Drum Podest kaufen oder selbst bauen?

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Hey Leute,

bekanntes Problem: Ich ziehe demnÀchst mit meinem E-Drum in eine Mitwohnung und möchte mir ein Podest anschaffen, um das E-Drum und vor allem den Trittschall abzudÀmpfen.
Dazu folgende Frage: Hat jemand Erfahrungen mit dem Thomann Drum Noise Elimination Podium (https://www.thomann.de/de/thomann_drum_noise_elimination_podium.htm) gemacht?
Ist ja schon etwas teurer als selbstgebaut mit OBS-Platten, Rohrisolierung, mehrfacher Entkopplung usw., aber funktioniert es auch besser?

Danke schonmal fĂŒr eure Hilfe!
 
funktioniert es auch besser?
Das könnte nur jemand beantworten, der einerseits das thomann-Podium und andererseits gleichzeitig am selben Ort genau das Podium kennt und hat, das Du bauen wĂŒrdest, und dann noch Dein Kit und Deine Spielweise hat. Wie wahrscheinlich ist das denn? Auf Fragen mit unrealistischen Bedingungen darf man keine sachliche Antwort erwarten ;)
 
Ob selbst bauen lohnt hĂ€ngt von Deinen FĂ€higkeiten ab und davon ob Du gĂŒnstig an Material kommen kannst.

Beim Messebau oder bei stĂ€dtischen BĂŒhnen wird das Material regelmĂ€ĂŸig entsorgt und als DĂ€mpfer kannst Du verschlissene TennisbĂ€lle halbieren und mit Sikaflex aufkleben...

*
 
@soundmunich Naja, gibt ja doch schon enige langjĂ€hrige Musiker hier die evtl mal besagtes Podium testen konnten und einen Vergleich zu selbstgebaut hatten oder die sich mit dem Thema SchalldĂ€mpfung sehr gut auskennen und das einschĂ€tzen können. Hab jetzt auch nicht erwartet, dass Antworten mit genauen Dezibelangaben kommen, sondern eher vlt eine grobe EinschĂ€tzung a la "selbstgebaut funktioniert nicht ansatzweise so gut" oder "das fertige Podest ist viel zu teuer dafĂŒr, dass es grob das gleiche tut". :)
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Danke fĂŒr die Tipps @Bassturmator :)
 
Deine Frage ist:
funktioniert es auch besser?
und Antworten darauf hÀngen u.a. nun mal von Deinen konkreten BauplÀnen, Deinen örtlichen Gegebenheiten und Deiner Spielweise ab, mal ganz abgesehen davon, was Du unter "besser" verstehst (StabilitÀt, DÀmpfung, Höhe, FlÀche, ...).

Genau deshalb kann niemand so etwas sagen, wie
"selbstgebaut funktioniert nicht ansatzweise so gut" oder "das fertige Podest ist viel zu teuer dafĂŒr, dass es grob das gleiche tut".
 
Meine erste Frage wĂ€re, aus welchem Material die beigen DĂ€mpfer gefertig sind. GrundsĂ€tzlich ist die Vorgehensweise ja die, dem Schall eine große Masse mit viel TrĂ€gheit entgegenzusetzen und dann ĂŒber möglichst wenige Druckpunkte in den Boden zu leiten, wobei die Bereiche dazwischen dĂ€mpfend schwingen und nur Teile des Drucks in die Auflagepunkte gelangen. Je hĂ€rter die Platten, desto mehr Schall leiten sie ein - desto schwerer sind sie aber auch. Ähnliches gilt fĂŒr die DĂ€mpfer.

Beide mĂŒssen zudem die TragfĂ€higkeit aufbringen, von daher sind TennisbĂ€lle zu hinterfragen, zumal die Luft lassen und das ganze weich werden lassen könnten.

Das ideale Podest arbeitet folglich wie ein Absorber aus mehreren Lagen, der aber Holz statt der schweren Folie nutzt, damit es schwer genug und trĂ€gt. Zudem muss das System aber auch dĂ€mpfen. Die einzige Möglichkeit fĂŒr diesen Kompromiss sehe ich in mindestens 2 Lagen, wo die LĂ€ngskrĂ€fte versetzt eingeleitet werden. Siehe Bild. Damit umgeht man den erforderlichen Kompromiss zwischen stabil und dĂ€mpfend - hat also beides.

Soetwas habe ich mal bauen lassen. Man konnte die beiden Podestteile entlang eines Scharniers ("Möbelband") zusammenklappen um es zu transportieren. Oben auf kam der Teppich aus dem Tourbus. Die FlÀche war 1,50 x 1,80aus der Erinnerung. Seitlich unter den DÀmpfern warn noch Griffe dran.

Wenn du das nicht selber bauen möchtest, kannst du zwei kaufen und ĂŒbereinanderstellen.

Beim Selberbau wĂŒrde ich jeweils 2 OSB-Platten gegeneinander versetzt verleimen und verschrauben, um richtig Material zu bekommen. Das biegt dann weniger und dĂ€mpft zunĂ€chst weniger (siehe oben), erhöht aber die trĂ€ge Masse und damit die Reflektion. Da man zwei Lagen hat, wird die DĂ€mpfung aber insgesamt doch wieder besser. Man hat also sowohl mehr DĂ€mpfung, als auch mehr Reflektion, als mit nur einer Lage. Als Auflage einen dĂŒnnen Teppich statt Filz. Nicht zu dick, damit die StĂ€nder nicht wackeln.

Damit leitest du kaum noch dynamischen Druck in Boden.

drumpodest.jpg



Als DĂ€mpfer eignen sich kleine GummivibrationsdĂ€mpfer, gfs mit Metallplatte. In professionellen Anwendungen sind die in einem richtige KĂ€fig gehalten. Man könnte in diesem Fall auch einfach 2 Lagen von zurechtgeschnittenen DĂ€mmmatten a 10cm x 10cm nehmen, wie sie unter Waschmaschinen gelegt werden. Gibt es im Baumarkt. Wenn man es ganz professionell bauen will, wĂŒrde man in dem Fall die DĂ€mpfer zwar auch kegelförmig bauen, fĂŒr die untere Platte aber invers mit der breiten Seite nach unten, damit es weniger AbdrĂŒcke im Boden der Mietwohnung gibt. Als zusĂ€tzliche Maßnahme empfiehlt sich noch eine flĂ€chige Lage aus Trittschallmatten direkt auf dem Boden, wie man sie unters Pakett verlegt - eventuell um einen guten Boden zu schĂŒtzen. Dann braucht es noch eine weitere Platte zu der ersten Lage DĂ€mpfern hin.

Ich glaube aber dass 2 Lagen und die versetzte Schalleinleitung das System schon so weich machen, dass der direkte Körperschall unbedeutend wird: Die Frage ist nÀmlich, ob nicht der Luftschall schon zuviel LautstÀrke macht. Ich hatte mal einen Schlagzeuger als Nachbar in einer Projektwohnung. Da waren sogar die Becken zu hören.
 
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@engineer vielen Dank fĂŒr deine Antwort, das ist auf jeden Fall schon mal sehr hilfreich!

mindestens 2 Lagen, wo die LÀngskrÀfte versetzt eingeleitet werden
Ein System mit min. 2 Lagen hatte ich da auch im Kopf. Aber eine gute Idee mit der versetzten Einleitung, daran hatte ich noch nicht gedacht.

Man könnte in diesem Fall auch einfach 2 Lagen von zurechtgeschnittenen DÀmmmatten a 10cm x 10cm nehmen, wie sie unter Waschmaschinen gelegt werden.
Das wĂ€re auch mein Plan, diese DĂ€mmmatten zu verwenden. Ich hatte noch irgendwo gelesen, dass es evtl. noch besser funktionieren kann, wenn man fĂŒr die Lagen unterschiedliche DĂ€mpferarten verwendet, z.B. fĂŒr die erste lage DĂ€mmmatten und fĂŒr die zweite Lage z.B. so Rohrisolierung in 10cm lĂ€nge senkrecht. Was wĂ€re deine EinschĂ€tzung dazu?
 
Theoretisch bekommt man durch 2 Lagen unterschiedlicher ElastizitĂ€t zwei Resonanzbereiche, die es verhindern, dass sich eine klare Resonanz aufbaut, wie bei einem gleich dicken Teil aus konsistentem Material. Allerdings wĂŒrde ein Schwingungsproblem, so vorhanden, bei dir und deiner Anwendung kein Problem machen, weil die Amplituden viel zu klein sind, um das Schlagzeugspiel zu stören. Außerdem wird die Resofrequenz sehr viel höher sein als die BĂ€ss, die man dĂ€mmen will und das Material schluckt obendrein auch schon recht gut.

Mit einmal hart und einmal weich wird das auch nichts werden, weil die weiche Rohrisolierung zu wenig trÀgt.

Wenn du trotzdem 2 ElastiziĂ€ten benutzen willst, kannst du eine 8x8 Matte auf eine 12x12 legen. Das ergibt wieder eine Art Kegel. Das Kann man auch noch so fortsetzen, also 3 Lagen mit 6,10,12 ... nehmen. Man kann auch jeden zweiten Kegel invers aufschichten, um die Restschwingungsenergien der DĂ€mpfer in anderer Weise in die Plattenbereiche zurĂŒckzuleiten. Das ist aber irgendwann Kanonen auf Spatzen und wird nur bei der Lagerung von empfindlicher MessgerĂ€tetechnik oder Telekopen angewendet..

Du musst da einfach etwas ausprobieren. Will man das durchrechnen, mĂŒsste man die beiden (doppelt oder dreifach genommen) OSB-Platten genau vermessen und deren Schwingungen berechnen. Dann brauchst du Leimart- und dicken sowie Schraubendaten und -positionen.

Wichtiger ist jetzt erst einmal die StabilitĂ€t: Die Platten und DĂ€mpfer mĂŒssen es in jedem Fall vertragen, dass du mittig in einem Zwischenraum einbeinig draufstehst. GefĂŒhlsmĂŒssig wĂŒrde ich mal mit einem Abstand von 60cm kalkulieren. Das entspricht etwa dem, was die WaschmaschinendĂ€mpfer aus Hartgummi abkönnen und so eine Waschmaschine hat ungefĂ€hr die Masse einer Person, wenn sie schleudert. Auch fĂŒr die Platten mĂŒsste das passen, wenn es 2 verklebte sind. Bei einer Platte mĂŒsste man zu eng gehen, denke ich.

Noch ein Tipp: Zwischen Gummi und Boden eine Plastikfolie legen, damit das Gummi sich nicht damit verbinden kann. Manche dieser DÀmmmatten sondern Weichmcher und anderes ab, das Vinylböden oder die ObeflÀchen von Hölzern angreift.
 
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Alles klar, danke dir @engineer !

weil die weiche Rohrisolierung zu wenig trÀgt
Das hatte ich mir auch gedacht. Hab online ein paar Varianten gesehen, die das mit einer Rohrisolierung gemacht haben und war da schon skeptisch, ob das wirklich stabil ist.
 
Das gibt eine QUER-Wackeln. Das ist bei den letzlich aufgeklebten (wenn die Position passt) Matten nicht zu erwarten.
 
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