Pentatonik - Zurück in die Antike

  • Ersteller viertoener
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Ja, da siehst du wohin das führt, wenn einer meint er muss unbedingt sein eigenes Süppchen kochen... 😉
Ein bisschen hinkt der Vergleich, weil teilweise Einheiten zur Vereinfachung verwendet werden (1bar=10^5Pa) und teilweise Kontext bezogen sind (z.B. Voltampere).

Aber zurück zum Thema:
Wie ich leider aus eigener Erfahrung berichten kann, können auch ausgebildete Gitarrenlehrer sehr schlecht unterrichten.
Meiner hat mir die Bluestonleiter mehr oder weniger kommentarlos an zwei Stellen gezeigt... jahrelang hab ich mich gewundert, warum meine Soli mies klingen.

Nach längerer Pause wieder zurück, merke ich welche Basics mir nie beigebracht wurden (Töne am Griffbrett, Akkordbezogen improvisieren,...).
 
jahrelang hab ich mich gewundert, warum meine Soli mies klingen.
das auf den Gitarrenlehrer zurückzuführen kann ich aber auch nicht so recht nachvollziehen. Als Gitarrist sollte man auch mal
ein bißchen rumprobieren und selber hören, wie man die Dinge, eben auch die Pentatonik, interessanter gestalten kann,
gerade bei Improvisationen:rolleyes:.
 
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Wir bekommen ja nicht mal die idiotische Sommer/Winterzeit abgeschafft.
Zumal es die „Winterzeit“ nicht gibt. … es beginnt (oder endet) eben oft dort, wo definiert wird, worum es überhaupt geht.

Ich spiele meine Töne (auf dem Griffbrett) manchmal immer noch nach Intuition und wenn der Ton nach meinem Gehör nicht gut passt, rutsche ich schnell ein Bund hoch oder runter und bin gespannt … las gerade in Sophie Hungers „Walzer für Niemand“, dass sie sogar manchmal den (falschen?) Ton so oft wiederholt spielte, bis er dem Publikum gefiel. Auch ne Methode. 🙂
Natürlich finde ich es ebenso interessant, in welches System die Töne eingeordnet werden (können), da lerne ich auch täglich. Aber das steht nicht im Vordergrund.
 
das auf den Gitarrenlehrer zurückzuführen kann ich aber auch nicht so recht nachvollziehen. Als Gitarrist sollte man auch mal
ein bißchen rumprobieren und selber hören, wie man die Dinge, eben auch die Pentatonik, interessanter gestalten kann,
gerade bei Improvisationen:rolleyes:.
Wenn du 12 Jahre alt bist, und dein Gitarrenlehrer dir die Bluestonleiter zeigt, ohne dir die Hintergründe zu erklären und sagt: "damit kannst du improvisieren", dann ist der Weg zur guten Improvisation sehr, sehr steinig.

Mit der Zeit habe ich natürlich gelernt, dass nicht alle Töne der Penta immer gut klingen, und hab dann auch andere Töne gespielt, die dann gepasst haben.

Aber genau hier fangen dann die Probleme an. Warum klingt der eine Ton an dieser Stelle gut, bei einem anderen Lied beim selben Akkord auf einmal nicht mehr?

Abseits der Töne war ich auch eher nach dem Motto "viel hilft viel unterwegs". Könnt euch glaube ich schon vorstellen wie das klang...
Hab mit dem Lehrer in den Stunden auch viel improvisiert, manchmal hat er gemeint "das hat richtig gut geklungen", ab und zu hat er mir ein paar Licks gezeigt (auch fast kommentarlos)...

Das er ein schlechter Lehrer war habe ich dann erst so mit mitte 20 richtig begriffen.
 
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Wenn du 12 Jahre alt bist, und dein Gitarrenlehrer dir die Bluestonleiter zeigt, ohne dir die Hintergründe zu erklären und sagt: "damit kannst du improvisieren", dann ist der Weg zur guten Improvisation sehr, sehr steinig.
Was hätte er Dir denn ungefragt erklären sollen/können?

Das ist ja auch hier im Thread ein interessanter Bezug. Was ist die Basis? Was ist der erste nächste Schritt?
Und vielleicht hat er auf Fragen gewartet?

Das er ein schlechter Lehrer war habe ich dann erst so mit mitte 20 richtig begriffen.
.. natürlich gibt es methodisch „schlecht“ ausgebildete Lehrer (die dann ja eigentlich keine sind) … ich hab übrigens irgendwann begriffen, dass Unterricht keine Einbahnstraße ist. Und manchmal passt es einfach nicht.
 
Daher ist mein Rat an jeden Einsteiger gleich mit Dur/Moll anzufangen.
Und wo ziehst Du da die Grenzen? Was ist "Moll", natürlich/äolisch, harmonisch oder gar auch melodisch?
Mich interessiert, was die User Gemeinde darüber denkt
Wie oben schon geschrieben: Einem Anfänger sollten doch wohl die Grundlagen zu Tonleitern, Drei-/Vierklängen zumindest als Überblick vermittelt werden, wenn er erste Akkorde spielen lernt, um das ganze zumindest etwas theoretisch zu unterfüttern.
Erste praktische Ausflüge im Solospiel und der Improvisation dann in einer Pentatonik zu platzieren, finde ich völlig legitim, um erste Erfolge zu erzielen, die motivieren. Ja. anfangs einfache Dur-/Mollmelodien zu spielen übt das Manifestieren von Basisspieltechniken, Tonmaterial, Rhythmusgefühl usw. aber aus (auch eigener) Erfahrung heraus motiviert das die meisten nur so leidlich, man darf das nicht überstrapazieren.
Einen enormen Schub der intrinsischen Motivation bringt es, erste saucoole Riffs und Licks aus dem Musikgenre spielen zu können, das den Lernenden zum Erlernen des Instruments gebracht hat. Diesen Antrieb würde ich immer primär nutzen, ob Pentatonik, Dur/Moll usw. sehe ich da eher sekundär.
 
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Wenn du 12 Jahre alt bist,
Das er ein schlechter Lehrer war habe ich dann erst so mit mitte 20 richtig begriffen.
in dem Alter hab ich auch in etwa angefangen, allerdings ohne Lehrer. Ich hatte einen großen Bruder, bei dem ich schon mal
Grundkenntnisse abgeguckt hab. Dann hab ich einige Gitarristen "live" gesehen und vor allem gehört, was mich sehr weitergebracht hat.
Was ich damit sagen will, ist, daß (gerade im Bereich der Improvisation) viel Eigeninitiative angesagt ist.
ich hab übrigens irgendwann begriffen, dass Unterricht keine Einbahnstraße ist. Und manchmal passt es einfach nicht.
(y), irgendwas wird in den gut 10 Jahren ja bei dir, @cirex, schon hängen geblieben sein, oder nicht? Die Pentatonik lebt von der Variabilität
und den Erweiterungen, die, wie ich oben schon schrieb, aber eigentlich kein Lehrstoff sind, sondern durch eigene Erfahrungen in das eigene Spiel übergehen.
 
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Was hätte er Dir denn ungefragt erklären sollen/können?

Die Basics 😉:
Was sind Akkorde, wie sind sie aufgebaut, wo sind die Töne am Griffbrett, wie setzt sich "die Pentatonik" zusammen,...

Und vielleicht hat er auf Fragen gewartet?

Tja, wenn keine Fragen vom Schüler kommen, vielleicht muss der Lehrer dann mal Fragen stellen?
Und schlecht ausgebildet war er nicht. Aber es gibt Lehrer die wollen Wissen vermitteln, manche wollen einfach nur gut dastehen und manchen ist alles egal 😉.

irgendwas wird in den gut 10 Jahren ja bei dir schon hängen geblieben sein, oder nicht?
Zum Glück, ja. Machts aber auch nicht immer einfacher 😉.
Zusammengefasst kann ich sagen, dass ich mit meinem neuen Lehrer in 3 Jahren mehr gelernt habe als in 10 Jahren mit dem anderen, und das trotz signifikant weniger Zeit zum Üben.
 
image.jpg
 
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Die Grafik ist nett, m.E. ist aber auch der Durchdringungsgrad (bzw. der methodische Zugang) der jeweiligen Stufe bei einem Lernplan wichtig. Stichwort: Spiralcurriculum.
 
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omfg.

Nur kleiner Hinweis an die Pädagogik-Promovendinnen: Das eine ist Didaktik, das andere Methodik.
 
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Interessant, diese "Wissenspyramide" kannte ich noch gar nicht.
Bei einigen Themen kann man sicher verschiedener Meinung sein, aber sich das mal klarzumachen, in welcher Reihenfolge die Themen sinnvoll sind, ist sicher sehr nützlich.

Autodidakten passiert es ja wahrscheinlich oft, dass man ein cooles Video sieht und dann dieses Thema für das aktuell wichtigste hält. Obwohl vielleicht Grundlagen dafür noch fehlen. Da wäre es hilfreich, etwa das Level zu wissen und worauf das jeweils aufbaut.

Vielleicht am Interessantesten finde ich, dass "Modes" ganz oben steht, also eigentlich erst sehr spät kommt, aber gefühlt 50% der Themen im Forum sich an irgendeinem Punkt darum drehen ;)
 
Vielleicht am Interessantesten finde ich, dass "Modes" ganz oben steht, also eigentlich erst sehr spät kommt, aber gefühlt 50% der Themen im Forum sich an irgendeinem Punkt darum drehen
👍
 
Bei einigen Themen kann man sicher verschiedener Meinung sein, aber sich das mal klarzumachen, in welcher Reihenfolge die Themen sinnvoll sind, ist sicher sehr nützlich.

Ja, deshalb ist die Grafik (und die Anordnung der Inhalte als Pyramide) auch nur eine unter anderen möglichen.
Apropos Autodidakten, wenn sie wirklich dran glauben bzw. an sich selbst, dann können sie sehr effektiv und effizient sein. Sieht man z.B. u.U. bei Kindern, bevor sie in die Schule kommen.😉
 
Tja, wenn keine Fragen vom Schüler kommen, vielleicht muss der Lehrer dann mal Fragen stellen?
Zusammengefasst kann ich sagen, dass ich mit meinem neuen Lehrer in 3 Jahren mehr gelernt habe als in 10 Jahren mit dem anderen, und das trotz signifikant weniger Zeit zum Üben.

Eigentlich muss ein Lehrer nur eine Frage stellen und zwar "was willst du lernen / wo willst du hin ?"

Mein 2. Lehrer (der 1. war Klassik Gitarrist = für mich gruselig) hat genau das gemacht und ich hab da zwischen ca 11-18
Folk, Folkbluessongs oder Beatles und Stones Songs u.a arrangiert für Akustik Gitarre gelernt. Der Typ hat mir, neben technischen
Grundlagen, vor allem die Begeisterung am Musizieren vermittelt. Als ich dann mit 17 in eine Band eingestiegen bin, hat er mir
klipp und klar gesagt das er dafür, wegen seiner rudimentären Kenntnisse auf der E Gitarre, nicht der richtige Lehrer ist.
Das ist mMn ein guter Lehrer !! Aber Fragen, auser der Ausgangsfrage hat er nur äusserst selten gestellt.

Ich hab übrigens, da ich ein alter Sack bin, auch zuerst nur die Molltonleiter (Aeolisch ist gemeint) gelernt.
Warum..... Dur fiel mir schwerer und s gab kein Internet => kein Pentatonik Hype. Und zu Folk Musik passt Moll/Dur u.a gut
 
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Wenn der Schüler Fragen stellt, soll der Lehrer natürlich darauf eingehen.

Aber wenn keine Fragen kommen, muss er natürlich einen Plan haben, was der Reihe nach kommt.

Außerdem ist die Motivation extrem wichtig. Da ist es natürlich besser, wenn der Lehrer die Themen, die "dran" sind, an Stücken erarbeiten kann, die der Schüler gern spielen will.
dass ich mit meinem neuen Lehrer in 3 Jahren mehr gelernt habe als in 10 Jahren mit dem anderen
Schön, dass Du den neuen gefunden hast. Da sieht man mal, was das ausmacht.
Dürfte in der Schule ähnlich sein ....
 
Uninteressant in diesem Thema ist:
  • die Picking Technik oder Spieltechnik der Gitarre
Dann ist der Thread hier aber am falschen Platz. Auf anderen Instrumenten ist das afaik nicht so das Ding, dass man zuerst die Pentatonik lernt, das machen primär Gitarristen. Auf anderen Instrumenten ist eine diatonische Tonleiter oft einfacher, deshalb lernt man das dann auch zuerst.
Ich bleib dabei: Der Grund, warum viele zuerst Pentatonik lernen, ist nicht, dass sie von der Theorie der zwei zusätzlichen Töne überfordert wären, sondern schlicht, dass das motorisch auf der Gitarre einfacher umzusetzen ist.
 
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Und daher sag ich (Auch) aus Erfahrung, dass die Pyramide völliger Schwachsinn als Lehrmethode ist...
Begründung wäre noch interessant ...
Man kann ja nicht alles gleichzeitig bringen, und gewisse Dinge bauen aufeinander auf. Irgendeine Reihenfolge muss man also machen. Warum nicht diese?
 
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