Wie vermeide ich es, mich bei einem Solo zu verspielen?

  • Ersteller mk_sound
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Einen falschen Ton zu spielen ist gar nicht so Schlimm
Na ja. Es gibt die falschen Töne, die nicht groß auffallen, und es gibt die, die jeder bemerkt.
die meisten Zuhörer merken es nicht.
Aber die, die es merken, merken es sich.
Was aber Schlimm ist und den Fehler übergroß macht (so das auch der letzte unmusikalische Zuhörer es merkt) ist, wenn sich alle Bandkollegen erschrocken nach Dir umdrehen oder Du selbst Deinen Fehler deutlich per Körpersprache betonst.
Natürlich muss man in der Livesituation über Fehler hinweggehen und, vor allem, glatt wieder reinfinden und das Solo fortsetzen. Das macht aber den Fehler weder ungeschehen noch harmlos. Wenn Fehler immer wieder passieren, und so verstehe ich das Eingangsposting, dann ist es wichtiger, an den Fehlern zu arbeiten als an deren Kaschierung.
Irgendein Musiker hat mal Scherzhaft gesagt: "Wenn Du einen falschen Ton spielst sag einfach, das ist Jazz und wenn Du zwei falsche Töne erwischst, dann nenne es Freejazz"
Das war hoffentlich einer, der sich solche Sprüche leisten konnte.

Außerdem sind ja nie nur die Zuhörer da, sondern auch die Bandkollegen. Und die haben bestimmt keine Lust, sich bei ihren Freunden für deine Patzer zu entschuldigen. Die werden dir nach dem Konzert sehr klar sagen, dass sie sowas nicht nochmal erleben wollen.
dann denken die Zuhörer "das soll und muss so"
Glaubt bitte nicht, dass die Zuhörer allesamt blöder sind als ihr. Geht lieber davon aus, dass immer welche da sind, die schon ein paar Gitarrensoli gehört oder selber gespielt haben und die genau wissen, wie es sich nicht anhören darf.
 
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Ich hoffe wir sind uns einig, dass Fehler passieren und menschlich sind.
Auch erwartet das Publikum nicht dass man perfekt ist.
Ausser vielleicht der Musikerpolizei :rolleyes:
 
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Außerdem sind ja nie nur die Zuhörer da, sondern auch die Bandkollegen. Und die haben bestimmt keine Lust, sich bei ihren Freunden für deine Patzer zu entschuldigen. Die werden dir nach dem Konzert sehr klar sagen, dass sie sowas nicht nochmal erleben wollen.

Auweia mit was für "Kollegen" hast du denn schon gespielt ....?

Wir hauen uns alle voll rein bei einem Gig. Da passieren auch mal Fehler. Kein Grund sich irgendwo zu entschuldigen. Und jemand in der Band zu erzählen das "so nicht mehr hören zu wollen" passiert nur, wenn derjenige bei Gig voll war. Ansonsten hat man den Rest zusammen erarbeitet und evtl hier und da zusammen verkackt. Shit happens ......
 
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haben bestimmt keine Lust, sich bei ihren Freunden für deine Patzer zu entschuldigen. Die werden dir nach dem Konzert sehr klar sagen, dass sie sowas nicht nochmal erleben wollen.
Deswegen lasse ich lieber meine Bandkollegen die Soli spielen. Problem gelöst. :whistle:

immer welche da sind, die schon ein paar Gitarrensoli gehört oder selber gespielt haben und die genau wissen
Du meinst die Musiker-Polizei, die unter anderem eine der größten Gitarrenlegenden, die übrigens mittlerweile am längsten bei einer legendären Band (Deep Purple) spielt bzw. gespielt hat, wörtlich sch**ße finden, weil die sonst wem nachtrauern? Und du wirst dich wundern von wem ich solche Aussagen schon gehört habe! Auf deren Meinung kann ich persönlich verzichten.

Ok, nun zur initialen Frage:
üben, bis man selbst mit seiner Leistung zufrieden ist und diese (Leistung) sicher reproduzieren kann. Wenn's nicht geht, oder zu unsicher ist, dann ist man für die Komposition noch nicht bereit und sollte noch Arbeit rein investieren (oder es halt einfach lassen).

Sonst (als Zuschauer) immer entspannt bleiben, Musiker respektieren und die Musik genießen.

Gruß
P.
 
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Zum Thema üben:
Es ist auch wichtig zu wissen, was man üben muss. Dabei kann ein guter Lehrer helfen.

Mir hat es auch sehr geholfen, als ich mich selbst auf einer Aufnahme gehört habe. Nach dem ersten "Ach du Kacke, wie schlecht klingt das denn"-Moment kann man so seine Fehler wesentlich besser analysieren, als beim Live-spielen, wo du dich hauptsächlich aufs Spielen und nicht zuhören konzentrierst.

Falls die Motivation leidet, weil du dein Spiel im Ganzen als furchtbar dilettantisch empfindest, dann geh im Schwierigkeitsgrad einen Schritt zurück.
 
Ich hoffe wir sind uns einig, dass Fehler passieren und menschlich sind.
Auch erwartet das Publikum nicht dass man perfekt ist.
Ausser vielleicht der Musikerpolizei :rolleyes:
Von der Musikerpolizei rede ich hier nicht. Aber wir haben hier einen TE, der selber findet, dass er zu viele Fehler macht und der das abstellen will (lest nochmal ganz oben nach). Soll der sich wirklich eine Scheißegal-Haltung zulegen? Muss man das Niveau immer nur nach unten angleichen?

Ich kann mich an Diskussionen hier erinnern, wie unverschämt das ist, dass man kaum noch Gage kriegt und immer auf Hut spielen soll. Aber wenn man kaum ein Stück unfallfrei über die Bühne kriegt und dann meint, das wär doch nur menschlich, Fehler zu machen, dann ist das doch kein Wunder, oder? Wer sich wie ein "Pantoffelmusiker" aufführt, der wird auch wie einer behandelt.

Aber es sind noch einige Fragen offen, die dem TE gestellt wurden. Vielleicht sollten wir abwarten, bis die geklärt sind, dann kann man wieder gezielt zum Thema antworten.
Ja, manchmal passiert einfach Shit. Das ist das "Grundrauschen" an Fehlern, mit dem man leben muss. Aber hier geht es darum, dass sich jemand häufig bei Soli verspielt - oder zumindest den Eindruck hat. Das heißt, es besteht die Möglichkeit, dass das auch dem Publikum (und zwar dem wohlwollenden, nicht nur den Oberlehrern) auffällt: He, der eine da, der vergeigt seinen Part immer wieder. Und das ist dann eben kein Fall von "shit happens" mehr.
 
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Davon ausgehend, daß Du ein Solo so korrekt wie möglich nachspielen willst noch'n Tipp: spiele mit dem Original so, daß Du Dich selbst besser hörst und umgekehrt. Mache das im stetigen Wechsel. Und immer dran bleiben...
Hoffe, es hilft👍
 
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Und beim falschen Ton einfach unbeeindruckt weiter spielen, der nächste richtige Ton reißts wieder raus und dann merkts keiner.
 
Jep, genau so👍
 
und dann merkts keiner.
Aber je mehr solcher Fehler dir passieren, desto wahrscheinlicher wird es, dass es eben doch welche merken. Und davon reden wir hier, dass jemand "oft falsche Töne" spielt, so steht es oben.
Sonst (als Zuschauer) immer entspannt bleiben, Musiker respektieren und die Musik genießen.
Mit Genuss und Respekt ist das aber so eine Sache. Wenn ein ganzes Konzert lang jedes Solo (oder auch nur jedes zweite, das spielt dann keine Rolle) mindestens eine Stelle hat, bei der ich als Zuhörer "autsch" denke, dann bleibt der Genuss auf der Strecke. Und auch Respekt ist keine Einbahnstraße. Warum soll ich einen Musiker respektieren, der mich als Zuhörer eben nicht respektiert, sondern mir ungehemmt seine Patzereien zumutet und denkt, ich merke das nicht? Und der mich als "Musikerpolizist" verachtet, wenn doch?

Aber meinetwegen, handhabt das, wie ihr wollt. Nur wundert euch dann nicht über die Reaktionen.
 
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Ich glaub fast du nimmst einige Aussagen hier zu ernst ;)
 
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Philosophisch betrachtet ist ein Solospiel eine Lebenssituation, in der es genau einen einzigen Versuch gibt. Solche Siruationen sind überaus zahlreich und alltäglich.
Du kannst aber das Solospiel als Recordingprojekt organisieren: Stelle den Loop auf "New Take in jeder Wiederholung" und schon darfst du dich stundenlang verspielen. Die meiste Musik hat nichts mehr mit Realtime zu tun! Also das Solo zusammenkleben.
Ein ähnliches Problem hat jeder Sänger: Wie schafft er es, in jeder Strophe die Silben in der richtigen Reihenfolge zu sortieren?
Stelle dir folgende Analogie vor: Wie schaffe ich es beim Radfahren nicht vom Fahrrad zu fallen? Bloß jetzt nicht zu versagen? (Wäre peinlich). Ein Rezept, die Persönlichkeit zu editieren, gibt es vermutlich nicht. Konzentriere dich auf Fähigkeiten, nicht auf Schwächen.
 
Wie schon gesagt ;)
 
"dumme" Frage: Beim Solieren spiele ich oft falsche Töne dazwischen,
auch `ne "dumme" Frage, wovon genau redest du eigentlich? Hier geht jeder von seinen Vorstellungen aus und das führt eigentlich zu unnötigen Debatten. Spielst du alleine so vor dich hin oder mit anderen Leuten? Welche Art von Soli willst du denn fehlerfrei spielen?
Also, wer sind denn deine Helden? Aus Antworten auf solche Fragen könnte man sich ein Bild machen, ob du dich nicht vielleicht überforderst, oder wo du rein spieltechnisch gesehen überhaupt stehst, wäre interessant zu wissen.
Alles andere ist doch sinnlos:rolleyes:.
 
Viel ist schon gesagt.
Philosophisch betrachtet ist ein Solospiel eine Lebenssituation, in der es genau einen einzigen Versuch gibt. Solche Siruationen sind überaus zahlreich und alltäglich.

Im Rock-Pop-Jazzkann man mit kleineren Fehlern natürlich leben. Trotzdem willst Du ja perfekt spielen und zumindest keine größeren Fehler machen oder "rausfliegen".
Als jemand, der aus der Klassik kommt, hab ich da auch viel drüber nachgedacht.

Wie machen es die Profis? Also nicht nur Musiker, sondern Turner, (Solo-)Kletterer und ähnliches?

Klar, sie trainieren/üben viel. Die Zeit muss man reinstecken. Aber wie und was übt man? Ich glaube, man muss am Ende nicht an der Leistungsgrenze spielen, sondern drüberstehen. Und das heißt, ich muss im Training schwerer üben als es dann auf der Bühne ist.

Natürlich musst Du erstmal Dein Zeug können. Technisch musst Du es drauf haben, wenn da noch Unsicherheiten sind, musst Du Dich drum kümmern. Woran liegt es, diese Feinheiten üben, Stück für Stück aufbauen. Wer sich hier um unklare Dinge drückt, baut sich Risiken ein.

Nun mal angenommen, Du kannst dein Solo. Nun kann man natürlich das ganze x mal durchspielen, und versuchen, 10 von 10 mal durchzukommen. Aber x Wiederholungen machen es nicht unbedingt besser.

Mein einer Lehrer sagte aber immer: Die Schwimmer trainieren mit Gewichten an den Füßen. Ob das stimmt, keine Ahnung. Also Dinge einbauen, die es Dir schwerer machen. Ablenkungen, Schwierigkeiten.

  • Schneller üben kennen wir sicher alle.
  • Udo Jürgens hat zB den Fernseher laufen lassen, hingesehen und dabei sein Zeugs gespielt, hab ich mal gehört, um das Publikum zu "simulieren". Manche Athleten kriegen vom Trainier Buh-Rufe eingespielt, um sie auf sowas vorzubereiten.
  • Mit geschlossenen Augen spielen.
  • Rhythmus dazu machen, Beatbox, oder mit dem Fuß, irgendwas.
  • Wenn es melodisch ist.;: Zweite Stimme mitsingen, oder den Bass.
  • Mein LIeblingstrick fürs Klavier: schwere Stellen einen halben Ton höher und einen halben Ton tiefer üben. Mit dem gleichen Fingersatz, auch wenn der komisch sein sollte. Ist vielleicht auf der Gitarre nicht so sinnvoll, weiß nicht, ob man da was anderes machen könnte. Die Saiten verstimmen vielleicht ;)
  • Schwere Einzelstellen in Technik-Übungen umsetzen und speziell trainieren. Kraft, Lockerheit, Sprünge, was halt technisch auf Deinem Instrument schwer ist.
  • Man kann sich noch viel einfallen lassen, nebenbei ein Gedicht aufsagen, Matheaufgaben rechnen (leichte ;) ). Sich einen unbequemen Stuhl nehmen oder so.
  • Am Klavier geht z.B. sich ne Münze auf den Handrücken zu legen. Bläser können vielleicht rumlaufen dabei, Kniebeugen machen, was weiß ich, einfach kreativ sein.
  • Vorausdenken üben, also nicht das Solo durchspielen und nur abspulen, sondern beim Spielen immer schon an die nächste Harmonie, den nächsten Takt denken.
  • Kontrolle, ob es gut klingt, indem Du Dich aufnimmst. (Tempo, Dynamik usw.) Ist ja heutzutage sowas von easy. Unbedingt mal machen.

Ob man am Ende die absolute Perfektion erreicht, weiß ich nicht. Ich verspiele mich trotzdem manchmal bei Dingen, die ich eigentlich kann. Ich glaube, manche Profis sind da einfach anders gestrickt, da sitzt das irgendwie im Kleinhirn oder so.
Perfektion ist aber für die meisten nicht nötig, um gute Musik zu machen. Trotzdem erreicht man mit diesem Üben ein Mehr an Sicherheit und damit Freiheit im Kopf fürs Musizieren.

Und noch letzter Tip: Wenn Du beim Improvisieren einen "falschen" Ton spielst - spiel ihn gleich nochmal und mach was draus. Die Zuhörer werden denken, dass es etwas schräg klingt und vielleicht über Deinen musikalischen Stil diskutieren, aber nicht über Fehler ;)
 
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Mit Genuss und Respekt ist das aber so eine Sache
Damit bist nicht du gemeint, sondern das bezieht sich auf die extrem kritische (und teilweise völlig übertriebene) Musiker-Polizei, die ich im Paragraph davor erwähnt habe.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

ein ganzes Konzert lang jedes Solo (oder auch nur jedes zweite, das spielt dann keine Rolle) mindestens eine Stelle hat, bei der ich als Zuhörer "autsch"
Dazu hab ich auch geschrieben
üben, bis man selbst mit seiner Leistung zufrieden ist und diese (Leistung) sicher reproduzieren kann. Wenn's nicht geht, oder zu unsicher ist, dann ist man für die Komposition noch nicht bereit
 
In der Aufzählung oben, was man tun kann, fehlt noch ein Punkt:
Jemanden neben sich auf der Bühne haben, mit dem nichts schiefgehen kann!

Fremde Unsicherheiten, schafft da jemand den Einsatz, erinnert der Bassist das Interlude, usw. usw. färben ab. Will sagen: Es handelt sich auch oft um ein "Gruppenproblem". Gut behütet zeigt man leichter, was man kann...😀
 
Gut behütet zeigt man leichter, was man kann...
Das stimmt. Mit guten Kollegen ist man gefühlt ein viel besserer Musiker. ;)

Aber das hat man nur begrenzt im Griff. Wenn Du mal woanders einspringst, oder Dein Lieblingsbassist ne Aushilfe schickt, möchtest Du trotzdem gut spielen.

Dann wäre vielleicht das zu ergänzen:
  • das Zusammenspiel mit Leuten üben, die Dir unsympathisch sind ;)
 
Außer üben und noch mehr üben kann man doch gar nichts machen.
Das Problem beim nachspielen, ist ja, daß deine Version verglichen wird. Neben der Musikerpolizei, die sich mit Bretzelarmen vor der Bühne in Skepsis suhlt, wird es eine Reihe Songliebhaber geben, die eben auch jeden, oder fast jeden Fehler im Solo hören.

Fehler sind nicht auszuschließen, da heißt es cool bleiben und durchziehen.

Übrig bleibt die Erkenntnis, daß noch mehr geübt werden muss.
 
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