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Weiß nicht, was Du mit "es" meinst ...
Ich denke, Du hast das nicht richtig gelesen.
Es geht lediglich darum, Halbtöne zu erklären "demonstrate using Piano Keyboard", davon ausgehend die Intervalle für Tonleitern und Pentatonik.
Sicher kann man auch anders rangehen.
Fraglich finde ich lediglich den Satz, dass man nicht zu einem anderen Thema gehen sollte, bevor man nicht die "unteren" voll verstanden hat. All diese Themen kann man in sehr unterschiedlicher Tiefe behandeln und da auf jeden Fall mehrfach drauf kommen.
Es ist halt ein Versuch, die Themen zu strukturieren und einen roten Faden zu finden. Du kannst es natürlich auch anders unterrichten.
Ich würde jedenfalls nicht scheinbar wahllos an die Sache rangehen. Die Abstufungen machen wirklich gar keinen Sinn - und erst recht nicht mit diesem Exklusivitätsanspruch, man müsse jede Stufe erst gründlich erkundet haben, bevor man sich an die nächste wagt. Das ist auch einfach didaktisch schon mal Quatsch.
Und wie gesagt, rein inhaltlich betrachtet ist das beinahe hanebüchen.
Als Beispiel (erwähnte ich ja auch schon): Die Grundzüge von Modes zu kapieren und modal zu spielen ist idR deutlich einfacher, als sich mit den drei wesentlichen Mollskalen zu beschäftigen - aber Modes stehen ganz oben auf dem Gipfel der Pyramide.
Die Beschäftigung mit irgendwelchen Notationssystemen, die man ja a) auch gründlich erledigt haben soll und die b) sehr weit unten in der Pyramide angesiedelt ist, ist für sehr viele Spieler einfach vollkommen unnötig. Gibt ja auch mehr als genug Beispiele von großartigen Musikern, die davon exakt keinen Schimmer haben (und nein, ich will mich da nicht selber rausreden, bin quasi vom Fach und kann das). Nebenbei: Töne auf dem Instrument zu kennen, halte ich für sehr sinnvoll. Aber das hat ja mit Notation nix zu tun.
Dann: Was ist bitte "Pentatonic Scales Theory"? Das gibt es so als eigenständiges Gebiet an sich gar nicht. Klar, man kann sich da irgendwas basteln, aber an sich läuft es immer darauf hinaus, dass es eine ganz normale heptatonische "Theory" ist, in der eben dann hier und da Noten wegfallen.
Etc.
Und von all dem inhaltlichen mal ganz abgesehen, ist eine so dogmatische Nummer ohnehin nie sinnvoll, weder für Lehrende noch für Lernende. Gerade in der Musik geht es darum, jemanden a) da abzuholen, wo er/sie ist und b) idealerweise dahin zu bringen, wo er/sie hin will. Und viele Leute brauchen eben keine Notenkenntnisse. Oder Pentatonic Scale Theories. Die wollen dann vielleicht gerne mal bei "Oye Como Va" mitjammen (oder gerne auch mal bei einer nicht so hart angestaubten modalen Nummer...) ohne vorher den musikalischen Olymp erklommen zu haben und sich (u.v.a.) "thoroughly" der harmonischen Molltonleiter gewidmet zu haben.
Wenn Musikunterricht so einfach wäre, wie hier oft dargestellt, dann würde es bestimmt schon einen Masterplan geben, der einen auf jeden Fall zum Erfolgt führt.
Leider sind Menschen jedoch verschieden....
Wie bereits erwähnt gibt es das didaktische Prinzip der "Zoner der nächsten Entwicklung". Man erreicht diese Zone auf Basis des bereits vorhandenen Wissens, welches durch neues Wissen erweitert wird. Die Pyramide soll das Darstellen. Jetzt wurde bereits angemerkt, dass die Pyramide ggf. nicht für jedes Indivuum geeignet ist. Dies ist begründbar, denn ein didaktischen Tool muss verständlich sein und gleichzeitig nutzbar. Klar könnte man in diese Pyramide jetzt verschiedene Abzweigungen machen und diese untereinander noch mit Bezugpfeilen versehen, dann würde aber niemand ohne passendes Handbuch diese Pyramide lesen können.
Ob man jetzt gleich die Dur/Mol Skala lernt oder erst die Pentatonik hängt doch davon ab, was ich mit diesem Wissen erreichen möchte. Möchte der Gitarrenschüler möglichst schnell und einfach zu Musik solieren, spricht überhaupt nichts dagegen, erstmal die Pentatonik zu lernen. Vielleicht hat jemand überhaupt kein Interesse daran, zu improvisieren oder Musik zu verstehen. Dann reicht es aus, zur richtigen Zeit den richtigen Ton zu spielen. Die Qualität eines Gitarrenlehrers als Dienstleister bemisst sich meines Erachtens daran, ob er dem Wunsch des Schülers nachkommt. Die Qualität eines Musiklehrers in der Schule daran, ob er seinem Bildungsauftrag nachkommt, welcher meist in Bildungsplänen festgehalten ist. Ein Gitarrenlehrer ist nicht schlecht, weil er einem etwas nicht beigebracht hat, von dem man nicht wusste das es existier. Aber erst ist schlecht, wenn er einem nicht Möglichkeiten bietet, sich selbst und die eigenen Wünsche zu entdecken.
Als Beispiel (erwähnte ich ja auch schon): Die Grundzüge von Modes zu kapieren und modal zu spielen ist idR deutlich einfacher, als sich mit den drei wesentlichen Mollskalen zu beschäftigen
Ja, wie es deiner Meinung nach nicht geht, hast Du ja schon mehrfach dargelegt ... Deshalb hatte ich ja gefragt, wie Du es machen würdest und nicht nach einer weiteren Weise, wie es nicht geht
Betrachte diese Pyramide einfach als Vorschlag, nicht so dogmatisch. Ein guter Lehrer wird etwas ähnliches in Kopf haben, und natürlich gibt es immer mehrere Lernpfade. das mit dem thoroghly sehe ich wie du.
Nein. Vielleicht eine Art Lehrplan, aber als Gitarrenlehrer auch das eher nicht. Da schaue ich, was beim Schüler gut ankommt, was seine Neigungen sind, wo er hin will.
Ich glaube, du liest in die Pyramide etwas hinein, was sie gar nicht behauptet , und kritisierst sie dann genau dafür:
Niemand hier denkt dogmatisch, du argumentierst aber so, als wäre das Diagramm ein Gesetzbuch.
Niemand behauptet, man dürfe „Oye Como Va“ erst spielen, nachdem man alles darunter gelernt hat. Das ist eine Unterstellung, nicht die Aussage der Pyramide.
Die Abbildung beschreibt ein Theorie-Modell, keine Spielregeln, keinen Übezwang und keine Verbote. Wer daraus ein "Ich darf erst X, wenn ich Y komplett kann" liest, macht daraus selbst genau die Dogmatik, die er kritisiert.
Das Diagramm ist keine Lernanweisung für "alle Musiker", kein Dogma und schon gar kein pädagogisches Gesetzbuch. Es ist ein Strukturmodell für systematischen Theorie-Unterricht, und zwar konkret aus dem Jazz. Und in genau diesem Rahmen ist das Modell sinnvoll.
Der entscheidende Punkt ist:
Die Pyramide beschreibt logische Abhängigkeiten von Begriffen, nicht den subjektiven Schwierigkeitsgrad beim Musizieren und auch nicht, was man praktisch zuerst spielen kann.
Didaktisch ist das ein völlig legitimer Ansatz:
Bevor man komplexe theoretische Konzepte sauber versteht, braucht man ein gemeinsames Begriffs- und Referenzsystem. Genau das leisten die unteren Ebenen. Das ist kein Exklusivitätsanspruch, sondern schlicht Curriculum-Logik.
Dein Einwand "modal spielen ist einfacher als Molltheorie" trifft den Punkt deshalb nicht:
Natürlich kann man modal spielen, jammen, Sounds benutzen, das ist aber nicht dasselbe wie modale Zusammenhänge theoretisch sauber zu erklären, zu analysieren und zu unterrichten, wie es im Jazz-Theorieunterricht üblich ist. Die Pyramide redet über Verstehen, nicht über "Was kriege ich heute Abend auf der Bühne hin".
Dass z.B. viele grossartige Musiker keine Noten lesen, ist unbestritten, aber ebenfalls kein Argument gegen ein Theorie-Modell. Ein Lehrsystem enthält immer Themen, die nicht jeder Musiker braucht, sondern die für ein bestimmtes Lernziel relevant sind. Jazz-Theorie ist nun mal eine analytische, sprachbasierte Disziplin.
Kurz gesagt:
Du kritisierst die Pyramide aus der Perspektive von individuellem Musizieren, freiem Zugang und Praxisnähe.
Die Pyramide selbst kommt aber aus der Perspektive von strukturierter Wissensvermittlung in einem klar umrissenen Stilkontext.
Beides ist legitim, aber es sind zwei verschiedene Ebenen.
Und genau deshalb ist die Kritik an der Pyramide am Ziel vorbei.
(Ich bin übrigens mit der Pyramide weder verwandt noch verschwägert, aber mir ist bislang kein besseres Modell begegnet, um diese Inhalte übersichtlich darzustellen.)
Ich zeige das auch heute noch in dieser Reihenfolge. Durtonleiter, dann Molltonleiter, dann harmon und mel. Dorisch erwähne ich wenn es in Richtung Jazz geht. Die anderen modes kann man easy zeigen, aber in der Anwendung kommen die viel später oder man braucht sie gar nicht.
Klar kann man das auch anders machen, es hängt aber u.a. auch davon ab, welcher Musikstil, ob Kind oder Erwachsener usw.
Spaß ist wichtig, bei der Pyramide geht es aber um ein fundiertes Theoriewissen. Beides sollte seinen Platz haben in einer guten Ausbildung.
Wenn Du natürlich nur von erwachsenen Anfängern ausgehst, die nicht Noten lesen und schreiben lernen wollen, sind das ganz andere Voraussetzungen.
Es gibt Dinge, die bauen halt aufeinander auf, und da ist es sinnvoll, die auch so zu lernen. Natürlich gibt es auch Abkürzungen und man kann jedes Thema auch erweitern und sich mehrfach damit beschäftigen.
Das Diagramm ist aber genauso gehalten. Andernfalls würde da nichts von "thoroughly" stehen sondern eher etwas a la "consider spending some time with these things before taking the next step".
Abgesehen davon ist die Hierarchie aber eben auch tatsächlich unsinnig.
Und wenn es schon nicht so gemeint ist, man die also gar nicht so interpretieren sollte, wie sie nun einmal gestaltet ist, wieso dann überhaupt der Aufriss?
Bevor man komplexe theoretische Konzepte sauber versteht, braucht man ein gemeinsames Begriffs- und Referenzsystem. Genau das leisten die unteren Ebenen.
Aha, da kommen wir der Sache womöglich näher - was genau ist dieser "klar umrissene Stilkontext"? Im Pyramidenbild steht nichts davon und von dir ist dazu, soweit ich es überblicken kann, auch nichts zu lesen.
Und woher kommt diese Pyramide überhaupt? Wer genau hat die erstellt? Auf welcher Basis?
Natürlich kann man modal spielen, jammen, Sounds benutzen, das ist aber nicht dasselbe wie modale Zusammenhänge theoretisch sauber zu erklären, zu analysieren und zu unterrichten, wie es im Jazz-Theorieunterricht üblich ist.
Bevor wir hier über vage Sachen diskutieren, und auch wenn ich damit normalerweise nicht hausieren gehen mag, hier scheint es kurz vonnöten, zu erwähnen, dass ich a) an einer Musikhochschule Jazz/Rock/Pop studiert und ferner b) etliche Jahre an Lehrerfahrung auf dem Buckel habe. Und ja, ich stehe sehr auf theoretisch erklärte Zusammenhänge - aber "Richtlinien" wie in der zur Schau gestellten Pyramide sind mir dabei niemals untergekommen. Weil es ja auch schlicht und ergreifend methodisch Kokolores ist (weshalb ich wirklich gerne um den Ursprung des Machwerks wüsste...).
Nein. Die Pyramide stellt eine komplett praxisferne Grundlagenhierarchie da. Daran nehme ich Anstoß. Und das kann ich bei Bedarf auch noch sehr viel fundierter begründen, als es bisher der Fall war.
Ich zeige das auch heute noch in dieser Reihenfolge. Durtonleiter, dann Molltonleiter, dann harmon und mel. Dorisch erwähne ich wenn es in Richtung Jazz geht. Die anderen modes kann man easy zeigen, aber in der Anwendung kommen die viel später oder man braucht sie gar nicht.
Modes haben mMn in der Popmusik eine viel größere Bedeutung als in der Jazz-Musik. Und auch eine sehr viel größere Bedeutung als melodisch Moll (über harmonisch Moll könnte man sich vortrefflich streiten).
Als Beispiel: Die Strophe von "Sledgehammer" ist 100% mixolydisch. "Norwegian Wood" übrigens ebenfalls. "Oye Como Va" und zig andere Titel benutzen *die* klassische dorische Kadenz Im7, IV7. Etc.
Eben. Und diesen Umständen muss man sich permanent widmen. Ein dogmatisches Werk (zumal mit großen inhaltlichen Schwächen) wie diese Pyramide ist da absolut kontraproduktiv.
Das mag ja sein. Aber die Hierarchie ist desungeachtet vollkommen absurd. Ich kann mir fundiertes Theoriewissen aneignen, ohne einen blassen Schimmer vom Notenlesen zu haben. Das nur als ein Beispiel.