Die Schrammelharmonika

  • Ersteller waldgyst
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Ich hab mal direkt beide zusammen in eine Klangprobe gepackt dezent begleitet.
Sehr mystisch, aber keine spezifische Klangprobe so könnte xbeliebiges Harmonikainstrument klingen. :gruebel:
da hab ich Informationen von einem nativespeaker entdeckt:

und da spielt er dann, ein Wienelied von dem genialen Karl Hodina
Zwischenspiel Solo ab 2:20


eine noch aktive Musikerin mit Schrammelharmonika ist

Marie-Theres Stickler (u.a. Mitspielerin bei "Alma")

hier hört man relativ gut den spezifischen Klang:
Für mein Gefühl, muss es eine ganz spezifische zweistimmige mittlere Schwebung sein,
nicht zu stark und nicht zu schwach (so mag ich es auch am liebsten )


.. und ja man jodelt nicht nur in den Alpen, das "Dudeln" ist eine uralte Wiener Musik-Tradition

nicht zu vergessen

WALTHER SOYKA !​

die lebende Tradition der Schrammelharmonika in Person
 
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Meine letzte Gewichtsmessung war zu grob.
Es sind schon eher 5kg.
Denke das trägt man auch noch einigermaßen bequem über eine lange Strecke und unwegsames Gelände auch bergauf.
Darüber aber wirds dann eng.
Mit der Steigung und Weite der Stecke zählt dann jedes Gramm besonders im Bergland.
 
Meist ist die Schrammelharmonika in Videos als Begleitinstrument unterwegs.
Ich habe noch KEIN Solo gefunden, was auch heißt, daß ich den Bass einer Schrammel noch nicht in voller Pracht gehört habe. Ich habe den Verdacht, daß fast niemand den Bass wirklich beherscht, weil man ihn als Begleiter nicht braucht. Das macht die Schrammelgitarre. Für Gegenbeispiele wäre ich dankbar.
 

Das sind keine Kontragitarren aber von allen Videos hat der Bass mir da am besten gefallen.
 
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.. angeregt durch diesen faden schau ich videos mit schrammelharmonika. Durchgehend auffällig ist eine starke "Ausdruckskraft" des Klangs und des Instruments.
Helmut Stippich habe ich dabei entdeckt, der mit seiner Harmonika das Wienerlied in die moderne führt,
also ein musikbeispiel noch exemplarisch für nicht traditionell..
 
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Die Kontragitarre ist super.
Wenn ich jünger wäre würde ich das auch noch angehen wollen.
Da können die Bässe der Steirischen besser mithalten..
Aber klanglich gefällt mir der etwas knarzige Schlapfenbass schon sehr gut.
Die Wiener Schrammelharmonika gilt ja als vom Aussterben bedroht.
Aber um wirklich zu versinken ist sie ja sowieso viel zu leicht und auch klanglich zu besonders.


IMG_20210725_163422.jpg
 
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Aber klanglich gefällt mir der etwas knarzige Schlapfenbass schon sehr gut.

Den Begriff hab ich jetzt schon ein paar Mal gelesen - weiß aber immer noch nicht , was das denn ist und bin jezt auch noch nicht dahintergekommen, was damit gemeint ist:

-> Was ist denn ein "Schlapfenbass"?
 
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Das soll ja von Schlappen (Nachhinken) gegenüber festem Schuhwerk kommen.
Ich mache sspäter mal Fotos einer Basszunge mit der Lupe.
Vielleicht kann ma da was erkennen.
 
Ich denke dabei geht es um verzögerte(schlechte?) Ansprache. Hat man ja vielleicht bewußt so gemacht damit der Bass weniger präsent ist?
 
So habe ich es auch verstanden. Vielleicht weniger dann durch die Art nur der Zunge als den Aufbau aller für den Ton beteiligten Teile. Zungen Ventile und Kanzellen.
 
Schlapfen ist das österreichische Wort für Sandalen. Die Erklärung von Andreas Teufel (siehe 1. Beitrag des Threads) in seiner Arbeit trifft es ganz gut.

Ein ganz großer Könner des Instruments ist auch Joshua Horowitz, der auf der Schrammelharmonika Klezmer spielt. Hier hört man ihn kurz solo spielen.




Wer mehr hören will, der googelt "Joshua Horowitz" und "Budowitz" (so hieß eine Gruppe von ihm, die er nach dem Erbauer seiner Harmonika benannte) und "Veretski Pass" bzw. "Rubin & Horowitz".
 
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Schlapfen ist das österreichische Wort für Sandalen. Die Erklärung von Andreas Teufel (siehe 1. Beitrag des Threads) in seiner Arbeit trifft es ganz gut.

Ah! Jetzt hab ich s gefunden!

Dass das (früher) absichtlich so gemacht worden ist , glaub ich weniger. Eher ist s einfach so entstanden, hat zu der Musik ganz gut gepasst die hauptsächlich damit gespielt wurde und dann hat s sich halt so festgesetzt.

Was man auf den Aufnahmen von @120 gut erkennen kann, ist, dass die Tonlöcher im Verhältnis zu der Stimmzungengröße relativ klein sind.
 
Das sind die Basszungen der meiner beiden Schrammelharmonikas die ich für die wahrscheinlich jüngere halte.
Die Zungen der anderen sind mit im Bild auf S.2
Ich habe mal das Gitarrenstimmgerät an beide gehalten.
Nur die höchsten Töne erkennt es nicht.
Bei dem Instrument mit der alten Zeitung von 1928 das ja äußerlich arg gebeutelt war erkennt das Gerät auf 440 Herz gestellt nur geringe oder keine Abweichungen während die Zungen mit der kleinen runden Kennzeichnung auf einer Seite der Messingplatte, der äußerlich besser erhaltenen Harmonika, schon deutlich und auch für mich hörbar abweichen.
Erstere wurden entweder gestimmt ohne Zungenreinigung und Gehäusereperatur oder haben einfach den Ton so lange Zeit ziemlich genau gehalten.
Jetzt denke ich über ein geeigneteres Meßgeät nach und was der
vorsichtigste Weg wäre eine Stimmzunge minimalinvasiv anzupassen.
Alte Übungszungen habe ich reichlich.
Dran rumkratzen wollte ich nicht.
Eher eine professionelle Feile besorgen.
Ich hatte schon chromatische Akkordeons wo diatonische Zungen drin waren weil keine anderen da waren oder abgebrochen gab's auch.
Da hab ich mir dann andere reingenietet und mit Schlüsselfeilen angepaßt.
Als Vergleichsinstrument diente dann ein anderes Instrument.
Mit einer Schrammelharmonika und mittlerweile auch sonst würde ich so nicht vorgehen wollen.
Diese Schrammelzungen sind ja unwiederbringlich.
 
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Mit einer Schrammelharmonika und mittlerweile auch sonst würde ich so nicht vorgehen wollen.
Diese Schrammelzungen sind ja unwiederbringlich.

Nein sind sie nicht!

... Die Stimmplatten sind aus Metall, die Zungen sind aus Metall. Die Grundmaterialien kann man sich auch heute noch alle besorgen. Der Rest ist solide Handarbeit und Geduld und eine feine Hand. Die Zungen von damals waren fertigungstechnisch nicht allerhöchste Güte und von der Gesamtqualität nicht verlgeichbar mit heutigen- somit sollten alle Grundmaterialen nach wie vor relativ einfach besorgbar sein - somit kann man das auch mit entsprechend Geduld wieder nachbilden. Und dazu brauchts weder eine besonders geweihte Hand, noch eine bestimmte astronomische Konstellation von Mond, Mars und Jupiter.

Da reichen grundsolide Kenntnis, wie man eine Stimmplatte baut, sowie eine Vergleichsplatte um die grundsätzlichen Maße abzunehmen damit man weiß mit welchen Spalten die damals gebaut haben (und die werden damals eher deutlich größer gewesen sein, als heutzutage). Und dann kann man so eine Stimmplatte nachbauen... alles andere würde ich ins Reich der Mythen und Märchen stecken!

Das Einzige ist, dass man solche Stimmplatten heutzutage so nicht mehr kaufen kann ... aber nachbauen, das geht schon!


und was der
vorsichtigste Weg wäre eine Stimmzunge minimalinvasiv anzupassen.
der definitiv schonendste Weg ist flächig schleifen mit feinen Schleifsteinen z.B. wie hier beschrieben (zu sehen im dritten Bild) : https://www.musiker-board.de/thread...timmplattendefekte.566694/page-3#post-7431644
 
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Nach langer Suche fand ich in Teuffels Arbeit weit am Ende die erinnerte Dauerhaftigkeit von Bartons Stimmzungen ( besondere Vernietung ? , oder hatten noch erhaltene Nikotinschichten im heurigen Gebrauch die der normalerweise der Zeit geschuldete stärkere Verstimmung nur besonders günstig ausgeglichen ? ) und die Antwort auf die Frage nach wieviel Herz. Man müsse eben solange feilen bis der Ton zu schweben beginnt. Im Verdacht daß ich so ein Teil habe feile ich an der aber erstmal nichts um nach weiteren 1OO Jahren kontrollieren zu können* ob der Ton dann immer noch schwebt. Die andere aber kann eine Verbesserung vertragen.
(* kontrollieren können zu lassen )
Nachdem meine letzte Klangprobe zugegeben für keins der Instrumente aussagekräftig war hab ich mich bemüht eine reine Klangprobe zu erstellen über den vielleicht erhaltenen Originalzustand daher mit möglichst ohne Schnickschnack Virtuosität oder sonstwas.
 
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Nach langer Suche fand ich in Teuffels Arbeit weit am Ende die erinnerte Dauerhaftigkeit von Bartons Stimmzungen ( besondere Vernietung ? ,
Wenn Barton die Stimmzungen nicht selber hergestellt hat, dann war das schlichtweg eine gute Werbeaussage, die sich auf nichts stützt als auf sein Wissen, wie man eine Stimmzunge möglichst materialschonend stimmt und dann hoffen, dass das Ausgangsmaterial so sauber genietet wurde und die Stimmzungen möglichst ausgeglichene Eigenspannungen haben, dass das Zeug in der Stimmung hält.

Dass das jahrzehntelang ohne Nachstimmung auskommt ist eher seeeehr unwahrscheinlich und reiner Zufall... und meist dem Ohr des Hörers geschuldet der dann die Stimmung die er nach Jahrzehnten hört glaubt, das sei noch die Originale, nur weil sich die Kiste nicht arg verstimmt hat.

Man müsse eben solange feilen bis der Ton zu schweben beginnt.
Was wiederum heißt, das der Mann sein sehr feines Ohr hatte ... und obendrein wusste was für Schrammelharmonikas ein guter Einsatzbereich ist.

Im Endeffekt ist das ein Kreislauf - kann man in Teufels Arbeit ja auch lesen: Ein Stimmer, der weiß was die Schrammelspieler für eine Stimmung brauchen können, damit das Instrument im angedachten Einsatzumfeld perfekt passt. Und wenn der Stimmer das auch noch umsetzen kann, dann ist der Spieler zufrieden, weil sein Instrument so am besten klingt kommt und seine Musik noch besser zur Geltung bringt. Dann kommt der Spieler auch gerne wieder zu dem "Meister" in die Werkstatt und will auch gar nicht wissen was der genau macht (schließlich will der Spieler ja gar nicht selber stimmen, sondern nur ein gut gestimmtes Instrument wieder bekommen), der nimmt auch gerne die kleinen Geschichten auf den Weg mit :)

hab ich mich bemüht eine reine Klangprobe zu erstellen
wobei das sicher nicht die angedachte Musik für die Instrumente war... klingt schon sehr morbide!:unsure:
 
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:)Die Stimmzungen können da aber hoffentlich nichts dafür und sind mit der runden Markierung in beiden meiner Schrammelharmonikas verbaut.
An der klanglich besseren aber nur im Bass und im Diskant nur die tiefsten zwei oder drei Töne je Register.
Die anderen sind vorderseitig gefast und etwas streifig, hinten glatt und messinggenietet.
Da habe ich noch keine solchen an anderen finden können.
Die sehen mir handgefertigter aus als die mit der runden Markierung auf der Vorderseite oben.
DSCN0072.jpg




Ich bin natürlich auf der Suche nach Bildern und Details die einem Hersteller zugordnet werden könnten.
Bißher gelingt das nicht aber ich fand einige sehr gut dokumentierte Schrammelharmonikas.

https://akkordeon-museum.ch/chromatische-instrumente/
 
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100% a mano :)
 

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