Musiktheorie und Notenkenntnisse notwendig zum Musizieren?

neben dem Instrumentalunterricht verpflichtend eine Stunde Musiklehrer

Offensichtlich hattest Du einen umfangreichen Musiktheorie-Unterricht. :great:

Wieviel Musiktheorie und mit welchem Schwerpunkt wählt wohl der Lehrer für die Schüler nach seinem Ermessen. Ich war schon über 65 Jahre alt, als ich mit Klavierunterricht angefangen habe. So ein alter Knacker Rentner (denkt vielleicht der KL) kann sich sowieso nicht viel merken, dann werde ich ihn nicht überfordern und mache mit ihm Harmonielehre, die zu den Übungen paßt, die er für seine lahmen Finger nötig hat. Für das bißchen Klimpern braucht er auch nicht viel Theorie.

Du warst damals noch jung und aufnahmefähig, deshalb haben Dir die Lehrer mehr zugemutet.

Ich finde es nicht schlimm, wenn das Maß an Musiktheorie in den Musikschulen schwankt, im Studium an der Musikhochschule lernen das die Studenten umfangreich genug.

Gruß, Bjoern
 
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Nach meiner Erfahrung fliegt die Musiktheorie den Schülern in der Musikschule (oder beim Privatlehrer) einfach so zu. Ein Autodidakt kann entweder generell mit (Lehr)Büchern arbeiten, dann lernt er auch die Musiktheorie, oder er will nur spielen. Vielleicht schaut er mal ins Buch, das Meiste aber wird bald wieder vergessen, denn er will einfach nur spielen.
Würde ich auch explizit widersprechen.

In der Musikschule lernst du spielen.

Ich bin so ein seit dem 5LJ Musikschüler - und Überraschung, ich hab die ersten 10 Jahre gerade mal gelernt, dass das erste Kreuzvorzeichen alle F zum F# macht und das zweite alle C zu C# usw. und wie man gängige Taktarten zählt. Also quasi das absolute Minimum, um eben vom Blatt spielen zu können. Als ich dann im Teenageralter begonnen hab, mich mit Theorie zu beschäftigen bin ich zum Glück bei meinem Lehrer damit offene Türen eingelaufen, aber trotzdem, primär hatte ich bei ihm natürlich Instrumentalunterricht.

Aber zugeflogen ist einem da nix, das war schon Eigenantrieb, wenn man innerhalb der Musikschülerschaft dann einen auf Nerd gemacht hat (Probe fürs Jahres Abschlusskonzert "Ah, du hast die Terz, ich die Quinte im Schlussakkord") hat man zu 99% festgestellt, dass man genauso gut mit dem Notenständer hätte reden können 😅

Aber, ich hab eben schon 10 Jahre vom Blatt gespielt, als meine ersten Gedanken in Richtung MuTh gingen.
Und da kann man dann so Sachen machen wie: Ich frag den Lehrer irgendwas bez. akkordfremder Töne, er schreibt zu dem Stück, an dem wir gerade arbeiten in jedem Takt den Dreiklang der aktuellen Harmonie dazu (also die ausnotierte Form von einem "F" oder "Em", dass über den Takten steht wenn man so will) und sagt "beim Spielen einfach ignorieren, aber das kannst du wenn du willst bei jedem Stück machen, dann siehst du direkt beim Spielen welche Töne du in Relation zum gerade klingenden Akkord spielst".

Also es ist weniger, dass man das dort fokussiert lernt oder es einem gar zufliegt, aber wenn es einen interessiert kann man da natürlich einiges mitnehmen.
Das fängt an mit so Kleinigkeiten wie, dass ich z.B. "Akkordaufbau" nie einfach als Lernübung hatte - sondern ich musste/wollte ja wissen, was ich ins Notenblatt dazu malen muss, wenn da "F" überm Takt steht (bei vielem hat mir der Lehrer schlicht die Harmonie drüber geschrieben, meistens stehen die Harmonien bei Einzelstimmen bez. Übungsstücken ja nicht dabei). Und dann hab ich den Output davon viele, viele Stunden eben fürs normale Üben und spielen vor der Nase gehabt. Also wenn man will kann man schon viel mitnehmen, aber eben nur wenn man will - primär macht eine Musikschule aber nach meiner Erfahrung vor allem das, was du ihr vorwirfst, nicht zu tun: Einfach nur spielen lernen ;)

LG
 
Du warst damals noch jung und aufnahmefähig, deshalb haben Dir die Lehrer mehr zugemutet.
Nein, wie gesagt, das war für alle verpflichtend an der Musikschule. Die war aber auch staatlich subventioniert und man versuchte, Kinder in Richtung Wettbewerbe und Studium zu bekommen.
Ich finde es nicht schlimm, wenn das Maß an Musiktheorie in den Musikschulen schwankt, im Studium an der Musikhochschule lernen das die Studenten umfangreich genug.
Ist halt die Frage, ob der Schüler sich das raussuchen kann. Wenn es einfach nur "schwankt", ist es Glückssache, ob man was lernt.
Manchmal allerdings schwankt auch die Qualität der Lehrkräfte.

An der städtischen Musikschule hier bei uns gibt es jetzt nur Crashkurse Musiktheorie, ich glaube zweimal ein Samstag.

Damals war es vielleicht verschulter, dafür gab es aber auch einen Lehrplan, und die Aufnahmeprüfung an der Hochschule war damit kein Problem. Ich weiß nicht, ob es heute irgendwelche Vorbereitungskurse für Aufnahmeprüfungen gibt. Aber mich hat das Thema auch immer ein bisschen interessiert, weil ich zB gemerkt habe, dass man mit Grundwissen über Kadenzen alle üblichen Lieder auf der Gitarre aus dem Kopf begleiten und oft auch transponieren konnte.
 
Du tust so, als wäre das ein Widerspruch.

Keineswegs, das ist eine ehrliche Mitteilung, wie eine Person zu der Musiktheorie steht, ohne sich über den Sinn/Bedeutung der Musiktheorie zu äußern. Die Musiktheorie wird nicht bewertet (gut, wichtig, überflüssig ...), sondern nur die persönliche Beziehung zu ihr.

primär macht eine Musikschule aber nach meiner Erfahrung vor allem das, was du ihr vorwirfst, nicht zu tun: Einfach nur spielen lernen

Das war ein Mißverständnis: Ich habe der Musikschule nichts vorgeworfen, meine Söhne und ich haben in der Musikschule Instrument nach Noten spielen gelernt.

Bei mir wurde die Harmonielehre nebenbei vermittelt, wobei ich das Gefühl hatte, daß man das alles auf dem Klavier sieht. Wenn man Kadenzen in allen Umkehrungen übt, um sie flüssig zu spielen, lernt man dabei (einfach mit den Augen auf den Tasten), wie Akkorde aufgebaut sind, ohne darüber nachzudenken.

Gruß, Bjoern
 
lernt man dabei (einfach mit den Augen auf den Tasten), wie Akkorde aufgebaut sind, ohne darüber nachzudenken.
(y), sehe ich so ähnlich bei der Gitarre, da ist es halt nur das Griffbrett.
 
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Ich weiß nicht, ob es heute irgendwelche Vorbereitungskurse für Aufnahmeprüfungen gibt.
Ich meine, von @LoboMix schon ein paar Mal was in die Richtung gelesen zu haben, dass er uA. genau das macht, vielleicht schreibt er ja was dazu🙃
 
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Ich weiß nicht, ob es heute irgendwelche Vorbereitungskurse für Aufnahmeprüfungen gibt
Ja es gibt Musikschulen die ganze Vorbereitungsjahre anbieten. Hochschulen bieten mittlerweile auch Workshops an.
 
Schlussendlich ist es für mich eine zeitliche Abwägung ob ich mich mit Musiktheorie oder Noten beschäftige oder lieber ans Instrument gehe und einfach drauf los spiele und mein Handling durch Übung verbessere. Beides nimmt viel Zeit in Anspruch.
Und wenn ich so mein gesammeltes Equipment anschaue, entscheidet mein Sternzeichen Waage sich tendenziell für die Instrumente.
Für mich war das hier ein sehr interessanter Thread, da mich das Thema, oder besser die Meinungen anderer darüber, sehr interessiert haben.
Danke an alle die sich an der regen Diskussion beteiligt haben, aber der Thread bleibt ja sicherlich offen.
Euch allen eine Gute Nacht :hat:
BDX.
 
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ob ich mich mit Musiktheorie oder Noten beschäftige oder lieber ans Instrument gehe und einfach drauf los spiele und mein Handling durch Übung verbessere.
Du kannst ja ein paar Prozent Deiner Zeit dafür aufwenden. Und wenn's zweimal die Woche zehn Minuten sind.
Die Frage ist dann natürlich, was genau ;)

Aber am Ende mach das, was Dir Spaß macht, das ist das Wichtigste.

EDIT: Bin auch ⚖️
 
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Und wenn ich so mein gesammeltes Equipment anschaue, entscheidet mein Sternzeichen Waage sich tendenziell für die Instrumente.
Tut es nicht. jedenfalls nicht generell. Ich bin auch Waage und ich will immer erst die Theorie verstehen. Hat das am Ende gar nichts mit unserem zufälligen Geburtszeitpunkt zu tun? ;)
 
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