auch infrage und versuche es zu verbessern.

(...) verabschiede dich vom Klavier. Eine andere Alternative, die nicht in totaler Frustatration endet, sehe ich nicht.

Wie viele Stücke ich mit meinen alternden Fingern noch erlernen werde, weiß ich nicht, denn die Kleinfinger sind bereits zu Frührentnern geworden, aber solange ich wenigstens mit einem Finger in die Tasten schlagen und den erwünschten Ton erzeugen kann, werde ich mich jeden Tag ans Klavier setzen und für mich etwas spielen und üben und Neues erlernen.

Gruß, Bert
 
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Nach einigem Zögern möchte ich nun doch ein paar Gedanken zu den vorangehenden - insbesondere den Beiträgen von @LoboMix - teilen. Vorweg aber erstmal: Die angesprochene Methodik nach van de Klashorst ist sicher ein konsistentes, hilfreiches Lehrgebäude zudem ich keine tiefere Kenntnis habe. Ich fühle mich daher weder befähigt, noch berufen, das in irgendeiner Weise grundlegend zu kritisieren. Die gegebenen Tips scheinen ja auch hilfreich aufgenommen zu werden.

Ferner halte ich es für extrem schwierig bis hoffnungslos, korrekte Spieltechnik (und andere motorisch Komplexe Tätigkeiten) ohne direkten Kontakt allein durch Text oder auch Video zu vermitteln - in der Umsetzung beim Rezipienten kann im Detail so viel schief gehen.... Die für eine erfolgreiche Umsetzung notwendige Gabe zur vorurteilsfreien, minutiöse Selbstbeobachtung ist nur wenigen gegeben. Zudem ist 'one fits all' in diesem Bereich im Detail auch nicht ganz trivial. Insofern mögen plakative einfache Übungen, die die eigene Körperwahrnehmung stärken, didaktisch hilfreicher sein als der Versuch, langer minutiöser Detailbeschreibungen.

Folgende Gedanken zu den vorgeschlagenen Übungen möchte ich gerne teilen:
  • 'Wegschnippübung': Ich habe durchaus ein gewisses intuitives Verständnis der Sinnhaftigkeit dieser Übung. Die Einbringung unnötiger und insbesondere 'umflexibler', starrer Kraft zum Niederhalten der Tasten ist ein vielfach beobachtbares Problem. Andererseits wird hier eine aktive Öffnungsbewegung vorgeschlagen und eingeübt und nicht die kraftfreie Entspannung der Finger in die natürliche Ruhelage. Aus meiner Sicht daher eher ein Übungswerkzeug, als - ohne weitere Umsetzunghilfen - eine Anleitung zum aktiven Spielgebrauch.
  • 'Denken von den FIngerspitzen": Auch ein durchaus schönes Bild - letzendlich sollte der ganze Körper so ausgerichtet sein, das die notwendige Position der Finger mit minimalem Krafteinsatz erreicht werden kann. Abzugrenzen ist das von der Problematik, dass mit Finger(spitzen) nach Tasten 'geangelt' wird. Im Idealbild sollte die Gesammtkörperbewegung dazu führen, das der Finger sich zum rechten Zeitpunkt entspannt über der zu drückenden Taste einfindet. Die Probleme fangen zudem an, sich zu mehren, wenn mehr als eine Taste je Hand gleichzeitig zu betätigen ist. Hier das notwendige öffnen und schließen der Hand, um entspannt in die Tasten greifen zu können, zu begreifen: Die Koordination und Technik, um entspannt in schwergriffige Akkorder zu fallen oder Oktavpassagen zu meistern erschließt sich mir so nicht vollständig aus diesem einfachen Bild.
  • 'Daumenuntersatz': Auch ein ganz heikles Thema. Richtig ist für mich auf alle Fälle insbesondere, dass eine fehlende Freiheit in der entspannten Daumenbewegung das Spielvermögen in ganz unterschiedlicher Weise mindern kann. Fall Daumenuntersatz in Spielkontext notwendig ist, ist er eigentlich immer mit einer Armrotation zusammen zu denken. Andererseits bedingt das schnelle Spielen von Läufen eine Bewegung weitgehend ohne Daumenuntersatz. In meiner Erfahrungswelt ist das aber deutlich kein schwarz-weiß Thema, sondern voller Grauschattierungen.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ergänzend vielleicht zur Einordnung meiner eigenen Sozialisation zu dem Thema: Ich bin in den 70ern spieltechnisch im Umfeld von Kämmerling geprägt worden und halte zudem sehr viel von dem oben schon erwähnten Ansatz nach Feuchtwanger.
 
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@zido, erst jetzt finde ich die Zeit, auf deine interessanten und wichtigen Anmerkungen zu antworten.

Ferner halte ich es für extrem schwierig bis hoffnungslos, korrekte Spieltechnik (und andere motorisch Komplexe Tätigkeiten) ohne direkten Kontakt allein durch Text oder auch Video zu vermitteln - in der Umsetzung beim Rezipienten kann im Detail so viel schief gehen.... Die für eine erfolgreiche Umsetzung notwendige Gabe zur vorurteilsfreien, minutiöse Selbstbeobachtung ist nur wenigen gegeben. Zudem ist 'one fits all' in diesem Bereich im Detail auch nicht ganz trivial. Insofern mögen plakative einfache Übungen, die die eigene Körperwahrnehmung stärken, didaktisch hilfreicher sein als der Versuch, langer minutiöser Detailbeschreibungen.
Das ist mir vollkommen bewusst. Deshalb überlege ich es mir auch immer dreimal, ob ich zu Themen wie diesen etwas schreibe.

In der Dispokinesis ist gerade der Dialog mit dem Schüler, der im Zentrum der Arbeit steht. Nicht nur der ´klassische´ Dialog Lehrer-Schüler, sondern der Musiker-Dispokineter versteht sich mehr als derjenige, der den ´Schüler´ in Kontakt, in den Dialog mit sich selber bringt, um auf diese Weise seine eigene, für ihn motorisch stimmigste und freieste Technik, respektive Spielmotorik zu finden. Daher die immer wieder gestellte Frage "wie fühlt sich das an?" (s.o.). Diese Frage ist aber nicht nur eine von außen gestellte, sondern gewinnt für den Lernenden immer mehr eine eigene zentrale Bedeutung, geht es doch um sein Spielgefühl, das ihm niemand von außen schablonenhaft aufdrängen oder suggerieren kann.
Das ist an sich eine Binsenweisheit, aber viele verlieren sich in einer Unbestimmtheit, Verwirrung und Unsicherheit (und laufen dann "Methoden" hinterher), weil sie sich in ihren Gefühlen, ihrem Körpergefühl verirren. Daher geht es in der Dispokinesis immer erst mal um die spannkräftige, ezentrische, offene, aufgerichtete, aktive Haltung, wobei Übungen zum Bodenkontakt und der Unterbauchspannung zunächst im Mittelpunkt stehen.

Das Grundprinzip in der Vorgehensweise der Dispokinesis, wie es van de Klashorst immer heraus gestellt hat, ist immer das Prinzip der Entlockung. Es soll über Bilder und Vorstellungen die möglichst einfachste Bewegungsform entlockt werden, und wenn sie gelungen ist (was dem Dispokineter-Lehrer eine sehr gut geschulte Beobachtunsgabe abverlangt, die in der Ausbildung immer wieder vertieft wird), soll der Schüler angeleitet werden, sich dieses soeben gespürte freie Gefühl bewusst zu machen. Auf diese Weise vertieft sich sein Haltungs- und Bewegungsgefühl und sein Bewusstsein über seine eigene Motorik. So kann er/sie sich auch seiner/ihrer Spielmotorik immer mehr bewusst werden und immer besser ´die Spreu vom Weizen trennen´, welche spieltechnischen Hinweise, Methoden usw. für ihn/sie die wirklich adäquaten, passenden und zielführenden sind. Spieltechnik verliert so vollständig jegliche Attitüde einer "Mechanik", eines bloß Übergestülpten. Dazu gehören auch notwendigerweise grundlegende Kenntnisse anatomischer und physiologischer Details und Zusammenhänge, vor allem beim Dispokineter-Lehrer (diese sind Bestandteil der Ausbildung), denn obwohl die menschliche Anatomie vom Prinzip her bei allen mehr oder weniger gleich ist, gibt es doch im Detail sehr deutliche Unterschiede, die zu ermitteln und zu beachten sind (z.B. die individuelle Bewegungsfreiheit in Gelenken, Unabhängigkeit der verschiedenen Finger usw.).

Als weiteres, ganz wesentliches Thema kommen schließlich die Ausdrucksbewegungen, die Ausdrucksmotorik im Allgemeinen dazu, also wie der vorgestellte, empfundene musikalische Ausdruck an das Instrument, in die Stimme, über die Motorik in Klang umgesetzt werden kann. Aber es würde hier zu weit führen, weiter in die Details zu gehen. Ich hoffe aber, dass dieser ganz kurze Abriss einen halbwegs nachvollziehbaren Eindruck von der Dispokinesis geben konnte.


'Wegschnippübung': Ich habe durchaus ein gewisses intuitives Verständnis der Sinnhaftigkeit dieser Übung. Die Einbringung unnötiger und insbesondere 'umflexibler', starrer Kraft zum Niederhalten der Tasten ist ein vielfach beobachtbares Problem. Andererseits wird hier eine aktive Öffnungsbewegung vorgeschlagen und eingeübt und nicht die kraftfreie Entspannung der Finger in die natürliche Ruhelage. Aus meiner Sicht daher eher ein Übungswerkzeug, als - ohne weitere Umsetzunghilfen - eine Anleitung zum aktiven Spielgebrauch.
Diese Übung ist eine typische Entlockung, wie sie van de Klashorst entwickelt hat. Sie ist gar nicht mal eine explizite Übung nur für das Klavier. Normalerweise macht jeder ´Dispo-Schüler´ diese Übung, egal welches Instrument er spielt (wobei sie aber immer am Klavier gemacht wird, da sie dort am effektivsten ist). Viele, wenn nicht fast alle, die Spielprobleme, Festigkeit und Verspannungen entwickelt haben, haben eine adzenrische, engräumige Hand als Fehlstereotyp. und diese Übung soll helfen, eine offene, freie und reaktionsbereite Hand zu entwickeln (neben vielen anderen, die aber im Zusammenhang mit den eigentlichen Dispoübungen und sog. "Urgestalten" stehen auf die ich hier auch nicht näher eingehen kann).
Im weiteren wird jeder Dispo-Schüler die aus den Übungen gewonnenen Erfahrungen so integrieren, dass sie ihm helfen, seine Spieltechnik in eine gute und freie Richtung weiter zu entwickeln. Das ist dann auch die je eigene Aufgabe des Schülers und seine Verantwortung - wobei er auch dabei durch den Dispokinesis-Lehrer Unterstützung erhalten kann und wird bei Bedarf. Ziel ist unbedingt die Selbständigkeit des Schülers.
Van de Klashorst war deshalb immer wichtig, dass die Dispokinesis nicht als Methode bezeichnet wird, allenfalls als eine Vorgehensweise. Denn wenn jemand über sein eigenes, geschultes und bewusst gemachtes Haltungs- und Bewegungsgefühl seine Technik so ausformt, wie sie sich für ihn individuell am besten anfühlt und auch am besten funktioniert, und ihm die freie Möglichkeit zum musikalischen Ausdruck gibt, dann müsste man folgerichtig bei jedem von seiner/ihrer eigenen Methode sprechen, was aber den Begriff der Methode absurd machen würde. Deshalb hat er diesen Begriff für die Diespokinesis immer zurück gewiesen. Die Dispokinesis steht helfend zur Seite, nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Bei der "Schnipp-Übung" geht es also weniger um eine konkrete Spielweise, gar für irgend eine bestimmte Stelle in der Literatur, sondern um grundlegende motorische Abläufe. Dabei geht die Übung überhaupt nicht ohne "Entspannung".
In dem Bewegungsablauf wechseln sich die Beuger und Strecker der Finger fortwährend ab, wobei sie immer wieder ihre Funktion als Agonist und Antagonist tauschen. Beim in-die-Taste-gehen, also dem Ton-machen, dem Anschlag selber, sind die Beuger die Agonisten, die Strecker müssen dabei ganz frei und locker sein, sonst würden sie die Beuger bei dieser Bewegung behindern. Beim aus-der-Taste-kommen kehren sich die Funktionen in Sekundenbruchteilen um, die Beuger müssen unmittelbar frei und locker werden, sonst würden sie die Strecker behindern. Die "kraftfreie Entspannung in die natürliche Ruhelage" ist im Prinzip in dieser Übung enthalten. Die Strecker müssen dann im Momet des Lösens der Beuger einfach - nichts - tun. Dass dann die Taste selber beim Hochkommen mit hilft, geschieht dann einfach so.

Ich habe in diesem Thread die Übungen (ausnahmsweise) näher beschrieben und die kleinen Videos dazu gemacht, weil ich den Eindruck hatte, @MusikBert würde etwas damit anfangen können und die Übungen könnten ihm helfen. So ist es ja sann wohl auch gewesen.

'Denken von den Fingerspitzen": Auch ein durchaus schönes Bild - letzendlich sollte der ganze Körper so ausgerichtet sein, das die notwendige Position der Finger mit minimalem Krafteinsatz erreicht werden kann. Abzugrenzen ist das von der Problematik, dass mit Finger(spitzen) nach Tasten 'geangelt' wird. Im Idealbild sollte die Gesammtkörperbewegung dazu führen, das der Finger sich zum rechten Zeitpunkt entspannt über der zu drückenden Taste einfindet.
Bei diesem Bild geht es auch wieder mehr um das bewusst-Machen und Vertiefen des Bewegungsgefühls und motorischer Vorstellungen. In der weiter oben beschriebenen erwähnten Geschichte, wo jemand spontan auf den schönen Vogel zeigt, ist jener motorisch in den Fingerspitzen. Geistig ist er genau genommen bei dem Vogel auf den er zeigt, also im eigentlichen Ziel der Bewegung. Nur ist es so, dass praktisch niemand sich dieser motorischen und geistigen Vorgänge bei solchen Alltagsbewegungen bewusst ist und/oder bewusst wird. Sie geschehen ´einfach so´ - und sind, wenn man sie mal erspürt und bewusst macht, in der Regel verblüffend ´richtig´. Sie gehen typischerweise von selbst, frei, ungehemmt und zielgerichtet.
Für die Instrumentalmotorik geht es in der Dispokinesis immer wieder genau darum: bewusst machen, damit diese Bewegungen bewusst und frei verfügbar werden.

Das Kunstwort "Dispokinesis" will genau das besagen: "das freie Verfügen über seine Haltung und Bewegung".
 
Ferner halte ich es für extrem schwierig bis hoffnungslos, korrekte Spieltechnik (und andere motorisch Komplexe Tätigkeiten) ohne direkten Kontakt allein durch Text oder auch Video zu vermitteln (...)

Ja, da hast Du recht, und ich gehe noch weiter - selbst wenn ein Lehrer, der die korrekte Spieltechnik lehrt, den Schüler bei der Übung beobachtet und korrigiert, besteht immer noch die Gefahr, daß der Lehrer die falsche Technik nicht bemerkt, weil sie sich nicht in der ihm bekannten Art nach außen manifestiert, und ich stelle (zumindest für mich) immer noch die Korrektheit der einen oder der anderen Spieltechnik infrage.
Über Zahnräder, Schaltungen und Übersetzung kann man sachlich und fundiert diskutieren und die einzelnen Modelle optimieren, aber bei Händen?
Zwar ähneln sich menschliche Hände, aber es gibt keine zwei gleichen Hände - nicht mal bei eineiigen Zwillingen. Wir können die Erfahrungen anderer Menschen nicht 1:1 auf uns selbst übertragen; manches paßt bei vielen, manches eben nicht.

Nun, @LoboMix hat gut erkannt, daß ich alt und erfahren genug bin, mit solchen Übungen gesund umzugehen; bei mir steht im Vordergrund, die leistungsschwachen Finger zu schonen (im Oktober konnte ich mit den Fingern/Händen nicht mal eine leere Milchtüte aus Papier zusammenfalten oder den Schraubverschluß einer Mineralwasserflasche öffnen).
Und wenn ich für eine Tätigkeit, die ich bisher nur unter Schmerzen durchführen konnte (mit dem Kleinfinger die Klaviertaste halten), eine andere Technik/Vorgehensweise ausprobiere, mit der die früher schmerzhafte Übung locker und völlig schmerzfrei abläuft, dann ist es für mich eine Erleichterung/Verbesserung.
Dabei spielt es keine Rolle, ob ich die Übung nach der geltenden Norm richtig mache; für mich ist es schon richtig, wenn ich schmerzfrei bin und innerlich frei/entspannt; erst dann kann ich darüber nachdenken, ob und wie ich es für den einen oder anderen Zweck verwenden/ausbauen/üben kann.

Es ist mir bewußt, daß mein eigenes Beobachten meiner Tätigkeit die Tätigkeit selbst beeinträchtigt; manchmal bin ich nervös, wenn ich beobachtet werde, manchmal verbraucht meine Beobachtung wichtige Konzentration, die mir dann bei der beobachteten Tätigkeit fehlt, und vieles kann ich an mir gar nicht beobachten, weil mir der Abstand zu mir selbst fehlt - ich kann nicht aus mir heraustreten und eine günstigere Perspektive einnehmen. Doch habe ich wieder andere Vorteile - ich kann mich bei der Tätigkeit fühlen, und das kann ein fremder Beobachter nicht. Oft erkenne ich nicht mal, ob und wie ich bei der Fingertätigkeit auch den Arm bewege, aber ich fühle, ob diese Tätigkeit meinem Wesen natürlich ist, ob ich dabei frei (potenziell kreativ) bin.
Meine gefühlte Freiheit und Kreativität dienen mir als Indikator, was für mich richtig ist, und genau in diese Richtung führe ich meine weiteren Schritte. Die von @LoboMix hier beschriebene Methode (mit den kleinen Übungen dazu) ist so, wie ich den Text und die Bilder/Videos wahrnehme und verstehe, ein geeigneter Wegweiser.

Gruß, Bert
 
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Hallo MusikBert,

mir sind beim Querlesen mehrere Dinge aufgefallen, verbunden mit einem Vorschlag.

1 ) Möglicherweise musst Du Deinen Aufmerksamkeitsschwerpunkt (noch weiter) verlagern, auf jeden Fall weg von der Üben-Perspektive. Warum das nützlich ist, kannst Du bei Edward deBono "Laterales Denken" nachlesen. (Nein, das sind nicht die unsäglichen Querdenker ... das Buch gibt es schon seit über einem halben Jahrhundert ...)

2 ) Gelenkschmerz + Detektivarbeit. Leider sind Ärzte keine Detektive, und die wahre individuelle Lösung liegt oft an unerwarteter Stelle. Beispiel: Hatte im Studium einmal ein Ziehen direkt unter dem Kniegelenk. Zwischen Gendefekt und OP waren da mindestens 6 ärztliche Meinungen dabei. Was hat geholfen? Ein Schuhwechsel, weg von den federnden Gummihacken hin zu anderem Schuwerk. Trat nie wieder auf.

3 ) Mir fiel nicht auf, dass Jemand eine gute Physiotherapeuthin ins Spiel brachte. Die wirklich guten kennen sich aus mit Knochen, Bändern, Kapseln, Gelenken, Sehnen, Rheuma usw. Und vor allem: Sie kennen das Zusammenspiel. Vielleicht eine Aktivität für nach Weihnachten ? ;-)

Zum Verständnis hier zwei anatomische Ausschnitte.

Der erste zeigt Sehnen und beteiligte Muskeln. Ja, unter anderem teilt der kleine Finger die für die Krümmung aller Finger nötigen Sehnen und den Unterarmmuskel.

Der zweite hebt ihn unter den weiteren im Arm vorhandenen Muskeln hervor. Eine fitte Physioptherapeuthin navigiert sich sehr schnell an Deine schwachen Stellen heran, und Muskeln werden dabei eine Rolle spielen ... aber nicht nur.

IMG_0041.JPG

IMG_0042.JPG


Gute Besserungen :) + FF (Frohes Fest)

~~~
P.S.: Bei Rückfragen: "Essential Anatomy 5"
 
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Guter Hinweis!
Es gibt es an verschiedenen Hochschulen auf Musiker spezialisierte Institute (Freiburg, Hannover..):
https://fim.mh-freiburg.de/

Gruß Claus
 
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(...) Möglicherweise musst Du Deinen Aufmerksamkeitsschwerpunkt (noch weiter) verlagern, auf jeden Fall weg von der Üben-Perspektive. (...)

Einfach gesagt ... Glücklich ist der Unwissende.

Ich habe immer noch nicht herausbekommen, warum mir das Gitarrenspiel von Anfang an nur so aus den Finger floß und warum ich mir beim Klavierspielen so schwer tue.
Für das Gitarrenspiel hatte ich ganz am Anfang einen kleinen "Rechenschieber" aus Pappe, auf dem die grundlegenden Akkorde abgebildet waren, später ein paar Zupfmuster-Bilder als Tabulatoren (oder wie das heißen mag); keine Gitarrenschulen, keine Lehrer, nix. Einfach nach dem Gehör habe ich die (von dem Rechenschieber gelernten) passenden Akkorde gegriffen und nach dem Gefühl gespielt und gesungen.
Für das Klavier habe ich Dutzende von Klavierschulen und Notenbüchern, sechs Jahre Unterricht bei 3 Klavierlehrern in drei Musikschulen und ich kann nicht einfach in die Tasten greifen und spielen. :weep:

Vor ein paar Tagen habe ich im Radio das Lied Hallelujah (Cohen) gehört, und da sagte ich zu mir: das wirst du jetzt spielen - ohne Noten, ohne Anhören, ohne Hilfen, einfach aus dem Gedächtnis. Ich kann den Schwierigkeitsgrad nicht beurteilen, aber für mich ist es ein "einfaches" Lied, weil ich mir die Melodie und den Rhythmus auf Anhieb gut merken kann; den Text kenne ich zwar nicht, aber singen kann ich auch "taa da ta ...", darauf kommt es nicht an.
Ab zum Klavier und - nix. Genauer gesagt - großes Überlegen. Welche Tonart war es? Wie soll ich es spielen? "Tausende" von Fragen, aber keine Töne.

Dann habe ich meine alte Gitarre reaktiviert - neue Saiten aufgezogen, Saiten gestimmt und nach dem Stimmen automatisch und ohne Überlegen die Akkorde C-Dur, Am, F und G gegriffen und ein einfaches 6/8-Muster gezupft; in ein paar Minuten habe ich das Hallelujah mit fünf Akkorden gespielt und mit Ta-da-da und Hallelujah gesungen. Nein, es war nicht bühnenreif, nach der langen Pause klangen manche Griffe etwas gedämpft (ich hatte lange Jahre nicht gespielt und die Fingerkuppen mußten den richtig Druck auf die Saiten erstmal nachfühlen), aber das Lied war in einer einfachen Form da.
Dann habe ich zu mir gesagt: Jetzt setzt du dich ans Klavier und spielst mit der LH die gleichen arpeggierten Akkorde als 6/8 (1, 3, 5, 8, 5, 3) und mit der RH die Akkorde als Dreiklänge auf 1 und auf 3und, eventuell noch auf 2und. Gesagt, getan.

Am Klavier kamen wieder Fragen wie hmm ... soll die RH den Akkord als Grundstellung spielen, oder besser die 1./2. Umkehrung ... und und und ... Hierzu muß ich erwähnen, daß ich mit beiden Händen die verwendeten Akkorde und ihre Umkehrungen sowohl als Dreiklänge als auch arpeggiert sicher und ohne Überlegung schon seit Jahren "wie im Schlaf" greifen kann.
Jetzt spiel einfach etwas, sagte ich zu der RH, und dann hat sie etwas gespielt.

Es hat 'ne Weile gedauert, bis ich einigermaßen flüssig spielen konnte; immer standen mir die Gedanken auf den richtigen Anschlag im Weg, auch die Versuchung, es ordentlich zu machen und die besten Ideen zu notieren und sie auszuarbeiten, aber das alles habe ich mir schon im Ansatz verboten. Dieses Lied wird erstmal nur aus dem Kopf gespielt.
Nach etwa 5 Stunden (in drei Sitzungen) habe ich das Lied mit halb-geschlossenen Augen gespielt und gesungen. In den fünf Stunden habe ich nicht gelernt, wie das Lied geht (das wußte ich ja schon von Anfang an - ich sollte so spielen wie vorher auf der Gitarre), sondern um die Aufmerksamkeit von dem Wie-man-es-richtig-macht zum einfachen Musizieren nach Gehör und Gefühl hinzulenken.

Ich weiß nicht, mit welchem Anschlag ich das Lied gespielt habe, ich habe darauf nicht geachtet, aber ich habe es die ganzen fünf Stunden schmerzfrei gespielt.

Gruß, Bert
 
Ich weiß nicht, mit welchem Anschlag ich das Lied gespielt habe, ich habe darauf nicht geachtet, aber ich habe es die ganzen fünf Stunden schmerzfrei gespielt.
Darum ging es ja erst mal - und 5 Stunden sind schon ganz schön heftig lang. Schön, dass es jetzt schon ohne Schmerzen geht. Der Rest findet sich.

Frohe Weihnachten!

Gruß, Jürgen
 
Ich habe immer noch nicht herausbekommen, warum mir das Gitarrenspiel von Anfang an nur so aus den Finger floß und warum ich mir beim Klavierspielen so schwer tue.
Für das Gitarrenspiel hatte ich ganz am Anfang einen kleinen "Rechenschieber" aus Pappe, auf dem die grundlegenden Akkorde abgebildet waren, später ein paar Zupfmuster-Bilder als Tabulatoren (oder wie das heißen mag); keine Gitarrenschulen, keine Lehrer, nix. Einfach nach dem Gehör habe ich die (von dem Rechenschieber gelernten) passenden Akkorde gegriffen und nach dem Gefühl gespielt und gesungen.
Für das Klavier habe ich Dutzende von Klavierschulen und Notenbüchern, sechs Jahre Unterricht bei 3 Klavierlehrern in drei Musikschulen und ich kann nicht einfach in die Tasten greifen und spielen. :weep:

Ich kann das sehr gut nachfühlen, mir geht es am Klavier auch so. Gitarre spiele ich selbst nicht, aber mein Vater spielt seit schätzungsweise 65 Jahren. Seit ich mich erinnern kann, hat er immer auf der Gitarre aus dem Stegreif Liedbegleitungen gespielt mit Tonika-Subdominante-Dominante und dazu ein paar Verzierungen. Auf dem Klavier macht er es ähnlich. Um ein Stück nach Noten zu lernen, braucht er ewig. Aber eine Melodie spielt er einfach nach Gehör und die linke Hand macht fast automatisch die Begleitung dazu. Bei Bedarf alle 10 Jahre mal auch auf dem Akkordeon.

Dagegen habe ich als Kind ausschließlich nach Noten Klavier spielen gelernt, wenn auch nie gut. Von den Noten komme ich bis heute nicht los gekommen, obwohl ich immer wieder Anläufe genommen habe, auch mit Lehrer. Dem letzten davon habe ich erklärt, dass ich Schrammelgitarre auf dem Klavier lernen will. Auch daraus ist bisher nichts geworden, weil mich mein rechtes Handgelenk am Klavierspielen/-üben hindert. Zum Glück kann ich andere Instrumente nach wie vor spielen und da ich Melodieinstrumente auch nach Gehör spielen kann, ist das ohnehin befriedigender.

Der Unterschied zwischen den Herangehensweisen, "klassisch Klavier" und "Schrammelgitarre", liegt nach meiner Einschätzung in der Betrachtungsebene und dem, was als wichtig angesehen wird. Beim klassischen Klavierlernen, wie ich es vor Jahrzehnten kennengelernt habe und wie es auch heute anscheinend noch üblich ist, geht es darum, die Noten vom Blatt möglichst exakt in Töne umzusetzen zzgl. etwas musikalischen Ausdrucks. Bei Schrammelgitarre sind die konkreten, einzelnen Töne ziemlich egal, sofern sie zur Akkordfunktion passen, aber die muss richtig ausgewählt sein.

Vielleicht gelingt es dir ja, deine Denkweise von der Gitarre auf das Klavier zu übertragen.
 
1 ) Möglicherweise musst Du Deinen Aufmerksamkeitsschwerpunkt (noch weiter) verlagern, auf jeden Fall weg von der Üben-Perspektive.

Einfach gesagt ... Glücklich ist der Unwissende.
Nun, das Verlagern der Aufmerksamkeit ist nicht schwer, mithin nur eine Sache von Übung und Gewohnheit. Einige Anregungen, wie Du das erreichen könntest:
  • vollständig negieren/invertieren: betrachte die Arbeit Deiner Finger UND streiche komplett jeden Gedanken und jede Handlung, die auch nur entfernt mit Musik, Noten, Klavier usw. zu tun hat - betrachte Deine Welt von diesem Ende / von diesen Enden aus
  • ~~~
  • Bodenperspektive/autogenes Training: betrachte Dein Spiel von den Fußsohlen aus, arbeite Deine Aufmerksamkeit Gelenk für Gelenk hoch bis zu den vordersten Fingergliedern
  • ~~~
  • fremder Beobachter: versetze Dich in die Lage eines fremden Besuchers, der Dich beim Musizieren beobachtet
  • ~~~
  • Ja-Nein-Viellecht: fertige eine Liste zu Deinen Klavierbemühungen an; füge 3 Spalten hinzu "Plus, Minus, Interessant"; notiere zu jedem Punkt in jeder Spalte (der Sinn ist NICHT, eine Bewertung durchzuführen, sondern alternative Wahrnehmungen zu fördern; es gibt weder richtig, noch falsch)
Danach bist Du wissender ;-)
 
(...) dass ich Schrammelgitarre auf dem Klavier lernen will (...)

Bei diesem Satz muß ich schmunzeln, denn ich betrachte das Geschrummel auf dem Klavier nicht als Ziel, sondern als selbstverständliche Grundlage - so wie dreijährige Kinder ohne Musikunterricht einfach mit ihren natürlichen Fähigkeiten mitsingen und allein durch das Wiederholen (nicht Üben!) immer besser singen. Und es ist mir immer noch rätselhaft, daß gerade klassischer Klavierunterricht, von dem wir uns erhoffen, das Klavierspiel zu erlernen bzw. zu verbessern, diese natürliche Fähigkeit in uns irgendwie blockiert.
Auf jeden Fall werde ich diese Übung wiederholen - ein "neues" Lied auf der Gitarre aus dem Kopf begleiten, dann das Gleiche auf dem Klavier.

(...) betrachte Dein Spiel von den Fußsohlen aus (...)

(...) versetze Dich in die Lage eines fremden Besuchers, der Dich beim Musizieren beobachtet (...)

Nur für einen Augenblick nahm ich bei dem freien Klavier-Geschrummel meine Füße wahr; die rechte Fußspitze auf dem Pedal, der linke Fuß deutlich zurückgesetzt (fast unter der vorderen Kante der Klavierbank), die linke Ferse leicht angehoben, und ich mußte sofort an meine KL denken, die jedesmal(!), wenn meine Füße nicht parallel nebeneinander mit ganzen Sohlen auf dem Boden standen, die Fußstellung sofort korrigierte. Doch heute sagte ich zu mir: meine KL sieht es nicht, und ich spielte einfach weiter. Ich habe mich durch das Wissen, daß meine Füße die inkorrekte/falsche Stellung eingenommen und beibehalten hatten, nicht aus dem Takt und Rhythmus bringen lassen.

Nein, ich will das in der Musikschule Gelernte nicht verwerfen, ich bin nach wie vor davon überzeugt, daß die Spieltechnik wichtig ist, um das Klavierspiel stetig weiterentwickeln zu können. Vielmehr denke ich, daß ich die unterrichtete Spieltechnik in der Praxis nicht frei umsetzen kann, daß mein Körper, meine Hände und Füße, mein Kopf diese Technik nicht zum Musizieren verwenden können, da fehlt ein Schritt, der Auslöser. Das Wissen (du sollst es so und so machen) bleibt ja da, und damit auch das Gefühl, nicht richtig zu spielen.

Optimal wäre es, aus dem Geschrummel die Komponente der freien Interpretation zu extrahieren und sie in die gelernte Spieltechnik einzuflechten, aber davon bin ich Meilen entfernt. Vielleicht gelingt es mir, die technischen Komponenten in das Geschrummel zu integrieren.

Gruß, Bert
 
Nur für einen Augenblick nahm ich bei dem freien Klavier-Geschrummel meine Füße wahr; die rechte Fußspitze auf dem Pedal, der linke Fuß deutlich zurückgesetzt
Ok, ein Anfang ... noch mehr in die Füße und weniger in die Noten hineindenken ... sonst bleibst Du im Gedankenkreisverkehr.

Es geht um neue Aspekte, neue Wahrnehmungen, nicht um Bestätigen des längst Erkannten.

Sportler und asiatische Kanpfkünste betrachten diesen Bereich als "Erdung", als Stand- und Reaktionsfläche. Schwache Füße, schwacher Kampf. Das kann man erspüren, auch beim Sitzen ;-) Und alleine von der Mechnanik her (Kräfte und Drehmomente) passiert da Einiges, auch im Sitzen. Nun sind ja auch die Füße insgesamt mit Deinen Fingerspitzen verbunden ... hoffe ich zumindest :)

Also, noch weiter weg von der Musik für diese Perspektive. Es kann ja sein, dass Du am Tag noch etwas anderes tust ;-)
 
Hallo @MusikBert,

hier wurde viel geschrieben - ich möchte mich aber dezent zurückhalten, dir trotzdem etwas mitteilen; unter anderem auch, dass mir deine Beiträge sehr nahe gehen.
.
Ich habe 2015 mit Klavierspielen aufgehört. Habe mit sechs als kleiner Mensch begonnen das wunderschöne Instrument zu lernen. Aus eigenem Antrieb, aus Liebe und Leidenschaft, für mich gab es nichts anderes...
(War zugegebenermaßen nicht zuträglich für meine Bindungsfähigkeit, wie sie bei Gleichaltrigen wohl üblich gewesen wäre)

Und ging irgendwann ab einem gewissen Punkt den konservativen-klassischen Weg, um es chronologisch zusammenzufassen: (Lehrer, Konservatorium, später stand die Frage nach Uni auf dem Plan).
Was meine spielerischen Fähigkeiten betrifft... Das Instrument war meine Heimat. Da ich aber kein Bühnenmensch bin, sondern mehr Kellerkind, gab es irgendwann Grenzen. (Aber auch, weil ich später nicht mehr mit der akademischen "Blüte" zurecht kam).

Pädagogen wie deine KL sind mir also sehr vertraut.

Das Beste, was mir damals passieren konnte, war Folgendes:

Ich entledigte mich dieser Art von Pädagogik wie du sie kennst und fand zufällig jemanden, der sein Klavier in einer Gartenlaube hatte und derjenige lehrte mich weniger Technik, dafür umso mehr Musik.
Meine persönliche Meinung ist daher... Das Klavierspiel ist nichts Verkopftes und darf es nicht sein. Das Klavier ist wie jemand, der sein Herz auf der Zunge trägt.

Daher wäre mein Gedanke, der: Vergeude die dir verbleibende Zeit nicht mit dem falschen Pfad.

vlg
 
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(...) Ich entledigte mich dieser Art von Pädagogik wie du sie kennst und fand zufällig jemanden, der sein Klavier in einer Gartenlaube hatte und derjenige lehrte mich weniger Technik, dafür umso mehr Musik. (...)

Ja, das sind die glücklichen Begegnungen, die uns auf neue Wege führen.

Es stimmt zwar, daß ich Vieles, was meine KL an meiner Körperlichkeit verbessern wollte, sehr merkwürdig fand; da ich jedoch erwachsen und selbstbestimmend bin, lag es letztendlich bei mir, was ich von den Anweisungen für mich annehme und was ich liegenlasse. Aus einigen Kommentaren hier im Forum gewann ich den Eindruck, daß diese Unterrichtsmethode längst überholt ist und daß heute nach besseren Methoden unterrichtet wird, und ich freue mich für jeden Schüler, der mit seinem Musiklehrer "richtige" Musik und auf seinem Instrument stetige Fortschritte macht.

Vor dieser KL wurde ich noch von 3 männlichen Musiklehrern unterrichtet (zwei Klavier, einer Gesang), und die empfand ich als die reinste Katastrophe, und habe den "Unterricht" bei der Musikschule jeweils zum nächsten Halbjahr gekündigt. Nur zur Anschauung möchte ich die letzte Stunde bei einem der KL beschreiben. Es war im Jahre 201X (es sind also keine 8 Jahre her).

Wir arbeiteten zusammen schon seit etwa 4-5 Monaten (ich konnte schon längst beidhändig koordiniert einfache Stücke und einige Kinderlieder, die ich mir selbst beigebracht hatte, spielen - nicht gut, aber flüssig und ausbaufähig) und er kam zum Unterricht, legte mir ein Notenblatt vor die Augen: Heute üben wir Notenlesen, spielen Sie langsam, was auf dem Blatt steht. Und er verließ den Raum und ging ins Lehrerzimmer, wo er sich etwa 25 Minuten Kaffee gekocht und getrunken hat.
Auf dem Blatt waren etwa 5-6 Zeilen Noten im Baßschlüssel, 4/4 Takt ohne Vorzeichen; auf den ersten Blick waren es viele (Einzel)Noten, aber tatsächlich waren es nur zwei Sorten von Noten - E3 als Viertelnote und G3 als Viertelnote. Ich habe das Blatt "vom Blatt" fließend und fehlerfrei abgeklimpert, und dann dachte ich darüber nach, was für eine Qual es für einen Klavierlehrer sein müsse, sich Woche für Woche mein Geklimper anzutun. Und ich war dem Schicksal dankbar, daß ich einen Beruf ergreifen durfte, der mir jeden Tag und jede Stunde Spaß macht. Als der KL in das Unterrichtszimmer zurückkam, kramte er in seinen Unterlagen, sortierte seine vielen Instrumente (inzwischen sind etwa 40 Minuten von meiner 50-Minuten-Unterrichtsstunde abgelaufen), und dann fand er irgendwo ein Notenblatt: Das werde ich für Sie kopieren, damit Sie zu Hause üben können, und er verließ abermals den Raum - der Kopierer war auf einer anderen Etage. Als er zurückkam, waren die 50 Minuten um. Nach diesem Erlebnis habe ich den Unterricht gekündigt, die Gebühren von etwa 130 € monatlich habe ich noch bis zum Ablauf der Kündigungsfrist gezahlt, doch einen weiteren Unterricht in der Musikschule abgesagt.

Nach solchen Erfahrungen war ich heilfroh, von einer KL unterrichtet zu werden, die sich voll motiviert um ihre Schüler jede Minute des Unterrichts kümmert und mit wahrem Interesse dabei ist. Über die Methoden mag man so oder so denken, und ich glaube gerne, daß viele Schüler interessierte Lehrer haben, die mit ihnen Musik machen und sie voranbringen, aber ich weiß, daß es in unseren Musikschulen keineswegs selbstverständlich ist.


(...) Daher wäre mein Gedanke, der: Vergeude die dir verbleibende Zeit nicht mit dem falschen Pfad. (...)

Welcher Weg richtig/falsch ist, zeigt uns die Zeit und das Ziel, das wir auf dem Weg erreicht oder zumindest vor Augen hatten; welche Wege sich vor mir noch öffnen, weiß ich nicht, aber meine Schritte führen mich immer noch Tag für Tag zum Klavier.

Gruß, Bert
 
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@MusikBert

Überholt ist diese Methode, denke ich, nicht.
Sie ist zielgerichtet... Wenn du den Background deiner KL kennst, den du ja nahegelegt hast, weißt du ja ungefähr, wie es in Ansätzen in den Kreisen vonstattengehen kann.
Dass die Methode Sinn macht, zeigen dann schwierigere Stücke der Klassik... Irgendwann gibt es einen Aha-Effekt.

Wenn du dich wohl fühlst und der Unterricht dir goutiert ist doch alles perfekt. Dann habt ihr die gleichen Ziele.
Und darum geht es doch, zu wissen was man will und was einem gut tut und auch voran bringt.

Außerdem finde ich "Fortschritte" im Bezug auf Musik immer ein schwieriges Wort. Aber das finde nur ich so. Ich tausche Fortschritt gern durch "Verständnis" aus und das hat nicht wirklich etwas mit Theorie zu tun.

vlg! :)
 
(...) Da fällt einem nix mehr ein. So etwas geht gaaaar nicht! (...)

Sicherlich hat er an dem Tag den Faden meiner Geduld überspannt, aber viel schlimmer fand ich den Unterricht an sich. Was hat mir der KL für die Stunde nach 4-5 Monaten zugetraut? Zwei Viertelnoten!
Mein "Repertoire" an Kinderliedern war sehr ausbaufähig, damit hätte man gleich anfangen zu musizieren (der KL war ein guter Musiker und hat mehrere Instrumente unterrichtet) und in kleinen Stufen die Ansprüche des Arrangements steigern, bis sich das Liedchen auch unter meinen Händen nach Musik anhört. Aber das war ich (mein musikalisches Können) ihm nicht wert.

Die "strenge" KL hat mir nach ein paar Monaten Stücke von Schubert und Chopin zugetraut.

Pädagogik hin oder her, letztendlich kommt es auf die Wertschätzung an.

(...) Außerdem finde ich "Fortschritte" im Bezug auf Musik immer ein schwieriges Wort. (...)

Nun, der Aha-Effekt läßt (bei mir) auf sich lange warten, aber ein paar neue Takte erlernt, ein Arrangement modifiziert, so daß es für mich spielbar ist - das sind für mich kleine Fortschritte, die das Üben ein bißchen "belohnen".

Gruß, Bert
 
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